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Zusammenlegbares Fahrzeugverdeck, insbesondere für Kraftfahrzeuge
Die Erfindung betrifft ein zusammenlegbares Fahrzeugverdeck, insbesondere für Kraftfahrzeuge;
bei dem der Verdeckstoff an einem Bügel befestigt ist, der an durch Zugglieder bewegbaren
Schlitten drehbar ist. Bekanntlich werden zum Aufspannen eines Verdecks der vorgenannten
Art durch Drehen einer Kurbel die Zugglieder so bewegt, daß die erwähnten Schlitten
nach vorn gezogen und nach und nach alle zum Stützen des Verdeckstoffs dienenden
Spriegel in die Spannstellung gebracht werden. Bei bekannten Einrichtungen mußte
aber der vorher genannte Bügel, nachdem alle Spriegel in die Spannstellung bewegt
waren, von Hand nach unten geklappt werden, um den Verdeckstoff zu spannen. Außerdem
mußte dann der Bügel in der unteren Lage von Hand am Fahrzeuggestell gesichert werden.
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Die vorgenannten Handgriffe erfordern jedoch viel Zeit, so daß eine
unliebsame Verzögerung verursacht wird, wenn etwa bei der Fahrt des Wagens plötzlich
ein Platzregen eintritt, so daß das Verdeck sofort aufgespannt werden muß. Außerdem
sind auch die erwähnten Handgriffe mit Rücksicht auf die beträchtliche Höhe, in
der das Verdeck über der Straße liegt, unbequem auszuführen.
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Um die geschilderten Mängel zu beseitigen, ist nach der Erfindung
der Bügel, mit dem der Verdeckstoff verbunden ist, mit einem Steuerglied versehen,
durch das dieser Bügel gegen Ende der beim Aufspannen des Verdecks erfolgenden Bewegung
der Schlitten selbsttätig abwärts in die Aufspannlage geschwenkt wird, wobei dem
Bügel ein ihn in der Aufspannlage sicherndes, bei der Bewegung der Schlitten selbsttätig
in Wirkung tretendes Sperrglied zugeordnet ist. Diese Einrichtung bietet den Vorteil,
daß durch Drehen der Handkurbel nicht nur, wie bei bisherigen Aufspannvorrichtungen,
der Verdeckstoff mit Hilfe der vordersten Spriegelschlitten nach vorn gezogen, sondern
auch der mit dem vorderen Verdeckstoffende verbundene Bügel selbsttätig nach unten
geklappt und gesichert wird, so d'aß der gesamte Verdeckstoff ohne Anwendung besonderer
Handgriffe mit großer Geschwindigkeit vollständig aufgespannt werden kann. Das Zusammenklappen
des Verdecks erfolgt ebenfalls selbsttätig durch Drehung der Handkurbel im umgekehrten
Sinne.
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Bei Verdeckaufspannvorrichtungen ist es bekannt, den Verdeckstoff
mit Hilfe von Federn zu spannen, die gegen in einem Führungsgestell des Wagenkastens
verschiebbare Stangen wirken. Diese Stangen werden beim Aufspannen des Verdecks
mit einer am vorderen Verdeckstoffende vorgesehenen Leiste mit Hilfe von Befestigungsgliedern
verbunden. Nach der Erfindung sind zweckmäßig die bekannte Spannfeder oder die an
sich bekannten Spannfedern zwischen dem oder den
durch die Zugglieder
bewegbaren Schlitten und dem schwenkbaren Spannbügel derartig eingeschaltet, daß
bei der Bewegung des Sperrgliedes in die Sperrlage der an dem Bügel befestigte Verdeckstoff
durch die Einwirkung der Federn auf den Bügel gespannt wird. Auf diese Weise wird
bei der selbsttätigen Verriegelung des Bügels gleichzeitig der Verdeckstoff gespannt.
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Auf der Zeichnung ist ein nach der Erfindung hergestelltes Fahrzeugverdeck
in einer Ausführungsform veranschaulicht.
