DE506599C

DE506599C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Wellen in leicht biegbaren Materialien

Info

Publication number: DE506599C
Application number: DEM112527D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-11-05
Filing date: 1929-11-05
Publication date: 1930-09-05

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Wellen in leicht biegbaren Materialien Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren und Vorrichtung zur Erzielung von Wellen in leicht biegbaren Werkstotten, wie Papier, Celluloid, dünnem Holzspan, Blechen, Folien, dichtem, dünnem Drahtgewebe, Pergament, Leder, Wachstuch oder beliebigem anderen geeigneten Material, insbesondere um hieraus als Endprodukt wellpappenähnliche Erzeugnisse herzustellen.
Von den bekannten Verfahren zum Herstellen von Wellen, insbesondere für Wellpappen, bei denen die Wellen auf mechanischem Wege erzeugt wurden, indem das zu verarbeitende Material beispielsweise innerhalb zweier umlaufender Zahnwalzen umgepreßtwurde, unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand durch die Anwendung von Preßluft zum Andrücken des umzuformenden Materials auf einer je nach der zu erzeugenden Wellenform geeigneten Unterlage.
Da die Wirkung der Preßgase sowohl im Vorfeld, beispielsweise zum Niederhalten eines fälschlichen Faltenwurfes, als auch im Nachfeld, beispielsweise zum Nachformen, sowie auch unmittelbar während der Herstellung der Wellen selbst, beispielsweise zum Heizen wie auch zum Leimen, Färben usw., ausgenutzt werden kann sowie schließlich zur Erzeugung von `Fellen beliebiger Eigenformen, welche sowohl quer als auch winklig oder parallel der Fabrikationslängsrichtung gelegen sein können, dienen kann, so ist hierdurch ein außerordentlicher Fortschritt insbesondere in der Herstellung von Wellpappe, erzielt.
Auf der Zeichnung sind schematisch die Arbeitsvorgänge bei Ausübung verschiedener Arbeitsmöglichkeiten des Verfahrens und die Ausbildung der dazugehörigen Vorrichtungen dargestellt.
Nach Abb. z wird zur Erzeugung quer zur Längsrichtung des zu wellenden Baustoffes gerichteter Wellen a die in glatter Bahn A zugeführte Pappe o. dgl. unter einer Spannwalze b hindurch gegen eine Zahn- oder Rillenwalze c durch Preßluft- gedrückt. Letztere wird in einem Druckrohr d, das,. mit der Energiequelle in bekannter Weise in Verbindung steht, zugeführt und tritt aus diesem Rohr d durch auf der der Zahnwalze c zugekehrten Seite vorgesehene Düsen: o. dgl. aus.
Die in ebener Bahn zugeführte Pappe usw. wird, sobald sie in den Bereich der gegen sie drückenden Preßluft gelangt, unter dem Druck derselben in die Vertiefungen der Zahnwalze c gepreßt, und es kommt so durch die umlaufende Zahnwalze und den fortwährenden Nachschub glatten Materials eine Wellpappe o. dgl. zustande. Abb. 2 stellt beispielsweise den Arbeitsvorgang bei Herstellung von Wellpappe mit parallel zur Längsrichtung der Bahn laufenden Wellen dar.
Hier tritt an Stelle einer umlaufenden Zahn- oder Riffelwalze eine waagerecht gelagerte, feststehende, glatte Unterlage e zur Verwendung, in welcher wellenartige Versenkungen f derart angeordnet sind, daß die Wellenhöhe annähernd mit Null beginnend allmählich bis zur vollen Wellenhöhe ansteigt, wobei die wellenartigen Versenkungen zuerst die Ausdehnung der ganzen Breite der einlaufenden glatten Bahn haben und durch die zunehmende Tiefe sich entsprechend verschmälern, so daß sie sich einander nähern bzw. nach der Mitte zu zusammenlaufen.
Auf der Strecke vom Beginn der Wellenbildung bis zur Beendigung derselben wird durch Rohre g Preßluft zugeführt, die die Pappe o. dgl. gegen die in vorbeschriebener Weise ausgebildete Unterlage e drückt. In der Zeichnung sind nur einige Rohre angegeben. Die Rohre können natürlich auch anders, insbesondere in Richtung mit den Wellen, laufen.
Bei Herstellung größerer Wellen kann die Anordnung der Druckrohre g auch so getroffen werden, daß sie in der Richtung der Wellen bzw. Rillen laufen, wie in Abb. 3 veranschaulicht ist.
In letzterer ist durch Pfeile die Druckrichtung der Preßluft angedeutet. Die Druckeinrichtung kann gegebenenfalls noch dadurch erweitert werden, daß vor und nach den zur Erzielung der Wellen erforderlichen Forrnen Preßluftzuführungen (Abb.4) angeordnet sind, um beispielsweise im Vorfeld ein Glätten der einlaufenden Bahn, im Nachfeld, also hinter den Formen, ein Nachformen vornehmen können.
Die Preßluftzuführungen können, wie in Abb.4 angedeutet, durch irgendwelche Vorrichtungen gelenkig ausgebildet sein, um sie nach beiden Seiten ausschwenken und somit an verschiedenen Stellen verbessernd nachhelfen zu können. Außerdem können diese Zuführungsrohre nach Verbindung mit einem Gestänge i nach Art der Nürnberger Schere in ihrer Armlänge veränderbar sein. In den beiden letzten Fällen geschieht die Preßluftzuführung durch eine nachgiebige Leitung k (Gummischlauch, Gummi- oder Baumwollschlauch mit Drahtspiraleneinlage usw.).

