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Vorrichtung zum Aufschneiden, Reinigen und Entgräten von vorher geköpften
Fischen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden, Reinigen und Entgräten
von Fischen, insbesondere Heringen, die sowohl frisch als auch gesalzen verarbeitet
werden können. Die vorliegende Maschine lehnt sich an die durch Patent 366 183 bekannt
gewordene Maschine an, denn sie führt den geköpften Fisch mittels eines umlaufenden
Gestells in den Arbeitsgang, in dem der Fisch aufgeschnitten, gereinigt und entgrätet
wird, und verwendet hierfür eine waagerecht umlaufende Scheibe, um deren Umfang
herum die einzelnen Werkzeuge angeordnet sind.
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Die Wirkung der bisher bekannten Werkzeuge ist die, daß der Bauch
des Fisches aufgeschnitten, die Eingeweide herausgenommen, die schwarze Haut aus
der Bauchhöhle entfernt und die Rückengräte losgeschnitten und herausgehoben wird.
Obwohl solche Werkzeuge bereits als Bearbeitungsteile für den Fisch gewirkt haben
und Versager oder Verstopfung der Maschine nicht bekannt geworden sind, ist doch
bei der Verschiedenartigkeit des Arbeitsgutes die Möglichkeit des Zerreißens der
im Arbeitsgang liegenden Fische vorhanden, und ebenso sind Fehlschnitte nicht mit
vollständiger Sicherheit ausgeschlossen, weil die Werkzeuge sich nicht in allen
Teilen dem Arbeitsgut anpassen; auch ist es notwendig, gleichzeitig mit der Rükkengräte
die daran sitzenden Bauchgräten oder Rippen mitzuentfernen.
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Diese Nachteile der bekannten Werkzeuge zum Aufschneiden, Reinigen
und Entgräten von Fischen werden durch die vorliegende Erfindung dadurch beseitigt,
daß das Aufschneiden des Fischbauches mittels zweier an sich bekannter, scherenartig
miteinander wirkender Scheibenmesser erfolgt, die mit einer an ihnen schwingbar
angebrachten Führungsbacke zusammenarbeiten, derart, daß der abzuschneidende Bauchstreifen
stets von gleicher Breite ist, daß ferner nach dem Aufschneiden auch des Schwanzteils
die Entfernung der schwarzen Haut mittels eines umlaufenden Flügelrades erfolgt,
dessen radial abstehende Flügel mit geriffelter oder gezahnter Arbeitskante in die
Bauchhöhle eindringen, wobei zwei nachgiebige Scheiben den Gegendruck vermitteln,
und daß das Herausnehmen der Rückengräte durch ein von einer Kurvenscheibe gesteuertes,
schwingbar gelagertes U-förmiges Messer in Verbindung mit einem winkelförmig zueinander
stehenden Messerpaar erfolgt, wobei das U-förmige Messer kurz nach dem Vorbeigang
der Schwanzwurzel in das Fleisch des Fisches einfällt, beiderseits neben der Rückengräte
keilförmig entlangfährt und dabei die Bauchgräten nicht von der Rükkengräte abschneidet,
sondern sie löst und aus der Bauchhöhle herauszieht, so daß sie zwischen die beiden
Schneiden und von hier zwischen die winklig gestellten Messer gelangen, die ihrerseits
die Rückengräte unterschneiden und von dem Fleisch lösen, so daß sie aus dem Arbeitsgang
fällt, während der nun entgrätete Fisch durch ein nachfolgendes Scheibenmesser in
zwei sogenannte Filets geschnitten werden kann.
In der Zeichnung
ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
zeigt Abb. i eine Fischbearbeitungsmaschine in Draufsicht, Abb. 2 die Entgrätmesser
in Seitenansicht; Abb. 3 das Werkzeug zum Loslösen der Mittelgräte und der Bauchgräten
in Oberansicht, Abb. q. dasselbe in Seitenansicht, Abb. 5 das Werkzeug im Schnitt
nach Linie a-b der Abb. 3, Abb. 6 das Werkzeug in Vorderansicht, Abb. 7 die Scherenmesser
in Seitenansicht, Abb. 8 das Werkzeug zum Reinigen der Bauchhöhle im Schnitt, Abb.
