DE503983C - Tiefbohrvorrichtung mit Abdichtmitteln, einem auf der Verrohrung befestigten Absperrkopf und relativ dazu frei beweglichem Bohrgestaenge - Google Patents
Tiefbohrvorrichtung mit Abdichtmitteln, einem auf der Verrohrung befestigten Absperrkopf und relativ dazu frei beweglichem BohrgestaengeInfo
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Description
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Tiefbohrvorrichtung mit Abdichtmitteln,
einem auf der Verrohrung befestigten Absperrkopf und relativ dazu frei beweglichem
Bohrgestänge.
Die Erfindung soll es ermöglichen, Bohrungen im Falle eines Ausblasens in der Kontrolle
zu behalten bzw. den Rückdruck zu kontrollieren und das Entweichen von Ölmassen
nach oben durch den Bohrer zu verhüten.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß das Bohrgestänge an seiner unterhalb des
Absperrkopfes liegenden Trennstelle ein rohrförmiges, an einem besonderen Führungsgestänge befestigtes Abdichtorgan trägt, das
an seinem unteren Ende einen Teil von größerem Durchmesser trägt und gewöhnlich außer Eingriff mit dem Absperrkopf ist, aber
so bei Aufwärtsbewegung in Berührung mit dem Absperrkopf treten und zwischen ihm und
dem Bohrgestänge eine Abdichtung herstellen kann.
Hierdurch unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand von den bekannten Einrichtungen,
bei denen die Absperrventile keine direkte Verbindung mit dem Bohrgestänge haben.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
Fig. ι zeigt einen Aufriß der Vorrichtung in Bohrlage, zum Teil im Schnitt,
Fig. 2 eine ähnliche Darstellung eines Teiles der Fig. 1 bei einer Lage der Teile zur
Abdichtung zwischen der Bohrvorrichtung und dem Schalungskopf gegen mäßig hohen Druck.
Fig. 3 entspricht der Fig. 2, zeigt aber die Abdichtung bei sehr hohen Drucken und das
Halten des Bohrers in Hochlage.
Die Bohrungsschalung 1 bzw. das Gehäuse trägt ein Hauptdurchlaßventil 2, an dem oben
ein T-Stück 3 befestigt ist, an dessen Seitenstutzen eine Leitung 4 für die Abführung der
Rückflüsse aus der Bohrung anschließt. Das Ventil 5 regelt die Leitung 4. Oben am
T-Stück 3 ist der Absperrkopf 6 befestigt und wird durch Klemmen 7 und Ankerstangen
8 an der Schalung 1 gehalten.
Vorzugsweise ist ein Verschlußglied in Form eines Blockes 9 im Kopf 6 befestigt.
Die Teile 6 und 9 sind mittels unterbrochener Gewinde durch eine Teildrehung sicher gegeneinander
festlegbar, die durch einen oder mehrere Anschlagstifte 9' begrenzt werden kann und durch Speichenlöcher 10 erleichtert
wird. Zwecks dichterer Verbindung haben die Teile 6 und 9 bei 11 bearbeitete Berührungsflächen.
