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Vorrichtung an Leiträdern für Wasserturbinen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung an Leiträdern für Wasserturbinenmit Leitschauf eln, welche an beiden
Seiten der Schaufeln in Führungslagern drehbar gelagert sind, und verfolgt den Zweck,
das Herausnehmen einer beliebigen Leitschaufel, welche ausgebessert oder ausgewechselt
werden soll, für sich auf einfache Weise zu ermöglichen. Zu diesem Zweck hat man
bereits vorgeschlagen, in dem Leitraddeckel gegenüber der Leitschaufel eine Öffnung
langgestreckterForm und solcher Größe anzubringen, daß die Leitschaufel durch diese
Öffnung herausgenommen werden kann. Diese Anordnung ist jedoch insofern unzweckmäßig,
als die Öffnung so groß ausgeführt werden muß, daß der Leitraddeckel hierdurch beträchtlich
geschwächt wird. Hierzu kommt noch, daß die Öffnung in ovaler Form ausgeführt werden
muß und infolgedessen unbequem und teuer in der Ausführung ist, da der innere Deckel
wenigstens einigermaßen wasserdicht sein muß. Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden,
ist ferner vorgeschlagen worden, die Führungslager an der einen Seite der Leitschaufeln
und die Lagerbüchsen für die Führungslager an der anderen Seite der Schaufeln so
auszuführen, daß die Leitschaufeln nach Herausnähme der Lagerbüchse nach der Seite
geschwenkt und herausgenommen werden kann. Die Führungslager wurden hierbei so ausgeführt,
daß die Leitschaufeln nach außen geschwenkt und nach dieser Richtung hin herausgenommen
werden mußten. Bei den neuzeitlichen Turbinen für große Leistungen werden aber die
in der Leitradkammer außerhalb der Leitschaufeln angeordneten festen Konsolen, welche
zum Tragen des Deckels der Leitradkammer dienen, zwecks Erzielung einer ruhigen
und richtigen Einströmung des Wassers in das Leitrad als flache Balken von stromlinienförmigem
Querschnitt ausgeführt, die etwa in Übereinstimmung mit der mittleren Stellung der
Leitschaufeln schräggestellt sind. Bei den in dieser Weise ausgeführten Turbinen
ist es daher in der Praxis nicht möglich, die Leitschaufeln nach außen herauszunehmen,
da die schräggestellten flachen Balken dies verhindern.
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Um auch diese Schwierigkeit zu beseitigen, werden nun gemäß der Erfindung
die Führungslager an der einen Seite der Leitschaufeln derart geteilt, daß die Leitschaufel
in die Laufradkammer der Turbine hineingeschwenkt und durch diese herausgenommen
werden kann, indem sie beispielsweise durch das Leitrad hindurch in den Maschinenraum
aufgezogen wird. Hierdurch wird es auch bei Turbinen der erwähnten Bauart, bei denen
die Tragkonsolen aus den oben angegebenen Gründen eine solche Form und Stellung
haben, daß sie das Herausnehmen der Leitschaufeln nach außen verhindern, möglich,
die Leitschaufeln einzeln herauszunehmen, ohne daß der Leitraddeckel durch
Anordnung
von großen ovalen Herausnahmeöffnungen geschwächt werden muß.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar ist Abb. i ein Axialschnitt durch die eine Seite eines gemäß der Erfindung
angeordneten Leitrades und Abb. 2 ein Schnitt durch Abb. i in Richtung der Linie
11-II.
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Abb. 3 veranschaulicht das Herausnehmen einer Leitschaufel durch Einschwenken
der einen Seite derselben in die Laufradkammer.
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Die drehbare Leitschaufel i ist in üblicher Weise an beiden Seiten
mit Zapfen 2 und 3 versehen, welche in Führungslagern q. bzw. 5 gelagert sind. Der
obere Zapfen 3 geht durch den doppelwandigen Leitraddeckel 6 und trägt an seinem
über den Deckel herausragenden Ende einen Hebel 7, welcher mit dem in der Zeichnung
nicht dargestellten Gestänge der Regelvorrichtung verbunden ist. Gemäß der Erfindung
ist das untere Führungslager q. für jede Leitschaufel in zwei Teile geteilt, und
zwar in Richtung einer Zylindermantelfläche S, deren Achse mit der Laufradwelle
der Turbine zusammenfällt, und die inneren Lagerhälften g, welche mittels Schraubenbolzen
io an den äußeren befestigt werden, sind so angeordnet, daß sie nach innen, d. h.
nach der Laufradkammer ii zu, herausgenommen werden können. Zu diesem Zweck hat
jede zweite der inneren Lagerhälften g parallele Seitenbegrenzungsflächen, wie bei
dem Teil ga in Abb. 2 dargestellt, und ein solcher Teil wird dann zuerst herausgenommen,
worauf ein beliebiger der beiden danebenliegenden Teile g herausgenommen werden
kann. Ferner sind gemäß der Erfindung die Lagerbüchsen 5 für die beiden oberen Leitschaufelzapfen
3 in runde Öffnungen 5a des Deckels 6 derart eingesetzt, daß sie nach oben hin herausgenommen
werden können, und diese Öffnungen des Deckels 6 sind so groß, daß sie eine gewisse
Schwenkung der Zapfen 3 ermöglichen, nachdem die Büchsen 5 herausgenommen worden
sind.
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Wenn die dargestellte Leitschaufel i herausgenommen werden soll, muß
also zunächst der zugehörige Hebel 7, die Lagerbüchse 5 und der innere Teil ga des
unteren Führungslagers entfernt werden. Hierauf kann die Leitschaufel mit ihrer
unteren Seite in der in Abb. 3 dargestellten Weise in die Laufradkammer ii hineingeschwenkt
werden, worauf mit Hilfe einer Kette 12 o. dgl. die ganze Leitschaufel so weit in
die Laufradkammer gesenkt wird, daß der Zapfen 3 ganz unterhalb des Deckels 6 liegt.
Hierauf kann die Leitschaufel durch die mittlere Öffnung des Leitrades in den Maschinenraum
aufgezogen werden. Beim Wiedereinsetzen der Leitschaufel wird in derselben Weise,
aber in umgekehrter Reihenfolge verfahren. Durch die beschriebene Anordnung wird
es also trotz des Vorhandenseins der außerhalb der Leitschaufeln i angeordneten
festenTragkonsolen 13, welche zwecks Erzielens einer guten Führung des Wassers als
flache, schräggestellte Balken ausgeführt sind, möglich, die Leitschaufeln einzeln
herauszunehmen. Da die Öffnungen 5# des Leitraddeckels ferner nicht so groß ausgeführt
zu werden brauchen, daß die Leitschaufeln i durch sie hindurchgezogen werden können,
sondern lediglich so groß zu bemessen sind, daß sie die erforderliche Einschwenkung
der Leitschaufeln gestatten und deshalb kreisrund ausgeführt werden können, so ist
auch die Schwächung des Leitraddeckels unbeträchtlich, und die erforderliche Dichtung
kann leicht herbeigeführt werden.
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Die dargestellte Ausführungsform ist nur als Beispiel zu betrachten
und kann natürlich bezüglich ihrer Einzelheiten in verschiedener Weise abgeändert
werden, ohne von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.