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Nähmaschine mit Stoffklemme und einer Fadenabtrennvorrichtung Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fadenabtrennvorrichtung für Nähmaschinen und im
besonderen für solche zum Nähen von Knopflöchern und bezweckt, die in den deutschen
Patentschriften 429 194 und 422 544 beschriebenen Fadenabtrennvorrichtungen zu verbessern,
tun einen gleichförmig hohen Sicherheitsgrad beim Arbeiten dieser Vorrichtungen
und beim Nähen der verschiedenen praktisch vorkommenden Stoffarten zu erzielen.
Knopflochnähmaschinen werden gewöhnlich zum Nähen von Knopflöchern in Stoffen von
beträchtlich verschiedener Beschaffenheit benutzt. Einige dieser Stoffe sind gestrickt
und andere gewebt: sowohl die gestrickten als auch die gewebten Stoffe weichen wiederum
in der Dicke, im Gewicht, in der Beschaffenheit usw. erheblich voneinander ab.
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Bei den in den obengenannten Patentschriften beschriebenen Fadenabtrennvorrichtungen
ist ein scherenartiger Fadenabschneider vorhancler, dessen Klingen quer zu der Ebene
des Arbeitsstückes verlaufen. Dieser Abschneider wird von einem Schwinghebel getragen,
der den Abschneider in einer bogenförmigen Bahn bewegt mit der Wirkung. daß eine
der Klingen die untere Fläche des Arbeitsstückes leicht berührt und sich zwischen
letzterem und den Nähfäden sowie der Gimpe vorbewegt, die von dem letzten Stich
zu der Stichplatte parallel zu der unteren Fläche des Arbeitsstuckes verlaufen und
in Berührung mit letzterem stehen; von der Stichplatte werden diese Fäden durch
die am Ende des Nähvorganges auftretende Bewegung der Stoffklemme von der Nähstellung
in die Knopflochschneidstellung ausgezogen.
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Die Einstellung des wirksamen Radius dieses Abschneiders ist eine
ziemlich bedenkliche Sache; fällt dieser Radius zu kurz aus, so wird die Spitze
der oberen Scherenklinge oft nicht alle Fäden und die Gimpe erfassen, und wenn der
Radius zu lang ist, so ist die Gefahr vorbanden, daß die Scherenspitze das Arbeitsstück
verletzt, und im besonderen dann, wenn letzteres von weicher und lockerer Beschaffenheit
ist, so daß die Fäden in den Stoff einsinken.
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Gemäß der Erfindung ist Vorkehrung getroffen um das Arbeitsstück und
die abzuschneidenden Fäden voneinander zu scheiden, so daß ein Raum für den Eintritt
des Abschneiders oder der Spitze der Scherenklinge geschaffen wird, wodurch der
Bereich der zulässigen Änderung in der Einstellung und die Aufrechterhaltung der
Arbeitsbahn oder des Radius des Abschneiders für ein zufriedenstellendes Arbeiten
wesentlich erhöht werden.
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Man kann verschiedene Vorrichtungen zum Scheiden des Arbeitsstückes
von den abzuschneidenden Fäden verwenden; vorzugsweise wird diese Wirkung dadurch
herbeigeführt, daß man das vordere Ende der Stoffklemme lüftet und gelüftet hält.-
Eine solche Lüftungsbewegung
kann bequem durch eine Steuerscheibe
bewirkt werden, die an dem Hebel befestigt ist, der den Fadenabschneider trägt.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. i eine Seitenansicht einer Knopflochn «
hmaschine gemäß der Erfindung, und z2
Fig. 2 ist eine vordere Endansicht hierzu;
F lu i - 3 ist eine hintere Ansicht und Fig.4 eine Endansicht der
Steuerscheibe und der zugehörigen Teile zum Lüften der Stoffklemme; Fig. 5 ist eine
Draufsicht auf die unterhalb der Stoffklemme befindlichen Teile der Maschine; Fig.
6 ist ein Schnitt nach der Linie 6-6 der Fig. i, und Fig. 7 ist ein Schnitt nach
der Linie 7-7 der Fig. 6 ; Fig.8 ist eine Seitenansicht der Stoffklemme und der
Fadenabtrennvorrichtung in der Schneidstellung; Fig.9 ist eine schaubildliche Ansicht
des von der Steuerscheibe angetriebenen Gliedes zum Lüften der Klemme, und Fig.
io ist ein Ouerschnitt durch die Stoff-. klemme und veranschaulicht den Fadenabschneider
in der Schneidstellung.
