-
Einrichtung zum Ausfahren einer Mehrzahl von Sendern- bzw. Empfängern
für Unterwasserschallwellen Um ein und dieselbe Einrichtung gleichzeitig zum Signalisieren
in waagerechter Richtung und zum Loten in senkrechter Richtung verwenden zu können,
ist es bekannt, den Träger für eine Mehrzahl von Unterwasserschallapparaten um ein
Gelenk schwenkbar am Schiffsboden anzubringen und diesen Träger einmal in seiner
lotrechten und einmal in seiner waagerechten Stellung zu verwenden. Falls der Träger
für die Unterwasserschallapparate dabei im Innern des Schiffskörpers angeordnet
ist, muß die Öffnung im Schiffskärper der Länge des Trägers entsprechen, was bei
Verwendung einer einigermaßen großen und daher günstigen Basis für die Unterwasserschallapparate
eine große Öffnung oder einen Schacht von verhältnismäßig großer Länge im Schiff
erfordert. Derartig große Öffnungen oder Schächte im Schiff sind aber aus schiffbautechnischen
Gründen außerordentlich nachteilig, da sie z. B. u. a. ein Zerschneiden der für
die Festigkeit des Schiffes überaus wichtigen Spanten an dieser Stelle erfordern.
-
Andererseits ist es bereits bekannt, aus einem Schacht eine Mehrzahl
von Schallgebern (Patronen) auszufahren, die aber nacheinander abgefeuert werden
sollen, bei denen also ihre gegenseitige Entfernung nur insofern eine Rolle spielt,
als sie sich nicht gegenseitig entzünden sollen. Die gegenseitige Entfernung quer
zur Ausfahrrichtung ist dabei niemals größer als der Durchmesser des Ausfahrschachtes.
-
Die Erfindung bezieht sich auf ausfahrbare Unterwasserschallapparate,
und es ist nun außerordentlich schwierig und kostspielig, bei solchen Einrichtungen
jeden einzelnen Empfänger bzw. Sender getrennt durch eine besondere Vorrichtung
aus dem Schiffsboden herauszufahren, wie dies erforderlich ist, wenn eine Mehrzahl
von Sendern oder Empfängern für gerichtete Sendung oder gerichteten Empfang verwendet
werden muß.
-
Gemäß der Erfindung hat der Träger für die Unterwasserschallapparate
nach dem Ausfahren in seiner Arbeitsstellung quer zur Ausfahrrichtung größere Abmessungen
als der Durchmesser oder die Breite der in der Schiffshaut angebrachten Öffnung,
die zum Ausfahren dient. Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung werden die einzelnen
Sender bzw. Empfänger an einem oder mehreren Armen angeordnet, die an einem Ausfahrteil
befestigt und um ein Gelenk schwenkbar sind. Diese Arme liegen im eingefahrenen
Zustande in der Längsrichtung des Ausfahrteiles. Beim Ausfahren werden sie, nachdem
sie zusammen
mit dem Ausfahrteil in dessen Längsrichtung bewegt
sind und letzterer z. B. seine Endstellung erreicht hat, in einen Winkel, z. B.
einen solchen von go°, gebracht und in dieser Stellung an dem Ausfahrteil festgestellt.
Bei einer besonderen Ausführungsform ist dabei noch Vorsorge getroffen, daß die
Arme für sich oder zusammen mit dem Ausfahrteil gedreht werden können, so daß eine
sogenannte Drehbasis entsteht.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung ist in den anliegenden Zeichnungen
beispielsweise veranschaulicht, und es stellt dar: Fig. i eine Ansicht und teilweisen
Längsschnitt der Einrichtung bei ausgefahrenem Zustand der Apparateträger, Fig.2
eine Ansicht und teilweisen Schnitt durch die Einrichtung, senkrecht zur Schnittebene
der Fig. i gesehen, Fig. 3 eine schaubildliche Ansicht des Unterteiles einer Einrichtung
nach der Erfindung nach einer anderen Ausführungsform im vergrößerten Maßstabe.
-
Erfindungsgemäß erfordert die Einrichtung nach der Erfindung zum Ausfahren
einer Gruppe von Empfängern bzw. Sendern nur ein einziges Ausfahrgerät. Letzteres
besteht im wesentlichen aus einem Ausfahrteil, beim gezeichneten Ausführungsbeispiel
einem Kolben i, welcher in einem Schacht 2 verschiebbar angeordnet ist. Bei 3 ist
die Außenhaut des Schiffskörpers angedeutet. Dieser Ausfahrteil oder Kolben i ist
mit einer Kolbenstange 4 starr verbunden, welche für die besonderen Zwecke der Einrichtung
zweckmäßig rohrförmig ausgebildet ist. Die Kolbenstange 4 ist durch ein Querhaupt
5 mit einer Ausfahrvorrichtung verbunden. Diese Ausfahrvorrichtung besteht beim
gezeichneten Ausführungsbeispiel in Schraubenspindeln 6, welche sich in Muttern
7 einschrauben können. Die Spindeln 6 sind für diesen Zweck bei 8 in dem Querhaupt
5 mittels Endlager drehbar gelagert. Für die Bewegung der Spindeln 6 sind Kegelräder
g, io vorgesehen. Mit der Kolbenstange 4 ist ferner starr verbunden ein Zahnrad
i i, welches mit einem weiteren Zahnrad 12 kämmt. Dieses Zahnrad kann in beliebiger
Weise z. B. mittels Schneckenrad 13 und Schnecke 14 in Drehung versetzt werden zu
einem Zweck, welcher später noch näher beschrieben wird. In dem Ausfahrteil i ist
eine Führungsstange 15 befestigt, und an dieser sind erfindungsgemäß Träger 16 für
Unterwasserschallapparate schwenkbar angebracht, wie bei 17 angedeutet. In diesen
Trägern ist eine beliebige Anzahl von Unterwasserschallapparaten untergebracht.
