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Vorrichtung zur Vorführung lebender Bilder von bewegten Fahrzeugen
aus Es ist bekannt, daß man die Bewegung eines Fahrzeuges zur Vorführung lebender
Bilder für seine Insassen ausnutzen kann, indem man längs der Fahrbahn Reihen von
Einzelbildern oder Schriftzeichen anordnet und durch Blenden oder intermittierende
Beleuchtung dafür sorgt, daß jeder vorbeifahr ende Beobachter immer nur ein Einzelbild
nach dem andern. in genügend rascher Aufeinanderfolge an einer bestimmten Stelle
seines, G:esichtsfeldes erblickt. Trotzdem man mittels derartiger Einrichtungen
nicht nur in der Tage wäre, die sonst gebräuchliche Bild- oder Schriftreklame längs
Verkehrsstraßen., insbesondere auf Tunnel- oder Untergrundbahnen, durch die lebenden
Bilder außerordentlich wirksam zu gestalten, sondern auch bei gleichartigen Einzelbildern
oder -schriftzeichen den Reisenden das Erkennen. ortsfester verkehrstechnischer
Zeichen, Signalbilder ofl.er ähnlichen Mitteilungen sehr erleichtern könnte, sind
diese Einrichtungen noch keineswegs gebräuchlich. Dies. liegt daran, daß, sich bei
der Praktischen Ausführung vor allem folgende Hindernisse ergeben.
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.-Die Einzelbilder der längs der Fahrbahn angebrachten Bildstreifen
können nämlich nur mit verhältnismäßig kleinen Abmessungen ausgeführt werden, einmal
wegen der bei größeren Bildern erheblich höheren Anlagekosten, andererseits aber
auch aus rein technischen Gründen. Infolge der während des Vorbeifahrens an einem
Einzelbilde fast gleichförmigen Fortbewegung der Fahrzeuge darf jedes Einzelbild
nur sehr kurze Zeit sichtbar sein; man bräucht demgemäß eine verhältnismäßig große
Bildzahl, d. h. kleine Bildabmessungen. Ebenso, zwingt auch die erforderliche Flächenhelligkeit
bei künstlicher Anstrahlung zur Beschränkung in den Abmessungen der Einzelbilder.
Andererseits müssen bei direkter Sicht zwischen Bild und Beschauer Schlitz- oder
Lochblenden angeordnet werden, wobei diese offenbar einen bestimmten Abstand von
der Bildfläche haben müssen. Das bedeutet aber nicht nur, daß man die an sich schon
kleinen Bilder entfernter vom Beschauer anordnen müßte, wodurch sie in ihrer Wirkung
beeinträchtigt wenden, sondern es verhindert sogar meistens die Verwendung derartiger
Einrichtungen gerade bei Tunnel-und Untergrundbahnen, weil hier der Raum zwischen
Fahrzeug und Tunnelwand fast immer aufs Äußerste beschränkt ist. Man könnte in einem
solchen Falle die Bildstreifen an eine Stelle größeren Abstandes verlegen und, falls
diese nicht mehr in direktem: Blickfeld der Fahrzeuginsassen liegt, Spiegel oder
sonstige Reflektoren anordnen. Eine derartige Anordnung, bei der neben dem Bildstreifen
auch noch ein Spiegelstreifen. angebracht isst, würde aber aus begreiflichen Gründen
noch höhere Anlagekosten erfordern und wegen der leichten Verschmutzung und Beschädigung
durch den Winddruck der vorbeifahrenden Fahrzeuge große Mängel aufweisen.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß am Fahrzeug
befestigt
ein Reflektor vorgesehen ist, der die Einzelbilder 'der
gegenüber dem Fahrzeug ruhend längs der Fahrbahn und gegebenenfalls für die Fahrzeuginsassen
unsichtbar angebrachten Bildstreifen auf einen im, Fahrzeug angebrachten Bildschirm
wirft, wo sie von den Fahrzeuginsassen bequem als lebende, Bilder gesehen werden
können.. Hierdurch ist man zunächst in der Lage, den Bildstreifen, an beliebiger
Stelle, also auch außerhalb der direkten Sicht der Fahrzeuginsassen, anzuordnen,
ohne daß man dabei für jedes Einzelbild einen oder mehrere ortsfeste Spiegel vorzusehen