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Bei der vorzugsweise zur Anwendung kommenden Ausführungsform der Erfindung
bezeichnet i den Fuß, 2 den Ständer, 3 den überhängenden Maschinenarm und .4 den
Kopf einer Knopflochnähmaschine der in dem Patent 368 853 beschriebenen Art. Die
Stichbildevorrichtung ist entsprechend dem Patent 363 537 ausgebildet und weist
die auf und ab gehende, seitlich ausschwingbare Nadel 5 und die übliche Unterfadenvorrichtung
auf, die ihrerseits auf der sich drehenden Aufsatzscheibe 6 gelagert ist und den
fadenführenden Greifer 7, den fadenlosen Greifer 8 und die Spreizorgane 9, io für
die Unterfadenschleife besitzt. Die Aufsatzscheibe 6 trägt die Stichplatte i i,
die mit dem üblichen Stichloch 12 und der Führung für die Gimpe c versehen ist.
Die Arbeitszeitdauer der Stichbildevorrichtung -wird durch die übliche Abstellvorrichtung
13 gesteuert, mittels deren die Kraftübertragung von der ständig umlaufenden Schnurscheibe
14. auf die Welle 15 hergestellt und unterbrochen wird.
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Die Knopflochschneidvorrichtung ist wie in dein Patent 368 853 beschrieben
ausgeführt und weist die oberen und unteren Messerhebel 16, 17 auf, die bei 18 auf
dem verschiebbaren Lagerklotz. i9 gelagert sind, der die Messerhebel von der zurückgezogenen
Lage, die in Fig.8 durch die ausgezogenen Linien dargestellt ist, nach vorn in die
Knopflochschneidstellung und in Übereinanderstellung mit dem genähten Knopfloch
führt (Fig. 8). Die Messerhebel und der Lagerklotz erhalten ihre Arbeitsbewegungen
von der üblichen Steuerscheibe 2o zum Vor- und Zurückbewegen der Messer und den
zum Schließen der Messer dienenden Steuernocken 21, 22 auf der Messerwelle 23; letztere
wird durch eine nicht dargestellte und geeignete Kupplungsverbindung von einer ständig
umlaufenden Schnurscheibe aus angetrieben.
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Die Stoffklemme ist von üblicher Bauart, die in dem Patent 368 853
erläutert ist. Sie weist die unteren Stoittragplatten 24 und die oberen Klemmfüße
25 auf, die von den Klemmarmen 26 getragen werden, die bei 2; auf den Blöcken 28
gelagert sind, welche auf den Platten 2.1 sitzen. Letztere werden von der üblichen
Ouergleitplatte 29 getragen, die ihrerseits von dem üblichen Gleitrahmen
30 getragen wird. Die Quergleitplatte 29 und der Gleitrahmen 3o besitzen
die üblichen Arbeitsverbindungen mit der Vorscbubscheibe 31, die eine schrittweise
auftretende Vorschubbewegung mittels der üblichen Verbindungen mit der Welle 15
erhält, um die Stiche rund um das Knopfloch herum anzubringen. Die Vors chubscheibe
erha ält ferner eine schnelle fortlaufende Bewegung vor und nach dein Nähvorgang
durch die schnelle Vorschubwelle 3-1, mittels der Räderverbindung 35 mit der Querwelle
34., die zu der richtigen Zeit durch eine nicht dargestellte Kupplungsverbindung
mit dem Rade 35 betätigt wird, das ständig durch die auf der Welle 32 sitzende Schnecke
36 angetrieben wird. Während der schnellen Bewegung der Vorschubscheibe 31 wird
die Stoffklemme vorwärts und quer zu der Nadelbahn von der Knopf lochschneidstellung
(Fig.8) in die Nähstellung verschoben und, wenn der Nähvorgang beendet ist, schnell
wieder in die Knopflochschneidstellung zurückgeführt.
