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Mechanisch betätigte Vorrichtung für das Auslösen sowohl als das Anwerfen
des Plattentellers eines Phonographen durch die Steuerung eines hierfür einstellbaren
Zeitmessers Mechanisch betätigte Vorrichtungen für das Auslösen sowohl als das Anwerfen
des Plattentellers eines Phonographen durch die Steuerung eines hierfür bestimmten
Zeitmessers sind an sich bekannt. Sie alle erforderten aber den Einbau oder das
Anpassen wenigstens einzelner Teile der Vorrichtung, meistens des Zeitmessers selbst,
an den Phonographen, für den er tatsächlich bestimmt war.
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Gemäß Erfindung wird die Vorrichtung von dem Phonographen, dessen
Plattenteller sie .auszulösen und anzuwerfen bestimmt ist, körperlich ganz unabhängig.
Dies wird dadurch erreicht, daß sie als ein selbständiges Ganzes gebaut wird, das
den Zeitmesser und sämtliche sowohl für das Auslösen als auch für das Anwerfen des
Plattentellers notwendigen Glieder einbegreift, so daß sie als Zusatzgerät zu einem
Phonographen beliebiger Bauart verwendet werden kann.
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Bei der in den Abb. i und 2 dargestellten beispielsweisen Ausführungsform
ist der Zeitmesser auf den Arm A einer gabelförmig geteilten Grundplatte der Vorrichtung
aufgebracht, deren zweiter Arm A' - vor nehmlich zur zeitweisen Befestigung des
gesamten Anlaßmechanismus am Phonographen dient. Ein in das Uhrwerk 16 hineinreichender
Waage-Balken 2 ist seitlich in dem Glied i geführt. Unter der Wirkung eines Gliedes
16 des Zeitmessers ist das Waagebalkenende 2' befähigt, zwei verschiedene Höhenlagen
einzunehmen, je nachdem der Stift des Stundenrades in eine Kerbe des Rohres
des Stellzeigers 17 des Zeitmessers eintreten kann oder nicht.
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Um die im Arm A sitzende Ansatzschraube 4 ist eine Brücke 3 schwingbar
angeordnet, deren äußeres Ende eine Sperrschraube 5 trägt. Durch entsprechende Drehung
der letzteren kann deren unteres Ende in mehr oder weniger ,große Nähe des Innenendes
2' des Waagebalkens 2 gebracht werden. Durch eine Schraubenfeder 6 wird die Brücke
3 so in ihrer Ruhelage gehalten, daß ihr Anschlag i o immer hinter den Träger des
Auslegers 9 zu liegen kommt.
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Die Brücke 3 ist durch eine die Ansatzschraube 4. umgebende Hülse
¢' fest mit der Bodenplaate 3' verbunden, auf welcher ein Stift 6' sitzt, an welchem
das eine Ende einer Spiralfeder 6 angreift, deren anderes Ende außerhalb des Zeitmessergehäuses
auf dem Arm A festgehalten ist.
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Eine mit dem Arm A fest verbundene, an ihrem oberen freien Ende mit
einem Gewinde versehene Säule 7 trägt auf ihrer unteren Partie ein in seiner Höhenlage
auf Säule 7 verstellbares und um diese schwingbares Glied 8, das mit seinem Arm
8' als Bremse und ,als Mitnehmer der ihm übergelagerten Drehscheibe 24. wirken kann.
Am
oberen Ende von Säule 7 sitzt eine geriffelte Scheibe i2; der an ihr sitzende Stift
13 kann das zurückgebogene Ende der Schraubenfeder 7" mitnehmen, deren Torsionsgrad
durch Drehung der Scheibe 12 auf Säule 7 bestimmt wird. Letztere kann durch die
Knopfschraube i i in ihrer Stellung gegen Rückwärtsgang infolge der Torsionswirkung
von Feder 7" gesichert werden. Das untere Ende der Schraubenfeder 7" ist mittels
der Schraube 15 .am Schwingglied 8 befestigt.
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Mit dem Schwingglied 8 ist ein Ausleger 9 fest verbunden, dessen Zweck
noch zu erörtern sein wird.
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Die gesamte Auflagefläche der Grundplatte der Anlaßvorrichtung oder
wenigstens ein Teil dieser Fläche kann einen Gummibelag aufweisen, um seinerseits
ein sicheres Aufliegen auf dem Phonographengehäuse zu erzielen und anderseits ein
Zerkratzen desselben zu vermeiden.
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Wenn der Stehzeiger 17 auf dine gewisse Stunde gestellt ist, so drückt
das Glied 16 auf das äußere im Zeitmesser liegende Ende 2" von Waagebalken 2, wodurch
dessen der Stellschraube 5 zugekehrtes Ende 2' hochgehoben wird. Die Spitze dieser
Schraube 5 liegt dabei vor dem Waagebalkenende 2'.
