-
Verstellbarer Zeichenwinkel Es sind zweischenklige, verstellbare Zeichenwinkel
bekannt, deren Lineale in einem dem Scheitel des zu zeichnenden Winkels benachbarten
Punktderart dreh- und feststellbar miteinander verbunden sind, daß ihre Außenkanten
im Bereich zwischen o° und 9o° auf jeden beliebigen Winkel eingestellt werden können.
Um diese Geräte ohne weiteres für das Aufzeichnen eines im Gradmaß genau festgelegten
Winkels verwendbar zu machen, hat man sie auch schon mit Winkelmaßteilun-;en versehen,
die entweder auf dem die Lineale verbindenden Scharnier oder auf einem weiter vom
Drehpunkt der Lineale entfernten, die Form eines Viertelkreisbogens aufweisenden
Streifen aus Metall oder sonstigem geeigneten Material aufgetragen sind. Diese Ausführungen
erNviesen sich jedoch beim Gebrauch der Geräte als unzweckmäßig, weil im, ersten
Fall die Gradteilung wegen des verhältnismäßig kleinen Scharnierdurchmessers unübersichtlich
und ungenau wird und im zweiten Fall der über das freie Lineal hinausreichende bogenförmige
Streifen mit der Gradteilung in die Zeichenfläche fällt und deren tolle Ausnutzung
behindert.
-
Gemäß der Erfindung sollen diese Mängel beseitigt werden, indem sie
Vorrichtungen schafft, welche die Winkelbewegungen der beiden Lineale beim Verstellen
des Geräts in einem vergrößerten (Winkel-) Maßstab auf eine Anzeigevorrichtung mit
entsprechend übersichtlicherer und genauerer Gradteilung übertragen und zusammen
mit derAnzeigevorrichtung vollkommen innerhalb des Raumes untergebracht sind, -der
durch die Baustoffstärke der Lineale des Geräts und deren Lage in ihrer Null- (Parallel-)
Stellung bestimmt ist.
-
Die Zeichnung stellt das neue Gerät in zwei Ausführungen dar; es zeigt
Abb. i eine Ansicht des verstellbaren Zeichenwinkels in einer ersten Ausführungsform,
Abb. z einen Schnitt durch die dem Drehpunkt der Lineale benachbarten Teile des
Winkels nach Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt durch die dem Drehpunkt der Lineale benachbarten
Teile des Winkels in einer zweiten Ausführungsform.
-
Der Zeichenwinkel besteht in bekannter Weise aus den beiden Linealen
a und b, die durch das Scharnier c, d miteinander verbunden sind.
Die am Scharnier liegenden Enden der Lineale sind so gestaltet, daß das Gerät im
ganz geöffneten Zustand das Zeichnen eines Winkels von go° gestattet und die dabei
aufeinander senkrecht stehenden Linealkanten sich im Scheitel des Winkels treffen.
In der Nullstellung des Winkels verlaufen die Außenkanten der beiden Lineale parallel
zueinander. In ebenfalls bekannter Weise ist das eine Lineal, im gezeichneten Beispiel
das Lineal b, etwas länger als das andere und mit einem kurzen, zu seiner Längskante
senkrecht liegenden Schenkel b, versehen, dessen
Stirnkante in der
Nullstellung des Geräts zweckmäßig in der durch die Außenkante von a bestimmten
Geraden liegt.
-
Für die Feststellung der Schenkellineale a und b in einem beliebigen
Winkel dient in ebenfalls bekannter Weise eine auf dem Scharnierteil c befestigte
Bremsbacke e, die durch den Exzenterhehel f auf dem Scharnierteil d festgeklemmt
werden kann.
-
Zur Sichtbarmachung der Winkell,ewegungen, welche die beiden Lineale
a und b beim Verstellen des Geräts relativ zueinander ausführen, dient eine Anzeigevorrichtung,
welche -aus einer kreisrunden, mit Strichteilung versehenen -Scheibe g und .einem
darauf spielenden Zeiger h besteht. Die Strichteilung erstreckt sich zweckmäßig
über den ganzen Umfang der Scheibe und stellt einen Gradmesser, etwa für den Bereich
von o° bis 9o°, dar; diese Ausführungsform ist jedoch für den Erfindungsgedanken
nicht unbedingt bindend, die Teilung kann vielmehr auch in jeder beliebigen anderen,
für den einen oder anderen Fall geeigneteren Weise durchgebildet sein. Die Scheibe
g ist fest mit dem Lineal c, des Geräts verbunden.
-
Der Scharnierteil d am Lineal b ist über dem Zapfen cl des Scharnierteils
cArehbar gelagert und hat in seinem Lagerauge dl die Form eines Kreisringes, von
dem aus erfindungsgemäß die Mittel bewegt werden, welche die Relativbewegungen der
beiden Lineale beim Verstellen des Geräts auf die Anzeigevorrichtung g, h übertragen.
