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Einrichtung zur Aufrechterhaltung des Synchronismus zwischen zwei
umlaufenden Teilen unter Verwendung einer Differentialvorrichtung, welche durch
zwei Teile eines Synchronisierungsstromstoßes beeinflußt wird Die Erfindung bezieht
sich auf synchron arbeitende Übertragungsanlagen und insbiesondere auf Telegraphenanlagen
(Drucktelegrapbenanlagen), die mit sehr großer G-zschwindigkeit arbeiten.
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Es ist ein Hauptzweck der Erfindung, einen sehr genauen Synchronismus
zwischen Sende- und Empfangsapparaten in Anlagen der obenerwähnten Art aufrechtzuerhalten.
Ferner bezweckt die Erfindung, einen dauernden Synchronismus dadurch zu erzielen,
daß der Empfangsapparat mit genau derselben Geschwindigkeit bewegt wird wie der
zugeordnete Sendeapparat. Hierdurch unterscheidet sich die Erfindung von Anlagen,
in welchen der Empfänger sich mit einer Geschwindigkeit bewegt, der von derjenigen
des Senders verschieden ist und in welschen dieser Empfänger in bestimmten Zwischenräumen
in Synchronismus mit dem Sender gebracht wird.
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In Synchrontelegraphenanlagen wurden bisher im allgemeinen Empfangsapparate
verwendet, die sich mit einer Geschwindigkeit bewegten, welche gegenüber der Geschwindigkeit
der Sender einen kleinen Unterschied zeigte. Hierbei wurde der Unterschied in der
Geschwindigkeit der beiden Einheiten dadurch berichtigt, daß der Verteiler bzw.
die Verteilerbürsten unabhängig von dem Antriebsmotor rückwärts oder vorwärts geführt
wurden, wenn die Winkelverschiebung einen gewissen Betrag überstieg. Nach einem
anderen bekannten Verfahren wurde der Empfangsapparat mit einer von zwei Geschwindigkeiten
bewegt, von denen de eine niedriger und die andere höher als die Geschwindigkeit
des angeschlossenen Senders war. Hierbei wurde zwecks Aufrechte:rhaltungeines angenäherten
Synchronismus der Empfangsapparat von der einen Geschwindigkeit auf die andere oder
umgekehrt geschaltet. Auf Grund der Phasenwanderung können die älteren Verfahren
nicht in Anlagen verwendet werden, in welchen Signale mit großer Geschwindigkeit
übertragen werden und die Signalstromstöße sehr kurz sind. Es ist aber gerade bei
solchen Anlagen von großer Wichtigkeit, daß der Empfangsverteiler mit derselben
Geschwindigkeit bewegt wird wie der Sendeverteiler. Einrichtungen zur Erzeugung
von Synchronismus in derartigen Anlagen sind schon in Vorschlag gebracht worden,
aber die bisher bekannten Einrichtungen dieser Art besaßen alle den Nachteil, daß
sie von Berichtigungsstromstößen abhängig waren, die über einen oder mehrere Verteilersegmente
empfangen wurden und ein Berichtigungsrelais oder andere verhältnismäßig unempfindliche
Apparate betätigen sollten. Selbst die besten mechanischen Relais sind jedoch nur
gegen Stromstöße empfindlich, die bedeutend stärker sind als diejenigen, die für
die Steuerung einer Vakuumröhre erforderlich
sind. In einer Einrichtung
dieser Art müssen deshalb die Berichtigungssegmente einen ziemlich langen Kreisbogen
in jeder Richtung beschreiben, bevor die Kontaktfläche zwischen Bürste und Segment
so groß wird, daß genügend Strom für die Betätigung eines Relais durchgelassen wird.
Es findet somit eine sehr große Phasenverschiebung statt, bevor ein Berichtigungsstromstoß
erzeugt wird.
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Erfindungsgemäß wird die Geschwindigkeit eines sich drehenden Teiles,
beispielsweise des Empfangsverteilers, in einer Synchrontelegraphenanlage, dadurch
in Synchronismus mit einem anderen sich drehenden Teile, beispielsweise mit dem
Sendeverteiler, gehalten, daß der Unterschied in der Stärke zwischen zwei Teilen
eines Synchronisierungsstr omstoß.es auf eine die Geschwindigkeit regelnde Vorrichtung
eine Differentialwirkung ausübt. Der Geschwindigkeitsregler soll vorzugsweise keine
beweglichen Teile aufweisen. Zum mindesten müssen die Relais trägheitslos sein und
beispielsweise aus Elektronenröhren bestehen.