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Die Wirkungsweise dieser Antriebsvorrichtung ist wie folgt: Im ausgelösten
oder entspannten Zustand der Vorrichtung liegt unter der Wirkung der auf Torsion
beanspruchten Feder 7" das Schwingglied 8 an der in seiner Schwingungsbahn liegenden
Brücke 3 auf.
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Will man beispielsweise die Phonographenplatte um i i Uhr zum Ansprechen
bringen, wird der Stehzeiger 17 des Uhrwerkes auf dem Zifferblatt auf die Ziffer
i i gestellt. Dann wird die Torsion der Schraubenfeder 7" dadurch noch mehr verstärkt,
daß man, am Ausleger 9 ,angreifend, das Glied 8 im Sinne des Uhrzeigers dreht. Der
Ausleger 9 bzw. sein Riegel9' trifft hierbei auf einen vorstehenden Anschlag i o
der Brücke 3 auf. Nach Freigabe des Auslegers 9 dreht sich unter der verstärkten
Torsionswirkung der Feder 7" das Schwingglied 8 wieder zurück, und der Riegel 9'
von Ausleger 9 drückt unter eben dieser Wirkung gegen den Anschlag io der auf Ansatzschraube
q. schwingenden Brücke 3, derart, daß die Spitze der am entgegengesetzten Ende dieser
Brücke 3 angeordneten Sperrschraube 5 an dem ihr zugekehrten Ende 2' des Waagebalkens
2 satt anliegt.
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Solcherweise vorbereitet, wird die Anlaßvorrichtung auf das Phonographengehäuse
aufgelegt und so in Arbeitsstellung gebracht, daß man unter zeitweiliger Überwindung
der Zugkraft der Schraubenfeder 7" den vorzugsweise einen Gummizäpfen 8" aufweisenden
Arm 8' unter die Drehscheibe 24 einschiebt, Wobei der Zapfen 8" nahe an den Rand
von Platte B und möglichst weit rückwärts, bezogen auf den Drehsims von Scheibe
2q., zum federnden Anliegen an der Unterseite der letzteren kommen soll. Bei dieser
Maßnahme gleitet der Riegel 9' von Ausleger 9 dem Anschlag i o der Brücke 3 entlang,
ohne im übrigen eine Wirkung auf diesen oder die Brücke 3 bzw. die Stellschraube
5 und das Ende 2' des Waagebalkens 2 auszulösen.
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Durch die außer auf Verdrehung gleichzeitig auf Zug beanspruchte Feder
7" wird erreicht, daß. die einerseits mit ihrer Bodenfläche .auf dem Phonographengehäuse
und anderseits mittels des Zapfens 8" an der Unterseite der Drehscheibe 24. aufstützenden
Anlaßvorrichtung selbst ohne besondere Befestigung in der ihr zugewiesenen Lage
am Phonographen gesichert ist.
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Übrigens könnte die Unterseite der Vorrichtung auch mit einem sogenannten
Stecker ausgerüstet sein, der in Hülsen, die in der Phonographenoberfläche eingelassen
sind, eintreten kann, so daß eine Art Dauerbefestigung der Vorrichtung an der immer
gleichbleibenden Stelle jener Oberfläche stattfindet.
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Der Motar der Phonographenplatte wird umlaufsber eit ,gemacht, aber
die Bewegung der Drehscheibe 24. ist vorläufig durch den auf sie als Bremse wirkenden
Gummizapfen g" verhindert.
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Wenn nun der Stundenzeiger des Zeitmessers .auf die Ziffer i i gelangt,
so kann das hakenförmige Ende 2" des Waagebalkens in eine in bekannter Weise vorgesehene
Kerbe eintreten, so daß. das der Stellschraube 5 zugekehrte andere Waagebalkenende
2' nach unten ,gelangt und dabei die Spitze von Schraube 5 freigibt. In diesem i.ugenblick
dreht sich die auf der Ansatzschraube .1 schwingende Brücke 3, und der Anschlag
i o derselben ;gibt den Riegel 9' des Auslegers g frei. Unter der nun nicht mehr
gehemmten Torsionswirkung von Feder 7" dreht sich das Schwingglied 8 mit seinem
Arm 8' und Zapfen 8" kräftig in der dem Uhrzeigergang entgegengesetzten Richtung,
wobei die Drehscheibe 24. nicht nur entriegelt wird, sondern durch den Zapfen 8"
auch noch einen der einstellbaren Torsionswirkung der Feder 7" entsprechend starken
Anstoß erhalt, also »angeworfen« wird, so daß Punkt i i Uhr die auf die Drehscheibe
24 aufgebrachte Phonographenplatte zu spielen anfängt.
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Eine mit einer Anwerfvorrichtung gemäß Erfindung versehene Sprechmaschine
kann, wie einleuchtend, auch als Wecker oder zu beliebiger anderer zu bestimmter
Zeit erfolgender Signalgebung dienen.