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Photographischer Verschluß Die Erfindung betrifft einen Objektivverschluß,
für photographische Zwecke, insbesondere für kurzzeitige Aufnahmen mit Fernbetätigung
oder automatischer Betätigung und mit unter sich gleichen öffnungs- und Schließungszeiten.
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Es sind elektromagnetisch betätigte Objektivverschlüsse bekannt, bei
denen die öffnungszeit von einer mit der Hand bedienten Kontaktvorrichtung abhängt,
oder andere, bei denen nur eine elektroniagnetische Auslösung eines vorher von Hand
eingestellten Verschlusses stattfindet. Beide Arten der Betätigung sind ungeeignet
für eine Reihe von aufeinanderfolgenden kurzen Belichtungszeiten, die mit dem Erfindungsgegenstand
mit größter Genauigkeit der einzelnen Zeiten untereinander erreicht werden können.
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Die Verschlußeinrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einer oder
mehreren Blendenscheiben, die mit der sie steuernden elektromagnetischen Antriebsvorrichtung
durch eine sich selbsttätig beim öffnungsvorgang kuppehide und zum Schließen selbsttätig
abreißende magnetische Schleppkupplung mittelbar oder unmittelbar verbunden sind,
in dem ein in ein erregtes Solenoid #eingezogener Eisenkern sich infolge der ihm
erteilten magnetischen Erregung magnetisch mittelbar oder unmittelbar mit der Blendenscheibekuppelt
und diese bei seinem weiteren Weg in die Solenoidspule so weit mitnimmt, bis die
magnetische Kupplung durch geeignete, gegebenenfalls einstellbare Anschläge abgerissen
wird. Die Solenoidspule ist senkrecht angeordnet, und der aus weichem Eisen oder
aus einem sich ähnlich verhaltenden, magnetischen Material bestehende Kern wirkt
mit einer dünnen, den Verschlußteil bildenden Metallplatte zusammen, die vor einer
öffnung in senkrechter Richtung gleiten kann und mit einem schmalen, sich nach oben
erstreckenden Fortsatz versehen ist. Das obere Ende des Fortsatzes ist rechtwinklig
abgebogen und trägt ein weiches Eisenstück, gegen das sich der Kern legt, wobei
die Oberkante des Verschlußschiebers mit festen oder einstellbaren Anschlägen zusammenwirkt,
die den Schieber im geeigneten Zeitpunkt von dem sich weiter bewegenden Anker lösen.
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In der Zeichnung ist eine elektrisch gesteuerte Verschlußeinrichtung
in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als Ausführungsbeispiel in perspektivischer
Ansicht dargestellt.
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Bei dem dargestellten Verschluß ist ein Gehäuseii mit einer Offnungi2
versehen, welche dem Ausschnitt in einer Wand der nicht dargestellten Kamera o.
dgl. gegenüberliegt. Ferner weist das Gehäuse i i einen sich in der Längsrichtung
erstreckenden Ausschnitt 13 auf, in welchem eine dünne metallische Verschlußplatte
14 gleiten kann. Ein dünner und mit der Verschlußplatte 14 aus einem
Stück
bestehender Schieber 15 ragt durch einen Schlitz nach aufwärts, der bei 16
in dem Kopfteil 17 des Gehäuses i i vorgesehen ist; der Schieber ist an seinem
oberen Ende rechtwinklig abgebogen und trägt an diesem Ende ein Stück weichen Eisens
18. An dem Kopfteil17 sind zwei Schraubenig vorgesehen, welche in den AussclinittI3
hineinragen und so angeordnet sind, daß sie An-Schläge für die obere Kante der Verschlußplatte
14 bilden und deren Aufwärtsbewegung einstellbar begrenzen; ein weicher Eisenkern
oder Anker 2o einer nicht dargestellten Solenoidspule liegt normalerweise auf der
weichen Eisenplatte 18 auf und hält so die Verschlußplatte 14 in ihrer Verschlußstellung.
Wenn eine Belichtung stattfinden soll, so wird die Solenoidspule erregt und der
Anker 2o magnetisiert, so daß er auf die Verschlußplatte 14 eine magnetische Anziehung
ausübt und sie mit sich zieht, wenn er selbst in die Solenoidspule gezogen wird.