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Es ist bekannt, daß die Stichplatte einer Maschine der angegebenen
Art den unmittelbar neben der Nähstelle befindlichen Teil des Arbeitsstückes trägt
und dazu dient, eine Gimpe der Stichbildevorrichtung zuzuführen, so daß die Stiche
über der Gimpe gebildet werden und letztere in ihrer Lage rund um das Knopfloch
herum einbinden. Es ist ferner bekannt, daß, wenn die Stichbildevorrichtung einer
solchen Maschine angehalten wird, eine Nadelfadenschleife von der Greifervorrichtung
zurückgehalten wird. Wenn also das Arbeitsstück von der Nähstellung in die Schneidstellung
nach hinten verschoben wird, so sind vier Fadenlängen vorhanden, die von der Stichplatte
zu dem letzen Stiche führen. Der eine dieser Fäden ist die Gimpe. Ein anderer ist
der Greiferfaden, und die verbleibenden zwei Fäden sind die Schenkel der
ausgezogenen
',#adelfadenschleife. Diese Fäden liegen irn wesentlichen parallel zu und in Berührung
mit der unteren Fläche des Arbeitsstückes.
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Die Stoffklemme wird durch eine Schwingbewegung der miteinander verbundenen
Schwingwellenteile 38 geschlossen; an dem einen dieser Teile 38 ist ein nach hinten
ragendes- Arm 39 befestigt, der durch einen selbsttätig beeinflußten Hebel 4o niedergedrückt
wird. Die Wirkung dieser Teile ist in dem Patent r 83 873 beschrieben. Die Schwingwellenteile
38 können zwecks Schließens der Stoffklemme durch eine nach hinten gerichtete Bewegung
des üblichen aufwärts ragenden Fingers 39' von Hand aus betätigt werden, der auf
demselben Schwingwellenteil 38 befestigt ist, der den Arm 39 trägt. Die Vorrichtung
zum Schließen der Klemme kann somit entweder von Hand aus oder selbsttätig beeinflußt
werden.
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Die Fadenabtrennvorrichtung ist, wie in dein Patent 429 194 erläutert
ausgebildet. Sie weist Scherenglieder mit einer oberen zugespitzten Klinge .41 auf,
die von dem Hebel .12 getragen und an ihm befestigt ist, welcher bei 43 an dein
Maschinenrahmen gelagert ist. Bei 4_1. ist an der oberen Scherenklinge 4s die untere
Kling 4,5 angelenkt, deren Schwanz einen seitlichen Vorsprung 46 aufweist, der in
den zum Schließen der Scherenklingen dienenden Steuerschlitz 47 in der ortsfesten
Steuerplatte 48 eintritt. Die Schere ist in einer senkrechten Ebene_v-v quer zu
dem Verlauf der Fäden und der Gimpe angeordnet und schneidet die Bahn dieser Fäden,
die sich von der Stichplatte zu dem genähten Knopfloch erstrecken, wenn letzteres
in die in Fig.8 dargestellte Knopflochschneidstellung verschoben worden ist.
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Der Hebel _12 ist durch eine Lenkerverbindung.49 mit einem Hebel 5o
(Fig. 2) verbunden, der bei 5 s an dem Klotz 52 gelagert ist und ein angetriebenes
Glied 53 (Fig. i) auf-«-eist, das in die Kurvennut 54 des Rades 33 eintritt, wie
dies in dem Patent 422 564 erläutert ist.
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Bei der bisher üblichen Bauart wird die Scherenvorrichtung vorzugsweise
nach einem wirksamen Radius eingestellt, derart, daß die obere zugespitzte Klinge
die untere Fläche des Arbeitsstückes leicht berührt und zwischen letzterem und den
abzuschneidenden Fäden eintritt. Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung vorhanden,
urn die untere Fläche des Arbeitsstückes von den Fäden und der Gimpe zti scheiden,
so daß ein Raum für den Eintritt der oberen Scherenklinge gebildet wird, wodurch
der Bereich der zulässigen Änderung bei der Einstellung und der Aufrechterhaltung
der Arbeitsbahn oder des wirksainen Radius des Abschneiders wesentlich vergrößert
werden. Die Scheidung des Arbeitsstückes von den abzuschneidenden Fäden wird vorzugsweise
dadurch herbeigeführt, daß die Stoffklemme in senkrechter Richtung von der Stichplatte
hinwegbewegt wird. Bei der vorliegenden Maschine erfolgt diese gegenseitige Bewegung
dadurch, daß die Stoffklemme gelüftet wird; diese Lüftung wird durch eine Einrichtung
herbeigeführt, die von dem Hebel 42 getragen wird und dazu dient, das vordere Ende
der Stoffklemme während der Vorbewegung des Abschneiders in dessen Arbeitslage anzuheben.