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In der weiter unten genau beschriebenen Anlage liefert ein Synchronberichtigungsverteiler
gleiche Stromstöße an die Gitter jeder Röhre, solange der Synchronismus aufrechterhalten
wird, und die Anodenströme der beiden Röhren üben gleiche und ientgegengesetzte
Wirkungen auf den Antriebsmotor aus, so daß die Geschwindigkeit des Motors konstant
bleibt. Die gleichen Impulse werden dadurch erzeugt, daß ein Berichtigungsstromstoß
in zwei Teile gespalten wird. Gelangt der Verteiler außer Phase mit den empfangenen
Signalen, so werden aber ungleiche Stromstöße den Gittern der beiden Röhren zugeführt.
Die Anodenströme sind deshalb nicht mehr gleich, und der resultierende, unausgeglichene
Strom wirkt auf den Antriebsmotor in solcher Weise ein, daß die Geschwindigkeit
berichtigt und der Synchronismus zwischen den Verteilern und den empfangenen Signalstromstößen
wiederhergestellt wird.
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Ein wichtiges Kennzeichen der Erfindung ist ein Verfahren zur Veränderung
der Frequenz eines Vakuumröhrenschwingungserzeu; gers in solcher Weise, daß die
Frequenzänderung so langsam (allmählich) erfolgt, daß eine Neigung zum Jagen sich
bei der Anlage überhaupt nicht bemerkbar macht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung
dargestellt, in welcher Abb. z ein vollständiges Berichtigungssystem gemäß der Erfindung
schematisch darstellt. Abb. 2 zeigt eine geänderte Ausführungsform der Schaltung
nach Abb. i. Die Abb. iA und 3 zeigen Kurven, die die Kennzeichen verschiedener
Teile der Anlage darstellen.
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Abb. i B zeigt eine Einzelheit dies Verteilers nach Abb. i.
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Abb. ¢ zeigt eine Anordnung der Vakuumröhren, die sich von der in
Abb. i dargestellten in verschiedenen Beziehungen unterscheidet.-Nach Abb. i kann
ein Signalleiter 14 (beispielsweise ein Unterseekabel) mittels des Schalters 15
nach Belieben mit einem Sender T oder mit einem Empfangsverstärker A verbunden werden.
Der Ausgangsstromkreis des Empfangsverstärkers A enthält ein polarisiertes Relais
13 und den Signalempfangs-und Signalaufzeichnungsapparat R. Das Relais
13 besitzt einen Anker 12, der über die Impedanz 8 und die Spannungsquelle
57 geerdet ist. Zwei mit dem Anker 12 zusammenwirkende Kontakte io und i i sind
ebenfalls geerdet. Der Anker 12 liegt normalerweise gegen einen der Kontakte io
oder i i an, so daß der Ring des Synchronisierungsverteilers SD, der über die Leitung
56 mit denn .Anker in Verbindung steht, ebenfalls normalerweise Erdpotential besitzt,
selbst wenn ein Stromfluß von der Stromquelle 57 durch die Impedanz 8, den Anker
12 und einen Kontakt des Relais 13 geht. Wenn aber Signalstromstöße über
die Leitung i 4 empfangen werden, wird das Relais 13 die Stellung seines
Ankers umkehren, sooft die Polarität der empfangenen Signale wechselt. Es hat sich
erwiesen, daß die Impedanz 8 in der erwünschten Weise wirkt, wenn es eine Induktanz
und einen Widerstand in Reihenschaltung enthält. Es dürfte einleuchtend sein, daß
der Strom durch die Impedanz 8 während des Zeitraums, in welchem der Anker 12 sich
von seinem einen Kontakt zum andern bewegt, unterbrochen ist und daß das Potential
des Ankers, des Leiters 56 und des Verteilerringes plötzlich auf einen sehr hohen
Wert steigt. Die Form des in dieser Weise erzeugten Stromstoßes ist von der Bewegungszeit
des Ankers 12 und den Impedanzkennzeichen des Teiles 8 abhängig. Die Form des Stromstoßes
kann gegebenenfalls durch Einschaltung eines Kondensators 9 zwischen Anker und Erde
verändert werden. Durch Verwendung eines schnell wirkenden Relais und einer zweckmäßigen
Kombination der Werte der Induktanz und des Widerstandes in der Impedanz 8 und der
Kapazität des Kondensators 9 kann ein Stromstoß von der Form der in Abb. i A gezeigten
Kurve erzeugt werden. Ein Vergleich zwischen dieser Kurve und Abb. i B, die einen
vergrößerten, abgewickelten Teil des segmentierten Verteilerringes darstellt, zeigt,
daß die Synchronisierungsstromstöße
sehr steil gemacht werden können
und eine Dauer haben müssen; die etwas größer ist als die Zeit, düe die Bürste 3
am VerteilerSD benötigt, um sich von einem Segment zum nächsten zu bewegen.
