DE523274C - Vorrichtung zum Beseitigen etwaiger Farbreste von der Druckplatte des Formzylinders einer Rotationstiefdruckmaschine - Google Patents

Description

Vorrichtung* zum Beseitigen etwaiger Farbreste von der Druckplatte des Formzylinders einer Rotationstiefdruckmaschine.

Es sind Rotationstiefdruckmaschinen bekannt, bei denen als Druckform ein auf den Formzylinder aufspannbares Blech dient. Bei diesen Maschinen muß die zum Abstreifen der Farbe dienende Rakel zeitweise von dem Formzylinder abgehoben werden, und zwar in dem Augenblick, in dem die Einspannstelle > des Druckbleches an der Rakel vorbeigeht. ' Weiterhin ist bekannt, die Farbwalze zeitweise von der Druckform abzuheben, um einen Teil des Druckformbleches, nämlich die Einspannstelle, von der Farbe frei zu halten. Da nun ein Anliegen der Rakel an einer trockenen Stelle des Druckformbleches unter allen Umständen vermieden werden muß, weil in diesem Falle sowohl das Druckformblech als auch die Rakel selbst durch die entstehende hohe Reibung zerkratzt und daher unbrauchbar würden, ergibt sich, daß die Rakel von dem Druckformblech abgehoben sein muß, bevor der nicht eingefärbte Teil des Druckbleches an der Rakelstelle vorbeiläuft, und erst wieder an das Druckblech angelegt werden darf, nachdem bereits ein Stück des eingefärbten Teiles an der Rakelstelle vorbeigegangen ist. Es bleiben also bei jeder Umdrehung des Formzylinders zwei nicht abgerakelte Farbstreifen auf dem Formblech zurück, die durch Absaugen oder Abwischen entfernt werden müssen, was aber auf genügend schnelle und wirtschaftliche Weise nicht möglich ist; außerdem gelangt die abgewischte Farbe von der Wischvorrichtung, die ja notwendigerweise über der Rakel angebracht werden muß, beim Abtropfen auf die obere Seite des Rakelmessers, so daß dieses während des Betriebes sehr oft gereinigt werden muß.

Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung an Rotationstiefdruckmaschinen mit Blechplatten als Druckform, die es ermöglicht, mit diesen Maschinen mit gleicher Druckgeschwindigkeit und Tourenzahl zu arbeiten wie an den bekannten Rotationstiefdruckmaschinen mit nahtlosen, geschlossenen Formzylindern, ohne daß dabei die vorerwähnten Nachteile in Erscheinung treten. Um bei dem sich zeitweise von der Druckplatte abhebenden Rakelmesser nach dem Wiederanlegen an diese ein einwandfreies Abnehmen der überschüssigen Farbe zu erzielen, muß das Rakelmesser an den Formzylinder gelegt werden, bevor dessen eingefärbter Teil an das Rakelmesser gelangt, weil dieses eine gewisse Zeit zum \'ölligen Anschmiegen an die Druckplatte benötigt. Da aber aus den obenerwähnten Gründen das Rakelmesser nicht an die trockene Druckplatte angelegt werden darf, wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung angebracht, welche die Druckplatte -vor und hinter deren eingefärbtem Teil mit einem

Farblösungs- bzw. Verdünnungsmittel benetzt. An die so vorbereitete Druckplatte kann die Rakel ohne weiteres angelegt und ihr somit die nötige Zeit zum guten Anschmiegen an die Druckplatte und damit die Fähigkeit, die nun ankommenden überschüssigen Farbteilohen restlos abzustreifen, gegeben werden. Ein weiterer Vorteil des Benetzens der Druckplatte, das von einer hauchdünnen ίο Schicht ab aufwärts eingestellt werden kann, ergibt sich daraus, daß hierdurch der Farbe die durch Verdunsten verlorengehende Menge ihres Lösungsmittels ersetzt, die flüssige Beschaffenheit der Farbe also dauernd gleich gehalten werden kann. Selbstverständlicherweise kann das Auftragen eines Lösungsmittels auch auf der ganzen Länge der Druckplatte oder auch nur auf den Teil vor der Bildfläche derselben erfolgen. Beispielsweise Ausführungsformen von Rotationstiefdruckmaschinen mit der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den Abb. ι und 2 der Zeichnung veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Abb. ι eine Rotationstiefdruckmaschine zum Bedrucken von Bogen und

Abb. 2 eine Rotationstiefdruckmaschine zum Bedrucken von Papierbahnen.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 haben der Druckzylinder α und Plattenzylinder b gleichen Durchmesser. Auf dem Plattenzylinder b ist die geätzte Druckplatte c aufgespannt. Die Rakel d ist unterhalb des Plattenzylinders angeordnet. In dem Farbkasten e läuft die Farbwalze / und die um diese Achse schwingende Auftragwalze g. In dem mit einem Farblösungsmittel gefüllten Kasten h läuft eine Walze, von der eine Walze i das Farblösungsmittel abnimmt und es zeitweise auf die Druckplatte überträgt. Selbstverständlich können an Stelle der Walze andere Übertragungsmittel, wie Docht, Zerstäuber o. dgl., treten.

Der Vorgang des Einfärbens der Druckplatte und Abstreichens der überschüssigen Farbe ist folgender:

Das eingeätzte Druckbild befindet sich auf der mit k bezeichneten Hälfte der Druckplatte c. Deren andere Hälfte Z ist glatt poliert. Diese wird nun durch die Walze i mit einer dünnen Schicht Farblösungsmittel benetzt, um der Platte die zum Gleiten der Rakel nötige Glätte zu geben. In dem Augenblick, in dem die Bildhälfte k der Platte c die Walze i erreicht, schwenkt diese von der Druckplatte ab. An gleicher Stelle geht die Auftragwalze g an die Form und färbt diese ein. Die Rakel d legt sich unmittelbar hinter dem Formzylinderkanal η an die Druckplatte an und ist jetzt imstande, die fast einen haiben Zylinderumfang später ankommende überschüssige Farbe sofort restlos abzustreichen. Nachdem die geätzte Bildfläche an der Walze i vorbeigelaufen ist, legt sich diese wieder an die Druckplatte an, während sich die Auf tragwalze g nach erfolgtem Einfärben der Bildhälfte von dieser abhebt. Das restliche Stück w der Druckplatte, von der hinteren Bildkante bis zur Einspannstelle, wird durch die Walzet wieder mit Färblösungsmittel bestrichen. Dadurch und durch die Anordnung der Rakel unterhalb der Formzylindermitte wird erreicht, daß der zum Einspannen des Druckbleches auf dem Plattenzylinder nötige Kanal η vollständig von Druckfarbe frei bleibt. Während des Vorbeigehens der Einspannstelle des Druckbleches an dem Rakelmesser d ist dieses von der Form abgehoben. Der Druckvorgang selbst ist der gleiche wie an den bekannten

Rotationstief druckmaschinen Ausführung.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   gewöhnlicher

   85

   Vorrichtung zum Beseitigen etwaiger Farbreste von der Druckplatte des Formzylinders einer Rotationstiefdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte auf ihrer ganzen Länge oder vor bzw. vor und hinter dem als BiIddruckfiäche dienenden Teil mit einem Farblösungsmittel, z. B. Xylol, benetzt wird, das ein Anliegen des Rakelmessers auch an den nicht eingefärbten Teilen der Druckplatte gestattet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen