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Spritzvorrichtung für den Innenanstrich von Rohren Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf eine durch Druckluft betriebene Tarbspritzvorrichtung
mit einem Vorratsbehälter und einem Verteiler für die Farbflüssigkeit, wobei der
Farbbehälter und der Verteiler zum Anstreichen der Innenwandungen von Rohren durch
die aufrecht gestellten Rohre hindurchgeführt wird.
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Bei bekannten Farbspritzvorrichtungen dieser Art erfolgt die Verteilung
der an die Rohrinnenwandung gespritzten Farbflüssigkeit in der Hauptsache durch
umlaufende Bürsten, die jedoch den Nachteil haben, daß sie einem starken Verschleiß
unterliegen. Außerdem besteht der Nachteil, daß derartige Spritzvorrichtungen mit
Bürsten nur für Rohre von bestimmtem Durchmesser verwendet werden können. Bei anderen
bekannten Spritzvorrichtungen erfolgt die Verteilung des in der Längsrichtung des
anzustreichenden Rohres aus dem Farbbehälter herausgedrückten Farbflüssigkeitsstrahles
mit Hilfe eines ihm entgegen gerichteten Druckluftstromes, der den Farbflüssigkeitsstrahl
in radialer Richtung auseinanderstreut und gegen die Rohrinnenwandung schleudert.
Diese Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie eine genaue Abstimmung des
Druckes des Gegenluftstromes auf den Farbflüssigkeitsstrahl erfordern, so daß die
Handhabung derartiger Vorrichtungen verhältnismäßig umständlich ist.
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Diese Mängel werden gemäß vorliegender Erfindung im wesentlichen dadurch
vermieden, daß die Farbflüssigkeit durch ihre eigene Schwere dem am Boden des Farbbehälters
angeordneten umlaufenden Verteiler zugeführt wird, der mit radial gerichteten Spritzdüsen
versehen ist. Hierbei erfolgt das Drehen des Verteilers zweckmäßig durch einen nach
Art eines Segnerschen Wasserrades ausgebildeten Druckluftmotor, der in einfacher
Weise durch eine mit dem Verteiler fest gekuppelte und mit tangential gerichteten
Ausströmöffnungen versehene Scheibe gebildet sein kann. Bei dieser Ausbildung der
Farbspritzvorrichtung kann vorteilhaft erfindungsgemäß im umlaufenden Verteiler
noch ein Selbstschlußventil angeordnet sein, welches nur bei Eintritt von Druckluft
in den Verteiler den Durchfluß der Farbflüssigkeit zu den Spritzdüsen freigibt.
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Hierdurch ist eine Spritzvorrichtung geschaffen, die bei äußerst einfacher
und leichter Handhabung eine gleichmäßig gute Verteilung der Farbe auf . die Innenwandung
des anzustreichenden Rohres gewährleistet.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen Fig. x eine Farbspritzvorrichtung in Seitenansicht,
Fig. z und 3 zwei gegeneinander versetzte Längsschnitte durch den Verteiler der
Spritzvorrichtung, Fig. q. eine Ansicht von unten auf den oberen Teil des Verteilerkopfes,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. a durch den unteren Teil des Verteilerkopfes.
Die
in der Zeichnung dargestellte und zum Ausspritzen von Rohren dienende Spritzvorrichtung
besteht im wesentlichen aus einem eimerartigen und zur Aufnahme des flüssigen Farbstoffes
dienenden Behälter A, an dessen Boden ein Verteiler B befestigt ist, und einer an
den Verteiler B angeschlossenen Leitung C zur Zuführung der Druckluft, die an einem
in der Zeichnung nicht mit dargestellten Drucklufterzeuger oder Behälter angeschlossen
ist.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, besteht der Verteiler
B aus einem äußeren zylindrischen Mantel i, der an einem oberen, nach innen abgesetzten
Ende 2 mit Gewinde versehen ist, auf welches eine zum Festklemmen des Bodens 3 des
Behälters A dienende Überwurfmutter 4 geschraubt ist, deren mit einem Hals 5 versehener
Boden eine Gewindebohrung 6 zum Anschließen der Druckluftleitung C besitzt, die
gegen Lösen durch eine seitlich in den Hals 5 eingezogene Schraube 7 gesichert werden
kann. In dem äußeren Mantel i ist eine am unteren Ende 8 konisch ausgebildete und
mit einer Längsbohrung 9 versehene Welle io mittels zweier Kugellager 11, 12 gelagert.
