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Elektrischer Antrieb für Seilbahnen, insbesondere für Personen-Seilschwebebahnen
mit festem Tragseil und mehreren Zugseilen Die Erfindung bezieht sich auf einen
elektrischen Antrieb für Seilbahnen, insbesondere für Personen-Seilschwebebahnen
mit festem Tragseil und mehreren Zugseilen, die je für sich motorisch angetrieben
sind, wobei zur Erzielung gleichmäßiger Förderung der Seillängen die Antriebsmotoren
auf gleiche Leistung bzw. Belastung geregelt werden.
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Das besondere Merkmal besteht darin, daß jeder zum Antrieb eines Zugseiles
dienende polumschaltbare Motor mit einem regelbaren Schlupfwiderstand ausgerüstet
ist, der zugleich mit einer Kontrolleinrichtung bei einer bestimmten Motordrehzahl
durch eine selbsttätig wirkende Schalteinrichtung eingeschaltet wird.
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Es ist bei Einseilbahnen mit mehreren durch die Last miteinander verbundenen
Zugtragseilen an sich bekannt, jedes Seil für sich durch einen besonderen Motor
anzutreiben, wobei diese, voneinander völlig unabhängig, auf gleiche Leistung bzw.
Belastung geregelt werden. Diese Regelung muß jedoch von Hand erfolgen, so daß die
einwandfreie Wirkungsweise lediglich von der Achtsamkeit und Gewissenhaftigkeit
des Bedienungsmannes abhängig ist.
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Nach der vorgeschlagenen Einrichtung soll jeder zum Antrieb eines
Zugseiles dienende polumschaltbare Motor mit einem regelbaren Schlupfwiderstand
ausgerüstet sein, der bei einer bestimmten Drehzahl durch eine selbsttätig wirkende
Schalteinrichtung zugleich mit einer Kontrolleinrichtung eingeschaltet wird. Hierdurch
werden eine Reihe von Vorteilen erreicht, zunächst der, daß auch bei negativer Belastung
und bei nicht sachgemäßer oder gar fahrlässiger Bedienung der Steuerwalze der zugehörige
Motor keine höhere als die Vollastdrehzahl annehmen, die Zugseilgeschwindigkeit
also nicht überschritten werden kann. Durch die Schlupfwiderstände wird selbsttätig
die gleiche Motorbelastung innerhalb gewisser Grenzen geregelt; über diese hinaus
können Motorbelastung und Motordrehzahl durch Nachregeln der SchlupfwiderständevonHandbeeinffüßtwerden.
Weiterhin ergibt sich der Vorteil, daß Revisionsfahrten ohne zusätzliche mechanische,
der Änderung des Übersetzungsverhältnisses dienende Mittel durch einfache Polumschaltung
der Antriebsmotoren mit halber Geschwindigkeit vorgenommen werden können. Endlich
kann durch die durch die selbsttätig wirkende Schalteinrichtung mit den Schlupfwiderständen
gleichzeitig eingeschalteten Spannungs- und Strommesser während des Betriebes die
Zugseilbelastung dauernd überwacht und durch Ablesen der Drehzahl jedes Motors festgestellt
werden, wenn Unterschiede im Durchmesser der beiden Antriebsseilscheiben durch ungleiche
Abnutzung entstehen.
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Die vorgeschlagene Einrichtung ist in der Zeichnung für den schematisch
dargestellten
Antrieb zweier Zugseile und das zugehörige Schaltbild
für zwei Motoren veranschaulicht.
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Die beiden Zugseile ii und i2 werden je für sich durch die Antriebsscheiben
13 und 14 über entsprechende Übersetzungsgetriebe durch die Antriebsmotoren 4 und
4a bewegt. Da die Arbeitsweise bei beiden Motoren dieselbe ist, sei sie an Hand
der Zeichnung 'an einem der Motoren näher erläutert.
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Die .Steuerwalzen i und 2 haben einen gemeinsamen, durch das Handrad
3 betätigten Antrieb, durch welchen beide Walzen gleichzeitig geschaltet werden.
Durch die Walze i wird auf Schaltstufe z der Motor 4 an das Netz gelegt. Der Motor
4 entwickelt ein Drehmoment, welches durch den mit dem Schlupfwiderstand 6 in Reihe
liegenden Anlaßwiderstand 5 bestimmt wird. Der Anlaßwiderstand 5 wird in bekannter
Weise durch die Schaltwalze stufenweise abgeschaltet und ist in Schaltstufe 4 kurzgeschlossen.
In Schaltstufe 5 wird das Schütz 7 durch die Steuerwalze i eingeschaltet; hierdurch
wird ein Teil des regelbaren Schlupfwiderstandes 6 abgeschaltet und der Motor auf
seine Vollastdrehzahl gebracht. Die Einschaltung des Schützes 6 könnte auch durch
den Spannungswächter 8 erfolgen. Wird beispielsweise die Steuerwalze in Stellung
i gebracht, so entsteht an den Schleifringen des Motors die höchste Läuferspannung.
Die Wicklung des Spannungswächters wird durch den Läuferstrom gespeist und öffnet
durch Einziehen ihres Magnetkerns die Hilfskontakte, welche an die Zugspule des
Schützes 7 und die Phase T angeschlossen sind. Der Stromfluß von T zur Zugspule
des Schützes 7 wird hierdurch unterbrochen. Mit steigender Drehzahl des Motors 4
fällt die Läuferspannung und wird annähernd Null, wenn der Motor seine Vollastdrehzahl
erreicht hat. DerMagnetkern des Spannungswächters fällt dadurch ab, schließt seine
Hilfskontakte und schaltet hierdurch das Schütz 7 ein, weil jetzt der Stromfluß
von Phase T über die Zugspule nach Phase S möglich ist. Durch Einschalten des Schützes
7 wird ein Teil des regelbaren Schlupfwiderstandes 6 abgeschaltet, der Motor 4 ist
hierdurch an die durch den Schlupfwiderstand bestimmte Drehzahl gebunden, weil das
Läuferschütz 7 durch seine Sperrkontakte in der Einschaltstellung bleibt und nur
durch die Schaltwalze in Schaltstufe Null abgeschaltet werden kann. Diese Sicherheitseinrichtung
verhindert somit, daß bei negativer Belastung und nicht sachgemäßer oder fahrlässiger
Bedienung der Steuerwalze derMotor eine höhere als die Vollastdrehzahl annehmen
kann. Der nicht abgeschaltete Teil des regelbaren Schlupfwiderstandes 6 dient dazu,
die Belastung und die Drehzahl des Motors zu regeln. Beim Einschalten des Schützes
7 werden auch die Meßinstrumente 9 und io eingeschaltet. Instrument 9 ist ein Spannungsmesser
für eine niedrige Spannung mit einer Skala, an welcher die Motordrehzahl abgelesen
werden kann. Instrument io ist ein Strommesser, an welchem die Motorbelastung festgestellt
werden kann. Dieser Strommesser könnte auch in bekannter Weise in die Ständerleitung
eingeschaltet sein. Durch diese Kontrolleinrichtung kann während des Betriebes dauernd
die Zugseilbelastung überwacht werden; ferner läßt sich dauernd die Drehzahl jedes
Motors ablesen und hierdurch feststellen, wenn die Durchmesser der Seilscheiben
13 und 14 nicht mehr gleich groß sind. Vermittels der Schlupfwiderstände wird selbsttätig
die gleiche Motorbelastung innerhalb gewisser Grenzen geregelt; darüber hinaus können
Motorbelastung und Motordrehzahl durch Nachregulieren der Schlupfwiderstände von
Hand beeinflußt werden.