DE509898C - Verfahren zur Beeinflussung der Verbrennungsvorgaenge bei Zuendmassen, Sprengstoffenu. dgl., bei denen als Sauerstofftraeger stark sauerstoffhaltige Chemikalien, wie Chlorate Nitrate, Superoxyde u. dgl., benutzt werden - Google Patents
Verfahren zur Beeinflussung der Verbrennungsvorgaenge bei Zuendmassen, Sprengstoffenu. dgl., bei denen als Sauerstofftraeger stark sauerstoffhaltige Chemikalien, wie Chlorate Nitrate, Superoxyde u. dgl., benutzt werdenInfo
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- C06B29/14—Compositions containing an inorganic oxygen-halogen salt, e.g. chlorate, perchlorate of an alkali metal with iodine or an iodide
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Description
- Verfahren zur Beeinflussung der Verbrennungsvorgänge bei Zündmassen, Sprengstoffen u. dgl., bei denen als Sauerstoffträger stark sauerstoffhaltige Chemikalien, wie Chlorate Nitrate, Superoxyde u. dgl., benutzt werden Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um die Verbrennungsvorgänge bei Zündmassen, Sprengstoffen, Blitzlichtpulvern, Feuerwerkskörpern u. dgl., bei denen als Sauerstoffträger stark sauerstoffhaltige Chemikalien, wie Chlorate, Perchlorate, Nitrate, Superoxyde u. dgl., benutzt werden, derart zu beeinflussen, daß sie sich leicht und gleichmäßig abspielen. Das Verfahren besteht darin, daß den Stoffen solche jodmetallsalze zugesetzt werden, in denen das Jod mit der niedrigstwertigen Form des Metalls, mit dem es sich zum Jodsalz vereinigt, verbunden ist. Von diesen haben sich besonders Salze der Schwermetalle, insbesondere die Jodverbindungen des Kupfers und auch des Bleis, bewährt.
- Man hat schon Halogenmetallsalz der niedrigsten Oxydationsstufe des Metalls, und zwar Kupferchlorür, zur Aktivierung von Chlorat- oder Perchloratsprengstoffen benutzt, indem man Mengen von io°jo als Aktivator zugesetzt hat.
- Diesem Aktivator sind die Jodverbindungen in ihrer Wirksamkeit weit überlegen, sowohl was die Gleichmäßigkeit und Schnelligkeit der Aktivierung anbetrifft als auch bezüglich der zur Aktivieruung erforderlichen Mengen. Es genügen schon Zusätze von i bis 2 "ja. Eine solche prozentuale Herabsetzung eines Aktivators stellt sowohl. in technischer als auch in wirtschaftlicher Beziehung einen wesentlichen Fortschritt dar.
- Das Verfahren wird im folgenden näher an einer Streichholzzünd- und Reibmasse erläutert.
- Die Streichholzzündmassen sind bekanntlich Gemische, die auf der einen Seite aus brennbaren Substanzen, wie Leim, Gummiarabikum, Schwefel, Schwefelantimon, Harzen u. dgl., auf der anderen Seite aus Chemikalien bestehen, die wie Kaliumchlorat- oder Perchlorat, Kaliumbichromat, Bleisuperoxyd usw. leicht Sauerstoff abgeben. Zwecks Vergrößerung der Reibung sind der Masse dann meist noch indifferente Stoffe, wie Glaspulver, Kreide, Eisenoxyd u. dgl., zugesetzt. Wird eine solche Zündmasse in einer rauhen Reibschale schwach verrieben, so ist sie ziemlich unempfindlich; es treten zwar kleine Teilexplosionen ein, die sich aber nicht durch die ganze Masse fortpflanzen. Setzt man der Zündmasse aber z. B. i bis 2 °/o Kupferjodür zu und unterwirft sie derselben Behandlung, so erfolgt die Zündung an einer Stelle, und diese setzt sich durch die ganze Masse gleichmäßig fort. Eine derartig gleichmäßig und explosionsfrei abbrennende Zündmasse stellt einen wesentlichen technischen Fortschritt dar.