In einem in der Bahn des Ankers 2o liegenden Punkt stößt der obere Rand der Verschlußplatte
14 an das untere Ende der Schrauben ig, während der Anker in seiner Aufwärtsbewegung
fortfährt, so daß die Verschlußplatte 14 von ihm gelöst wird und herabfällt, wie
es in gestrichelten Linien veranschaulicht ist. Der Anker 2o verbleibt in seiner
angehobenen Stellung so lange, als die Solenoidspule erregt ist. Wenn aber die Erregung
aufhört, so fällt er in seine ursprüngliche Stellung zurück, wobei ein kleiner Guminipuffer
2 1 einen unzulässigen Stoß verhindert.
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Gegebenenfalls kann die Verschlußplatte hinsichtlich ihrer Form verändert
werden. So kann sie sich beispielsweise im wesentlichen bis unterhalb der öffnung
12 erstrecken und mit einem Querschlitz oder einer anderen zweckmäßigen Öffnung
versehen sein, so daß, wenn die Verschlußplatte nach oben gezogen wird und in einer
bestimmten Stellung durch ihre Schwerkraft wieder nach unten fallen kann, die Öffnung
12 zuerst nach oben und sodann nach abwärts passiert wird, wodurch eine gleichmäßige
Belichtung über die ganze zu belichtende Fläche erreicht wird.
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Anstalt einer einzigen senkrecht bewegten Platte kann die Verschlußeinrichtung
aus einem Paar solcher Platten oder ähnlicher Teile bestehen, welche gegenläufig
zueinander geführt werden, beispielsweise mittels eines Solenoidkernes der beschriebenen
Art, der auf die Verschlußglieder über einen Kniehebelmechanismus o. dgl. wirkt,
wobei sie durch die Wirkung von Federn o. dgl. gemeinsam wieder in ihre Ruhelage
zurückgebracht werden können. Bei einer anderen Ausführungsform kann die Verschlußvorrichtung
aus drehbaren Scheiben oder schwenkbar gelagerten Quadranten o. dgl. bestehen, welche
mit einem Schlitz oder einer anderen Öffnung versehen sind, welche die Belichtungsöffnung
passiert, wobei der Verschluß mit einem festen Anschlag zusammenwirkt und von einem
Solenoid o. dgl. in Bewegung Oresetzt wird und eine Feder o. dgl. zur Rückführung
in die Ausgangsstellung dient. Es kann jedoch auch jede andere Form für die Verschlußglieder
verwendet werden, sofern sie nur dazu geeignet ist, in der beschriebenen Weise betrieben
zu werden. Die Anschläge o. dgl. können Schalter- oder Unterbrechereinrichtungen
aufweisen, welche, wenn der Vers chluß sie berührt, den Stromkreis zeitweilig oder
so lange unterbrechen, bis die Teile in ihre Ausgangsstellung zurückgelangt sind,
wodurch die Lösung des Solenoidkernes von den Verschlußteilen ;erleichtert wird.
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Die Expositionszeiten des Verschlusses können beispielsweise dadurch
verändert werden, daß man die Anschläge o. dgl. in gewissen Grenzen in senkrechter
Richtung verstellbar macht, oder auch dadurch, daß man geeignete Rückzugsfedern
an den Verschlußgliedern anbringt oder auch den elektrischen Stromkreis des Soltnoids
entsprechend regelt. Verschiedene Verschlußgeschwindigkeiten können auch dadurch
eingestellt werden, daß man Verschlußglieder mit Schlitzenoder Öffnungen verschiedener
Form oder Größe verwendet. Auch kann eine Objektivblende verwendet werden.
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Es sei bemerkt, daß die Erfindung nicht auf die bisher beschrieben-en
Konstruktionseinzelheiten beschränkt ist. So kann man, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen, beispielsweise anstatt eines elektrisch gesteuerten Gliedes auch mechanisch
oder durch Flüssigkeitsdruck gesteuerte Teile verwenden, in welchem Falle die Schleppkupplung
des Steuergliedes mit den Verschlußteilen durch Reibung, durch eine Federklinke
oder ähnliche Mittel bewirkt wird, welche #es ermöglichen, die Schleppkupplung an
einem in der Bahn des Steuergliedes li#egenden Punkt zu lösen.
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Eine Verschlußeinrichtung gemäß der Erfindung besteht aus verhältnismäßig
wenigen und einfachen Teilen; sie ist im Vergleich zu bisher bekannten Einrichtungen
dieserArt für photographische Zwecke billig und hinsichtlich ihrer robusten Bauart
dazu geeignet, einer unsanften Bedienung bei langer Lebensdauer standzuhalten, ohne
irgendwelche Wartung zu benötigen.