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Außer dem Synchronisierungsverteile,rSD trägt die Ver teilerwell@e
4. einen Synchronantriebsmotor 5 und Empfangs- und Sendeverteiler 6 und 7, die mit
dem Empfangsapparat R bzw. mit dem Sendeapparat T in Verbindung stehen. Der Synchronmotor
5 kann ein phonisches Rad sein, dessen Magnete abwechselnd von einer Stromquelle
58 erregt werden. Diese Erregung erfolgt durch ein Relais 4.3, dessen Wirksamkeit
durch den Schwingungserzeuger DT gesteuie;.t wird. Dieser Schwingungserzeuger besitzt
einen abgestimmten Gitterstromkreis, der dc-n Transformator 4.o und den Kondensator
39 enthält. Ferner hat der Schwingungserzeuger einen Rückkopplungsstromkreis, der
den Widerstand 33 und die Wicklung 29 aufweist. Die Wicklung 29 ist auf einem besonderen
magnetischen Kern 28 angebracht. Die Induktanz 37 und der Kondensator 59 halten
den Anodenstrom der Röhre DT von der Wicklung 29 und dem Transformator 4.o fern.
Das Gitter der Verstärkerr öhre AT liegt im N ebenschluß zu dem Gitter der Röhre
DT und überträgt deshalb Schwingungsströme auf das Relais 43.
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Der Kern 28 ist aus einem magnetischen. Material hergestellt, dessen
Permeabilität sich mit der magnetischen Kraft ändert. Die Koerzitivkraft ist vorzugsweise
niedrig, damit geringe Änderungen in der magnetisierenden Kraft entsprechende Verändierungen
der Fiußdichte hervorrufen können. Als geeignetes Material können beispielsweise
bestimmte Nickel-Eisen-Legierungen verwendett werden. Eine Wicklung 30 am
Kern 28 ist durch einen veränderlichen Widerstand 32 mit der Batterie
31 verbunden und bildet eine konstante magnetisierende Kraft, die die Flußdichte
des Kerns 28 auf einem solchen Mittelwert hält, daß geringe Änderungen der magnetisierenden
Kraft große und annähernd proportionale Veränderungen in der Permeabilität hervorrufen.
Es wird mit anderen Worten an dem steilsten Teil der Permeabilitätskurve gearbeitet.
Eine Wicklung 27 mit geringem Widerstand kann beispielsweise aus einer einzigen
kurzgeschlossenen Windung bestehen. Die Wirkungsweise dieser Wicklung soll weiter
unten näher beschrieben werden. Die Wicklungen 25 und 26, die differential zueinander
gewickelt sind, verbinden eine gemeinsame Spannungswelle 35 mit den Anoden der Röhren
DTr. Zwischen der Batterie 35 und den erwähnten Röhren ist ferner ein Differentialamperemeter
3¢ eingeschaltet. Die Anodenstromkreise der Röhren DTr und DT. sind mit Induktanzen
22 und 23 versehen, die plötzliche Schwankungen der Anodenströme verhindern sollen.
