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Verfahren zum Heften einer Anzahl von über einen mittleren Heftring
geschobenen einzelnen dünnen Blättern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Heften
einer Anzahl von über einen mittleren Halsring aus Isoliermasse geschobenen einzelnen
dünnen Blättern, insbesondere farbigen Metallfoliensternen, zur Herstellung von
Reflektoren für Christbaumbeleuchtung, die über die Fassungen von kleinen elektrischen
Glühlampen geschoben werden.
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Diese Reflektoren werden bisher in der Weise hergestellt, daß von
Hand aus die einzelnen Folienblätter auf den Ring gesteckt wurden. Der Ring wurde
dann, um ein Abfallen der einzelnen Blätter zu vermeiden, mittels eines unteren
konischen Holzdornes durch ein oder mehrere Schläge mit der Hand umgebördelt.
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Hierauf wird der so vorgeheftete Reflektor aus dem Vorhefter herausgenommen,
in einen zweiten eisernen Hefter gebracht und durch einen mit Hilfe einer Handkurbel
niederbewegten Stempel endgültig geheftet, d. h. der vorgebördelte Ringhals wird
völlig umgelegt.
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Nachteilig sind bei diesem Verfahren die drei völlig getrennten Arbeitsgänge
sowie das zeitraubende Auslesen und Aufbringen der Foliensterne und des Heftringes
auf den Preßdorn bzw. den Heftringhals. Auch kommt es oft vor, daß beim erbertragen
des vorgehefteten Reflektors aus dem Vorhefter in die Kurbelpresse die einzelnen
Foliensterne wieder abfallen. Dadurch wird der Heftring unbrauchbar, und die Foliensterne
müssen von neuem geheftet werden. Auch ist der Preß. druck des Heftstempels nie
gleich kräftig und läßt insbesondere nach längerem Arbeiten sehr nach; ebenso nimmt
die Unsicherheit des Arbeitenden beim Aufbringen der Ringe und Foliensterne auf
den Heftdorn mit wachsender Ermüdung der Hand zu. Dadurch wirrt nicht nur der ganze
Arbeitsvorgang verlangsamt, sondern es leidet darunter auch die Güte des Arbeitsprodukts.
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Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung werden die drei Arbeitsgänge
durch einen einzigen Arbeitsgang ersetzt und eine größere Leistung erreicht als
bisher. Auch wird durch die Erfindung jeglicher Ausschuß vermieden; alle Arbeitsprodukte
fallen gleich gut und besser aus als die nach den früheren Verfahren hergestellten.
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Das neue Verfahren unterscheidet sich von den bisher üblichen Verfahren
dadurch, daß ein stetig sich auf und ab bewegender, maschinell angetriebener Oberstempel
die von Hand auf eine Anzahl von einem endlosen Band ruckweise unter diesen vorbeibewegten
Unterstempel aufgesetzten einzelnen Foliensterne längs eines federnden Zentrierkegels
auf den Ringflansch eines Heftringes niederdrückt und den über die Folienblätter
hinausragenden senkrechten Hals des Heftringes nach außen zu einer Wulst formt,
die Glas Abfallen der Foliensterne vom Heftring verhindert. Der Zentrierkegel des
Unterstempels weicht dabei unter dem Druck des niedergehenden Oberstempels in den
Unterstempel
zurück und hebt nach dem Heftvorgang bei seinem Wiederhervortreten
den fertigen Reflektor aus der Unterstempelgrube heraus, worauf dieser vom Zentrierkegel
durch eine Hammerplatte von diesem gelockert und durch eine Abstreifbrücke abgestreift
wird oder von selbst abfällt, sobald der durch das laufende Band getragene Unterstempel
seine waagerechte Bewegungsbahn verläßt.
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Auf den beiliegenden Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigen Abb. i die Vorrichtung
in Seitenansicht, Abb.2 die Vorrichtung in Draufsicht, von der Schnittebene A-A
aus gesehen, Abb.3 den über dem Unterstempel schwebenden Oberstempel im Querschnitt,
Abb.4 den auf dem Unterstempel aufsitzenden Oberstempel im Querschnitt, Abb.5 den
von der Abstreifbrücke hochgeschobenen, auf dem Zentrierkegel des Unterstempels
sitzenden Reflektor im Querschnitt.
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Auf einem endlosen Band i, getragen von einer Werkbank 2 und zwei
Trommeln 3, sind eine Anzahl zylindrische Unterstempelkörper 4 durch Schrauben 5
befestigt. Die Körper 4 weisen eine Bohrung 6 auf, die sich nahe ihrem oberen Ende
zu einer engeren Bohrung 7 absetzt, so daß an der übergangsstelle der beiden Bohrungen
ein ringförmiger Anschlag 8 entsteht. In der Bohrung 7 lagert längsverschiebbar
ein kurzes Gleitstück 9 mit einem abgesetzten Hals io, der einen kegelförmigen,
abgeplatteten Kopf i i trägt. Durch eine in die Bohrung 6 eingesetzte Schraubenfeder
13 wird die untere Kopfplatte 12 des Gleitzapfens 9 nach oben geschoben, so daß
die Platte 12 an der Anschlagfläche 8 anliegt und der. Hals io mit dem Kopf i i
über die obere Stirnfläche 4a des Unterstempelkörpers 4 hinausragt. Über dem Umfang
des kegelförmigen Kopfes i i gleichmäßig verteilt liegen sechs bis acht schmale
Blattfedern 14, die entsprechend der Formgebung des Kopfes i i gegen das Gleitstück
9 hin kegelförmig auseinanderstreben und deren untere Enden gegen den Hals io hin
so abgeknickt sind, daß diese Enden 14a gegenüber der oberen Kante der Bohrung 7
schräg verlaufen und sich sicher in die Bohrung einführen lassen. Die Befestigung
der Federn 14 am Kopf I1 erfolgt durch eine diesem angepaßte überwurfkappe 15, die
durch eine Kopfschraube 16 gehalten ist.