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Abb. i ist eine Gesamtansicht des Wagenkastens mit aufgespanntem Verdeck,
wobei im oberen Teil der Abbildung das Verdeck im Längsschnitt durch die senkrechte
Mittelebene des Wagens dargestellt ist. Abb. z veranschaulicht das Verdeck im Zustand
während des Aufspannens, und zwar ungefähr zur Hälfte aufgezogen und ebenfalls im
Längsschnitt durch die senkrechte Mittelebene des Wagens. Abb.3 stellt eine Teilansicht
des Wagens im Zustand des Verdecks während des Zusammenlegens dar. Abb.4 veranschaulicht
im Längsschnitt durch die senkrechte Mittelebene das Wagens den vorderen Teil des
aufgespannten Verdecks in vergrößertem Maßstabe. Abb. 5 ist eine Teildraufsicht
auf den gleichen Verdeckteil bei abgenommenem Verdeckstoff, und zwar teilweise im
waagerechten Schnitt. Abb.6 ist eine Darstellung der einen vorderen Kettenumführung.
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An beiden Seiten des Wagenkastens i (Abb. i) ist an den Fenstersäulen
2 je eine Führungsschiene 3 für die Spriegel 4 bis 7 angebracht. Die Spriegel 4
bis 6 sind mit zwischen ihnen angeordneten Hilfsspriegeln 8 durch Spreizen 9 verbunden.
Die Hilfsspriegel 8 tragen Rollen 33, mit denen sie auf den Führungsschienen 3 laufen
können. Der Verdeckstoff io ist am vorderen, in der Aufspannstellung eine waagerechte
Lage einnehmenden Spannbügel i i, ferner an beiden Seiten an mit den Spreizen 9
bzw. finit den hinteren Spriegeln 6, 7 verbundenen Stoffhaltern 12, deren Ausbildung
für das Wesen der Erfindung nicht in Betracht kommt, sowie hinten an einer Leiste
des Wagenkastens i befestigt. Im übrigen liegt der Verdeckstoff io lose über dem
Spriegelgerippe, so daß er -in jeder Richtung frei gespannt werden kann.
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Die Spriegel 4, 5 sind mit an beiden Seiten des Wagens angeordneten
Schlitten 15, 15' (Abb.2) versehen, welche mit Hilfe von Laufrollen 16 in den Schienen
3 geführt sind. In diesen Schienen bewegen sich auch die beiden Stränge der endlosen
Ketten 2o, durch welche das Verdeckstoffgestell in unten beschriebener Weise bewegt
wird.
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Die Ketten 2o laufen vorn über Kettenräder 22 (Abb.7) und hinten über
Kettenräder 23 (Abb. i). Die an beiden Wagenseiten angeordneten Kettenräder 23 sind
durch eine Querwelle 24 miteinander verbunden und können durch eine aufgesteckte
Handkurbel 25 oder durch ein geeignetes Getriebe mit Hilfe eines von der Wagenbatterie
gespeisten Elektromotors oder auch vom Wagenmotor selbst gemeinsam angetrieben werden.
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Etwas vor dem vordersten Spriegel 5 sind in die in der Stellung nach
Abb.2 und 3 obenliegenden Stränge der Ketten 2o Bitnehmer 26 (Abb. 7) eingenietet.
An diesen Mitnehmern sind Schleppstangen 27 mittels Zapfen 27a angelenkt. Die hinteren
Augen dieser Schleppstangen sind mit den Schlitten 15' des vordersten Spriegels
5 gelenkig verbunden, so daß die Bewegung der oberen Kettenstränge auf den vorderen
Spr iegel 5 übertragen wird. Durch Vorwärtsdrehen der Kurbel 25 (Abb. i) wird daher
das Aufspannen und durch Rückwärtsdrehen dieser Kurbel das Zurückklappen des Verdecks
herbeigeführt.
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Aus Abb. i bis 3 ist ersichtlich, daß der vordere Abschlußbügel ii
bei aufgespanntem Verdeck in die waagerechte Lage heruntergeklappt, jedoch beim
Zurückwinden und auch während des Aufspannens des Verdecks aufgerichtet ist. Mit
diesem Bügel ist die in Abb.4 und 5 dargestellte und im folgenden näher beschriebene
Verriegelungsvorrichtung zur Sicherung des Bügels in der Aufspannlage sowie eine
Vorrichtung zum Spannen des Ver decks tofrs - verbunden.
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Der Schlitten 15' (Abb. 5) des vordersten Spriegels 5 ist mit einem
nach vorn gerichteten Auge 67 und einem gegen das Wageninnere gerichteten Ansatz
68 versehen. Im Auge 67 ist ein Zapfen 69 drehbar gelagert. Auf dem inneren Ende
dieses Zapfens ist der Gabelkopf 70 einer Führungsstange 71
befestigt.