Im Anodenstromkreis der einen Röhre ist ein veränderlicher Widerstand 2¢ angeordnet,
mittels welchem die normalen Ströme in den Differentialspulen 25 und 26 ausgeglichen
werden, wenn zwischen den Kennzeichen der beiden Röhren DT, und DT@ kleine Ungleichheiten
bestehen. Die Gitter der Röhren DT, und DT;-, sind über Gitterwiderstände 2o und
21 mit den Heizfäden und über Gitterkondensatoren 18 und i9 mit den Leitern i und
2 verbunden, die abwechselnd mit den Segmenten des Verteilers SD in Verbindung
stehen. Widerstände 16 und 17 verbinden die Leiter i und 2 mit Erde
und vervollständigen die Stromkreise;, über welche die Kondensatoren 18 und i 9
ihre Potentiale den Röhrengittiern aufdrücken. Diese Kondensatoren würden sonst,
wenn sie nicht durch die Bürste 3 mit dem Verteilerring in Verbindung stehen, isoliert
sein. Die Länge. eines jeden Segments am Verteiler SD ist gleich der halben Länge
eines Signalstromstoßes. Unter normalen Verhältnissen, wenn die Einrichtung in Phase
mit den empfangenen Signalen läuft, bewegt sich die Bürste 3 von einem mit dem Leiter
i verbundenen Segment zu einem mit dem Leiter 2 verbundenen zu derselben Zeit, während
welcher der Anker des Synchronisierungsrelais 13 über die Leitung 56 dem Verteilerring
und der Bürste 3 einen Synchronisierungsstromstoß aufdrückt. Wie in den Abb. i A
und i B gezeigt, werden daher die Synchronisierungsstromstöße in gleicher/ Weise
den Leitern i und 2 aufgedrückt, wobei in den Gittern der Röhren DT, und DT. dieselben
Wirkungen hervorgerufen werden. Die Ströme in den Differentialwicklungen 25 und
26 bleiben gleich und von entgegengesetzter Wirkung, selbst wenn sie herabgesetzt
werden, und der Fluß im Kern 28 sowie die Impedanz der Wicklung 29 ändern sich nicht.
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Es soll angenommen werden, daß als Folge einer Veränderung in der
Periode des Schwingungserzeugers DT oder in der Frequenz der: empfangenen Signale
der Motor 5 eine Neigung zeigt, sich im Verhältnis zu den Signalen etwas zu verlangsamen.
Die Bürste 3 wird dann dem Leiter i und dem Kondensator 18 etwas mehr von
den Synchronisierungsstromstößen zuführen als dem Leiter 2 und dem Kondensator i9.
Da die Polarität der Synchronisierungsstromstöße immer positiv ist, wird das Gitter
der Röhre DT, für einen Augenblick positiv und zieht Elektronen von dem Heizfaden
an. Wenn deshalb die durch die Synchronisierungsstromstöße
auf
die obere Platte. des Kondensators 18 aufgebrachte positive Ladung durch
die Bürste 3 oder den den Widerstand 16 enthaltenden Stromweg entfernt ist,
bleibt am Gitter der Röhre DiT1 eine negative Ladung zurück, die für einen längeren
Zeitraum bestehen bleibt. Die Länge dieses Zeitraums ist von dem Widerstand des
Gitternebenschlusses 2o und der Kapazität des Kondensators 18 abhängig. Diese negative
Ladung des Kondensators und des Gitters setzt den Anodenstrom in der Wicklung 25
herab und stört den ausgeglichenen Zustand zwischen den Strömen in den Wicklungen
25 und 26. Die in dieser Weise in dem Kern 28 erzeugte magnetische Differentialkraft
ändert den Gesamtfluß und damit auch die Permeabilität dieses Kerns, wodurch di;z
Impedanz der Wicklung 29 in dem frequenzregelnden Stromkreis der Röhre Dl sich ebenfalls
ändert. Die Ströme in den Wicklung en 2 5 und 26 sind im Verhältnis zu dem Strom
in der Wicklung 3o derart gerichtet, daß bei einer Abnahme des Stromes in der Wicklung
25 oder einer Zunahme des Stromes in der. Wicklung 26 der Gesamtfluß im Kern 28
herabgesetzt wird und eine Verringerung der Permeabilität und der magnetischen Kopplung
zwischen den Wicklungen 29 und 27 eintritt, wodurch die wirksame Impedanz der Wicklung
2:9 zunimmt. Da die Wicklung 29 in dem Rückleitungsstromkreis des Schwingungserzeugers
liegt, ist diese Impedanz bestimmend für die Energiemenge, die der Ausgangsstromkreis
der Röhre DT über den Transformator q.o dem Eingangsstromkreis zuführt. Der durchschnittliche
Wert des der Röhre zugeführten Wechselstromes ändert sich mit dem Rückkopplungsstrom,
und die Permeabilität des Transformators nimmt ab, wenn der Magnetisierungsstrom
abnimmt. Wie in Abb. 3 dargestellt, kann beispielsweise die normale, der Primärwicklung
des Transformators q.o aufgedrückte Welle derart sein, daß während jeder Periode
die Flußdichte im Kernmaterial sich von - a zu -f- a ändert, und die Permeabilität
des Kerns ändert sich während jeder Periode von dem Anfangswert M zu einem bestimmten
Maximalwert 0. Wird aber die Amplitude der aufgedrückten Welle verringert, so daß
sich die Flußdichte im Kernmaterial zwischen - b und -f- b ändert, so ändert sich
die Permeabilität zwischen dem Anfangswert M und einem Wert N, und die Durchschnittspermeabilität
wird geringer als bisher. Da eine Verringerung des Durchschnittswertes des Stromes
in der Transformatorwicklung eine Abnahme der Durchschnittspermeabilität des Kerns
herbeiführt, wird ebenfalls die wirksame Induktanz der Wicklung verringert, die
zusammen mit der Kapazität des Kondensators 39 die Frequenz der Sch-,vingung bestimmt.
