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Verfahren zum selbsttätigen Luftentleeren und Verschließen von Konservendosen
Es ist bekannt, claß die Konserven in einem luftleeren Raume eine größere Haltbarkeit
besitzen. Aus diesem Grunde ist man dazu übergegangen, durch eine kleine Öffnung,
welche nach dem Einkochen der Konserven in die Dose gestochen wird, den letzten
Rest von Luft auszusaugen und die Öffnung nach dem Luftentleeren wieder zu verschließen.
Dasselbe Verfahren wendet man bei Tabak und Tabakerzeugnissen sowie bei allen zu
konservierenden Waren. an, nur daß bei den verschiedenen Waren der Grad der Luftleere
ein verschiedener ist.
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Um nun das Aussaugen und Verschließen zu bewerkstelligen, hat man
die verschiedensten Apparate konstruiert; z. B. schließt man die Konserven in einen
größeren Kessel ein, entfernt die Luft und lötet mittels eines durchgeführten Kolbens,
nachdem der gewünschte Vakuumgrad am Vakuummeter abgelesen ist, die Öffnung zu.
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Man hat auch Apparate konstruiert, in denen mehrere Dosen auf einer
drehbaren Platte in einem geschlossenen kaume liegen, so daß durch Drehen der Platte
mehrere Dosen hintereinander verlötet werden.
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Ferner sind auch.solche Apparate bekannt, die über die Öffnung der
Dose gesetzt werden und nach Aussaugen der Luft durch einen durchgeführten Lötkolben
geschlossen werden.
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Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß das Verschließen, nachdem
man den gewünschten Vakuumgrad am Vakuummeter abgelesen hat, durch von außen angebrachte
Hebel oder durchgeführte Lötkolben o. dgl. von Hand geschieht.
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Durch den Erfindungsgegenstand werden diese Übelstände beseitigt,
indem durch einen auf einen beliebigen Grad der Luftleere einstellbaren Kontaktvakuummeter
oder anderen Kontakt, nachdem die gewünschte Luftleere erreicht ist, der das Verschließen
bewerkstellende Heizkörper oder Lötkolben, der in einem geschlossenen Gehäuse eingebaut
ist, selbsttätig auf die zu verschließende Dose aufgedrückt wird und so das Schließen
der (Öffnung selbsttätig bewirkt. Gleichzeitig wird das Verschließmaterial (Tinol,
Zinn oder Gummi usw.), sofern es nicht vorher auf die zu verschließende Öffnung
gelegt wird, selbsttätig in bekannter Weise zugeführt.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Dose, die entlüftet und
verschlossen werden soll, mit der Öffnung, die wieder am vorteilhaftesten mit einem
auf die Dose gepreßten Ring versehen ist, gegen einen Gummiring gedrückt wird. Das
Absaugen durch eine kleine Öffnung gewährleistet eine unbedingte Zuverlässigkeit,
denn während bei anderen Verfahren, bei denen die ganze Dose im Vakuum eingeschlossen
ist, immer noch die Möglichkeit besteht, daß die Dose undicht ist, zeigt sich bei
dem neuen Verfahren der Fehler dadurch, das sich der Apparat gar nicht erst in Bewegung
setzt.
Die Zeichnung zeigt die Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Ausübung des neuen Verfahrens in schematischer Darstellung:' In dem Gehäuse7a
befindet sich ein Elektromagnet b, der an eine beliebige elektrische Leitung angeschlossen
ist. In dem Stromkreis ist ein Kontakt c eingeschaltet, der durch den Zeiger
d des Vakuummeters e an einer dem gewünschten Vakuum entsprechenden
Stelle gelöst werden kann. Ih der Zeichnung ist angenommen, daß der Kontakt in Ruhestellung
geschlossen ist, also der Magnet unter Strom steht.
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Im Magnet befindet sich der Anker f, an dessen unterem Ende der elektrisch
geheizte Lötkolben g angebracht ist. Bei geschlossenem Stromkreis befindet sich
demnach der Anker mit dem Lötkolben in gehobener Stellung. Der Anker ist durchbohrt,
damit das ganze Gehäuse a durch eine Absaugeleitung lt, in der ein Ventil i eingebaut
ist, luftleer gemacht werden kann. Am unteren Ende des Gehäuses a befindet sich
ein Glasrohr k mit einem Gummidichtungsring 1. na stellt eine Spule dar,
auf der sich das Dichtungsmaterials aufgewickelt befindet. Das Zinn wird durch die
beiden Rollen n bis dicht an die untere Kante des Glasrohres k geführt. An einer
der Rollen iz befindet sich das Steigrad o, welches durch den Mitnehmerhebel p,
der leicht beweglich am Anker f befestigt ist, betätigt wird.
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Der Arbeitsvorgang ist folgender: Gegen den Gummiring l wird die zu
entleerende Konservendose r mit der Öffnung q gedrückt. Durch die Absaugeleitung
k wird das Gehäuse a und durch die Luftabsaugeöffnung q die Konservendose r evakuiert.
Ist der gewünschte Grad der Luftleere erreicht, wird durch den Zeiger d des Vakuummeters
e, der vorher auf den gewünschten Grad der Luftleere eingestellt ist, der Stromkreis
unterbrochen, und der Magnet b wird stromlos. Dadurch fällt der Anker f mit dein
daran befindlichen Lötkolben g, der durch geeignete Stromzuführung dauernd die nötige
Wärme erhält, zunächst auf das Dichtcnbs:_:_tc.-ial s. Durch Abschmelzen des Zinns
verschließt sich die Luftabsaugeöffnung cl. Dadurch, daß das Ventil i nicht
mehr durch den Anker f
oben festgehalten wird, fällt das Ventil i langsam
nach unten, verschließt dadurch die Absaugeleitung und läßt langsam atmosphärische
Luft eintreten und bewirkt gleichzeitig, daß der Zeiger d des Vakuummeters e zurückgeht
und der Stromkreis wieder geschlossen wird. Infolgedessen bewegt sich der Anker
f finit dem daran befindlichen Lötkolben g wieder nach oben. Hierbei faßt der Mitnehmerhebel
p in das Steigrad o, welches an einer der Rollen zi befestigt ist, und bewirkt dadurch
das Vorschieben des Dichtungsmaterials s für den nächsten Arbeitsvorgang. Das Glasrohr
h dient zum Beobachten des Verschließens der Dosen von außen.