DE522C - Kanalartige kontinuirliche Trockenvorrichtung für Thonwaaren und andere Substanzen - Google Patents

Kanalartige kontinuirliche Trockenvorrichtung für Thonwaaren und andere Substanzen

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DE522C
DE522C DE000000000522DA DE522DA DE522C DE 522 C DE522 C DE 522C DE 000000000522D A DE000000000522D A DE 000000000522DA DE 522D A DE522D A DE 522DA DE 522 C DE522 C DE 522C
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Description

1877.
Klasse 80.
OTTO BOCK in BRAUNSCHWEIG; Kanalartige, continuirliche Trockenvorrichtung für Thonwaaren und andere Substanzen.
: . Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1877 ab.
'■ . ' . Längste Dauer: 30. März 1890.
Bei den continuirlichen Ziegelbrennöfen tritt sehr häufig der grofse Uebelstand auf, dafs die > gebrannten Waaren eine ungleichmäßige Färbung, die sogenannten Anflüge, erhalten und eine Menge kleiner Risse zeigen, welche die Festigkeit und Dauerhaftigkeit derselben sehr beeinträchtigt. . ,· ■ .
Diese Uebelstände werden zum gröfsten Theile durch die Mangelhaftigkeit des sogenannten Schmauchprocesses hervorgerufen. Die frisch in den Ofen eingesetzten kalten Steine erhalten in der sie umgebenden -heifsen aber feuchten Ofenatmosphäre aus dieser einen Wasserniederschlag, es werden . hierdurch die Oberflächen der Steine erweicht, auf denen sich nun die den Ofen durchziehende Flugasche. theilweise absetzt; ebenso bleiben die in dem Wasserniederschlage gelöst gewesenen, aus den Steinen aufgesogenen Salze nach dem Trocknen an der Oberfläche haften und erzeugen diese, in Verbindung mit der Flugasche; die oben erwähnten Anflüge. ■
Die feinen Risse erhalten die Steine durch eine zu rapide Einwirkung der Ofenwärme auf die ' durch' den Feuchtigkeitsniederschlag erweichten 'Aufsenfiächen derselben, wie auch durch ein zu energisches Austreiben des im Steine aufserdem befindlichen. Wassers.
Man hat nun vielfach versucht, namentlich bei den Ring- oder Parallelöfen', diese Uebelstände dadurch zu beseitigen, dafs man besondere Schmauchfeuer für die einzelnen Ofenabtheilungen anwendete. Ebenso war man auch bemüht, den sich unter Einflufs der Ofenwärme beim Schmauchprocefs entwickelnden Wasserdampf so aus dem Ofen zu entfernen, dafs derselbe keinen schädlichen Einflufs auf die Steine ausüben konnte.
Wenngleich durch das erstere Verfahren die Uebelstände einigermafsen beseitigt werden, so erschwert und vertheuert dasselbe doch den Betrieb des Ofens derartig, dafs es nur wenig Eingang gefunden hat. Das letztere Verfahren, welches unstreitig das richtigere ist, hat bisher noch keine praktisch brauchbaren Resultate geliefert, was wohl hauptsächlich in der Form und der Art des Betriebes der continuirlichen Brennöfen seinen Grund haben dürfte.
Ich habe nun versucht, in dem von mir construirten Kanalofen eine Vorrichtung anzuordnen, welche obengenannte Uebelstände vollständig beseitigt, ohne den continuirlichen Betrieb des Ofens zu beeinträchtigen. -
Auf beiliegender Zeichnung ist ein Kanalofen, mit einer solchen Schmauchvorrichtung bezw. Trockenvorrichtung'versehen, dargestellt.
Der Construction derselben sind folgende Principien zu Grunde gelegt:
■ ι. Dafs der beim Schmauchen einmal entwickelte Wasserdampf auf seinem Wege ins Freie„ niemals wieder Gelegenheit findet, sich innerhalb des Brennofens zu condensiren, um die Steine erweichen zu können.
z. Dafs die Einwirkung der Ofenwärme auf Bildung und. Entwickelung des Wasserdampfes eine mit den Stadien des Trockenprocesses stetig zunehmende sei. .
Wie Fig. ι und 2 zeigt, ist am Schornsteinende des Ofenkanals ein aus Eisen oder einem anderen zweckentsprechenden Materiale gebildeter zweiter Kanal α b eingesetzt, dessen Querschnittsdimensionen gleich denen des Ofenkanales sind. Dieser eiserne Kanal wird umschlossen; von dem in b sich erweiternden Ofenkanal in der Weise, dafs zwischen den seitlichen und oberen Wänden des eisernen und des ihn um· schliefsenden Kanales der Zwischenraum cc, Fig. 3 und 4, gebildet wird. Dieser Zwischenraum steht bei d, Fig. 3, bezw. </,, Fig. 1, mit dem Schornstein in Verbindung. Bei α ist der Kanal durch eine Thür luftdicht verschlossen, die nur dann geöffnet wird, wenn ein frisch beladener Wagen eingebracht werden soll.
Der Ofen wird durch die auf Fig. 2 und 5 dargestellten Gasgeneratoren GG, welche durch die Oeffnungen vv, Fig. 1, mit demselben in Verbindung stehen, geheizt. Die dem Feuerraum / entströmenden Verbrennungsgase wärmen zunächst auf ihrem Wege bis b die in der Richtung χ zugeführten Gegenstände vor und treten bei b in den Zwischenraum c c, durch welchen dieselben, den. eisernen Kanal von drei Seiten umspülend, in den Schornstein gelangen und den Kanal auf ihrem Wege von b nach «abnehmend erwärmen.

