DE512647C - Verfahren zur Vereinigung von Blechen zu Blechpaketen, z. B. Magnetblechen und Nutenkeilen, mit Hilfe eines Klebmittels - Google Patents

Description

Magnetbleche, Nutenkeile und sonstige Blechpakete spielen in der Elektrotechnik eine große Rolle, insofern, als durch ihre Anwendung eine Vermeidung der Wirbelstromverluste angestrebt wird. Es sind verschiedentlich Versuche gemacht worden, einen Zusammenhalt der einzelnen Elemente miteinander und auch eine Isolierung gegeneinander durch die Verwendung von dielektrischen Klebstoffen zu erreichen.

So ist es bekannt, das Kondensationsprodukt von Phenol und Formaldehyd für diesen Zweck zu verwenden. Die hierbei erzielte dielektrische Wirkung hätte wohl einigermaßen befriedigend sein können, wenn nicht die. große Sprödigkeit und Stoßempfindlichkeit dieses Harzes seine Verwendung unmöglich machen würde.

Erfindungsgemäß wird zur Vermeidung dieser Nachteile vorgeschlagen, die einzelnen Elemente mittels einer Masse zusammenzuhalten, die im wesentlichen aus den Reaktionsprodukten von mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen Säuren bzw. deren Anhydriden besteht. Vorzugsweise ist eine solche Masse geeignet, die sich aus den Reaktionsprodukten von Glycerin und Phthalsäureanhydrid zusammensetzt.

Reaktionsprodukte von mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen Säuren wurden zwar bereits als Isolierstoffe„uncLals- Bindemittel für Glimmer und Papier verwendet. Bei diesen bekannten Anwendungen werden aber an den Isolier- oder Klebstoff keine oder nur geringe mechanische Anforderungen gestellt. Im Gegensatz dazu werden an ein Klebmittel, das Bleche zu Blechpakete vereinigen soll, hohe mechanische Anforderungen gestellt, die die Reaktionsprodukte von mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen Säuren restlos erfüllen. Die Reaktionsprodukte werden im Α-Zustand in Lösung, z. B. in Aceton, einseitig oder besser doppelseitig auf größeren Blechtafeln oder -streifen aufgetragen und dann die Reaktionsprodukte durch Erhitzen in den festen B-Zustand übergeführt. Hierauf werden aus den Tafeln oder Streifen die gewünschten Blechformen gestanzt, ζ. B. solche für Kerne von Magneten, Relais, Transformatoren, Schwachstromübertragern, Anker oder Gehäuse elektrischer Maschinen, Nutenverschlußkeile elektrischer Maschinen usw. Die gestanzten Teile können nunmehr zu Säulen geschichtet werden und hierbei tritt der große Vorteil dieser Klebmassen hervor, daß sie nämlich im B-Zustand fest und klebfrei sind, so daß die Bleche leicht aufeinandergeschichtet und ausgerichtet werden können wie Bleche, die nur mit Papier beklebt sind. Die aufgeschichteten Bleche werden zusammengepreßt und dann durch weitere, höher getriebene Erhitzung die Klebmasse in den C-Zustand übergeführt, wobei sie die Bleche fest miteinander verklebt. Die hierfür erforderlichen Temperaturen liegen weit höher als diejenigen, die in Dynamoankern, Nutenkeilen usw. im Betriebe auftreten. Die Blechkörper behalten daher auch während des Betriebes ihren Zusammenhalt. Die sonst bei Blechkörpern beobachteten gegenseitigen Schwingungen der einzelnen Bleche, die zu störenden Geräuschen oder sogar zur Zer-

störung des ganzen Blechkörpers führen können^ werden bfei der"' Benüfzüji'^ äer. «angegebenen Klebmassen verhindert oder,wenigstens' weitgehend herabgesetzt:*"-' "^t""'~ "■ Die weitere Verarbeitung der Blechpakete, z. B. zur Herstellung von Nutenkeilen, kann in derselben Weise erfolgen wie bei anderen geklebten oder bei genieteten Blechkörpern, und es können auch dieselben Formen der

ίο Blechkörper benutzt werden, insbesondere bei Nutenverschlußkeilen Formen mit rinnenartiger Aussparung an der Unterseite des Keilkörpers. Zweckmäßig wird dabei der bogenförmige Blechkeil und der die rinnenartige Aussparung ausfüllende Hartholz- oder Hartpapierkeil außen nochmals mit Hartpapier umkleidet.

Zur Verbesserung der dielektrischen Eigenschaften ist zuweilen die Hinzufügung von einwertigen Alkoholen und einbasischen Säuren zu den als Klebmasse dienenden Reaktionsprodukten von Vorteil; diese Stoff arten können jede für sich allein oder aber auch beide gleichzeitig beigefügt werden.
Um einen besonders hohen Grad der Unempfindlichkeit gegen mechanische Stöße zu erreichen, werden gegebenenfalls Weichmachungsmittel, z. B. trocknende oder halbtrocknende Öle, zugegeben. Zur Erhärtung der Kunstharze unterwirft man während oder nach der Herstellung die Blechpakete der Einwirkung von Druck und Wärme. Die Blechpakete, die auf diese Weise hergestellt sind, entsprechen allen Anforderungen, die an sie zu stellen sind.

Claims (6)

1. Patentansprüche:

   ι. Verfahren zur Vereinigung von Blechen zu Blechpaketen, z. B. Magnetblechen und Nutenkeilen mit Hilfe eines Klebmittels, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallteile mittels einer im wesentlichen aus den Reaktionsprodukten von mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen Säuren bzw, deren Anhydriden bestehenden Masse zusammengehalten werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebmasse die Reaktionsprodukte von Glycerin und Phthalsäureanhydrid verwendet werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte im Α-Zustand in Lösung einseitig oder vorzugsweise beiderseitig auf den Blechen aufgetragen, dann in den festen B-Zustand übergeführt, hierauf die Bleche aufeinandergeschichtet und schließlich die Reaktionsprodukte in den C-Zustand übergeführt werden.
4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechformen aus größeren Tafeln oder Streifen ausgestanzt werden, nachdem die Tafeln oder Streifen mit der Klebmasse bestrichen und die Klebmasse in den festen, klebfreien Zustand übergeführt ist.
5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß den als Klebmasse dienenden Reaktionsprodukten einwertige Alkohole, einbasische Säuren, entweder jede Stoff art allein oder beide Stoffarten gemeinsam, zugefügt werden. ^₀
6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebmasse Weichmachungsmittel zugefügt werden.