-
Im ersten Ausführungsbeispiel (nach Abb. i und 2) ist das Lagerauge
d, über einen Teil seines Umfangs als Zahnsegment d. ausgebildet. Seine Zähne stehen
in Eingriff mit dem einen Ende einer Zahnstange i, die in einer Ausfräsung auf der
Innenkante des Lineals a untergebracht ist. In das andere Ende der Zahnstange greift
ein Zahnrad k ein, das in einem mit der - Scheibe g verbundenen Gehäuse k, auf einer
Achse sitzt, die auch den Zeiger h trägt. Die Teile h und k vermögen
ihre gegenseitige Lage nicht zu ändern, so daß jede Bewegung, welche die Zahnstange
i auf das Rad k überträgt, winkeltreu von dem-Zeiger h auf der Teilung der Scheibe
g angezeigt wird. Die Teilkreisdurchmesser des Segm-entes d2 und des Zahnrads k
wer den erfindungsgemäß zweckmäßig im Verhältnis d. : i gewählt. Dadurch wird erreicht,
daß beim Übergang des Lineals b von der Nullstellung des Geräts in die Endstellung,
die im gezeichneten Beispiel durch einen Winkelausschlag von 9o°, gleich ein Viertel
Vollkreis, gegeben ist, der Zeiger la die ganze Kreisteilung auf der Scheibe g durchläuft
und somit jeder zwischen der Null- und Endstellung von b liegende Winkel in vierfach
vergrößertem Winkelmaß auf der Scheibe g sichtbar wird. An Stelle des Verhältnisses
,4 : i für die Teilkreisdurchmesser kann auch jedes beliebige andere Verhältnis
treten; entsprechend ist natürlich dann die Teilung auf der Scheibe g zu ändern.
-Im zweiten Ausführungsbeispiel (nach Abb. 3) weist das Lagerauge dl eine glatte
Umfangsfläche auf. Über einen Teil dieser Fläche ist ein leicht biegsamer Draht,
ein schwaches Metallband, eine Gliederkette o. dgl. in. als Zwischenglied für die
Übertragung der Beweb# ung von dl auf eine Kreisscheibe it in dem Gehäuse der Anzeigevorrichtung
g, Ja gelegt. Die Scheiben sitzt, wie leim ersten Ausführungsbeispiel das
Zahnrad k, zusammen mit dem Zeiger h. auf einer in k, gelagerten Achse. Die Befestigung
des Zwischengliedes m auf d1 und ia kann -in irgendeiner geeigneten Weise erfolgen,
z. B. durch Einklemmen der Band- oder Drahtenden in Kerben., die in den Rand der
Scheiben eingearbeitet sind, oder durch Verschrauben der Enden auf den Scheiben
usw. Auf der Strecke zwischen d. und it liegt das Band m in gleicher Weise
wie die Zahnstange i: des ersten Beispiels in einer Ausfräsung auf der Innenkante
des Lineals a.
-
Da das Zwischenglied m. voraussetzungsgemäß an sich unstarr sein soll,
wird es zur Sicherung einer genauen Bewegungsübertragung durch eine Spiralfeder
o, ie mit ihrem einen Ende an dem feststehenden Gehäuse k1, mit dem anderen Ende
an der Scheibe n befestigt ist, dauernd gestrafft. Beim Verstellen des Lineals b
rollt sich das Zwischenglied,in von dl ab und auf it auf oder umgekehrt. Die Feder
o erhält so viel Vorspannun g, daß auch bei voller Öffnung des Gerätes auf einen
rechten Winkel das Band in. noch genügend gespannt ist, um toten Gang des Scharnierteiles
dl auszuschalten.
-
Die Durchmesser der Wicklungsflächen von d:, und it werden
wieder wie beim ersten Ausführungsbeispiel im Verhältnis .4 : i gewählt, um bei
der Drehung des Lineals b uni 9o° einen die ganze Kreisteilung der Scheibe g überstreichenden
Ausschlag des Zeigers 1a zu
erzielen.
-
Bei beiden Ausführungsformen läßt sich das Gehäuse k, mit d@er.gnzeigevorrichtung
so ausbilden, daßes inbezugaufseine HöhedieStärke des L inealbaustoffes nicht übersteigt
und infolgedessen mit seiner unteren Hälfte in das Lineal a eingesenkt werden kann.
Die übrigen Abmessungen des Gehäuses werden so gewählt, daß in der Nullstellung
des Gerätes das Lineal b noch frei über der Umfangsfläche des Gehäuses hinwegführt.
-
Um ein Überdrehen der Anzeigevorrichtung über die Nullstellung hinaus
zu verhindern,
erhält das Lineal a an seinem freien Ende einen rechtwinkligen
Ansatz a1, dessen Stirnkante das Lineal b in der. Nullstellung abs s tützt.