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Die unteren Klemmplatten 24 besitzen an ihren hinteren Enden die übliche
seitlich verschiebbare Verbindung 55 (Fig. 8) mit der unterschnittenen vorderen
Kante der Platte 56, die auf der Ouergleitplatte 29 befestigt ist, wie dies in der
Patentschrift 368 853 erläutert ist. Diese Verbindung ist genügend frei, uni die
aufwärts gerichtete Kippbewegung der Klemmenteile um die erwähnte Verbindung als
1l ittelpunkt herbeizuführen. Mit Bohrungen in den vorderen Enden der Klemmenteile
sind die kugelförmig gestalteten oberen Enden 57 von Zapfen 58 verbunden, die von
Rohren 59 aufgenommen werden, «-elche an der Platte 6o befestigt sind, die die angetriebene
Rolle 61 trägt. Die Zapfen 58 sind bei 62 genutet zwecks Aufnahme des kreisrunden
Teiles 63 des Sperrhebels 64, der bei 65 auf der Platte 6o gelagert ist. Der kreisförmig
verlaufende Teil 63 des Sperrhebels ist -in nach einem Durchmesser gegenüberliegenden
Stellen mit Ausnehmungen 66 versehen, die bei ihrer Verschiebung in Übereinanderstellung
mit den Zapfen 58 kommen, wodurch ein Entfernen dieser Zapfen nach oben von den
Rohren 59 zwecks Entfernens der Klemmenteile von der Maschine ermöglicht wird. Die
Feder 67 führt den Sperrhebel 64 in die Verriegelungslage (Fig. 7). Die Rohre 59
«'erden verschiebbar von Bohrungen 68 des Klotzes 69 aufgenommen, der an der Quergleitplatte
29 befestigt ist. Die Feder 70 hält die Klemmplatten 24 nachgiebig auf der Ouergleitplatte
29. Der Anschlag 69' begrenzt die Abwärtsbewegung der Platte 6o unter der Einwirkung
der Feder 7o, wenn die Zapfen 58 freigegeben werden. In den Hebel 42 sind die Schraubzapfen
71 eingeschraubt, auf deren äußeren Enden die Steuerplatte 72 befestigt ist, die
einen Teil 73, der konzentrisch zu der Achse 43 des Hebels 42 verläuft, und
einen Teil 74 aufweist, der der Mittelachse 43 näher liegt als der Teil 73.
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Wenn die Stoffklemme in die Knopflochschneidstellung (Fig.8) verschoben
worden ist, so liegt die angetriebene Rolle 61 unmittelbar über der Steuerplatte
72, so daß, wenn
der Hebel 4.2 zwecks Vorbewegung des Abschneiders
betätigt wird, die Zapfen 58 emporgeführt werden, wodurch die Stoffklemme nach oben
gekippt und der genähte Stoff finit Bezug auf die Stichplatte ii emporgeführt wird
(Fig.8). Hierdurch wird die untere Fläche des Arbeitsstückes von den Fäden entfernt,
die von dem letzten Stich zu der Stichplatte verlaufen, und ferner wird verursacht,
daß diese Fäden in einem Winkel zu der unteren Fläche des Arbeitsstückes verlaufen.
Der Raum innerhalb dieses Winkels ist genügend groß, um die zugespitzte obere Klinge
des Fa.denabschneiders aufzunehmen, der daher nicht so genau eingestellt zu werden
braucht, als es notwendig wäre, wenn keine Scheidung des Arbeitsstückes von den
Fäden vorgesehen ist. Die Spitze 41' der oberen Scherenklinge ist vorzugsweise abgebogen
oder auf die Stichplatte zu von der Fadenschneidebene r-y nach vorn gekrümmt, um
den vergrößerten Raum vorteilhaft auszunutzen, der für den Eintritt der erwähnten
Spitze zwischen dein Stoff und den Fäden bei der größeren Entfernung von dem Scheitel
des Winkels vorgesehen ist, der von der unteren Fläche des Arbeitsstckes und den
abzuschneidenden Fäden gebildet wird.
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Der Fadenabschneider trägt eine Klemmvorrichtung 7 zwecks Erfassens
der abgetrennten Nadelfadenschleife 7 6 und zwecks deren Entfernens von der Stichbildevorrichtung.
Diese Klemmvorrichtung ist -,vie in der Patentschrift .:j29 194 erläutert ausgebildet.