-
Hydraulische Presse Die Erfindung betrifft die Steuerung einer hydraulischen
Presse, insbesondere für Leder u. dgl., welche mit mehreren zwangläufig verbundenen
Kolben KI, K2 von verschiedener wirksamer Fläche zur Erreichung verschiedener Preßdrücke
nacheinander ausgestattet ist. Insbesondere wird ein geringerer Preßdruck für die
Anlegebewegung des Preßtisches 1.4 gegen die Plate io und ein stärkerer Druck für
die eigentliche Pressung mittels Druckwasser aufgewendet. Hierbei tritt der Druckwasserstrom
zuerst in den Zylinder des Kolbens KZ von geringerem Querschnitt ein und, nachdem
dieser Kolben angehoben ist, in die Zuleitung des Hauptpreßkolbens K1. Für solche
hydraulische Pressen ist eine Steuerung bekannt, welche durch eine Riemenscheibe
und eine Nockenwelle mehrere Ventile betätigt. Dies hat den Nachteil, daß ein besonderer
Antriebsriemen erforderlich ist und der ganze Ablauf einer Arbeitsperiode von der
Drehzahl der Nockenwelle abhängig ist.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Steuerung ohne Antrieb,
welche nach Erreichung des eingestellten Höchstdruckes selbsttätig die Ventile öffnet,
welche die Abwärtsbewegung der Kolben bewirken. Das Druckwasser wird durch eine
Preßpumpe aus dem Behälter R, welcher oben offen ist und somit dauernd unter atmosphärischem
Druck steht, entnommen, tritt bei 9 zu und gelangt durch die Rohrleitung 6 unter
den Kolben K=. Nachdem der Tisch 14. so weit angehoben ist, daß er an dem Gegenlager
io zum Anliegen gekommen ist, steigert sich der Druck in 9, bis der Kolben 37 das
Ventil 5 anhebt und das Druckwasser durch die Leitungen 35 und 39 auch unter den
großen Kolben K1 tritt. Durch Öffnungen 55 steht das Preßwasser auch mit dem ganzen
im Körper 45, 46 befindlichen Hohlraum sowohl über als auch unter der Platte 43
in Verbindung, da zwischen Platte 43 und dem Körper 45, 46 genügend freier Durchgangsquerschnitt
vorhanden ist. Um und im Körper 4.5, 46, sowohl über als auch unter der Platte 43,
herrscht somit gleicher Druck, und dieser drückt auf die als Tauchkolben wirkende
Spindel 4.1 entsprechend der Flächendifferenz der Ober- und Unterseite der Scheibe
43. Beim Ansteigen des Wasserdruckes wird diese Spindel nach außen getrieben, wobei
die Federn 40 und 42 der Abwärtsbewegung entgegenwirken und sich spannen, bis die
Spindel 41 mit der Platte .I3, mit welcher sie fest verbunden ist, auf dem Widerlager
qd. zum Anliegen kommt. Sobald der hydraulische Druck so weit gestiegen ist, daß
die Spindel q l außer den Spannungen der Federn 40 und .42 auch den auf dem an Druckfläche
kleineren Ventil 45 liegenden hydraulischen Druck überwinden kann, schnellt die
Spindel nach abwärts und öffnet das Ventil 45. In der tiefsten Stellung der Spindel
d.1 klinkt der Hebel q$, der bei 56 drehbar gelagert ist und durch die Spindel 41
mit
nach abwärts geführt wird, in die Klinke 49 ein, so daß die Spindel in dieser Stellung
gehalten wird.
-
Durch das Öffnen des Ventils 45 tritt PreP-wasser in den Behälter
R, welcher, wie oben gesagt,.unter atmosphärischemDruck steht. Dass Preßwasser wird
dabei entspannt, und der hydraulische Druck sinkt rasch. Gegen den nun nur noch
geringen hydraulischen Druck, der auf dem Ventil 5o lastet, öffnet die Feder 40
dasselbe, indem sie den Körper .15, ¢6 so weit nach abwärts drückt, daß derselbe
mit dem Anschlag 46 das Ventil 5o bei 47 mitnimmt. Das unter dem Kolben befindliche,
nunmehr entspannte Preßwasser kann jetzt schnell nach dem Behälter R entweichen,
und die Kolben bewegen sich abwärts. Beim Einklinken des Hebels in die Klinke 49
ist durch die Bewegung des Hebels 48 mit Hilfe des Stößels 57 auch das Ventil 5
angehoben worden. Der von der Pumpe kommende Wasserstrom fließt also jetzt in ständigem
Kreislauf ungehindert und somit ohne Druck durch 9, 5, 35 und die Ventile 45 bzw.
5o nach dem Behälter R und wieder zur Pumpe.
-
Durch Niederdrücken der Schutzvorrichtung i i wird durch den Hebel
13 und die Stange 17 die Klinke 49 ausgeklinkt, so daß unter Wirkung der starken
Feder 42 sich die Spindel 41 bis zum Anschlag 51 nach oben bewegt und die Ventile
45 und 50 unter Wirkung der schwachen Feder 52 geschlossen werden. Gleichzeitig
schließt sich das Ventil 5 unter Wirkung der Feder 53, so daP das Spiel von neuem
beginnt.
-
Der Höchstdruck für die Pressung ist abhängig von der Vorspannung
der Feder 42. Die Vorspannung und damit auch der Höchstdruck kann verändert werden
durch den Winkelhebel 54, welcher bei 58 verstellbar festgehalten wird. Wird der
Hebel 54 bei 58 beispielsweise nach links bewegt, so wird das untere Federwiderlager
59 dem oberen I#ederwiderlager 6o, welches fest mit der Spindel 41 verbunden ist,
genähert und somit die Feder 42 stärker zusammengedrückt und vorgespannt.