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Feststellvorrichtung für die Fahrzeugfedern von fahrbaren Feuerwehrleitern
Es sind Federfeststellvorrichtungen an fahrbaren Feuerwehrleitern bekannt, die durch
das Auf- und Abprotzen der an solchen Fahrzeugen befindlichen Schlauchwagen mechanisch
selbsttätig in Wirksamkeit treten. Ferner sind Federfeststellvorrichtungen bekannt,
bei denen durch das Aufrichten der Leiter die Wagenfedern selbsttätig mechanisch
festgestellt werden, ohne daß eine besondere Bedienung der Einrichtung erforderlich
isst.
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Diese Federfeststellvorrichtungen für die fahrbaren Feuerwehrleitern
erfordern je nach dem Stand der Achse zum abgefederten Fahrgestell beim Feststellen
oder Lösen der Wagenfederung einen großen Kraftaufwand, der bei unmittelbarer, mittels
eines Hebelgestänges erfolgender Betätigung durch die Leiteraufrichtvorrichtung
oder durch den mitgeführten Schlauchwagen nicht immer aufzubringen ist, so daß sehr
leicht Störungen der Einrichtung eintreten und ein unsicheres Feststellen der Federn
erfolgen kann.
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Gemäß der Erfindung soll eine selbsttätig und sicher wirkende Federfeststellung
für fahrbare Feuerwehrleitern der angeführten Art dadurch erzielt werden, daß die
Verstellung der Federfeststellvorrichtung durch eine elektromagnetische, hydraulische
oder pneumatische Kraftquelle bewirkt wird, wobei diese Kraftquelle selbsttätig
beim Aufrichten der Leiter aus der Fahrstellung oder beim Abnehmen des auf der Leiter
mitgeführten Schlauchwagens oder mit einer anderen, durch das In- und Außerbetriebsetzen
der Leiter bedingten Bewegung gesteuert wird.
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Die Einrichtung hat den großen Vorteil, daß mit der bei jeder neueren
Autoleiter vorhandenen elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Kraftquelle
die Federfeststellvorrichtung durch eine größere und daher sichere Kraftwirkung
gegenüber den bekannten Einrichtungen wirksam betätigt werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt:
Abb. i zeigt eine Seitenansicht einer Feuerwehrdrehleiter mit Kraftantrieb, in welche
die von dem mitgeführten Schlauchwagen gesteuerte Federfeststellvorrichtung eingezeichnet
ist.
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Abb. 2 zeigt eine ähnliche Federfeststellvorrichtung in größerem Maßstabe,
deren Steuerung durch die Aufrichtvorrichtung der Leiter betätigt wird.
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In neuerer Zeit werden an den automobilen Fahrgestellen Luftdruck-,
hydraulische oder elektrische Bremsen verwendet. Der benötigte Druck wird dabei
in bekannter Weise durch einen besonderen Kompressor und der Strom durch einen Dynamo
erzeugt. Bei Luftdruckbremsen wird z. B. die komprimierte Luft in Sammelbehältern
aufgespeichert. Bei der Ausführung nach Abb. i ist an einen solchen Sammelbehälter
i eine Luftleitung 2 angeschlossen. Die Luftleitung 2 ist mit einem Steuerventil
4 bekannter Art verbunden. Das
Steuerventil ¢ besitzt zwei Abzweigungen
für Luftleitungen 5 und 6, welche an einen Arbeitszylinder 7 angeschlossen sind.
An Stelle von Luft als Druckmittel kann ebensogut eine Flüssigkeit genommen werden.
Auch können an Stelle des Arbeitszylinders elektra; magnetisch wirkende Solenoide
verwendet werden, wobei der nötige Strom einer auf dem Fahrzeug mitgeführten Stromquelle
entnommen wird. Der in dem Arbeitszylinder 7 bewegliche Kolben 8 ist mittels einer
Kolbenstange 9 mit den beiden Feststellhaken i o der Federfeststellvor richtung
verbunden. Am Steuerhahn q. ist ein Hebel 13 befestigt, den eine am Fahrgestell
angebrachte Zugfeder 14 in die öffnungsstellung zu ziehen sucht. Der Hebel 13 greift
mit seinem Ende in einen am Schlauchwagen i i angeordneten Daumen 12. Beim Abprotzen
des Schlauchwagens i i gibt der Daumen 12 den Steuerhebel 13 frei. Die Feder 14
zieht den Steuerhebel 13 in seine öffnungsstellung, wodurch die Druckluft über die
Leitung 6 nach dem Arbeitszylinder 7 geleitet wird. Durch den Druck der in den Arbeitszylinder
7 eintretenden Luft wird der Kolben 8 nach vorn verschoben, und durch die Kolbenstange
9 werden die auf beiden Seiten des Fahrgestells befindlichen Feststellhaken io mitgenommen,
über die Achse 22 des Fahrgestells geschoben und festgehalten. Es wird dadurch die
Federung zwischen Hinterachse und Fahrgestell aufgehoben.
