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Den Gegenstand der Erfindung bildet eine weitere Entwicklung der dem
Patent 473 324 zugrunde liegenden Erfindung. Durch die zusätzliche Erfindung ist
es ermöglicht, die im Hauptpatent beschriebene Ausstoßvorrichtung bei bekannten
Doppeldruckbolzenpressen anzuwenden, bei denen der Stauchdorn in einer Vorstauchbüchse
geführt ist und nach deren Auftreffen auf das Vorstauchgesenk den in der Büchsenbohrung
steckenden, zur Bildung des vorgestauchten Kopfes bestimmten Teil des Bolzenschaftes
aus der Büchse herausschiebt. Bei derartigen Vorstauchvorrichtungen liegt der Stauchdorn
bei Beginn des Herausschiebens des genannten Schaftteiles aus der Vorstauchbüchse
auf eine mindestens der Länge dieses Schaftteiles entsprechende Strecke hinter der
Vorstauchbüchse frei. Erreicht oder übersteigt diese Strecke den achtfachen Durchmesser
der Büchsenbohrung oder des Stauchdornes, so bricht dieser infolge des Aasknickens.
Da man aber die Beanspruchung des Stauchdornes mit Rücksicht auf die Betriebssicherheit
bei weitem nicht so hoch treiben darf, darf die angeführte Dornlänge bisher höchstens
den drei- bis vierfachen Schaftdurch-Inesser des herzustellenden Bolzens betragen.
Die zur Formung des Bolzemkopfes dienende Länge <leg in der Vorstauchbüchse geführten
Teiles des Bolzenschaftes darf infolgedessen auch bisher das drei- bis vierfache
des Bolzenschaftdurchmessers nicht überschreiten. Es können also nur Bolzenköpfe
vorgestaucht werden, deren Rauminhalt demjenigen eines Schaftstückes von einer Länge
des drei- bis vierfachen Durchmessers entspricht.
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Die Erfindung soll es nun ermöglichen, Schaftlängen vom mindestens
achtfachen Durchmesser aus der Vorstauchbüchse schon beim Vorstauchen mittels des
am Anfang frei aus der Vorstauchbüchse vorstehenden Stauchdornes herauszuschieben,
um auf diese Weise Köpfe von einem dieser Schaftteillänge entsprechenden Rauminhalt
vorstauchen zu können.
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Eine bekannte Einrichtung, bei der ein zum Stauchen großer Schaftlängen
dienender Stauchdorn zwecks Verstärkung des Widerstandsmomentes mit Rippen versehen
ist, die sich in entsprechenden Nuten des Stauchgesenks führen, ist insofern nicht
einwandfrei, als dabei in die Nuten des letzteren Werkstoff eindringt, der beim
weiteren Vorgehen des Stauchdornes wieder herausgepreßt werden maß.
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Dies wird bei der -\`orrichtung gemäß der Erfindung vermieden, und
der angestrebte Zweck wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein glattwandiger
Stauchdorn, der
in bekannter Weise einen von einem stärkeren Zwischenstück
vorgetriebenen Teil bildet, hinter der Büchse auf eine sein Aasknicken verhindernde
Strecke, vorteilhaft auf seine ganze Länge, in einem Körper geführt ist, in welchem
das bei Beginn des Drückens frei liegende, zum Vortreiben des Stauchdorns dienende
Zwischenstück während des Hinausschiebensdes zu stauchenden Schaftteiles aus der
Vorstauchbüchsenbohrung gleitet. Das Zwischenstück maß naturgemäß so stark ausgebildet
sein, daß es seiner Knickbeanspruchung in seiner ganzen, die größte Kopf-Z, erreichenden
oder etwas überschreitenden freien Länge gewachsen -ist. Auf der Zeichnung ist eine
dementsprechende Vorstauchvorrichtung dargestellt. Die Abb. i und 2 zeigen den Vorstauchdorn
für sich in Seiten- und Vorderansicht; Abb. 3 ist ein Längsschnitt durch die Presse
mit der neuen Vorstauchvorrichtung; Abb. 4. ist ein Schnitt nach Linie Al-B und
Abb. 5 ein Schnitt nach Linie C-D der Abb. 3.
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In dem Pressenkopf zE, sitzt auf einer Widerlagerbüchse x' eine Führungsbüchse
y für die Vorstauchbüchse z, in deren Längsnut 2 der Führungsstift 3 eingreift,
der sie gegen Verdrehung sichert und ihr als Anschlag bei ihrem Vorschieben dient.