Die Wirkung des verringerten Stromes in der Wicklung 25 am Kern 28 ist deshalb,
daß, die Frequenz des Schwingungserzeugers und die Geschwindigkeit des phonischen
Radmotors 5 zunehmen, bis der Verteiler in das richtige Phasenverhältnis zu den
empfangenen Signalen zurückgebracht ist, die Synchronisierungsstöße wieder gleichmäßig
zwischen den mit den Leitern z und 2 verbundenen Segmenten verteilt werden und der
Berichtigungsstromkreis seinen Normalwert angenommen hat.
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Es ist einleuchtend, daß, wenn der Verteiler sich rascher als die
empfangenen Signale bewegen würde, so würden die positiven Synchronisierungsstromstöße
dem Gitter der DetektorröhreDT2 zugeführt werden undeine Verringerung des Anodenstromes
herbeiführen, was eine entgegengesetzte Wirkung auf den Fluß im Kern 28 und auf
die Frequenz des Schwingungserzeugers DT haben würde. Somit werden schon schwache
Abweichungen vom Synchronismus eine Veränderung der durchschnittlichen Anodenströme
der Röhren. DT1 und DT2 herbeiführen und eine Ausgleichswirkung auf den Schwingungserzeuger
DTi ausüben.
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Ein wichtiges Kennzeichen des oben beschriebenen Verfahrens zur Änderung
der Frequenz des Schwingungserzeugers ist, daß eine Veränderung des Rückkopplungsstroms
der Röhre DT keine sofortige plötzliche Veränderung der Amplitude und der Frequenz
der Schwingungserzeugerwelle herbeiführt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die
Abnahme des den Kondensator 39 und den Kondensator ¢o enthaltenden abgestimmten
Stromkreises verhältnismäßig klein und die in dem Stromkreis aufgespeicherte Energie
verhältnismäßig groß ist. Der Stromkreis ist mit anderen Worten analog einer massiven
Stimmgabel oder einem schweren Pendel. Eine ganz geringe Kraftmenge genügt, um die
Gabel oder das Pendel in .gleichmäßiger Schwingung zu halten, während eine erhöhte
Kraftzufuhr nur eine allmähliche Erhöhung der Amplitude bewirkt. Diese allmähliche
Veränderung der Amplitude und der Frequenz ist aus zwei Gründen wünschenswert. Zuerst
wird hierdurch ein Ausgleich falscher Berichtigungen herbeigeführt. Wenn der Berichtigungsstromkreis
rasch auf die einzelnen Synchronisierungsstromstöße ansprechen würde, so würde eine
geringe Störung bei wenigen Signalen den Verteiler außer Synchronismus bringen können.
Bekanntlich machen sich Störungen und Interferenzen dadurch bemerkbar, daß sie die
Signalwellenströme und damit auch die Zeit, während
welcher die
Synchronisierungsstöße erzeugt werden, beschleunigen oder verzögern. Wenn der Berichtigungsstromkreis
verhältnismäßig langsam anspricht, wird die Wirkung der falschen Synchronisierungsstromstöße
durch die vielen richtig liegenden Stromstöße aufgehoben, die während der Ansprechzeit
ankommen. Ein anderer Vorteil liegt darin, daß biei einem langsamen Ansprechen in
b;ezug auf Frequenz die Gitterstromkreise der Berichtigungsröhren Zeit haben, sich
vollständig zu entladen, bevor der Verteiler überkorrigiert. Wenn der Schwingungserzeuger
seine Frequenz so rasch ändert, daß der Verteiler durch seine normale Phasenstellung
passiert, bevor die Gitterstromkreise der Berichti; gungsröhren sich entladen haben,
so werden L'berkorrektion und Jagen stattfinden.
