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Sieblaufregler für Papier- und ähnliche Maschinen Die Erfindung bezieht
sich auf Sieblaufregler für Papier- und ähnliche Maschinen, bei welchen die zur
Regelung des Sieblaufes erforderliche Verstellung der Regelwalze durch eine an sich
bekannte elektromagnetische Einrichtung unmittelbar oder mittelbar durch einen Elektromotor
mit vorgeschaltetem L bersetzungsgetriebe erfolgt.
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Das zur Betätigung der Sieblaufregelung bzw. des elektromechanischen
Teiles derselben erforderliche Öffnen und Schließen eines elektrischen Stromkreises,
in welchen der elektromechanische Teil eingeschaltet ist, wurde bisher dadurch bewirkt,
daß das Sieb, dessen Lauf geregelt werden sollte, entweder gegen Anschläge lief,
welche das Ein- und Ausschalten vermittelten, oder daß das Sieb auf konische Rollen
auflaufen mußte, welche zu beiden Seiten der Sieblaufbahn angeordnet waren und eingebaute
Schalter enthielten, die bei einer Drehung der Rolle in Tätigkeit traten. Allen
diesen und ähnlichen Einrichtungen haftet der Mangel an, daß durch dieselben die
Kanten des Siebes sehr schnell zerstört werden, vor allem, wenn es sich iun schnellaufende
Maschinen handelt. Ein Sieb mit zerstörten Kanten ist aber für den Betrieb in einer
Papiermaschine nicht verwendbar und muß gegen ein neues ausgewechselt werden, was
große wirtschaftliche Verluste bringt, vor allem bei schnellaufenden Maschinen.
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Es ist ferner nicht neu, Wasserstrahlen zur Betätigung von Sieblaufreglern
zu verwenden. Durchgehends handelt es sich um rein mechanische Vorrichtungen, bei
denen der Wasserstrahl unter hohem Druck aus einer Düse austreten muß, um die benötigte
Regelkraft aufzubringen. Diesen Vorrichtungen haftet der Nachteil an, daß der kräftige
Wasserstrahl im Augenblicke des Zusammentreffens mit dem Rande des zu regelnden
Siebes zerspritzt und die auf dem Sieb liegende Papierstoffbahn mehr oder weniger
zerstört.
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Diese Nachteile behebt die vorliegende Erfindung dadurch, daß an Stelle
der bisherigen starren, zur Impulsgebung erforderlichen Anlaufteile ein dünner Flüssigkeitsstrahl
verwendet wird, der unter ganz geringem Druck aus einer seitlich des Siebes angeordneten
Öffnung eintritt, beim seitlichen Verlaufen des Siebes mit diesem in Berührung kommt
und ohne den geringsten zerstörenden Einfluß auf das Sieb oder die auf diesem. liegende
Stoffbahn auszuüben, den gewünschten elektrischen Regelimpuls gibt.
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In Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Sieblaufregelung
;mit elektromotorischem Antrieb der Regelwalzenverstellung schematisch dargestellt.
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Abb. a zeigt die Anordnung des mit dem Motor verbundenen Getriebes.
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Abb.3 zeigt Einzelheiten.
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Das Sieb i läuft in bekannter Weise über die der Regelung des Sieblaufes
dienende Walze z, welche in ebenfalls bekannter Weise mittels des Getriebes 3 und
des umsteuerbaren Motors q. in Richtung des Sieblaufes und demselben entgegengesetzt
verschoben
werden kann und somit dem jeweiligen seitlichen Verlaufen
des Siebes entgegenwirkt. Dieses Getriebe 3 besteht in dem dargestellten Falle aus
einem Gleitlager 35, welches auf einer Führung 39 senkrecht zur Achse der Walze
2 verschoben werden Karin. Die Verschiebung erfolgt dadurch, daß eine Gewidespindel
36, welche in zwei Lagern 40 und 41 ruht, mittels des Motors 4. über das Kegelradgefriebe
37 und 38 in Umdrehung gesetzt wird. Da die Spindel 36 von den beiden Lagern 4o
und 41 gleichzeitig durch Bunde in allgemein bekannter Weise gegen Verschiebung
in Richtung ihrer Achse gesichert ist und da dieselbe außerdem in ein in dem Gleitlager
35 angeordnetes Muttergewinde eingreift, muß letzteres sich bei einer Drehung der
Spindel vor- oder rückwärts bewegen, je nachdem, ob die Spindel rechts- oder linksherum
gedreht wird. Durch die Bewegung des Gleitlagers 3 5 wird aber auch die Walze 2
mitgenommen. Einer Einschaltung des Motors wird also stets eine Regelbewegung der
Walze 2 entsprechen. In geringem Abstande seitlich und oberhalb des Siebes ist eine
an einem genügend langen Glas- oder ähnlichen Rohre 5 befestigte Metalldüse 6 angeordnet.
Das Glasrohr 5 ist mit einer Wasserleitung 7 verbunden. Von der Düse 6 führt ein
Leitungsdraht 8 über die Wicklung 12 des Relais 13 und den veränderlichen Widerstand
9 zu einer Stromquelle i o. Von dem anderen Pole dieser Stromquelle i o führt ein
Leitungsdraht i i zum Gestell der Maschine, in welcher das zu regelnde Sieb läuft.