In den Gabelschlitz des Kopfes 70 greift ein plattenförmiger Leitkörper 72, in -welchem
der Zapfen 69 drehbar ist. Das hintere Auge des Leitkörpers 72 ist auf einem Ansatz
68 des Schlittens i-, festgeschraubt, so daß der Leitkörper 72 unverrückbar am Schlitten
15' befestigt ist. Die Stange 71 mit dem Kopf 70 kann dagegen um den Zapfen
69 nach oben schwingen.
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Auf der Stange 71 ist lose drehbar ein Kolben 73 angeordnet, welcher
hinten oben eine nach hinten vorstehende Klaue 74, vorn oben eine nach oben ausladende
Nase 75 und vorn unten eine Aussparung 76 besitzt. Die Klaue 74 greift in eine Aussparung
des Stangenkopfes 70, welche dem Kolben 73 eine gewisse Verdrehung um die Achse
der Stange 71 gestattet. Der Zweck dieser Verdrehung ist weiter unten erläutert.
Auf dem Kolben
73 ist ein Rohr 77 längsverschiebbar angeordnet.
Dieses Rohr besitzt einen Schlitz 78, in den die Nase 75 ohne seitliches Spiel eingreift.
Infolgedessen muß sich das Rohr 77 gemeinsam mit dem Kolben 73 verdrehen, wobei
jedoch der Kolben 73 sich axial im Rohr 77 um die Länge des Schlitzes 78 ungehindert
verschieben kann. Auf das hintere Ende des Rohres 7 7 ist der hülsenförmige, teilweise
über den Schlitz 78 hinweggreifende Teil 79"
eines Hebels 79 (Abb. q.) aufgesteckt
und mittels einer Stellschraube 8o befestigt. Der Kolben 73 und die Stange 71 sind
daher gegenüber dem Hebel 79 längsverschiebbar angeordnet, jedoch muß sich der Hebel
79 mit dem Kolben 7 3 um die Stange 71 verdrehen.
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Eine Hülse 81 ist einerseits auf dem Rohr 77 und anderseits auf dem
vorderen Ende der Stange 71 derartig geführt, daß diese Hülse ohne Rücksicht auf
eine etwaige Verdrehung des Rohres 77 längsverschiebbar ist. Mit der Hülse 81 fest
verbunden, z. B. verschweißt, ist der schon oben erwähnte vordere Spannbügel i i,
an dessen vorderem, abwärts gebogenem Rande der Verdeckstoff io in seiner ganzen
Breite befestigt ist. Innerhalb des Rohres 77 ist eine Schraubenfeder 82 angeordnet,
durch welche die Stange 71 hindurchgeführt ist und welche in der Hauptsache als
Druckfeder wirkt. Die Feder 82 stützt sich vorn gegen den Boden 81a der Hülse 81
und hinten gegen den Kolben 73, so daß diese Feder die Hülse 81 mit dem Bügel i
i nach vorn zu drücken und daher den Verdeckstoff io zu spannen sucht. Außerdem
wird durch die Feder 82 auf den Hebel 79 ein Drehmoment in dem Sinne ausgeübt, daß
dessen unteres, mit einem Zapfen 95 und einer Rolle 96 versehenes Auge in der Richtung
vom Wageninnern nach außen gedrückt wird. Die Feder 82 ist daher einmal in der Längsrichtung
auf Druck und außerdem entgegen dem auszuübenden Drehmoment gespannt. Zur Ausübung
dieses Drehmomentes greift die Feder 82 mit ihrem vorderen abgebogenen Ende in eine
Bohrung 83 im Boden 81a der Hülse 81 und mit ihrem hinteren abgebogenen Ende in
die Aussparung 76 des Kolbens 73. Der Spannbügel ii ist an jeder Wagenseite mit
einer Hülse 81 verbunden, so daß jede Hülse 81 gegen Verdrehen auf dem zugehörigen
Rohr 77 gesichert ist. Das auf den Kolben 73 übertragene Drehmoment teilt sich dem
Hebel 79 mit.
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Die Vorwärtsbewegung der Hülse 81 und damit das Spannen des Verdeckstoffes
io durch die Feder 82 ist durch ein auf der Stange 71 aufgeschraubtes Auge 84 eines
Querbügels 85 begrenzt. In der in Abb. 4. veranschaulichten Lage der Teile ist beim
Aufspannen des Verdecks das Umlegen des Spannbügels i r gerade beendet. In dieser
Lage der Teile kann die Feder 82 noch keinen Druck auf den Verdeckstoff io ausüben.