- Ein solcher Zusatz von geeigneten Jodverbindungen . und insbesondere von Kupferjodür ist aber nicht nur vorteilhaft für die Streichholzzündmasse, sondern auch für die Reibfläche. Letztere besteht bekanntlich aus brennbaren- Substanzen, wie Schwefelantimon, rotem Phosphor, Gummiarabikum u. dgl., und indifferenten Stoffen,, wie Keselgur, Schlemmkreide usw., während die Sauerstoffträger fehlen. Der Entzündungsvorgang der Streichholzmasse tritt durch Wechselwirkung zwischen der Reibfläche und der Zündmasse ein, wobei der rote Phosphor der Reibfläche eine wichtige Rolle spielt. Es hat sich nun ergeben, daß bei Verwendung von Kupferjodür als Zusatz zu der Reibfläche der Gehalt der letzteren an rotem Phosphor, der ja etwa 5o '/" der Reibflächenmasse ausmacht, ganz bedeutend herabgesetzt werden kann, indem z. B. statt 5o °/Q rotem Phosphor in der Masse nur io °/o roter Phosphor und 5 °/o Kupferjodür verwendet werden, ohne daß die Zündfähigkeit abnimmt. Selbst wenn ein solcher Aktivator nur in der Reibfläche vorhanden ist, übt er also einen Einfluß auf die Verbrennungsvorgänge der Zündmasse aus; denn eine Reibfläche mit so geringem Phosphorgehalt ohne Aktivator wäre unbrauchbar zur Zündung.
- Diese aktivierende Wirkung der Jodverbindungen nach vorliegender Erfindung und insbesondere des Kupferjodürs zeigt sich nicht nur bei derartig komplizierten Gemischen, wie sie die eben beschriebenen Massen darstellen, sondern z. B. auch bei der einfachen Zersetzung von Kaliumchlorat oder Perchlorat beim Erhitzen. Während sich bekanntlich bei diesen Chemikalien eine langsame Zersetzung unter Sauerstoffabgabe normalerweise erst bei etwa 40o° C abspielt, geben sie nach Zusatz von i bis 2 '1, Kupferjodür schon unter 3oo° C den Sauerstoff gleichmäßig bis zum Kaliumchlorid ab.
- Ähnlich vorteilhafte Wirkungen wie die eben beschriebenen übt der Zusatz solcher Aktivatoren z. B. bei Blitzlichtpulvern, die aus Aluminiumpulver und Kaliumchlorat bestehen, oder bei den Sprengstoffen des Chlorat- oder Perchlorattyps aus.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Beeinflussung der Verbrennungsvorgänge bei Zündmassen, Sprengstoffen u. dgl., bei denen als Sauerstoffträger stark sauerstoffhaltige Chemikalien, wie Chlorate, Nitrate, Superoxyde u. dgl., und als Reaktionsbeschleuniger Halogenmetallsalze benutzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß den Zündmassen o. dgl. oder den zur Auslösung der Zündmassen u. dgl. dienenden Reibflächen usw. solche Jodmetallsalze zugesetzt werden, in denen das Jod mit der niedrigstwertigen Form des Metalls, mit dem es sich zum Jodsalz vereinigt, verbunden ist.
- 2. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz Salze der Schwermetalle nach Anspruch i, insbesondere die Jodverbindungen des Kupfers und auch des Bleis, verwendet werden.
- 3. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Phosphorgehalt insbesondere von Reibflächen teilweise durch einen Zusatz von Jodmetallsalzen nach Anspruch i und 2 ersetzt wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEM106229D DE509898C (de) | 1928-08-19 | 1928-08-19 | Verfahren zur Beeinflussung der Verbrennungsvorgaenge bei Zuendmassen, Sprengstoffenu. dgl., bei denen als Sauerstofftraeger stark sauerstoffhaltige Chemikalien, wie Chlorate Nitrate, Superoxyde u. dgl., benutzt werden |
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DE509898C true DE509898C (de) | 1930-10-13 |
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DE (1) | DE509898C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0866044A1 (de) * | 1997-03-21 | 1998-09-23 | Société Nationale D'Exploitation Industrielle Des Tabacs et Allumettes S.E.I.T.A. | Zusammensetzungen für Zündholzköpfe |
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1928
- 1928-08-19 DE DEM106229D patent/DE509898C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0866044A1 (de) * | 1997-03-21 | 1998-09-23 | Société Nationale D'Exploitation Industrielle Des Tabacs et Allumettes S.E.I.T.A. | Zusammensetzungen für Zündholzköpfe |
FR2761059A1 (fr) * | 1997-03-21 | 1998-09-25 | Tabacs & Allumettes Ind | Composition pour bouton d'allumettes |
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