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Die kurzgeschlossene Wicklung 27 wird auf den Kern 28 aufgebracht,
um eine so große Veränderung wie möglich in der Impedanz der Wicklung 29 hervorzurufen.
Die Wicklungen 27 und 29 werden durch den magnetischen Fluß im Kern 28 zusammengekuppelt,
und das Vorhandensein der Wicklung 27 führt Widerstand in die Wicklung 29 ein, wobei
die Menge des eingeführten Widerstandes von der Permeabilität des Kerns abhängig
ist.
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Ein anderes Verfahren zur Erzeugungeiner Veränderung in der Permeabilität
des Kerns 28, um eine große Veränderung in der Impedanz der Rückkopplung hervorzurufen,
besteht darin, daß die kurzgeschlossene Wickalung 27 entfernt und in Nebenschluß
zu der Wicklung 29 im Kondensator geschaltet wird, der einen solchen Wert hat, daß
sie beinahe, aber nicht ganz auf Antiresonanz bei der normalen Frequenz des Schwingungserzeugers
abgestimmt wird. Bei einer solchen Anordnung bewirkt eine ganz geringe Veränderung
in der Induktanz der Wicklung 29 eine große 'Veränderung in der Impedanz des Antiresonanzstromkreises.
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vVie oben erwähnt, kann der Schwingungsstromkreis mit einer massiven
Stimmgabel verglichen werden. Die Erfinderin hat mit Erfolg eine Vakuumröhrenrückkopplungsstimmgabel
an Stelle des gezeigten Schwingungserzeugerstromkreises verwendet. Solche an sich
bekannten Stimmgabeln bestellen aus einem schwingendenTeilmitesnermagnetische!n
Aufnahmespule, einer mit dieser verbundenen Antriebsspule und einem Röhrenverstärker,
der zwischen beiden Spulen angeordnet ist. Wenn eine Gabel diesier Art an Stelle
des gezeigten Schwingungserzeugerstromkreiseseingesetzt wird, wird die Wicklung
29 in ähnlicher Weise wie bei dem dargestellten Stromkreis in Reihe mit dem Rückkopplungsstromkreis
der Gabelantriebsspule geschaltet.
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In der obigen Anlage wird eine sogenannte ununterbrochene Berichtigung
verwendet, d. h. die Synchronisierungseinrichtungen halten die Geschwindigkeit des
Synchrontriebmotors in genauem Synchronismus mit den empfangenen Signalen. Die Vakuumröhren
sind aber nicht nur in Anlagen der beschriebenen Art verwendbar, sondern können
auch zur Erzeugung unterbrochener Uhrzeigerberichtigung verwendet werden. Eine Schaltung,
die sich für derartige Berichtigungen eignet, ist in der Abb. 2 dargestellt.
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Gemäß Abb. 2 wird ein Synchronmotor 5 durch Stromstöße von einem Schwingungserzeuger
O angetrieben, der lein Röhrenschwinger der in Abb. i dargestellten Art oder eine
elektrisch angetriebene Stimmgabel sein kann. Die Frequenz des Schwingungserzeugers
wird so genau als möglich in Übereinstimmung mit der Frequenz der empfangenen Signale
eingestellt, wird aber durch den Berichtigungsapparat nicht beeinflußt. Der Motor
5 treibt die Empfangsverteiler 53, 54 und 55 an, von welchen zwei als Sende- bzw.