9 das Abschneiden des Bauchstreifens, Abb. io das Aufschneiden des Fisches, Abb.
ri das Reinigen der Bauchhöhle, Abb. 12 das Freischneiden der Rückengräte, Abb.
13 das Unterschneiden der Rückengräte, Abb. 1q. das Zerschneiden in Filets.
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Die Vorrichtung besteht aus der bei Fischbearbeitungsmaschinen bekannten,
waagerecht umlaufenden Doppelscheibe i, deren Ränder (Abb. z) flach nach außen gerichtet
sind und stumpfwinklig zueinander stehen, und aus dem umlaufenden Gestell 33. In
dem Umfang der Scheibe i ist eine ringsum laufende Nut 2 und in dieser ein Einschnitt
3 angeordnet.
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Neben dem Umfang der Scheibe i sind die Werkzeuge zum Aufschneiden,
Reinigen, Entgräten und Zerteilen der Fische angebracht, die ihren Antrieb durch
Stirnräder erhalten, die durch eine Haube 35 versenkt sind. Zum Aufschneiden der
mit dem Rücken in der Nut 2 der Scheibe i liegenden und an der Schwanzflosse festgehaltenen
Fische dienen die beiden scherenförmig gegeneinander wirkenden Scheibenmesser q.,
g (Abb. 7, 9) sowie das waagerecht umlaufende Scheibenmesser 6. Die beiden Messer
4, 5 sitzen an einem unter Wirkung der Feder 7 stehenden, schwingbar gelagerten
Arm 8 und erhalten ihren Antrieb durch Vermittlung der Kegelräder g, io und der
Stirnräder 1i, 12. An dem Arm 8 sitzt fest eine Führungsbacke 13, die einen V-förmigen
Einschnitt besitzt (Abb.9), in welchen sich der Bauch des Fisches hineinschiebt.
Die vordere Bauchkante liegt in der Scheitelkante des Einschnittes, und die Führungsbacke
13 wird entgegen der Wirkung der Feder 7 entsprechend der Breite des Fisches unter
Schwingung des Armes 8 so weit bewegt, bis der Fisch frei passieren kann. Dabei
schneiden die Messer q., 5 den in der Scheitelkante des Einschnittes liegenden Bauchstreifen
mit den daran sitzenden Flossen in stets gleichmäßiger Breite ab (Abb. 9). An dem
Arm 8 sitzt ferner eine Führung 1q., durch welche der Fisch sicher gegen das waagerecht
umlaufende Messer 6 geführt wird, das den Fisch, dessen Bauchhöhle geöffnet ist,
nun vom After bis zur Schwanzwurzel weiter aufschneidet (Abb. io). Hinter dem Messer
6 befindet sich ein Flügelrad 15. Die Arbeitskanten seiner V-förmig ausgebildeten
Flügel sind geriffelt, gezahnt o. dgl., und ober- und unterhalb der Flügel ist je
eine nachgiebige Scheibe 16, 17 angebracht, die, wenn die Flügel in die Bauchhöhle
des Fisches eindringen, einen Gegendruck auf die Bauchlappen ausüben, so daß die
den Eingeweidesack bildende schwarze Haut wirksam von den Flügeln erfaßt und aus
der Bauchhöhle herausgerissen wird (Abb. ii).
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Zum Lösen und Herausnehmen der Rückengräte aus dem Fisch dienen außer
dem unter Wirkung der Feder 18 stehenden, schwingbar um den Zapfen ig gelagerten
U-förmigen Messer 2o noch die winklig zueinander stehenden Scheibenmesser 21, 22.