Auch hat der Kopf 6 vorzugsweise eine Vertiefung 12 für die Packung
14. Oberhalb des Verschlußblockes 9 und gewöhnlich von ihm getragen ist eine Mutter
16. Die gezeichnete Bohrvorrichtung weist außer dem Schaft 17, der vom Drehtisch 18,
z.B. nach Bauart Kelly, gedreht wird, das
Führungsgestänge 19 auf, das abnehmbar am unteren Schaftende befestigt ist, außerdem
das eigentliche Bohrgestänge 20 und eine Abdichtung 21, die abnehmbar zwischen dem
Führungsgestänge 19 und dem Gestänge 20 befestigt ist. Alle diese Teile sowie die nicht
gezeichneten Werkzeuge am Fuß des Gestänges 20 sind hohl, so daß Flüssigkeit da-ο
durch zum Boden der Bohrung vom Pumpenanschluß 22 her durch den Schaft 17 gepumpt
werden kann, der auch senkrecht beweglich ist. Der Schaft 17, Führungsgestänge 19
und Gestänge 20 sind frei durch den Verschlußblock und die Mutter 16 beweglich, der
Dichtungskörper 21 hat aber eine Verdickung
24, die sich gegen den Verschlußblock abdichtend anlegen kann, wenn die Bohrvorrichtung
hochgehoben wird (Fig. 2 und 3). Der gegen den Verschlußblock abdichtende Teil 25
kann aus weichem Stoff, wie Blei, oder aus hartem Stoff, wie Stahl, sein. Vorzugsweise
ist die Berührungszone zwischen dem Teil 21 und dem Verschlußblock schmal. Wie aus
der Zeichnung hervorgeht, berührt der Teil 25 den verjüngten Unterteil der Bohrung des
Verschlußblockes nur etwa längs eines Umfangkreises. Der Durchmesser der Verdickung
24 ist so, daß ein genügend weiter so Durchlaß für die Rückflüsse zwischen dieser
Verdickung und der Schalung frei bleibt. Das obere Ende des Körpers 21 hat ein
unterbrochenes Gewinde 26, auf dem durch Teildrehung die Mutter 16 verschraubbar ist,
die Speichenlöcher 27 hat. Soll ein sehr dichter Abschluß erzielt werden, so wird ein
Schlitzring 28 aus Blei o. dgl. zwischen die Unterfläche der Mutter 16 und die Oberfläche
des Verschlußblockes 9 gelegt. Fig. 3 zeigt, daß durch Festschrauben der Mutter 16 am
Abdichtungskörper 21 nicht nur ein sehr dichter Abschluß zwischen diesem und dem
Verschlußblock am oberen und unteren Ende des Blockes erzielt wird, sondern daß auch
die Bohrvorrichtung in Hochlage durch den Verschlußblock und Schalungskopf gehalten
wird. Zwecks guter Dichtung sind vorzugsweise die oberen und unteren Teile des
Dichtungsringes 28 und die Oberflächen der Mutter 16 und des Verschlußblockes, die
damit in Berührung treten, abgeschrägt. Die Verdickung 24 wirkt als Hindernis für die
Ausflüsse aus dem Bohrloch, um deren zerstörende Wirkung auf die Abdichtung zwischen der Dichtvorrichtung und dem Verschlußblock
zu verringern.
Ein Kugelventil 30 dient zum Regeln der
Ausflüsse durch die Bohrvorrichtung. Die Kugel liegt in dem Führungsgestänge 19 bei
normalem Betriebe auf einer Brücke 30s dicht
unter dem Ventilsitz 30*. Daher kann die durch das Führungsgestänge" 19 niedergepumpte
Masse an dem Kugelventil ungehindert vorbeigehen. Tritt aber Rückdruck aus dem Bohrloch ein, so wird das Kugelventil
30 aufwärts gegen den Ventilsitz 30* von den aufwärts durch das Führungsgestänge
19 strömenden Rückflüssen gedrängt. Der Druck wird dadurch wirksam abgesperrt,
und der Schaft 17 kann dann sicher vom Führungsgestänge 19 abgeschraubt und durch
ein Kniestück oder T-Stück 30^ ersetzt werden,
von dem Abflußleitungen 30** ausgehen,
welche die üblichen Ventile aufweisen können, wie z. B. bei 5 in der Leitung 4 angedeutet.
Um das Entweichen des Rückdruckes aus dem Innern der Bohrvorrichtung zu ermöglichen,
ist ein Ventilanschluß vorzugsweise in Form eines Schiebstiftes 31 vorgesehen, der
eingeschraubt sein kann. Derselbe hat kleineren Durchmesser als die Innenbegrenzung des
Ventilsitzes 3ο0 und ist lang genug, um die
Ventilkugel von ihrem Sitz zu verdrängen. Wenn der Kopf 30*·' am Führungsgestänge 19
befestigt ist, so wird das Antriebsglied 31 in
Eingriff mit der Ventilkugel bewegt, die dadurch verdrängt wird, so daß der Druck
durch den Kopf 3OC entweichen kann. Alsdann
kann der Kopf 30^ entfernt und der Rohrteil 19 zwecks Weiterbetriebes der Bohrvorrichtung
wieder angebracht werden.