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Der Oberstempel setzt sich aus einem in einen Schieber 17 eingesetzten
Preßs;tempel i 8 und aus einer über diesem teleskopartig beweglichen Preßbüchse
i 9 zusammen, die von einer durch einen Ring 2o gefaßten Schraubenfeder 21 nach
unten gedrückt wird, so daß die Preßbüchse i9 an einer Ringschulter 22 des Preßstempels
18 aufsitzt und dessen Unterfläche i8a oberhalb der Unterkante der Preßbüchse i9
liegt. Die Unterfläche 18a des Preßstempels 18 weist eine ringförmige Vertiefung
23 von halbkreisförmigem Querschnitt auf. Der Preßstempe118 hat ferner eine zylindrische
Bohrung 24, deren lichte Weite etwas größer ist als der größte Durchmesser der überwurfkappe
15 des Zentrierkegels im Unterstempel.
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Der Schieber 17 wird durch eine Pleuelstange 24 senkrecht auf und
ab bewegt, mit der er durch ein Kugelgelenk 2 5 verbunden und die an einer durch
ein Rad26 angetriebenen Kurbelscheibe 27 angelenkt ist. Am Kurbelzapfen 28 ist außer
der Pleuelstange 24 noch ein Lenkarm 29 drehbar befestigt, der mittels eines Zapfens
3o einen doppelarmigen, um die Achse 3 i drehbaren Hebe132 führt. Auf der Achse
31 sitzt ein zweiter, dem Hebel 32 gleicher doppelarniiger-Hebel 33-(Abb.2), der
bei jeder Bewegung des Hebels 32 die gleiche Bewegung ausführt und die gleiche Lage
einnimmt. Die Doppelhebel 32, 33 sind durch untere Gelenke 34 mit je einer langgestreckten
Klaue 35 verbunden, die hinter ihrer Greifkante 36 zu einer Spitze mit zwei schrägen
Auflaufkanten 37, 38 ausläuft= Der Durchmesser des von der Kurbel 28 beschriebenen
Kreises, die Länge des Lenkarms_29 sowie die der Hebelarme 32, 33 und der Klauen
3 5 sind derart bemessen, daß . der waagerechte Weg der Gelenke 34 gleich
dem Abstand der auf dem endlosen Band i angeordneten Unterstempelmitten ist, und
daß die Klauen 35 mit ihren Greifkanten 36 zu beiden Seiten des Bandes i hinter
eine Leiste 39 treten können, die den Stempelkörper 4 durchsetzt und quer zur Längsrichtung
des Bandes i verläuft.
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An dem Oberarm 32a des doppelarmigen Hebels 32 sitzt ein Zapfen 40,
der mit einem Schlitz eines waagerechten Lenkers 41 in Eingriff steht. Der Schlitz
des Lenkers 41 (Abb. i) besitzt einen waagerechten Ast 42 und einen senkrechten
Ast 43, der eine leicht gegen das Ende des waagerechten Astes zurückweichende Schrägkante
44 aufweist. Der Lenker 41 steht durch ein Gelenk 45 mit einem um einen ortsfesten
Zapfen q.6 schwingenden Winkelhebel ¢7 in Verbindung, dessen frei schwingender waagerechter
Arm 48 zu einem Hammer 49 ausgebildet ist. - Vor den Klauen 35 liegt zu beiden -Seiten
des Bandes i ein Greiferpaar 5o in einem Steg 51 drehbar gelagert, das mit Haken
52 und schrägen Anlaufkanten 53 ausgestattet ist. An jener Stelle, an der das Band
i auf die Trommel 3 aufläuft, ist auf der Werkbank :z
eine aus zwei
Z-förmigen Stegen gebildete Abstreifbrücke 54 angeordnet. Das Band i läuft im Bereich
der Werkbank 2 auf einer Gleitbahn 55 und liegt auf den Schrauben 5 sowie auf besonderen
Leisten 56 auf, die unter dem Band i zwischen den Unterstempeln 4 angeschraubt sind.
Das sichere Unterlaufen der Unterstempel unter die Oberstempel i 8 wird durch zu
beiden Seiten des. Bandes i auf der Gleitbahn 55 festliegende Führungsleisten 57
gesichert.
