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lehrstufige Kompressoranlage für hohe Drücke mit selbsttätiger Anlaß-
oder Leerlaufschaltung Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrstufige Kompressoranlage,
für hohe Drücke mit selbsttätiger Anlaß; oder Leerlaufschaltung, wobei zur Ausführung
der Schalt- oder Steuervorgänge ein niedriges gespanntes Druckmittel verwendet wird.
In Verbindung mit derartigen Anlagen ist es bereits bekannt, einen Hilfsbehälter
für das niedriger gespannte Druckmittel vorzusehen. Dieser Hilfsbehälter wird bisher
aus einer Zwischenstufe des Kompressors gespeist. Er soll dabei eine solche Größe
besitzen, daß trotz des Druckmittelverbrauchs in den Steuerhzw. Schaltorganen ein
nennenswerter Druckabfall nicht eintritt. Mit dieser Einrichtung läht sich das angestrebte
Ziel, stets genügend niedrig gespannte Druckluft für Steuerzwecke zur Verfügung
zu haben, nur unter besonders günstigen Verhältnissen, nämlich nur dann erreichen,
wenn keinerlei Druckmittelverluste durch Undichtigkeiten der an den Hilfsbehälter
angeschlossenen Steuerorgane und Leitungen eintreten. Sind dagegen, was bei längerem
Betrieb der Anlage nicht zu vermeiden ist, undichte Stellen vorhanden und treten
infolgedessen Verluste an niedrig gespannter Druckluft auf, dann ist die Erreichung
des angestrebten Zieles in Frage gestellt. Denn die eintretenden Verluste können
bei stillstehendem Kompressor nicht ergänzt werden, so daß der Hilfsbehälter sich
bei längerem Stillstand des Kompressors, wenn nicht vollständig, so doch so weit
entleeren kann, daß der darin aufgespeicherte Druck nicht mehr ausreicht, die Steuer-
oder Schaltvorrichtungen zu bestätigen, insbesondere wenn neben einer Leerlaufschaltvorrichtung
auch noch die Anlaßvorrichtung des Kompressors selbst durch das niedrig gespannte
Druckmittel betrieben werden soll.
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Im Gegensatz zu der bekannten Hochdr uckkompressoranlage werden beim
Erfindungsgegenstand die zur Auslösung der Schaltvorrichtung dienenden Druckluftmengen
dem Druckluftvorratsbehälter oder den Druckluftvorratsbehältern mittelbar über einen
Hilfsbehälter entnommen, in dem hoch gcspannte Luft über ein Druckminderventil dauernd
auf einen für die Schaltvorrichtung geeigneten niederen Druck entspannt wird. Es
ist also ebenfalls ein Hilfsbehälter für niedrig gespannte Druckluft vorhanden.
Dieser Behälter wird aber nicht aus einer Zwischenstufe des Kompressors, sondern
über ein Druckminderventil aus dem Hochdrucksammler gespeist. Bei dieser Einrichtung
wird das Ziel, stets genügend niedrig gespannte Druckluft für Steuerzwecke zur Verfügung
zu haben, auch unter den ungünstigsten Verhältnissen, nämlich dann mit Sicherheit
erreicht, wenn infolge von Undichtigkeiten der an den Hilfsbehälter angeschlossenen
Leitungen und Steuerorgane wesentliche Verluste an niedrig gespanntem Druckmittel
eintreten. Dein der Inhalt des Hilfsbehälters kann sich auch bei stillstehendem
Kompressor dauernd selbsttätig aus dem Hochdrucksammler ergänzen, so daß auch
bei
sehr langen Stillständen des Kompressors im Hilfsbehälter stets die für das Wiederanlassen
des Kompressors erforderliche Druckluft vorhanden ist. Und zwar findet die selbsttätige
Ergänzung des Druckmittelvorrats im Hilfsbehälter auch dann noch statt, wenn der
Druck im Hochdruckspeicher so weit sinkt, daß ein vollkommener Druckausgleich zwischen
Hochdruck- und Mlfsdruckbehälter eintritt, was z. B. dann der Fall sein kann, wenn
elektrische Störungen, z. B. ein, Versagen der elektrischen Kraftquelle für den
Kompressorantrieb, eine längere Betriebsunterbrechung bedingen. Selbst in einem.
solchen Falle steht bei der neuen Einrichtung für das Anlassen des Kompressors bei
Wiederkehr des elektrischen Stromes noch das erforderliche niedrig gespannte Druckmittel
zur Verfügung.