Das Maschinengestell kann ohne weiteres als Teil des Stromkreises verwendet werden,
da dieses ganz aus Metall besteht und alle Teile metallisch leitend miteinander
verbunden sind. Das auf einer Kupferwalze laufende Sieb ist daher auch mit dem Metall
des Gestelles verbunden und somit kann ein elektrischer Strom über das Gestell und
das Sieb fließen. Von einer Starkstromleitung 14 führt wiederum ein Leitungsdraht
15 an einen Kontaktstift 17 des Relais 13 und von dem Anker dieses Relais ein solcher
18 an den Motor 4. Ein zweiter Leitungsdraht 19 führt von dem Motor 4 unmittelbar
zurück zur Starkstromleitung 14. Auf der anderen Seite des Siebes i ist in genau
der gleichen Weise eine Düse?, 5 nebst Relais 26 und den zugehörenden Leitungen
2o, 21 und 27 angeordnet. Die von diesem Relais 26 kommende Leitung 21 ist derart
mit dem Motor 4 verbunden, daß ein durch sie fließender Strom den Motor in umgekehrter
Richtung in Drehung versetzt.
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Wenn nun das Sieb i bei seitlichem Verlauf unter die Düse 6 gelangt,
wird es von dem aus der Düse 6 ausfließenden Wasserfaden 23 getroffen. Hierdurch
wird der Stromkreis 6, 8, 12, 9, i o, i i, Gestell der Maschine Walze 2, Sieb i
und Wasserfaden 23 geschlossen und der Anker des Relais 13 von dem Elektromagneten
12 angezogen. Im gleichen Augenblick berührt aber auch die Kontaktstelle 22 des
Ankers 16 den Kontaktstift 17 und schließt hierdurch den Arbeitsstromkreis 14, 19,
4., 18, 22, 17, 15 und 14. Der Motor 4. beginnt sich zu drehen und verschiebt unter
Vermittlung des Getriebes :3 in bekannter Weise die Regelwalze 2 derart, daß das
Sieb i in einer, zur anfänglichen Verlaufrichtung entgegengesetzten Richtung verläuft.
Sobald hierbei das Sieb i nicht mehr von dem Wasserfaden 23 getroffen wird, wird
auch der Erregerstromkreis des Relais 13 unterbrochen, der Anker 16 kehrt in seine
Ruhestellung zurück und der Arbeitsstromkreis -wird ebenfalls stromlos, da die Kontakte
17 und 22 keine Berührung mehr haben. Der Motor 4 bleibt stehen. Das Sieb i jedoch
verläuft weiter in der jetzigen Richtung, bis es von dem Wasserfaden 24 der zweiten
Düse 25 berührt wird. Nun erfolgt der gleiche Vorgang, wie bereits beschrieben,
auf der anderen Siebseite. Da jedoch die von dort kommenden Leitungen 20 und 21
dieses Arbeitsstromkreises umgekehrt an den Motor 4 angeschlossen sind, dreht dieser
sich nunmehr in einem zur erstbeschriebenen Drehung umgekehrten Sinne und führt
so die Regelwalze 2 in ihre ursprüngliche Stellung zurück. Das Sieb verläuft wieder
nach der zuerst genannten Richtung, und das Spiel beginnt von neuem. Da stets einer
der beiden Wasserfäden 23 oder 24 an dem Sieb vorbeigeht, und in einer gewissen
Entfernung, die aber um ein Vielfaches größer ist, als der Abstand der Düsen 6 und
25 vom Sieb i, den Erdboden oder einen mit diesem verbundenen Sammelbehälter berührt,
der seinerseits wieder mit dem Maschinengestell in einer mehr oder weniger guten,
elektrisch leitenden Verbindung steht, wird auch in diesem Falle durch eine der
beiden obengenannten Erregerleitungen der Relais 13 oder 26 ein schwacher Strom
fließen. Die in die Erregerleitungen eingeschalteten Widerstände 9 oder 28 dienen
nun dazu, diesen Strom so niedrig zu halten, daß das Relais 13 oder 26 auf diesen
nicht anspricht. Aus dem gleichen Grunde muß das Rohr 5 oder 29 aus einem elektrisch
isolierenden Stoffe, z. B. Glas, bestehen. Außerdem muß es so lang sein, daß der
Widerstand des in ihm fließenden Flüssigkeitsfadens um ein Vielfaches größer ist
als der des zwischen der Düse 6 oder 25 und dem Sieb i vorhandenen Flüssigkeitsfadens
23 oder 24. Da bei der praktischen Ausführung diese große Länge störend wirkt,
kann,
wie Abb.2 zeigt, das Rohr beispielsweise in Schleifen oder in sonstiger '\V eise
gewunden sein.
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Der wesentliche, mit dieser Vorrichtung erzielte Vorteil liegt also
darin, daß die als Kontaktgeber verwendeten Flüssigkeitsfäden das Sieb oder die
auf diesem mitgeführte Papierbahn in keiner Weise beschädigen können und somit die
Unkosten bedeutend vermindern, welche mit dem sonst häufigen Wechsel des Siebes
und dem durch umherspritzendes Nasser verursachten Produktionsausfall verbunden
waren. Die Erfindung stellt mithin einen wichtigen, sich wirtschaftlich auswirkenden,
technischen Fortschritt dar.