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Verfahren zum Herstellen wundärztlicher Nadeln Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Herstellen wundärztlicher Nadeln, bei welchen das Nähmittel
dauernd an der Nadel befestigt ist, im Gegensatz zu jenen Nadeln, bei welchen die
Befestigung des Nähmittels durch Einfädeln in das Nadelöhr erfolgt. Es ist erforderlich,
daß beim Nähen der Haut oder der Fleischteile einer. Wunde die durch die Nadel hervorgerufenen
Durchbohrungen so klein wie möglich gehalten werden und daß das Nähmittel durch
die Haut oder das Fleisch leicht und glatt hindurchgeht.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, den Heftfaden dadurch an der
Nadel zu befestigen, daß letztere mit einem U-förmigen Längsschlitz oder Ausnehmung
versehen wird, in welche der Heftfaden gelegt wird. Das Festklemmen des Heft-oder
Nähfadens erfolgt durch Zusammenkneifen oder Zusammenpressen der Seiten der U-förmigen
Ausnehmung. Diese Befestigungsweise ist nicht einwandfrei, weil das Ende des Heftfadens
oft aus dem Inneren des Schlitzes oder der Ausnehmung hervortritt und der Nähfaden
durch den Druck zwischen die Lippen oder Längskanten derAusnehmungeingeklemmtwird,
wodurch eine rauhe Oberfläche erzeugt wird, die sowohl den Durchgang der Nadel durch
die Haut oder das Fleisch hindert als auch die Durchbohrungen im letzteren größer
als notwendig werden läßt.
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Zweck der Erfindung ist, diese Nachteile zu beseitigen und eine Nadel
zu schaffen, die dauernd mit dem Nähfaden in fester Verbindung steht und mit der
es möglich ist, die Haut in solcher Weise zu durchbohren, daß die Nählöcher nur
die unbedingt notwendige Größe besitzen.
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Das Verfahren der Herstellung dieser Nadeln spielt sich in der Weise
ab, daß das der Spitze entgegengesetzte Nadelende in bekannter Weise zunächst abgeflacht
und durch einen nachfolgenden Arbeitsgang zu einer der Aufnahme des Fadens dienenden
Rille zusammengebogen wird. Erfindungsgemäß wird aber die Rille vorerst nur so weit
geschlossen, daß der verbleibende Schlitz kleiner ist als der halbe Umfang der Rille,
und das völlige Schließen erfolgt erst, nachdem der Faden in axialer Richtung in
die Rille eingeführt ist. Es wird somit um den Faden ein vollständiger Zylinder
gebildet, so daß die äußere Oberfläche der Nadel keine hervortretenden Teile, rauhe
Stellen oder andere Unregelmäßigkeiten aufweist, die dazu führen könnten, die Gewebeteile
oder die Haut beim Durchgang der Nadel zu verletzen.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise
Ausführungsform
des Erfindungsgedankens dargestellt, und zwar zeigen Abb. i bis 5 Aufrisse einer
Nadel in den aufeinanderfolgenden Herstellungsabschnitten in vergrößertem Maßstabe,
Abb. 6, 7 und 8 Endaufrisse der in den Abb. 2, 3 und q. veranschaulichten Nadeln,
Abb. g einen Schnitt nach der Linie A-A der Abb. 5.
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Zunächst wird ein Draht a an dem Ende, an welchem gewöhnlich das Auge
oder Öhr liegt, in bekannter Weise mit einem flachen Teil b (Abb. i) versehen, der
sich eine gewisse Strecke an dem Schenkel der Nadel entlang erstreckt, z. B. 1/4
Zoll. Vorteilhaft können auch die Nadeln in entgegengesetzt angeordneten Paaren
hergestellt werden, wobei je ein Paar einen gemeinsamen flachen Teil besitzt.
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Das Ende des flachen Teiles wird darauf abgeschnitten, um ein gerades
Ende bi (s. Abb. 2 und 6) zu erhalten, oder das Nadelpaar wird in der Mitte des
abgeflachten Teiles zerschnitten.
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Der flache Teil b (Abb. i und 2) ist mit gebogenen Seiten dargestellt,
und es ist vorteilhaft, daß beim Abflachen diese Gestalt erzeugt wird; da die Abschrägung
nach dem Schaft eine größere Metallstärke läßt, die als Verstärkung dieses Nadelteiles
dient, welcher gewöhnlich derjenige ist, an dem sich Schwächen zeigen.
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Der flache Teil wird dann geglüht und gepreßt, um ihm einen U-förmigen
oder halbkreisförmigen Querschnitt (Abb.3) zu erteilen. Diese Umgestaltung kann
allmählich oder in mehreren Abschnitten erfolgen, oder es kann ihm die Form eines
offenen V (s. Abb. 7) gegeben werden. Dieses Pressen wird über dem abgeflachten
Teil bis zum Teil b2- durchgeführt, an dem der Nadelteil b mit. dem Schaft a zusammentrifft,
und vorteilhaft auch noch eine kleine Strecke über dem Schaft selbst. Die Ausnehmung
oder der Kanal wird dann einem oder mehreren weiteren Preßgängen unterworfen, wodurch
die U-Form in die Gestalt eines in der Längsrichtung unvollständigen Zylinders umgewandelt
wird, d. h. die Wände des U oder V werden erfindungsgemäß so weit
einander genähert, daß der verbleibende Schlitz kleiner ist als der halbe Umfang
der Rille. Der innere Teil d, der an den Schaft stößt, wird dann von b2 aufwärts
bearbeitet, um die Kanten der bogenförmigen Ausnehmung zusammenzubringen, damit
ein vollständiges zylindrisches Gehäuse oder eine Tülle an diesem Teile der Nadel
(s. Abb. 5 und g) gebildet wird.
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Bei der Herstellung der zylindrischen Tülle treten jedoch gelegentlich
kleine Öffnungen auf, besonders nach dem Schaftende zu. Es ist daher darauf zu achten,
daß auch hier die Kanäle vollständig schließen.
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Die Nadel ist jetzt für das Härten fertig. Die so hergestellten Nadeln
können als Handelserzeugnis aus der Fabrik versandt werden, in welchem Falle dann
der Fabrikant der Nähfäden diese an den Nadeln befestigt. Die Befestigung des Fadens
wird dadurch erreicht, daß das Ende des Fadens geeigneter Stärke in die kreisförmige
Längsausnehmung c (Abb. 5) der Nadel eingeführt wird, so daß das Fadenende in der
Tülle bzw. in der vollständig zylindrischen Aushöhlung d (Abb. 5) liegt. Es ist
nicht erforderlich, daß das Ende des Nähfadens bis zum Ende der Tülle hineingestoßen
wird, wenn nur das Fadenende derart in der Tülle gelagert ist, daß jedes zufällige
Hervortreten des Fadenendes aus der Nadel ausgeschlossen bleibt. Der Nadelteil c
wird dann mittels hand- oder kraftbetätigter Matrizen einem Druck unterworfen und
der kreisförmige Teil geschlossen, der nun einen vollständigen Zylinder um den Faden
bildet, derart, daß die Kanten der Längsausnehmung gegeneinanderstoßen. Es wird
somit der Faden ohne Zusammenkneifen eingeschlossen, so daß Teile des Fadens zwischen
den Kanten des Schlitzes nicht hervortreten können.