Der Spriegel 5 hat aber in diesem Augenblick seine vorderste Stellung noch nicht
erreicht, viehmehr wird er noch so weit nach vorn geschoben, daß der Zapfen 69 bis
nahe an den hinteren Rand der auf dem Rohr 77 befestigten Hülse 79a des Hebels ;
9 herantritt, wie in Abb. 5 dargestellt ist. Bei dieser Bewegung wird die Stange
71 mit dem Spriegelschlitten 15' und mit dem Bügel 85 nach links in Abb. q. und
5 geschoben. Solange der Druck der Feder 82 größer als die rückwärts ziehende Spannung
des Verdeckstoffes io ist, nehmen auch die Hülse 81 und der Spannbügel i i an der
beschriebenen Vorwärtsbewegung teil. Wird allmählich die Spannung des Ver decksto:ffes
größer als der Federdruck, so bleibt die Hülse 81 in der Gleichgewichtslage zurück,
während die Stange 71 und der Bügel 85 stets ihren bestimmten Weg zurücklegen, so
daß sie in die in Abb. 5 veranschaulichte Stellung gelangen. Die vorher erwähnte
Bewegung des Bügels 85 aus der in Abb. q. dargestellten Stellung in die Endstellung
nach Abb. 5 bewirkt eine Verriegelung des umgeklappten Bügels 85 in der waagerechten
Lage sowie ein Festziehen dieses Bügels zur Verhütung des Klapperns.
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Der Bügel 85 ist zu dein vorher dargelegten Zweck an mehreren, z.
B. zwei bis drei über die Breite des Wagens gleichmäßig verteilten Stellen mit je
einem Arm 86 bzw. 87 versehen, der eine Rolle 88 bzw. 89 trägt. Die Rollen 88 werden
bei der Vorwärtsbewegung des Bügels 85 unter Hörner 9o geschoben, welche mittels
Schrauben 9i einstellbar am vorderen Querbügel 92 des Fahrzeuggestells befestigt
sind. Durch den Querbügel 92 sind die zu beiden Seiten des Wagens angeor dneten
Führungsschienen 3 vorn miteinander verbunden. Die Rollen 89 greifen bei. der Vorwärtsbewegung
des Bügels 85 über Winkelschienen 93, welche an dem umklappbaren Bügel i i angebracht,
z. B. angeschweißt, sind. Zur Aufnahme der Schienen 93, welche hiernach an der Auf-
und Niederklappbewegung der Bügel i i, 85 um die Zapfen 69 teilnehmen, sind im festen
Ouerbüge192 Ausschnitte 94 derartig vorgesehen, daß der Spannbügel i i seiner ganzen
Breite nach zur Erzielung einer Windabdichtung auf den oberen Rand des Bügels 92
aufgepreßt werden kann, ohne daß die Schienen 93 mit der Grundkante der Aussparungen
94 in Berührung kommen.
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Sobald durch das Unterschieben der Rollen 88 unter die Hörner 9o ein
abwärts gerichteter Druck auf den Bügel 85 ausgeübt wird,
pflanzt
sich dieser Druck über die Rollen 89 und Schienen 93 auf den Spannbügel i i fort,
so daß dieser Bügel an den Bügel 92 fest angepreßt wird. Auf diese Weise ist das
Klappern des Bügels i i und die Entstehung von Zugluft verhindert. Durch die Stellschrauben
9i kann der Anpressungsdruck des Bügels i i eingestellt werden. Die Bewegung der
Rollen 89 auf den Schienen 93 gestattet eine unbehinderte Einstellung des Bügels
11 entsprechend der Spannung des Verdeckstoffes, unabhängig von der fest bestimmten
Bewegung des Bügels 85 in seine Endlage. Die vorher beschriebene, letzte Anspannung
des Verdeckstoffes und die zuletzt erläuterte Verriegelung und Anpressung des Spannbügels
i i erfolgen gleichzeitig und völlig selbsttätig lediglich durch den Spriegelschlitten
151 während des letzten Teils seiner Vorwärtsbewegung.