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Trotz der größeren Zuverlässigkeit in der Lieferung des niedrig gespannten
Druckmittels für Steuerzwecke kann der Hilfsbehälter beim Erfindungsgegenstand kleiner
sein als der bekannte, aus einer Zwischenstufe des Kompressors gespeiste Hilfsbehälter
für niedrig gespannte Druckluft. Die Verkleinerung des Hilfsbehälters spielt nicht
allein in der Platzfrage eine Rolle, sondern hat darüber hinaus noch den wesentlichen
Vorteil, daß die Anlagekosten herabgesetzt werden. Die hierdurch erreichte Ersparnis
tritt besonders dann in die Erscheinung, wenn vorhandene Hochdruckkompressoranlagen
nachträglich mit einer selbsttätigen Anlaßvorrichtung, die mit einem niedrig gespannten
Druckmittel arbeitet, ausgerüstet werden. Denn der Hilfsbehälter bildet einen nicht
unwesentlichen Teil einer solchen Anlaßvorrichtung.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei der Einfachheit halber nur die für das Verständnis der Erfindung
notwendigen Teile dargestellt sind.
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a ist ein mehrstufiger Hochdruckkompressor, b dessen Antriebsmotor
und c die Hochdruckbatterie, welche vom Kompressor a gespeist wird. Der Kompressor
besitzt als Leerlaufschaltvorrichtung an jedem Zylinder eine durch Preßluft gesteuerte
Entlüftungsvorrichtung d, welche Vorrichtungen durch eine gemeinsame Steuerleitung
f unter Druck gesetzt werden können. Zum Anlassen und Stillsetzen des Antriebsmotors
b dient eine nicht gezeichnete Anlaßvorrichtung bekannter Art, die gleichzeitig
auch die wechselweise Verbindung der Leerlaufschaltvorrichtung des Kompressors mit
einer Preßluftquelle und dem Freien bewirkt. Die selbsttätige Anlaßvorrichtung wird
in Abhängigkeit vom Druck in der Hochdruckbatterie c auf elektrischem Wege gesteuert,
und zwar geschieht diese Steuerung durch ein Federröhrenmanometer g und einen damit
gekuppelten Ein- und Ausschalter h für den Hilfsstromkreis des elektrischen Anlassers.
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Die für die Steuerung der Leerlaufschaltvorrichtung d notwendige niedrig
gespannte Preßluft wird einem Hilfsbehälter i entnommen, der über eine Leitung k
und .ein mit dem Selbstanlasser des Motors b vereinigtes, nicht gezeichnetes Steuerventil
mit der Steuerleitung f verbunden ist. Der Hilfsbehälter i wird seinerseits aus
der Hochdruckbatterie c gespeist, zu welchem Zwecke er mit dieser über ein Druckminderventilm
in dauernder Verbindung steht. Solange in der Hochdruckbatterie Preßluft vorhanden
ist, ist auch der Hilfsbehälter i gefüllt, und zwar infolge des Druckminderventils
m mit einer Preßluft von entsprechend niedrigerer Spannung. Ein am Hilfsbehälter
i angebrachtes Sicherheitsventil verhindert dabei ein Ansteigen des Druckes in diesem
Hilfsbehälter über die vorgeschriebene Grenze.
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Die Arbeitsweise ist im wesentlichen die gleiche wie bei den bekannten
Kompressoren mit selbsttätiger Anlaßvorrichtung. Bei abgeschaltetem Motor b steht
die Leerlaufschaltvorrichtung d des Kompressors unter Druck, die Saug- oder Entlüftungsventile
der Kompressorzylinder sind also geöffnet. Wird der Motor b infolge Sinkens des
Druckes in der Hochdruckbatterie durch Schließen des Hilfsstromkreises am Schalterh
angelassen, so bleiben die Entlüftungsventile zunächst geöffnet, Kompressor und
Motor laufen also leer an. Sobald jedoch der Anlaßvorgang beendet ,ist, wird die
Leerlaufschaltvorrichtung mit der freien Atmosphäre verbunden. Die Entlüftungsventile
schließen sich, und der Kompressor preßt die von ihm angesaugte Luft zusammen und
fördert sie in die Batterie c. Wird nach Erreichung eines Höchstdrucks in der Batterie
c und damit verbundener öffnung des Schalters k der Antriebsmotor b wieder abgeschaltet,
dann wird die Leerlaufschaltung d erneut unter Druck gesetzt und so der Kompressor
wieder auf Leerlauf geschaltet. Dasselbe ist der Fall, wenn der Anlasser infolge
Ausbleibens der Spannung in die Ausschaltstellung zurückkehrt. In beiden Fällen
bleiben die Entlüftungsventile bis zur Beendigung des nächsten Anlaßvorgangs, mindestens
aber so lange geöffnet, wie in der Hochdruckbatterie c und damit auch im Hilfsbehälter
i überhaupt noch ein überdruck vorhanden ist.
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Statt lediglich die Leerlaufanlaßvorrichtung des Kompressors durch
Druckluft zu steuern, könnten gegebenenfalls auch noch andere der für das Anlassen
und Stillsetzen des Kornpressors
notwendigen Einrichtungen durch
Prellluft gesteuert werden, beispielsweise könnte die Anlaßvorrichtung mit einem
durch Preßluft betriebenen Schaltzylinder o. dgl. für den Anlaßwiderstand und den
Netzschalter ausgestattet sein.