Beim normalen Bohren sind die Teile in der Lage nach Fig. 1. Dabei kann der geschlitzte
Dichtungsring 28 fehlen, und die Mutter 16 liegt frei auf dem Verschlußblock
9. Sobald starke Anzeichen für Salzwasser, Gas oder Öl sich bemerkbar machen, wird die Bohrvorrichtung angehoben, bis der
Dichtungsteil 25 des Körpers 21 in Dichtungsberührung
mit dem Verschlußblock 9 tritt. Dann kann der Arbeiter das Austreten der Rückflüsse aus der Bohrung durch das
Ventil 5 regeln. Durch Fortsetzung des Pumpens durch den Apparat kann das Abfließen
des Gases, Öles und Wassers geregelt werden, bis der Druck genügend verringert
ist, worauf die Werkzeuge wieder in die Bohrung niedergesenkt werden können und weiter gebohrt werden kann. Fig. 2 zeigt das
Abdichten der Teile in diesem Falle. Bei hohem Druck aber ist es erwünscht, die Mutter 16 auf das Gewinde 26 am Oberteile
der Abdichtung zu schrauben und sie auf den Dichtungsring 28 niederzuschrauben, wie
Fig. 3 zeigt. Dann kann der Teil des Bohrgestänges oberhalb des Ventils 30 abgenommen
und der Druck durch das Bohrgestänge oder die Rückflußleitung 4 oder beide nachgelassen
werden.
Dank der Erfindung ist es möglich, eine Abdichtung zwischen der Verrohrung und
dem Bohrgestänge während des Bohrens ohne besondere Hilfsmittel zu erzielen.
Claims (6)
1. Tief bohrvorrichtung mit Abdichtmitteln, einem auf der Verrohrung befestigten
Absperrkopf und relativ dazu frei beweglichem Bohrgestänge, dadurch
ίο gekennzeichnet, daß das Bohrgestänge (20) an seiner unterhalb des Absperrkopfes
liegenden Trennstelle ein rohrförmiges, an einem besondern Führungsgestänge (19) befestigtes Abdichtorgan
(21, 25') trägt, das an seinem unteren Ende einen Teil (24) von größerem
Durchmesser trägt und gewöhnlich, außer Eingriff mit dem Absperrkopf (6) ist,
aber bei Aufwärtsbewegung in Berührung
»ο mit dem Absperrkopf treten und zwischen
ihm und dem Bohrgestänge eine Abdichtung herstellen kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtorgan
(21, 25) in Hochlage ein abnehmbares Verschlußglied (9) berührt, das
vom Rohrkopf (6) getragen wird und vorzugsweise damit durch ein unterbrochenes
Gewinde bajonettverschlußartig verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrgestänge
(20) in Hochlage durch ein Tragglied (16) gehalten werden kann, das
entfernbar mit ihm verbunden ist, von ihm getragen wird und vom Rohrkopf (6) gestützt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das sich mit
dem Bohrgestänge (20) drehende Tragglied (26) mit dem Rohrkopf (6) bei Hochlage des Bohrgestänges zusammenwirkt,
um die Dichtung zwischen dem Rohrkopf (6) und dem Bohrgestänge herbeizuführen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragglied
(26) eine Mutter (16) aufweist, die gewöhnlich vom Bohrgestänge (20) entkuppelt
ist, aber damit verbindbar ist, um es am Rohrkopf (6) aufzuhängen, und daß Dichtungsstoff (28) zwischen der Mutter
und dem Rohrkopf angeordnet ist, um eine Abdichtung zwischen dem Kopf und dem Bohrgestänge (20) herbeizuführen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, deren Gestänge lösbar mit einem Gestängestück
(19) verbunden ist, in dem ein bei Aufwärtsströmung selbsttätig abschließendes
Ventil angeordnet ist, gekennzeichnet q„
durch ein mit der Hand bewegliches Ventilverstellungsorgan (30^, 31), das am
Ventil (30, 300, 3ο6) befestigt werden
kann, um das Ventil zu öffnen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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DE503983C true DE503983C (de) | 1930-07-31 |
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DEB123792D Expired DE503983C (de) | 1926-01-28 | 1926-01-28 | Tiefbohrvorrichtung mit Abdichtmitteln, einem auf der Verrohrung befestigten Absperrkopf und relativ dazu frei beweglichem Bohrgestaenge |
Country Status (1)
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DE (1) | DE503983C (de) |
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1926
- 1926-01-28 DE DEB123792D patent/DE503983C/de not_active Expired
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