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Zieleinrichtung an Schußwaffen mit Zielfernrohr sowie Kimme und Korn
Es ist bereits eine Zieleinrichtung an Schußwaffen bekannt geworden, bei der auf
dem Lauf drei Linsen angeordnet sind, durch die beim Schießen das Blickfeld des
Schießenden gegeben ist. Die dem Schützen nächstliegende Linse ist dabei mit einer
senkrecht zur Linsenfläche liegenden Kimme und die am Laufende liegende Linse mit
dem in gleicher Weise zu der Linse liegenden Korn versehen. Ist ein Schießen mit
dieser Linsenanordnung nicht erwünscht, so werden durch Herumklappen der Linsen
um einen rechten Winkel auf den Lauf Kimme und Korn hochgeschwenkt, so daß über
diese das Anvisieren des Zieles erfolgen kann. Bei dem Schießen durch die Linsenanordnung
macht sich jedoch der Nachteil bemerkbar, daß der Lauf der Schußwaffe das Blickfeld
des Schützen beeinträchtigt, so daß sich diese Einrichtung zum Schießen nicht bewährt
hat. Auch besteht bei dieser Ausbildung der Zieleinrichtung der Nachteil, daß neben
der mit dem Korn verbundenen Linse auch noch die beiden anderen Linsen getrennt
für sich herumzuklappen sind.
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Weiterhin ist bereits eine Zieleinrichtung an Schußwaffen mit Zielfernrohr
sowie Kimme und Korn bekannt, bei der das Zielfernrohr oberhalb des Laufes derart
angeordnet ist, daß man unter dem Fernrohr hindurch über Kimme und Korn das Ziel
anvisieren kann. Bei dieser Einrichtung besteht jedoch der Nachteil, daß beim Schießen
über Kimme und Korn, abgesehen von den verschiedenen Ziellinien, das Blickfeld des
Schützen durch das darüberliegende Fernrohr beeinträchtigt wird. Weiterhin ist eine
Zieleinrichtung mit beweglichem Zielfernrohr und Kimme und Korn bekannt geworden,
bei der das Zielfernrohr seitlich herausgeschwenkt wird, so daß das Blickfeld freigegeben
wird für das Zielen mit Kimme und Korn. Diese Einrichtung hat jedoch den Nachteil,
daß durch das seitliche Verlagern des immerhin ein gewisses Gewicht besitzenden
Fernrohres ein Kanten des Gewehres erfolgen kann und auch das Blickfeld im Auge
des Schützen eine andere Ablenkung als bei dem Schießen durch das Fernrohr erhält.
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Alle diese Nachteile werden gemäß der Erfindung vermieden, wenn die
Kimme über dem Fernrohr angeordnet und das Korn zum Fernrohrschießen aus der Fernrohrziellinie
heraus bewegbar gemacht wird. Dann stört beim Fernrohrschießen das Korn nicht mehr
den Schützen, und beim Schießen über Kimme und Korn wird durch Höherlegen der Ziellinie
das freie Blickfeld des Schützen auch in seiner Symmetrie zur vertikalen Laufebene
nicht mehr gestört. Immerhin ist bei einer derartigen Anordnung noch der Nachteil
vorhanden, daß der Schütze in zwei Ziellinien arbeiten muß und demzufolge sein Auge
in verschiedene Beziehungen zu der Schußwaffe bringen muß.
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Erfindungsgemäß wird deshalb bei Verwendung des beweglichen Zielfernrohres
das Korn zwangsläufig mit dem Fernrohr verbunden, so daß nach Anvisieren des Zieles
durch das Fernrohr der Schütze durch Bewegen nur eines Handgriffes die über dem
Fernrohr bewegliche Kimme in die Ziellinie des Fernrohres bringt
und
das Korn in diese Ziellinie hochbewegt. Es streben also bei dieser Bewegung Kimme
und Korn in entgegengesetzten Richtungen auf die gemeinsame Ziellinie zu. Der Schütze
kann also die Lage seines Auges zum Gewehr bei beiden Zielarten in der gleichen
Beziehung lassen.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt.
Das rechts angedeutete Auge des Schützen sieht in der Ziellinie A-A in der ausgezogenen
Lage durch das über Lenker ii an der Schußwaffe befestigte Fernrohr 13 auf das Ziel.
Oberhalb des dem Ziel zugewandten Endes des Fernrohres ist die Kimme 1q. angeordnet,
die bei dieser Zielart unbenutzt bleibt. Das um eine Achse 15 drehbare Korn 16 liegt
bei dieser Zielart innerhalb eines Führungs- und Schutzgehäuses 17. Einer der für
das Bewegen des Zielfernrohres 13 vorgesehenen Lenker ix ist nach unten zu einem
Handhebel 18 verlängert und greift über eine Stange =g an dem auf der Achse 15 angeordneten
Hebel 2o an.
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Wird der Handhebel 18 in Pfeilrichtung geschwenkt, so senkt sich das
Zielfernrohr 13 mit Kimme 1q. in die gestrichelt dargestellte Lage, und das Korn
16 wird aus dem Führungs-und Schutzgehäuse 17 derart herausbewegt, daß nunmehr Kimme
iq. und Korn 16 in der Ziellinie A-A liegen.
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An Stelle der beschriebenen schwenkbaren Lenker für das Fernrohr 13
können naturgemäß auch andere Führungsbahnen verwendet werden wie etwa schwalbenschwanzförmige
Führungsleisten.
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Zum Schutz des Fernrohres in der dem Lauf anliegenden Lage kann die
Schäftung des Gewehres an dieser Stelle so weit über den Lauf herübergezogen werden,
daß sie für das Fernrohr einen genügenden Schutz gegen Beschädigung bildet. In diesem
Falle wird noch der Vorteil erzielt, daß bei Schießen über Kimme und Korn klare
Flächen wie bei einem normalen Gewehr ohne Zielfernrohr entstehen. Naturgemäß sind
für die Endlagen von Fernrohr mit Kimme einerseits und Korn andererseits Anschläge
vorgesehen, die das Fernrohr beim Zielen und im Schuß unverrückbar festhalten. Angedeutet
ist diese Einrichtung durch die Schnappnase 21.