DE517141C

DE517141C - Verfahren zur Herstellung geaetzter Tiefdruckformen fuer Offset- und Direktdruck

Info

Publication number: DE517141C
Application number: DE1930517141D
Authority: DE
Original assignee: ANDREAS KELLER JR
Current assignee: ANDREAS KELLER JR
Priority date: 1930-03-21
Filing date: 1930-03-22
Publication date: 1931-02-02

Description

Verfahren zur Herstellung geätzter Tiefdruckformen für Offset- und Direktdruck DenGegenstand vorliegenderErfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung geätzter Tiefdruckformen für Offset- und Direktdruck, bei welchen man entweder Metallbleche, wasserdichte metallisierte Kartons u. dgl. zuerst dünn mit Nitrocelluloselack überzieht und auf diesen Überzug eine schnell verseifbare Schicht aus Celluloseestern, z. B. AcetyIcelluloselack, aufbringt oder Celluloi.dfilme durch Celluloseester mit obengenannten Eigenschaften, z. B. Acetylcelluloselack, überzieht, die Überzüge in beiden Fällen trocknet, dieselben bis zurNitrocelluloselackschichtunterlage nach bekannten Methoden verseift, gründlich auswäscht und trocknet, worauf man das auf den Platten oder Filmen durch Verseifung gebildete Cellulosehydrat mit wässerigen Chromsalzlösungen sensibilisiert, trocknet, unter einem Strich- oder Rasternegativ exponiert, die Kopie auslaugt und die kopierten Teile der Tiefdruckform mit Natriumhydroxydlösung durch Ausbürsten herauslöst, wonach man die im ersteren Falle auf den Metallblechen oder wasserdicht metallisierten Kartons befindliche Nitrocelluloselackschicht beläßt oder diese mit Amylacetat wegätzt, so daß die Druckelemente vertieft aus Metall bestehen.
Wird z. B. ein Streifen Film oder Platte nach vorliegender Erfindung in einer starken Ammoniumbichromatlösung sensibilisiert, getrocknet und dem Sonnen- oder Bogenlampenlichte ausgesetzt, so wird die Chromatcelluloseschicht je nach Dauer der Belichtung so gehärtet, daß dieselbe letzten Endes so hart wie Glas wird.
Nimmt man eine derartig behandelte Platte und legt sie nach vorheriger Wässerung in eine i5°/oige Natriumhydroydlösung, so schrumpft die belichtete Chro@matcelluloseschicht in wenigenAugenblicken unterkunzelbildung zusammen und löst sich danach unmittelbar in kleinen Fetzen auf.
Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt: Ausführungsbeispiel A Auf Metallbleche oder wasserfeste metallisierte Kartons usw. wird zuerst eine etwa o,io mm dicke Nitrocelluloselackgrundierung durch Streich- oder Spritzapparate aufgebracht und diese getrocknete Grundierung nach obengenannten Verfahren mit einer Schicht aus schnell verseifbaren Celluloseestern, z. B. einer o, i o mm dicken Acetylcelluloselackschicht, überzogen, das Lösungsmittel durch Wärme verdampft und die Acetylcelluloselackschicht in ihrer ganzen Stärke von o;zomm durch eine 3o°/"ige Natriumhydroxydlösung bei einer Temperatur von 6o° bis 7o° C bis zur Nitrocelluloselackgrundierung durch Verseifung in Cellulosehydrat überführt, worauf man gründlich auswäscht und trocknet.
Zum Zwecke der Herstellung einer Tiefdruckform für Offset- und Direktdruck wird nun mit den Platten oder Filmen nach obigem Ausführungsbeispiel A in der Weise begonnen, daß man dieselben mit gesättigten Chromsalzlösungen sensibilisiert, trocknet, unter einem Satz- oder Autotypienegativ exponiert und die Kopie durch Wässern auslaugt, worauf man die durch Chromsalz sensibilisierten und .durch Licht gehärteten Teile der Tiefdruckform mit einer i 5 °/oigen Natriumhydroxydlösung bei einer Temperatur von etwa q.0° C und einer Ätzdauer von ro bis 15 Sekungen mit Hilfe einer weichen Bürste entfernt.
Die Tiefdruckform wird nun in warmem Wasser gut ausgewaschen und ist dann gleich maschinenfertig.
Ausführungsbeispiel B Celluloidfilme von o,3-o,5mm Stärke werden durch Streich- oder Spritzapparate mit einer Schicht aus schnell verseifbaren Celluloseestern, z. B. einer o,io mm dicken Acetylcelluloselackschicht, überzogen und das Lösungsmittel durch Wärme verdampft.
Die Verseifungs-, Sensibilisierüngs-, Kopier- und Ätzmethode zur Herstellung einer Tiefdruckform für Offset- und Direktdruck ist hier die gleiche, wie im Ausführungsbeispiel A beschrieben.
Die Nitrocelluloselackschicht hält bekanntlich auf Metallblechen und wasserdicht metallisierten Kartons usw. auch unter längerer Einwirkung von Feuchtigkeit sehr fest, und es sind hierfür geeignete Nitrolackzusammenstellungen bekannt.
Die auf den -mit Nitrocelluloseläck grundierten Metallblechen wasserdicht metallisierten Kartons und Nitrocellulosefilmen aufgetragene Acetylcelluloselackschicht hält ebenfalls fest, da als Binde- oder Verschweißüngsmittel demAcytylcellulosestreich- oder Spritzlack Eisessig zugegeben wird.
Durch dieses Binde- oder Verschweißungsmittel wird auch bei der Verseifung der ganzen Acetylcelluloseschicht erreicht, daß sich diese nicht von der Nitrocelluloselackärundierung als Cellulosehydratfilm ablöst. Das grundlegende Merkmal vorliegender Erfindung stützt sich außer der Grundierung genannter Unterlagen mit Nitrocelluloselack und Überziehen der Nitrocelluloselackschichton mitAcetylcellulose und nachfolgender Verseifung hauptsächlich auf die Ätzbarkeit des chromierten und durch Licht gehärteten Ce11ulosehydrates,wodurch messerscharfe Ätzränder erzielt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung geätzter Tief -druckformen für Offset- und Direktdruck, dadurch gekennzeichnet, daß entweder Metallbleche, wasserdichte metallisierte Kartons u. dgl. zuerst mit Nitrocelluloselack überzogen und auf diesen Überzug eine schnell verseifbare Schicht aus Cellulose-.estern, z. B. Acetylcelluloselack, aufgegebracht oder Gelluloidfilme durch Celluloseester mit obengenanntenEigenschaften, z. B. Acetylcelluloselack, Überzoggen, die Überzüge in beiden Fällen getrocknet, dieselben bis zur Nitrocelluloselackschichtunterlage nach bekannten Methoden, beispielsweise mit einer 30 °/oigen N atriumhydroxydlösung bei einer Temperatur von 6o bis 7o° C verseift, gründlich ausgewaschen und getrocknet werden, worauf das auf den Platten oder Filmen durch Verseifung gebildete Cellulosehydrat mit gesättigten, wässerigen Chromsalzlösungen sensibilisiert; getrocknet, unter einem Satz- oder Autotypienegativ exponiert, die Kopie ausgelaugt und die belichteten Teile der Tiefdruckform mit z5°/öiger Natriumhydroxydlösung bei einer Temperatur von etwa q.0° C durch Ausbürsten herausgelöst werden, wonach zuletzt die im ersteren Falle auf den Metallblechen oder wasserdicht metallisiertenKartons befindliche, durch das Ätzen freigelegte Nitrocelluloselackschicht bleibt oder mit Amylacetat weggelöst wird.