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Das vorher erwähnte Umlegen des Spannbügels i i mit den zugehörigen
Teilen beim Aufspannen des Verdecks und das Aufrichten dieses Bügels beim Zurückziehen
des Verdecks -wird in nachstehend beschriebener Weise mit Hilfe des Steuerhebels
79 (Abb. 4) herbeigeführt. Dieser Hebel trägt am unteren Auge den obengenannten
Zapfen 95, auf dem die Laufrolle 96 gelagert ist. Außerdem besitzt der Steuerhebel
79 oben eine Durchbrechung, in der eine Leitrolle 97 drehbar ist. Die Laufrolle
96 befindet sich in der Stellung nach Abb. 4 im unteren Ende einer am Türpfosten
98 befestigten doppelseitigen Führung 99. Diese Führung öffnet sich am oberen Ende
und biegt sich zugleich in einer Krümmung nach hinten um. Schließlich geht die Führung
99 in die U-förmige Laufschiene ioo (Abb. 5) über.
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Wird der Spriegelschlitten 151 aus der Lage nach Abb. 4 rückwärts
bewegt, so wird die Rolle 96 zunächst an nahezu der gleichen Stelle in der Führung
99 festgehalten, während das obere Ende des Hebels 79 mit dem Rohr 77 und dem Spannbügel
i i oben nach hinten schwingt, d. h. der Bügel i i beginnt sich aufzurichten. Sobald
der Zapfen 69 bei der Rückwärtsbewegung hinter die senkrechte Mittelebene der Führung
99 gelangt, beginnt die Laufrolle 96 in der Führung 99 aufzusteigen, um zuletzt
in die waagerechte Führungsschiene ioo einzutreten. Sobald die Rolle 96 die Führungsschiene
ioo erreicht hat, ist das Aufrichten des Spannbügels i i beendet (vgl. Abb.3). Durch
die am Leitkörper 72 vorgesehene Stellschraube toi (Abb. 4) ist ein weiteres Umlegen
des Spannbügels i i nach hinten verhindert, so daß zwischen der Hülse 8i und dem
Spriegel 5 noch ein kleiner Zwischenraum verbleibt, um das Einklemmen des in Falten
herunterhängenden Verdeckstoffes io (Abb.3) zu vermeiden. Durch die dauernde Führung
der Rolle 96 in der Schiene ioo ist ein Umfallen des Bügels i i nach vorn während
des Aufspannens und Zurückwindens des Verdecks verhütet.
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Da die vordere Türsäule 98 (Abb. i und .4) bei den neuzeitlichen Wagenkastenformen
gewöhnlich gegenüber der hinteren Türsäule 9811 und den Fenstersäulen 2 etwas gegen
das Wageninnere hin versetzt ist, während die Kettenführung 3 bis zum vorderen Kettenrad
22 gerade verlaufen muß, ist der vordere Teil der Führung ioo in -waagerechter Ebene
nach innen abgebogen (vgl. Ab-b. 5). Damit nun die Laufrolle 96 des Steuerhebels
79 der Abbiegung der Führung ioo folgen kann, ist dem Steuerhebel 79 die oben beschriebene,
durch die Klaue 74 (Abb. 4) begrenzte Verdrehung um die Stange 71 gestattet. Der
Zapfen 95 der Laufrolle 96. ist aus dem gleichen Grunde in einer mittleren Schrägstellung
angeordnet, wie in Abb.5 angedeutet ist.
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Das Umlegen des Spannbügels i i beim Aufspannen des Verdecks vollzieht
sich in umgekehrter Reihenfolge wie das vorher beschriebene Aufrichten. Hierbei
kann jedoch, beispielsweise wenn der Verdeckstoff stark feucht ist und sich infolgedessen
stark kürzt, der Fall eintreten, daß der Verdeckstoff schon eine kräftige Spannung
nach hinten ausübt, bevor der Spannbügel i i die Stellung nach Abb. 4 erreicht hat.