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Nach dem Ablegen der Leiter in die Fahrstellung wird beim Aufprotzen
des Schlauchwagens der Steuerhahn ¢ durch den Daumen 12, der den Steuerhebel 13
nach unten drückt, wieder umgestellt, wodurch die Preßluft durch die Leitung 5 hinter
den Kolben 8 in den Arbeitszylinder 7 geleitet wird. Durch den zurückgehenden Kolben
werden die Feststellhaken io wieder von der Hinterachse 22 entfernt, und die Wagenfederung
wird dadurch freigegeben. Ein an der Kolbenstange 9 angebrachter Handhebel 16 ermöglicht
auch die Bedienung der Federfeststellvorrichtung von Hand.
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Um während der Fahrt etwaige Druckverluste zu vermeiden, ist in die
Zuleitung 2 ein Absperrhahn 17 eingebaut, der mittels des neben dem Fahrersitz angebrachten
Handhebels 18 geöffnet und geschlossen wird. Dieser Handhebel 18 dient auch
zugleich zum Ein- und Ausrücken des Leitergetriebes, so daß sofort beim Einschalten
desselben auch zugleich die Druckluft dem Steuerventil q. zugeleitet wird, während
beim Abstellen des Leitergetriebes durch den Hebel 18 die Zufuhr der Druckluft
unterbrochen wird.
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Die Arbeitsweise der Ausführungsform nach Abb.2 ist die gleiche wie
die der Ausführungsform nach Abb. i. Die Steuerung der Druckluft wird jedoch von
der Leiteraufrichtvorrichtung betätigt. Mit dem Steuerhebel 13 ist eine Stange i
9 gelenkig verbunden, die in Lagern 2o und 21 am Fahrgestell längsverschiebbar geführt
wird. Eine zwischen dem Lager 2o und dem plattenförmigen Kopf der Stange 19 befindliche
Feder 3 verschiebt, sobald die Leiter aufgerichtet wird, die Stange i 9 nach oben
und bringt den damit verbundenen Steuerhebel 13 in eine Stellung, in welcher die
Druckluftleitung 5 geöffnet ist und die Feststellhaken io über die Achse 22 greifen.
An dem Drehgestell23 der Leiter ist eine federnde Druckstange 2¢ längsverschiebbar
gelagert, die mit ihrem unteren Ende auf den plattenförmigen Kopf der Stange i 9
drückt und deren oberes Ende eine Platte 25 berührt oder mit einem Gelenk der aufrichtbaren
Leiter 26 verbunden ist.
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Beim Ablegen der Leiter in die Fahrstellung werden die Stangen 24
und i9 sowie der Steuerhebel 13 durch die abgelegte Leiter 26 nach unten gedrückt,
wodurch die Luftdruckleitung 6 geöffnet wird. Der Kolben 8 wird dadurch im Zylinder
7 nach vorn verschoben, und die Feststellhaken io werden vom Eingriff mit der Achse
22 gelöst. Die Federung der Hinterachse gegenüber dem Fahrgestell ist dadurch wieder
hergestellt. In gleicher Weise wie nach Abb. i ist auch bei der Ausführung nach
Abb.2 ein Handhebel 16
vorgesehen, um die Federfeststellvorrichtung unabhängig
von der selbsttätigen Steuerung betätigen zu können. Die im Arbeitszylinder 7 befindliche
Luft kann hierbei durch zwei in die Zuführungsleitungen 5 und 6 eingebaute Dreiweghähne
27 entfernt werden. In gleicher Weise wie bei der Ausführung nach Abb. i kann auch
bei der Anordnung nach Abb. 2 in die Hauptdruckluftleitung 2 ein Absperrhahn eingebaut
sein.
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Die Steuerung der Betätigungsvorrichtung für die Federfeststellung
ist nicht an die beiden beschriebenen Ausführungsformen gebunden, sondern kann durch
eine beliebige, durch das In- und Außerbetriebsetzen der Leiter bedingte Bewegung
erfolgen.