Die vorderen Spitzen des U-förmigen Messers 2o sind geschärft und können, um einen
sauberen Schnitt auszuführen, gezahnt sein (Abb. 3). Das Messer 2o wird durch eine
am Umfang der Scheibe i sitzende Kurvenfläche 23, auf welche eine an dein Messer
2o angebrachte Rolle 24 aufläuft, gesteuert, wodurch das Messer 2o während des Vorbeiganges
des Fischschwanzes vom Scheibenumfang abgehoben wird und nach dem Vorbeilauf der
Kurvenfläche 23 durch die Wirkung der Feder 18 unmittelbar hinter der Schwanzwurzel
in das Fleisch des Fisches einfällt, so daß die beiden Messerspitzen beiderseitig
neben der Rückengräte liegen. In der Schwanzwurzel muß ein Stück Gräte erhalten
bleiben, um eine feste Verbindung zwischen der von einer in der Zeichnung nicht
dargestellten Klemme gehaltenen Schwanzflosse und dem Rumpf zu erhalten, so daß
das Abreißen der Schwanzflosse im Arbeitsgang verhindert wird. Vor dem Messer 2o
ist ein mittels der Schraube 25 verstellbarer Anschlag 26 angebracht, der die Schnittiefe
des Messers regelt und dabei auf der Innenkante der Rückengräte entlanggleitet (Abb.
3). In dem Körper des Messers 2o ist ein durch einen mittels eines nicht gezeichneten
Anschlages ausschwingbaren doppelarmigen Hebel 29 längsverschiebbarer Stößel 27
gelagert, an dessen freiem Ende sich ein Abstreicher 28 befindet (Abb. 3), der die
Schneiden des Messers 20 nach jedem Schnitt von anhaftenden Gräten, Fleischteilen
o. dgl. reinigt. Wenn die Spitzen des U-förmigen Messers 2o durch die Umlaufbewegung
des Fisches neben der Rückengräte entlangschneiden, treffen sie nach der Freischneidung
des ovalen Schwanzgrätenteiles auf den prismatischen Grätenteil, der in der Bauchhöhle
liegt und an dem sich die Rippengräten befinden. Die Messerspitzen 2o schieben sich
keilförmig unter die Rippengräten und ziehen sie, infolge der winkligen Stellung
der Vorderkante des Messers 2o zur Längsachse der Rükkengräte, keilartig aus der
Bauchwand heraus,
so daß sie zusammen mit der Rückengräte, an der
sie hängenbleiben, zwischen den Messerschneiden liegen, während sich die Bauchlappen
auf der Außenseite des Messers 2o entlangschieben (Abb. 12). Unmittelbar hinter
dem Messer 2o befinden sich die winklig zueinander stehenden Scheibenmesser 21,
22, die ihren Antrieb durch Vermittlung einer Kugelgelenkwelle 3.4 und der Kegelräder
31, 32 erhalten.
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An sich sind solche winklig zueinander gestellten Scheibenmesser bekannt,
sie wirken hier aber zusammen mit dem Messer 2o derart, daß die Rückengräte mit
den nun frei hängenden Rippengräten sofort zwischen die beiden Messer 21, 22 gelangt,
die die Rückengräte unterschneiden und von dem Fleisch lösen (Abb. 13), so daß sie
aus dem Arbeitsgang entfernt wird. Hinter dem Messerpaar 21, 22 befindet sich nun
noch ein ausschwenkbar gelagertes, waagerecht umlaufendes Scheibenmesser 32, welches
mit seiner Schneide bis in den Einschnitt 3 der Scheibe i reicht. Durch dieses Messer
32 kann der gereinigte und entgrätete Fisch in seiner Längsmitte durchschnitten
werden, so daß zwei sogenannte Filets entstehen (Abb. i4).
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Zwei weitere, in geeigneter Weise angebrachte Messer, die in ähnlicher
Weise wie die Entgrätmesser 21, 22 winklig zueinander gestellt sind, können noch
dazu benutzt werden, die stacheligen Rückenflossen vom Rücken des Fisches aus zu
unterschneiden und sie damit zu entfernen.