In diesem Fall könnte die Feder 82 vorzeitig zusammengedrückt werden und der Spannbügel
i i in seiner Umlegbewebgung unbeabsichtigterweise zurückbleiben, trotzdem der Spriegelschlitten
15' und mit ihm der Zapfen 69 die für das regelrechte Umlegen erforderliche Bewegung
ausführen. Bei der vorher beschriebenen Verriegelungsbewegung würden dann die Rollen
88 die Hörner 9o unter Umständen nicht erreichen, so daß das völlige Schließen des
Verdecks verhindert würde. Um dies zu vermeiden, ist am Steuerhebel 79 die mit dem
Leitkörper 72 zusammenwirkende Leitrolle 97 vorgesehen. Die Rolle 97 rollt sich
sowohl beim Umlegen wie auch beim Aufrichten des Spannbügels i i auf der vorderen
Fläche io2 des Leitkörpers 72 ab, wodurch ein Rückwärtsgleiten des Rohres 77 und''
damit zugleich der Hülse 81 und des Spannbügels ii auf dem Kolben 73 verhindert
wird, solange der Spannbügel i i die in Abb. 4 dargestellte waagerechte Lage noch
nicht erreicht hat. Bei der weiteren Vorwärtsbewegung des Spriegelschlittens 15'
zur Erzielung der oben beschriebenen Stoffspannung und Verriegelung läuft die untere
waagerechte Fläche 103 des Leitkörpers 72 über die nunmehr stehenbleibende Rolle
97
hinweg, so daß ein unbeabsichtigtes Aufrichten des Spannbügels
i i verhindert ist. Bei der Bewegung der Rollen 88 unter die Hörner 9o erfolgt dann
die endgültige Verriegelung des Spannbügels i i.
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Beim Rückwärtslaufen des aufgerichteten Spannbügels i i in der in
A'bb. 2 dargestellten Lage gelangt schließlich der Spriegelschlitten 15' in den
gebogenen Teil der Führungsschiene 3 und neigt sich rückwärts. Infolgedessen neigt
sich auch die Anschlagschraube ioi, und der Spannbügel i i legt sich unter dem Einfluß
seiner Schwere nach hinten über. Hierbei wird die Führungsrolle 96 aus der Führungsschiene
ioo nach oben abgehoben und legt sich gegen den oberen Flansch der Führungsschiene
3. Da ferner der Spriegelschlitten 15' gegen den unteren Flansch der Schiene 3 drückt,
wird der hochgeklappte Spannbügel i i sicher geführt. Damit die Rolle 96, die wegen
der Kröpfung der Schiene i oo am vorderen Ende die Möglichkeit der Bewegung gegen
das Wageninnere hin besitzen muß, nicht von der oberen Führung der Schiene 3 abrollt,
ist oben am hinteren Teil der Schiene 3 eine besondere Schiene angebracht. Diese
Schiene ist mit einem nach unten gezogenen Rand versehen, hinter dem die Rolle 96
gehalten wird. Die Führungsschiene ioo wird, weil sie im hinteren Wagenteil nicht
in Wirkung zu treten braucht, nicht bis in die Biegung der Schiene 3 hineingeführt.
Damit beim Übergang von der unteren zur oberen Führung die Rolle 96 nicht gegen
das Wageninnere heraustreten kann, wird der Hebel 79 (Abh. q.), wie oben beschrieben
ist, durch die Feder 82 ständig nach außen gedrückt.
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Alle im Zusammenhang mit der Bewegung des Spannbügels i i, der Stoffspannung
und der Verriegelung nur für eine Wagenseite dargestellten und erläuterten Teile
sind in svmmetrischer Weise auch an der anderen Wagenseite vorgesehen.
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Nachdem im vorstehenden die Einzelglieder des Verdecks erläutert worden
sind, soll im folgenden die Arbeitsweise der ganzen Einrichtung im Zusammenbang
beschrieben werden.
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Es sei angenommen, daß das Verdeck vollständig zurückgeschlagen ist.
Um das Verdeck aufzuspannen, ist kein anderer Handgriff erforderlich, als das Aufstecken
und Vorwärtsdrehen der Handkurbel 25 (Abb. i). Durch die Vorwärtsdrehung der Kurbel
25 werden die Ketten 2o und mit ihnen die Mitnehmer 26 (Abb.6) bewegt. Diese Mitnehmer
setzen mit Hilfe der Schleppstangen 27 den vordersten Spriegel 5 mit dem Bügel i
i und allen zugehörigen Teilen sofort aufwärts und dann um die Biegung der Führungsschienen
3 herum im waagerechten Teil dieser Schienen nach vorn in Bewegung. Der Spriegel
5 streckt allmählich nacheinander die Spreizen 9 (Abb. 2), und die Hilfsspriegel
8 sinken einer nach dem anderen auf die Führungsschienen 3 herab, auf denen sie
mit Hilfe der Rollen 33 weiterlaufen. In gleicher Weise strecken sich nacheinander
die Falten des Verdeckstoffes io, so daß jetzt ungefähr das Bild nach Ab@b. 2 entsteht.