braucht. Man. ist außerdem dadurch und gegebenenfalls durch geeignete Verwendung
weiterer, ebenfalls im oder am Fahrzeug angebrachter reflektierender Einrichtungen
in den Stand gesetzt, den Strahlengang vom Einzelbild bis zum Bildschirm zu@ verlängern,
ohne daran zum Beispiel durch die beschränkte Entfernung zwischen dem beispielsweise
an einer Tunnelwand oder -decke angebrachten Bildstreifen und dem Fahrzeug behindert
zu sein.. Die Verlängerung des Strahlenganges macht es möglich, in die Reflektoreinrichtung
im Fahrzeug Linsen oder ähnliche optische Mittel zur Vergrößerung der projizierten
Bilder einzuschalten, so daß die Einzelbilder des ortsfesten Bildstreifens verhältnismäßig
klein sein können. Die Reflektoreinrichtung im Fahrzeug braucht für jeden Bildschirm
nur höchstens einmal vorhanden zu sein, ebenso. eine gegebenenfalls vorgesehene
Beleuchtungseinrichtung zum Anstrahlen des ortsfesten Bildstreifens, sofern sie
am Fahrzeug angebracht ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schaubildlich
dargestellt. Die Abb. F zeigt einen Querschnitt durch ein im Tunnel a entlangfahrendes
Fahrzeug b. An der Decke des Tunnels a ist die sich parallel zur Fahrbahn erstreckende
Reihe der ortsfesten Einzelbilder c angeordnet. Durch die Beleuchtungseinrichtung
d, die am Dache des Fahrzeugs b angebracht ist, wird bei der Fahrt ein Einzelbild
nach dem andern. angestrahlt, und zwar infolge des in. ihrem Strahlengange liegenden
und in bekannter Weise mit Löchern oder Schlitzen versehenen Blendenstreifens e
immer nur dann, wenn der im Fahrzeug b angebrachte Reflektor f gerade
mitten :unter ein Einzelbild c gelangt ist. Der Reflektor f wirft die Einzelbilder
c während der Fahrt in schneller Folge auf den an der einen inneren Längswand des
Fahrzeuges b angebrachten Bildschirm g. Hier entsteht für die im Fahrzeug b befindlichen
Reisenden der aus der Kinotechnik bekannte Effekt eines lebenden Bildes, wofern
sich die aufeinanderfolgenden ortsfesten Einzelbilder c in dem Dargestellten um
eine Teilbewegung unterscheiden, oder es entsteht der Einsdruck eines gleichsam
mit dem Fahrzeug b mitlaufenden Bildes, wofern die Einzelbilder c einander gleich
ausgeführt sind. Durch die optische Linse h, die mit dem Reflektor
f in ein gemeinsames Gehäuse i zusammengebaut, also auch am Fahrzeug b befestigt
ist, wird das Bild auf Schirm g in geeigneter Weise vergrößert, Die Abb. 2 zeigt
einen Längsschnitt durch ein ebenfalls in einem Tunnel a entlangfahrendes Fahrzeug
b. Mit c sind wiederum die an der Decke des Tunnels befestigten Einzelbilde, bezeichnet.
Der am Fahrzeuge b befindliche Reflektor f ist bei diesem Ausführungsbeispiel mit
seinem Gehäuse i und der optischen Linsek außerhalb des Fahrzeuges b, und zwar an
der Stirnwand desselben angeordnet. Das lebende Bild wird in diesem Falle von. außen
her auf die in der Stirnwand eingebaute Mattscheibe h geworfen und hier den im Fahrzeug
befindlichen _ Reisenden sichtbar. Eine besondere Lichtquelle ist in dieser Abbildung
nicht eingezeichnet. Sie kann aber auch bei dieser Anordnung vorgesehen sein.
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Es sei hervorgehoben., daß die in Abb. z und 2 schaubildlich gezeichneten
Vorrschtunr gen nur Ausführungsbeispiele sind. Die Anordnung des ortsfesten Bildstreifens
c kann an jeder beliebigen Stelle parallel zur Fahrbahn erfolgen. Auch können in
dien Strahlengang weitere Linsen und Blenden. eingeschaltet werden.. Als Reflektoren
können ebene Spiegel, Hohlspiegel, optische Prismen oder Kombinationen dieser optischen
Mittel verwendet werden.