Claims (1)

  1. Diese Wärme wird sich den im Innern des eisernen Kanales continuirlich vorwärtsbewegten Waarcn mittheilen und den Schmauch- bezw. Abdampfprocefs derselben bewirken. Die dadurch entwickelten Wasserdämpfe werden nun theilweise bei b durch die in c c einströmenden Verbrennungsgase mit fortgeführt und gelangen mit diesen in den Schornstein; theilweise entweichen dieselben durch die mit dem eisernen Kanäle in Verbindung stehenden Rohre rr. Da durch die Dampfbildung stets eine gewisse Spannung im eisernen Kanäle entsteht, wird das Einströmen atmosphärischer Luft nicht zu befürchten sein.
    Die Entführung der Wasserdämpfe kann auch noch dadurch beschleunigt werden, dafs man durch eine zweckentsprechende Vorkehrung durch den Boden des Dichtungswagens bei ο die unter der Wagenreihe sich bildende, erwärmte Luft in den Kanal einführt und diese mit mäfsiger Geschwindigkeit die im Abdampfen begriffenen Waaren in der Richtung α durchstreichen läfs.t und bei b durch die Zwischenräume c c in den Schornstein abführt. — Dieses Verfahren dürfte noch, eine gröfsere Ausnutzung der Ofenwanne bedingen.
    Aus Gesagtem geht zur Genüge hervor, dafs die Eingangs aufgestellten Bedingungen durch diese Construction erfüllt werden.
    Die bei α eingebrachten Waaren werden auf ihrem Wege nach b gleichmäfsig zunehmend erwärmt, der sich dabei im Kanäle vor ax a b entwickelnde Wasserdampf wird in der Richtung χ vorwärts bewegt und auf seinem Wege eine stets höhere Temperatur antreffen, als wie er am Orte seiner Entwickelung hatte und.wird sich derselbe infolge dessen nicht wieder condensiren können. '
    Aufserdem kann die Flugasche des Ofens nie» mais in Berührung mit den abdampfenden Steinen kommen, da solche durch den Zwischenraum cc abgeführt wird, und wo dieselbe in der neutralen Schicht bei b zuerst mit den Steinen in Berührung tritt, haben dieselben bereits eine so hohe Temperatur erlangt, dafs keine Feuchtigkeit mehr darin enthalten ist.
    Durch die Schieber s s wird der Eintritt der Verbrennungsgase in die Kanäle cc regulirt; durch die ThtirenV/ wird der eiserne Kanal in seinem Umfange von Rufs gereinigt und die Flugasche aus dem Zwischenräume entfernt.
    Vorstehend beschriebene Construction dient, unter Beibehaltung des zu Grunde gelegten Princips, auch als Ofen zum Trocknen frisch gebrannter Ziegelsteine und anderer Gegenstände; doch ist es in diesem Falle nöthig, dem eigentlichen Trockenkanale eine gröfsere Länge zu geben und in die Kanäle bei b oder in ein System von Röhren die Verbrennungsgase eines hierfür besonders unterhaltenen Feuers, oder die anderer Oefen, Kesselfeuerungen etc. in geeigneter Weise eintreten zu lassen.
    Patent-Anspruch: Die Anordnung des inneren, die Wagen umschliefsenden Mantels als continuirliche Schmauch- und Trockenvorrichtung, in welcher die einmal entwickelten Wasserdämpfe niemals Gelegenheit finden, sich wieder zu condensiren, da sie auf ihrem Wege aus dem Ofenkanale in immer höhere erwärmte Theile desselben gelangen. ·
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DE000000000522DA 1877-07-16 1877-07-16 Kanalartige kontinuirliche Trockenvorrichtung für Thonwaaren und andere Substanzen Expired - Lifetime DE522C (de)

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  • 1877

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