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Hat der Spriegel 5 die vorderen Türsäulen 98 (A'bb. ¢) nahezu erreicht,
so treten die Laufrollen 96 der Steuerhebel 79 in die Führungen 99 hinein, drücken
diese Hebel 79 herab und legen allmählich die Bügel i i nach vorn um. Schließlich
erreicht der Spriegel 5 die in Abb. 4. veranschaulichte Stellung, in welcher das
eigentliche Umlegen des Bügels i i beendet ist. In diesem Augenblick ist der Verdeckstoff
io in der Längsrichtung noch verhältnismäßig wenig gespannt.
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Nachdem der vorher beschriebene Zustand des Verdecks, der ungefähr
in Abb. d. und 6 dargestellt ist, erreicht ist, läuft der Spriegel 5 infolge der
Zugwirkung der Ketten 2o weiter vorwärts. Hierbei schiebt der Spriegel 5 die Stangen
71, die Kolben 73 und den Bügel 85 unmittelbar und die Hülsen 81 mit dem Spannbügel
i i unter Vermittlung der Federn 82 vor sich her. Die Hebel 79 und die mit ihnen
verbundenen Rohre 77 bleiben unverändert in der bisherigen Lage. Sobald die Stoffspannung
gleich der Spannung der Federn 82 ist, bleibt auch der Spannbügel i i stehen. Unbehindert
hiervon schieben sich die Rollen 88 unter die Hörner 9o, so daß der Bügel i i fest
gegen seine Unterlage 92 gepreßt wird.
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Im letzten Augenblick der Vorwärtsbewegung des Spriegels 5 wird noch
auf die Spreizen 9 (Abb. 4.) ein kräftiger Zug ausgeübt, wodurch sie und die Hilfsspriegel
8 durch Anpressen dieser Hilfsspriegel an die Führungsschienen 3 und Spannen aller
Gelenke gegen Klappern gesichert werden. Das Klappern des Spriegels 5 ist durch
die Wirkung der Federn 82, insbesondere durch die rückwärts gerichteten Reaktionskräfte
dieser Federn, verhindert.
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Gleichzeitig mit der letzten Anspannung aller Glieder des Verdeckgestells
überschreiten die Mitnehmer 26 (Abb.6) den vorderen Totpunkt auf ihrem Wege um die
vorderen Kettenräder 22 und stoßen in ihrer Endstellung gegen die unteren Flanschen
der Schienen 3, wodurch das ganze Verdeck gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert
ist.
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Das Zurückwinden des Verdecks erfolgt ebenfalls lediglich durch Rückwärtsdrehen
der Handkurbel 25.
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Beim Zurückwinden erfolgt zunächst das
Entsichern
der Mitnehmer 26 (Abb.6), das Entriegeln des Bügels 8 5 (Abb. 5), das Entspannen
des Stoffes io und das Aufrichten des Bügels i i in umgekehrter Reihenfolge, wie
vorher beschrieben ist: Dann aber beginnen zuerst die Spreizen 9 (Abb.3) zwischen
den ersten beiden Spriegeln 5 und q. sich aufzurichten, weil alle Spregel q. in
ihren Stellungen verharren, bis sie durch den zurücklaufenden Schlitten 15' des
Spriegels 5 mitgenommen werden. Es erheben sich nunmehr auch die Hilfsspriegel 8
von vorn nach hinten einer nach dem anderen. Hierbei strecken sie den Stoff zwischen
sich und den Stoffhaltern 12 leicht aus, so daß er in ordentliche Falten gelegt
wird, wie in Abb. 2 und 3 angedeutet ist. Schließlich werden alle Spriegelschlitten
15, 15' in den hinteren senkrechten Teil der Führungen 3 bewegt, so daß die Spriegel
5 bis 7 in waagerechter Stellung übereinandergeschichtet werden.
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Wird das Verdeck durch irgendeine andere Kraftquelle als durch den
menschlichen Arm bewegt, so kann das Aufspannen und Zurückwinden ohne weiteres auch
während der Fahrt erfolgen, weil alle Vorgänge allein durch das Drehen der Welle
24 (Abb. i) ausgeführt werden können und keinerlei Nebenhandgriffe erforderlich
sind.