Von den beiden Lagern ist das untere in einer Ausnehmung des Mantels i angeordnete
Kugellager ii als Querdrucklager und das obere sich auf einer durch Absetzen gebildeten
Schulter 13 des Mantels i abstützende Kugellager 12 als Achsialdrucklager ausgebildet,
wobei sich die Welle io ihrerseits mittels einer auf das freie, als Gewindezapfen
ausgebildete Wellenende 14 aufgeschraubten Mutter 15 gegen das Achsialdrucklager
i2 abstützt. Auf dem unteren, aus dem Mantel i herausragenden konischen Wellenende
8 ist mittels einer Querschraube 16 (Fig. 4) eine Scheibe 17 befestigt, die nach
Art eines Segnerschen Wasserrades als Druckluftmotor ausgebildet ist und zur Drehung
des fest mit ihr verbundenen Verteilerkopfes i8 dient. Die Zuführung der Druckluft
in den Motor 17 geschieht durch die Längsbohrung-9 der Welle io sowie durch eine
Querbohrung i9, die in zwei radiale und an ihren äußeren Enden durch Schrauben 2overschlossene
Kanäle 21 der Scheibe 17 mündet. Auf der Unterseite der Scheibe i7 befindet sich
eine umlaufende Ringnut 22, in die die Kanäle 2i münden und von der aus vier um
90° gegeneinander versetzte Kanäle 23 senkrecht nach oben geführt sind, die ihrerseits
wieder mit radial gerichteten Bohrungen 24 der Scheibe 17 in Verbindung stehen.
Die Mündungen dieser Bohrungen 24 am Umfang der Scheibe 17 sind durch Schrauben
25 verschlossen, deren Schraubenschaft hohl ist und eine Querbohrung 26 besitzt,
durch welche die Bohrungen 24 mit Kanälen 27 der Scheibe 17 verbunden werden, die
in winkelförmige Ausschnitte 28 (Fig. 4) des Scheibenumfanges münden. Aus den tangential
zum Scheibenumfang gerichteten Mündungen dieser Kanäle 27 strömt die in die Scheibe
17 eingeführte Druckluft, wobei durch den dabei entstehenden Rückdruck eine Drehung
der Scheibe 17 bzw. des Verteilerkopfes 18 bewirkt wird.
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Der mit dem Druckluftmotor 17 fest verbundene Verteilerkopf besteht
im wesentlichen aus einer Scheibe 18, die auf ihrem Umfange vier um 9o° gegeneinander
versetzte Gewindestopfen 29 bzw. 30, von denen die beiden sich gegenüberliegenden
Stopfen 29 als Düsen ausgebildet sind und durch je einen rechtwinklig geknickten
Kanal 31 mit dem Ringkanal 22 der Scheibe 17 in Verbindung stehen. In diese beiden
Düsen 29 münden noch je ein in den Verteilerkopf 18 eingeschraubtes Rohr 32, die
als Verlängerung der auf einem Durchmesser der Verteilerscheibe 18 liegenden Kanalbohrung
33 dienen, die ihrerseits zur Zuführung des flüssigen Farbstoffes zu den Düsen 2g
bestimmt ist. Dieser Kanal 33 steht durch eine axiale Bohrung 33' der Verteilerscheibe
18 mit einer auf der Unterseite der Welle io angeordneten Aussparung 34 in Verbindung.
In diese Aussparung 34 münden zwei in der Längsrichtung der Welle io verlaufende
Kanäle 35 (Fig. 3), die ihrerseits durch einen Ringkanal 36 und zwei rechtwinklige
Kanäle 3,7 des Mantels i sowie durch entsprechende Ausnehmungen 38 des Behälterbodens
3 und Öffnungen 39 der Überwurfmutter 4 mit dem Innern des Farbbehälters A in Verbindung
stehen, so daß die Farbe von hier aus in die Düsen 29 des Verteilerkopfes 18 einströmen
kann.