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Wellen in leicht biegbaren Materialien, wie Papier, Celluloid, dünnem Holzspan, Blechen, Folien, dichtem Drahtgewebe, Pergament, Leder, Wachstuch oder beliebigem anderen geeigneten Material, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Wellen Preßgas, insbesondere Preßluft, verwandt wird, indem das zu wellende Material unter de rn Druck der Preßgase auf geeignete Formen aufgedrückt und in die neue Form gebracht wird. :
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkung der Preßgase auch vor und nach den zur Erzielung der Wellen erforderlichen Formen angewandt werden kann, um einmal beispielsweise im Vorfeld ein Glätten der einlaufenden Bahn, zum andern im Nachfeld, ein Nachformen vornehmen zu können.
3. Vorrichtung für das Verfahren nach Anspruch i, zur Erzielung von Wellen, welche annähernd quer zur Fabrikationslängsrichtung liegen, gekennzeichnet durch eine umlaufende Zahnwalze (c) gegen die das zu verarbeitende Material durch die Preßgase gedrückt wird, wobei die Zahnwalzenoberfläche annähernd der angestrebten Wellenform entspricht.
4. Vorrichtung für das Verfahren nach Anspruch i zur Erzielung parallel zur Fabrikationslängsrichtung liegender Wellen, gekennzeichnet durch wellenartige Versenkungen einer Unterlage, die die Ausdehnung der zuerst annähernd ganzen Breite der einlaufenden glatten Bahn haben, in Höhe der Versenkung annähernd mit Null beginnen und dann allmählich bis zur endgültigen Form sowohl im gleichen Verhältnis in Höhe und Versenkung wachsen, als auch einander sich nähern, so daß durch das allmähliche Eindrücken des Materials in die Unterlage das umzuformende Material Gelegenheit hat, zur Erzeugung der Seitenflanken der Wellen nach innen einzulaufen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis .4, gekennzeichnet durch eine bewegliche Ausbildung der die Preßgase zuführenden Teile, so daß durch die Möglichkeit der Veränderung der Einwirkung der Preßgase beispielsweise während des Arbeitsganges einem ungünstigen Arbeitsverlauf des umzuformenden Materials verbessernd nachgeholfen werden kann.
6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Preßluft dem umzuformenden Material auch noch andere Stoffe, wie sie zur Verarbeitung von Wellpappe erforderlich sind, wie Leim, Farbe, Mittel zum Imprägnieren und Feuersichermachen o. dgl., getrennt oder gleichzeitig zugeführt werden, so daß diese Stoffe unter der Einwirkung der Preßluft besonders gut mit dem zu bearbeitenden Material in Verbindung gebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch Erhitzen oder Abkühlen der Preßluft besondere Wirkungen gegenüber dem zu verarbeitenden Material erzielt werden, gleichviel, ob es zur Beeinflussung von zusätzlich zugeführten Stoffen, wie Leim, Farben o. dgl., oder des Materials selbst oder des aus ihm hergestellten Endproduktes dienen soll.