Empfangsverteiler arbeiten können, während der dritte ein Berichtigungsverteiler
der in Abb. z dargestellten und mit _ SD bezeichneten Art sein kann. Zwischen dem
Antriebsmotor 5 und den Verteilern ist ein Differentialberichtigungsgetriebe 51
angeordnet, mittels welchem die Phasenstellungen der Bürsten an den Verteilern im
Verhältnis zum Synchronmotor geändert werden können, während die Anlage in Betrieb
ist. Die erzeugten Synchronisierungsstromstöße werden in der aus Abb. i ersichtlichen
Weise den Vakuumröh-ren DTi und DT2 aufgedrückt, aber zum Unterschied von
der in Abb. i gezeigten Einrichtung (in welcher ein Kern 28 die Differentialwicklungen
trägt) enthalten die Anodenstromkreise der Röhren zwei Differentialwicklungen auf
einem polarisierten Dreistellungsrelais 44. Während des normalen Betriebes fließen
gleiche und entgegengesetzte Anodenströme in den beiden Wicklungen des Relais 44,
und der Anker 46 des Relais nimmt eine neutrale Stellung zwischen den Kontakten
47 und 48 ein. Der Ankerstromkreisemes Motors M mit dem Feld 49 und einer Erregerquelle
5o ist deshalb offen, und das Berichtigungsgetriebe 51 bleibt in Ruhelage. Wenn
aber die Verteilerbürsten den empfangenen Signalen vor- oder nacheilen, erhalten
die Gitter der Röhren DTl und DT2 ungleiche Synchronisierungsstromstöße, so daß
ungleiche Stromstöße durch die Wicklungen dies Relais 44 hervorgerufen werden (wie
in Verbindung mit Abb. i erklärt). Der Anker des Relais 46 wird sich deshalb gegen
einen der Kontakte 47 oder 48 anlegen und durch den Anker des Motors M Strom von
solcher Polarität senden, daß die Verteilerbürsten mittels
des Getriebes
5 i derart verstellt werden, daß die Phasenverschiebung aufgehoben wird. , Abb:
q. zeigt eine Röhrenanordnung, die an Stelle der in Abb. i dargestellten verwendet
werden kann. Dieselbe unterscheidet sich dadurch von der Anordnung gemäß Abb. i,
daß nicht zwei Röhren DT,, und DT, sowohl als Detektoren wie als Verstärker verwendet
werden, sondern daß zwei als Gleichrichter arbieitende Zweielektrodenröhren DT3
und DT4 zur Verwendung gelangen, die über die Ausgleichswiderstände 6o und 62 negativen
Strom an zwei Dreielektrodenröhr@en ATi und AT" liefern. Die Anoden der zuletzt
erwähnten Röhren sind in der in Abb. i dargestellten svVeise mit den Wicklungen
22 und 23 verbunden. Wenn die Anlage in Tätigkeit ist, bewirken positive Stromstöße,
die den oberen Platten der Kondensatoren 18 und i 9 aufgedrückt werden, daß Elektronen
von den Kathoden. zu den Anoden der Röhren DT3 und DT4 und von diesen zu den unteren
Platten der Kondensatoren 18 und i 9 fließen. Wenn die positiven Ladungen der oberen
Platten entfernt sind, werden die von den unteren Platten festgehaltenen- negativen
Ladungen freigegeben und strömen durch die Widerstände 6o und 62 zu den entgegengesetzten
Platten des als Speicher arbeitenden Kondensators 6i. Wenn die Anlage etwas außer
Phase gekommen ist, wird eine der Röhren DT; oder DT4 größere Stromstöße an die
Seite des Kondensators 61 abgeben, mit welcher die Röhre in Verbindung steht, wodurch
im Kondensator ein Potentialunterschied erzeugt wird. Da die entgegengesetzten Seiten
des Kondensators mit den Gittern der Röhrten 81 und 82 verbunden sind, werden ungleiche
Ströme in den Anodenkreisen dieser Röhren in ähnlicher Weise wie bei der Anlage
;gemäß Abb. i erzeugt. Läuft aber die gesteuerte Station angenähert in Phase mit
der Sendestation, so werden gelegentliche kurze Reihen von falschen Berichtigungsstromstößen,
die auf Grund von Signalverzerrung entstehen können, keine Wirkung auf die Röhren
81 und 82 ausüben. Dies ist auf die verzögernde Wirkung der Widerstände 6o und 62
sowie des Speicherkondensators 61 zurückzuführen. Mit anderen Worten: nur eine ununterbr
ochene Abweichung vom Synchronismus des örtlichen Verteilers erzeugt einen Berichtigungsstromstoß.
Diese Abweichung kann jedoch sehr gering sein. Durch diese Wirkungsweise wird die
Anlage stabilisiert, und ein nachteiliges jagen bei Anlagen, die augenblicklich
auf ungleiche Stromstöße ansprechen, wird vermieden.