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Um zu verhindern, daß die Farbe auch bei nicht angeschlossener Druckluftleitung
C aus dem Verteilerkopf 18 ausfließen kann, ist in einer in der gleichen Ebene mit
dem Farbkanal 33 aber senkrecht dazu angeordneten, größeren Bohrung 40 (Fig. 5)
des Verteilerkopfes 18 ein Selbstschlußventil vorgesehen, das im wesentlichen durch
einen in der Bohrung 4o dicht geführten, federbelasteten Bolzen 41 besteht, der
an seinem einen Ende zu einer Platte 4-a verbreitert ist, die in einer Erweiterung
43 der Bohrung 40 geführt wird, und gegen die sich die durch den Gewindestopfen
30 in der Erweiterung 43 gehaltene Feder 44 abstützt. Auf die Rückseite der
Platte 42 mündet ein rechtwinkliger Kanal 45 (Fig. 2), der mit dem Ringkanal 22
für die Druckluft auf der Unterseite der Scheibe 17 in Verbindung steht. Um ein
Entweichen etwaiger in die Kanalerweiterung 43 eingetretene Druckluft zu ermöglichen,
ist der die Erweiterung abschließende Gewindestopfen 30 mit einer kleinen
Bohrung 46 versehen. Weiterhin besitzt der Ventilbolzen 41 noch eine Eindrehung
47, die bei Verschieben des Bolzens 41 entgegen der Feder 44, wie in Fig. 5 dargestellt,
an die Kreuzungsstelle der
beiden Kanäle 33, 33' kommt, wodurch
der Farbzuführungskanal 33 freigegeben wird.
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Die Wirkungsweise der Farbspritzvorrichtung ist folgende: Ist der
Farbbehälter A mit Farbe gefüllt und die Druckluftleitung C an einen Drucklufterzeuger
oder Behälter angeschlossen, so strömt die Druckluft durch den Längskanal 9 und
die Querbohrung ig der Welle io in den Ringkanal 22 der als Druckluftmotor ausgebildeten
Scheibe 17. Von hier verteilt sich der Luftstrom und geht einerseits durch die Kanäle
23, 24 in die Kanäle 27, aus deren Mündungen er ins Freie tritt. Durch den dabei
entstehenden Rückdruck wird die Scheibe 17 und damit auch der fest mit ihr verbundene
Verteilerkopf i8 in Drehung versetzt. Ein anderer Teil des Luftstromes geht nach
unten durch die Kanäle 31 in die Düsen 2g. Ein dritter Teil der Druckluft strömt
durch den Kanal 45 (Fig. 2) hinter die Scheibe 42 des Ventils 41 und bewegt den
Ventilkörper entgegen der Feder 44 nach außen, so daß die Eindrehung 47 des Körpers
41 unter die senkrechte Bohrung 33' kommt, wodurch der durch seine eigene Schwere
den Düsenrohren 32 zufließende Farbstoff in die Düsen 29 eintreten kann. An der
Mündung der Düse wird der Farbstrom von dem ihn umgebenden Luftstrom erfaßt und
in fein verteilter Form an die Innenwandung des mit einem Anstrich zu versehenden
Rohres gespritzt. Durch die gleichzeitige Drehung des Verteilerkopfes i8 wird für
eine gute und gleichmäßige Verteilung der Farbe an der Rohrwandung gesorgt. Die
Zuführung der Farbflüssigkeit aus dem Farbbehälter A in den Kopf i8 des Verteilers
B geschieht einerseits durch die Öffnungen 39, 38 der Überwurfmutter 4 und des Behälterbodens
3, und von hier durch die Kanäle 37 des Verteilermantels 1 in die beiden Längskanäle
35 der Welle io, deren unteres Ende in den gemeinsamen Kanal 33' bzw. 33 des Verteilerkopfes
18 münden. Während des Ausspritzens eines aufrecht stehenden Rohres mittels der
Spritzvorrichtung wird der Farbbehälter A mit dem Verteiler B mit Hilfe der Zuführungsleitung
C für die Druckluft langsam von oben nach unten durch das mit einem Innenanstrich
zu versehende Rohr hindurchgeführt.