-
Schlagwerk für Uhren Die Erfindung bezieht sich auf ein Schlagwerk
für Uhren, bei dem im Viertelschlagwerk mehr Anreißräder als Sc111aghämmcr vorhanden
sind und durch Verschieben beider Teile gegeneinander die Schlagart geändert werden
kann. Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art sind die Anreißräder so gruppiert,
daß stufenweise von einer Schlagart zur anderen übergegangen werden kann.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung und wesentliche
Verbesserung dieser Einrichtung. Bei dem Schlagwerk nach der Erfindung ist eine
solche Anordnung betroffen, daß nicht nur stufenweise von einer Schlagart zur anderen,
sondern auch zum Halbstundenschlag übergegangen werden kann, und zwar unter Verwendung
einer besonderen Anreißvorrichtung für einen der V iertel schlaghämmer.
-
Die Erfindung zeichnet sich gegenüber den bekannten Einrichtungen
weiterhin dadurch aus, daß sie eine besonders einfache Bauart besitzt, welche eine
nachträgliche Anbringung an jeder vorhandenen Schlaguhr gestattet. Trotz dieser
einfachen Bauart ist aber die neue Einrichtung nicht auf einige wenige Schlagarten
beschränkt, sondern die Anzahl der zu wählenden Schlagarten kann ganz beliebig sein.
-
Die Erfindung besteht darin, daß bei (lern Viertelschlagwerk mehr
Anreißräder als Schlaghämmer vorhanden sind und eine solche Anordnung getroffen
ist, daß durch Verschieben beider Teile gegeneinander stufenweise von einer Schlagart
zur anderen und auch unter Verwendung einer besonderen Anreißvorrichtung für einen
der Viertelschlaghämmer zum Halbstundenschlag übergegangen werden kann. Der Erfindungsgegenstand
ist in der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt. Abb. i zeigt eine Seitenansicht
der Einrichtung, Abb. 2 eine Vorderansicht (Rückansicht der Uhr) und Abb.3 eine
Oberansicht zu Abb. 2.
-
Das Schlagwerk ist an der Rückseite des Uhrwerkgehäuses a angeordnet.
Die vom Uhrwerk angetriebenen Anreißräder b, die in bekannter Weise auf die Schlaghämmer
c für '.;4- , '/,-, 4/4 Schlag einwirken, sind nebeneinander auf der gemeinsamen
Walze d in bestimmten Abständen befestigt. Bei der in Abb. i dargestellten Lage
der Anreißräder werden beispielsweise drei Hämmer c beeinflußt, so daß ein Dreiklang
ertönt. Die Anreißwalze d sitzt auf der Viertelschlagwelle e, welche vom Uhrwerk
durch das Stundenrad cl im Verhältnis 2 : i angetrieben wird. Wird nun die Anreiß.walze
d auf ihrer Welle e, auf der sie verschiebbar aber umdrehbar geführt
ist, axial verschoben, so kommen andere Schlagarten zur Wirkung, je nach der Größe
der Verschiebung und je nach der Anordnung der Anreißräder und Schlaghämmer. Dasselbe
könnte man auch durch Verschiebung des Schlagwerkes gegenüber den Anreißrädern erreichen.
-
Bei der ezeichneten Ausführungsform erz#
folgt die
Verschiebung der Anreißwalze d in folgender Weise: Längs eines an der Vorderseite
des Uhrwerkes angebrachten Einstellbogens f, der entsprechend den verschiedenen
Schlagarten mit zugehörigen Aufschriften versehen ist, ist ein Griffknopf g verschiebbar,
der sich am Ende eines um den Zapfen h drehbaren Hebels i befindet. Durch Drehen
des Hebels wird unter Vermittlung der Gelenkstange k das Zahnrad
l und durch dieses das Triebrad m gedreht, wodurch die Schneckenwelle n in
Drehung versetzt wird. Mit der Schnecke o ist die auf der Anreißwalze d befestigte
Gabel p in Eingriff und veranlaßt bei Drehung der Schneckenwelle eine axiale Verschiebung
der Anreißwalze. Der Einstellbogen fliegt hinter der vorderen Uhrtür, ist also durch
diese für gewöhnlich verdeckt, so daß der Griffknopf g nur beim Öffnen der Uhrtür
zugänglich ist.
-
Das Schlagwerk kann auch durch die Einstellvorrichtung derart eingestellt
werden, daß nur halb und voll geschlagen wird. Zu diesem Zweck wird der Griffknopf
g auf dem Einstellbogen f in Abb. 2 ganz nach links verstellt. Dadurch werden mittels
der Gabel p die Anreißräder b in eine solche Lage zu den Schlaghämmern c verschoben,
.daß keines der Anreißräder einen der Schlaghämmer c beeinflußt. Bei dieser Verschiebung
des Griffknopfes g bewegt sich aber auch der Gelenkzapfen r abwärts und drückt mit
seiner Endfläche das Ende eines Doppelhebels s nach hinten. Dieser Doppelhebel s
ist, wie aus Abb. 3 hervorgeht, um den Zapfen t gelagert. Sein anderes (linkes)
Ende bewegt sich etwas nach vorn in den Bereich der am Stundenrad q gelagerten
Feder u, an deren Ende ein im Stundenrad q beweglich gelagerter Anreißstift
v sitzt. Wenn also das Ende der Feder u bei der Drehung des Stundenrades q in den
Weg des Doppelhebels s kommt, so wird durch diesen die Feder gegen das Stundenrad
gedrückt, so daß der Anreißstift v sich am Stundenrad q vorn herausbewegt. Infolgedessen
kommt der Anreißstift v bei der weiteren Drehung des Rades q in den Bereich des
Hammeransatzes tv des ihm zunächst liegenden Hammers c (Abb. 2) und bringt den betreffenden
Hammer zum Anschlag. Da das Zahnrad q sich in der Stunde nur einmal dreht, tritt
der durch den Anreißstift v hervorgerufene Schlag nur einmal in der Stunde auf,
und zwar jeweils bei .der halben Stunde. Der Vollstundenschlag geschieht in bekannter
Weise durch die Schlaghämmer x.
-
Wird der Griffknopf g auf dem Einstellbogen f in Abb. 2 vollständig
nach rechts bewegt, so werden die Schlaghämmer c weder von den Anreißrädern b noch
von dem Stundenrad q beeinflußt. Um bei dieser Stellung auch die Schlaghämmer x
für die vollen Stunden auszuschalten, besitzt der Hebel i eine Einbiegung y, die
bei der erwähnten Stellung des Griffknopfes g mit dem Hebelansatz z der Schlaghämmer
x für den Stundenschlag zur Berührung kommt und hierdurch die letzteren zurückdrückt.
Die Uhr geht jetzt ohne zu schlagen.
-
Die beschriebene Einrichtung besitzt, wie erwähnt, infolge ihrer besonderen
einfachen Bauart den Vorteil, daß sie an jeder vorhandenen Schlaguhr ohne wesentliche
Mehrkosten nachträglich angebracht werden kann und daß sie jede gewünschte Schlagart
ermöglicht. Denn durch eine entsprechende Verschiebung der Anreißwalze wird stets
die Hammerwirkung geändert. Auch ist die Möglichkeit einer Verstellung in eine andere
Schlagart zu jedem Zeitpunkt, also nach jedem beliebigen Schlag, voll, halb oder
viertel gegeben. Auch wenn -die Schlagwerke sämtlich ausgeschaltet sind, laufen
trotzdem die Gewichte stets gleichmäßig ab.