Diese Träger 16 liegen bei eingefahrenem Zustand der Einrichtung in der Längsrichtung
des Ausfahrteiles z. B. neben der Führungsstange 15. Um nach der Auswärtsbewegung
des Ausfahrteils die Träger für die Unterwasserschallappar, te in irgendeinen Winkel
zur Längsrichtung des Ausfahrteils bz«-. der Führungsstange 15 einzustellen, beim
gezeichneten Ausführungsbeispiel in eineu Winkel von go° zu diesem Teil, ist folgende
Vorkehrung getroffen.
-
Auf der Führungsstange i 5 sind zwei Querhäupter 18, ig, die durch
beliebige Stützglieder 2o miteinander verbunden sind, angeordnet. Das eine Querhaupt
ig ist durch Lenker 21 mit den Armen 16 verbunden, während Schraubenspindeln 22
auf das andere Querhaupt wirken. Diese Schraubenspindeln 22 weisen Zahnräder 23
auf, die mit einem weiteren Zahnrad 24 in Eingriff stehen. Letzteres sitzt auf einer
Welle 25, die durch beliebige Mittel, z. B. mittels Schnecke 26 und Schneckenrad
27, gedreht werden kann. Bei Drehung der Schraubenspindeln 22 wandert je nach der
Drehungsrichtung das Querhaupt 18 auf diesen Spindeln und verschwenkt mittels der
Stützglieder 2o, Querhaupt ig und Lenker 21 die Arme 16. Ein Anschlag 28 kann dabei
vorgesehen sein, welcher die Schwenkbewegung begrenzt.
-
Selbstverständlich ist die Ausführungsform nicht auf eine Bauart beschränkt,
bei welcher die Arme 16 in der Ausfahrstellung nach dem Ausfahrteil i zu gerichtet
sind, sondern es ist ebenso eine Ausführungsform denkbar, bei welcher diese Arme
für diesen Zweck in die entgegengesetzte Richtung geklappt werden.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 ist eine größere Anzahl
von Armen 29, 30, 31 und 32 als Träger für die Unterwasserschallapparate an der
Führungsstange 15 angelenkt und werden durch Lenker 33, 34, 35, 36, welche den Lenkern
2i der Fig. i und 2 entsprechen, betätigt.
-
Durch die Einrichtung der Erfindung kann nach dem Ausfahren der Führungsstange
15 und Auseinanderklappen der Arme 16 z. B. eine geradlinige horizontale Gruppe
von Sendern oder Empfängern gebildet werden (Fig. i und 2), oder es kann eine Gruppe
von Empfängern über eine horizontale Fläche verteilt werden (Fig.3).
-
Durch die Einrichtung der Erfindung wird ferner der große Vorteil
erzielt, daß - eine solche Gruppenanordnung von Sendern bzw. Empfängern eines Ausfahrgerätes
in einfacher Weise in eine beliebige Richtung eingestellt werden kann, so daß das
gerichtete Senden nach beliebiger Richtung stattfinden kann bzw. auch der gerichtete
Empfang nach einer beliebigen Richtung eingestellt werden kann. Dies geschieht mit
Hilfe der Teile i i bis 14, durch welche der Ausfahrteil i zusammen mit der Führungsstange
15
und den daran angelenkten Arm gedreht werden kann.
-
Das Ausfahren des Kolbens und das Aufklappen der Arme mit den Apparaten
geschieht zweckmäßig zwangsläufig durch denselben Antriebsmechanismus nacheinander
in der Weise, daß die Arme erst aufgeklappt «erden können, nachdem das Gerät aus
dem Schiffsboden ausgefahren ist bzw. daß der Kolben erst eingefahren werden kann,
nachdem die Arme aus der Arbeitslage in eine Stellung parallel zu der Führungsstange
15 eingeklappt sind. Der Antrieb der verschiedenen bewegten Teile kann von einer
einzigen Kraftquelle aus geschehen, so kann auch die Drehung des Kolbens ebenfalls
durch die gleiche Antriebsvorrichtung, z. B. durch einen Elektromotor, erfolgen,
nachdem eine Umkupplung vorgenommen ist.
-
Soll die Drehbasismethode nicht verwendet werden, so kann auch zur
Richtungsbestimmung der Schallwellen die Apparategruppe mit einem an sich bekannten
elektrischen Kompensator verbunden werden.
-
Naturgemäß können auf einem Schiff auch mehrere, z. B. zwei solcher
Geräte am Schiffsboden in gewisser Entfernung voneinander angebracht werden und
in Kombination benutzt werden. Es ist z. B. denkbar, eine Gruppe mehr vorn im Schiff
und eine andere weiter rückwärts einzubauen, mit denen getrennt Richtungsbestimmungen
vorgenommen «-erden können. Der Ort der Schallquelle ergibt :ich dann als Schnittpunkt
der beiden bestimmten Schallrichtungen.