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Die Heftung des Reflektors geschieht auf folgende Weise: Ist die Vorrichtung
in .-Gang gesetzt, so werden die einzelnen gelochten Foliensterne 58 den Sortierkästen
entnommen, die entsprechend der Farbe und der Größe der Foliensterne an einer oder
zu beiden Seiten der Werkbank--2 stehen, und -auf die zeitweise stehenbleibenden
Zentrierkegel i ¢ aufgesteckt, nachdem über diese vorher ein Heftring 6o geschoben
worden ist. Verschwenkt der Kurbeltapfen 28 mittels des Lenkers 29 die doppelarmigen
Hebel 32, 33 im Uhrzeigersinn, so ziehen die Klauen 35 das Band i an einer der Querleisten
36 so weit gegen die Trommel 3 hin, daß ein mit dem Ring und den Foliensternen versehener
Unterstempel unter den Oberstempel 18, 19 zu liegen kommt, worauf
die vor die Leiste 36 des nächsten Unterstempels fallenden Haken 5o, 52 zunächst
eine weitere Verschiebung des Bandes i verhindern. Sobald dies geschehen ist, bewegt
sich der Oberstempel, ebenfalls durch die Kurbel 28 angetrieben, nach unten.
Dabei trifft die Preßbüchse i 9 auf die am Zentrierkegel 14 sitzenden Foliensterne
auf und schiebt diese auf den sich in der Vertiefung des Unterstempels befindlichen
Heftring über den Bereich des Federkegels 14, d. h. über die Knickstelle der Federn
14 hinaus. Sobald der Widerstand des Unterstempels auf die Preßbüchse i9 größer
ist als der Druck der Schraubenfeder 21, gleitet der Preßstempel 18 innerhalb
der Preßbüchse 19 nieder, der Zentrierkegel 14 tritt in dessen Bohrung 24
ein bis die Schraube 16 an deren Stirnfläche anschlägt. Die Federn 14 pressen
sich zusammen, und das Gleitstück g samt dem Hals io tritt unter Überwindung der
Kraft der Feder 13 in den Körper 4 ein. Dabei schiebt sich der Ringhals Goa
des Heftringes 6o in die Ringwulst 23 ein und legt sich längs deren gekrümmter Wandung
zu einer Wulst hob um (Abb. 4).
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Beim Hochgehen des Oberstempels gelangt die Preßbüchse i9 unter dem
Druck der Feder 2 i wieder in ihre alte Lage, und Zentrierkegel 14 tritt unter Wirkung
der Feder 13
wieder aus dem Körper 4 heraus. Dabei stemmen sich die sich entspannenden
Federn 14 gegen die Innenwand des Heftringes 6o und heben den nunmehr fertigen Reflektor
aus der Vertiefung 61 heraus. Unterdessen haben sich bei fortschreitender Kurbelbewegung
die doppelarmigen Hebel 32, 33 wieder derart verschwenkt, daß sich die Klauen 3
5 den Haken 5o nähern. Demnächst unterlaufen die Schrägflächen 38 der Klauen 35
die Schrägkanten 53 der Sperrhaken. 5,0 und heben die Sperrung des Bandes i an dessen
Leisten 36 auf, indem diese die Klauen 35 an den Schrägkanten 37 hochdrängen. Die
Greifkanten 36 fallen dann hinter der Leiste 36 ein. Nunmehr ziehen die Klauen 3
5 den nächsten, mit je einem Ring und mehreren Foliensternen versehenen Unterstempel
unter den Oberstempel, während der vorherige Unterstempel mit dem fertigen Reflektor
unter den Hammer 49 tritt. Während der Oberstempel . den neuen Reflektor heftet,
schlägt die Hammerplatte 49 kurz auf den Zentrierkegel 14" so daß dieser für einen
Augenblick teilweise in den Utitersternpelkörper 4 zurücktritt. Dadurch wird bewirkt,
daß sich der Sitz des von den Federn 14 getragenen Reflektors lockert. Die Bewegung
des Hammers 49 wird durch den Zapfen 40 eingeleitet, in dem dieser bei einer Bewegung
des Armes. 32R gegen die Scheibe 27 hin gegen die Schrägkante 44 drückt, bis diese
vom Zapfen 4o abrutscht und der Zapfen 40 in den waagerechten Schlitz 42 eintritt.
Bei einem darauffolgenden Umlauf des Kurbelzapfens 28 gelangt der unter dem Hammer
49 stehende Stempelkörper ¢ nunmehr zwischen die Stege der Abstreifbrücke 54, der
unter dem Oberstempel stehende Unterstempel kommt unter den Hammer 49, und unter
den Oberstempel tritt ein neuer Unterstempel4.
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Über den leicht schräg verlaufenden Brükkenstegen 54 (Abb. i) streifen
die fertigen Reflektoren vorbei, die längs der Federn 14 nach oben geschoben werden,
unmittelbar bevor der Unterstempel seine waagerechte Bewegungsbahn verläßt. Damit
ist die Aufhängung des Reflektors am Zentrierkegel i ¢ so lose geworden, daß der
Reflektor in der mit 4a bezeichneten Stellung der Abb. i des Unterstempels von selbst
in eine vor der Trommel 3 stehende Kiste 62 fällt.