Das Vorschieben der Büchse z erfolgt durch eine Druckfeder .4, durch welche <lie
bei 5 auf einem Widerlager sitzende Wi.derlagerstange 6 hindurchgeht. In der Büchse
z sitzt ein Körper q, in dessen Mittelbohrung t der Stauchdorn n'
geführt ist. Beiderseits der Führungsbohrung für den letzteren sind weitere parallele
Führungsbohrungen zt vorgesehen, und diese sind mit der Mittelbohrung durch Schlitze
verbunden. Hinter dem Führungskörper q sitzt ein Führungsring j mit
Längskehlen xi", die sich mit den Bohrungen ii des Führungskörpers q decken. In
den Längskehlen u" und in den Bohrungen ii sind die Randwulste is' der Zwischenstückschiene
geführt, .deren mittlerer Längswulst t' in der Bohrung t des Führungskörpers
q geführt ist. In einer vorderen Aussparung der Zwischenstückschiene sitzen
die Führungslappen x des Stauchdornes n'. Die Stützstange 6 stützt mit ihrem Bunde
6' die Zwisclienstückschiene ab. Die vordere Bohrung t" der Vorstauchbüchse z deckt
sich mit der Bohrung t des Führungskörpers q. t"' ist die entsprechende Bohrung
in der Matrize a. Die Mündung der Bohrung t" ist der gewünschten Form des vorgepreßten
Kopfes angepaßt.
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Bei Beginn des Vorganges des Pressenkopfes 7v steckt in der Matrizenbohrung
t` der Bolzenschaft s' und ragt über die Matrize der zur Kopfbildung bestimmte Schaftteil
s" vor. Zunächst schiebt sich die Vorstauchbüchse w über den Schaftteil s', bis
sie auf die Matrize a auftrifft. Beim weiteren \ achdrücken des Pressenkopfes w
schiebt die Stützstange 6, 6' die Zwischenstückschiene v und damit den Stauchdorn
sa' in der Bohrung t" vor. Dabei trifft der Stauchdorn ;i' zunächst auf den
Schaftteil s" auf und drückt diesen aus der Bohrung t" hinaus, während unter dem
Rückdruck des aus der Bohrung t" vorne ausgetretenen Werkstoffes die Vorstauchbüchse
w unter Zusammendrücken der Druckfeder 4 entsprechend zurückweicht.
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Wie ersichtlich, ist und bleibt der Stauchdorn während seiner ganzen
Arbeit auf der ganzen Länge geführt. Er kann also auch dann nicht ausknicken, wenn
er sehr lang ist und nur den Durchmesser des Kopfschaftes s" hat. Bei den bisherigen,
mit Vorstauchbüchse und Stauchdorn arbeitenden Vorstauchvorrichtungen war der Stauchdorn
schon gefährdet, wenn er bei Beginn des Hinausdrücl:ens auf eine Strecke vom drei-
bis vierfachen Schaftdurchmesser frei lag. Zur Erreichung größerer Köpfe durch Verarbeitung
längerer Bolzenwerkstücke hat man bereits versucht, den Stauchdorn etwas dicker
als das Bolzenwerkstück zu machen. Dieser fand nun aber in der Führungsbohrung t"
ein entsprechendes Seitenspiel. Er konnte also bei Überschreitung einer gewissen
Länge sich seitwärts ausbauchen oder gar in Schlangenlinie ausknicken. Beim Hinausdrücken
eines so verbogenen Werkstückes ergab sich ein vorgestauchter Kopf mit deutlich
sichtbarer Aufeinanderschiebung der Ausbauchungen und beim zweitmaligen Stauchen
durch den Fertigstauchstempel ein unganzer Kopf von geringer Festigkeit, insbesondere
am Übergang zum Gewindeschaft. Mit der neuen Vorstauclivorrichtung ist man dagegen
in der Lage, unabhängig von der gewünschten Kopfgröße, den Stauchdorn genau so dick
wie das Werkstück zu machen, dieses also während des ganzen Hinausdrückens seines
Werkstoffes auf seiner ganzen Länge geführt zu halten. Man kann hiernach Köpfe beliebiger
Grölte von genügender Festigkeit und einwandfreier Form stauchen. Werden z. B. Köpfe
gewünscht, deren Rauminhalt deinj enigen eines Schaftstückes vom 2ofachen Schaftdurchmesser
entspricht, so läßt sich dieser Auftrag ohne übermäßige Werkzeugbeanspruchung und
-abnutzung ausführen.