DE502230C

DE502230C - Verfahren zur Verhuetung der Rostbildung an anstrichlosen, vom Wasser bespuelten Flaechenteilen von Gasbehaelterglocken

Info

Publication number: DE502230C
Application number: DEL56407D
Authority: DE
Original assignee: LECHLER PAUL FA
Current assignee: LECHLER PAUL FA
Priority date: 1922-09-12
Filing date: 1922-09-12
Publication date: 1930-07-07

Description

Verfahren zur Verhütung der Rostbildung an anstrichlosen, vom Wasser bespülten Flächenteilen von Gasbehälterglocken Die eisernen Gasbehälterglocken werden bekanntlich wie andere Eisenteile vor der Zerstörung durch Rost u. dgl., insbesondere vor der zerstörenden Wirkung des Gasbehältersperrwassers und seiner Bestandteile, durch Ölfarbanstriche geschützt, die von Zeit zu Zeit erneuert werden müssen. Um diese Anstriche möglichst lange zu erhalten, hat man schon auf das Sperrwasser Mineralöl von hohem Siedepunkt aufgebracht, so daß beim jedesmaligen Eintauchen in das Sperrwasser und Wiederauftauchen aus diesem eine dünne, schützende Ölschicht auf dem vorhandenen Anstrich sich bildet.
Voraussetzung für diese Schutzwirkung war aber stets das Vorhandensein eines Anstriches, denn bei nicht zuvor angestrichenem Eisen würde das Öl in der Hauptsache rasch wieder herabfließen und nur eine äußerst dünne Ölschicht hinterlassen, die erfahrungsgemäß keinen ausreichenden Schutz bietet.
Es wurde nun gefunden, daß man auf wasserbespülten Gasbehälterglocken einen rostschützenden, nicht trocknenden Anstrich dadurch herstellen kann, daß man auf das Sperrwasser nicht eines der bisher verwendeten Öle, sondern eine Lösung von Bitumen, das bei r5° und darunter fest ist, in nicht trocknenden Ölen z. B. sinne Lösung von Erdölpech in Mineralöl, aufbringt, so daß sich die ztt schützende Glocke infolge ihrer Bewegung mit einem Anstrich aus dieser Bitumenöllösung selbsttätig überzieht. Auf diese Weise kann ein besonderer Olfarbschutzanstrich der Glocken überhaupt entbehrt werden, was bei den gewöhnlich sehr großen zu schützenden Flächen eine bedeutende Ersparnis an Material und Arbeitskräften bedeutet.
Es sind bereits Rostschutzanstrichmittel bekannt, bei denen unter anderen Stoffen auch Bitumen in Mineralöl gelöst ist. Neu ist es jedoch, auf dem Gasbehältersperrwasser schwimmende Lösungen von solchen Mengen Bitumen anzuwenden, daß beim Eintauchen der Glocke ein als Schutzanstrich zu bezeichnender Bitumenüberzug an der Glocke haften bleibt, der seinerseits das Mineralöl wie ein Schwamm mit hohen Adsorptionskräften festhält und dadurch eine lückenlose, dein Wasser den Zutritt zum Eisen verwehrende Mineralölschicht auf der ztt schützenden Fläche erhält von wesentlich größerer Dicke als eine durch Eintauchen in Öl erhältliche Ölhaut und daher auch von stark verminderter Neigung zum Eintrocknen und zum Verdunsten.
Die praktische Verwendung des neuen Verfahrens hat ergeben, daß der durch das Eintauchen der Glocke erhaltene Schutzanstrich einen dauernd vollständig sicheren Schutz gegen Anrosten, ja sogar, was bisher für unmöglich gehalten wurde, einen Schutz gegen schädliches Weiterrosten an schadhaften Anstrichstellen ergibt.
Er bildet auf den -Glocken einen schönen matten, nicht trocknenden Überzug, der sich durch das zeitweilige Eintauchen der Gasbehälterglocken in die auf dem Sperrwasser schwimmende Bitumenöllösung von Zeit zu Zeit selbsttätig wieder erneuert.
Der Anstrich trocknet niemals ganz aus, weil das Bitumen das schwer trocknende Öl schwammartig in sich festhält. Der Anstrich kann somit allen physikalischen Veränderungen des Materials folgen, so daß Rißbildung in der Anstrichhaut und damit Angriffspunkte für den Rost vermieden werden. Durch den vollkommenen Abschluß des Gasbehälterglockenmaterials von derAußenluft, also auch von den Hauptrostfaktoren Feuchtigkeit und Sauerstoff, wird jede Rostung verhindert und jede Weiterrostung aufgehalten. Die Bitttmenöllösung wird beispielsweise so hergestellt, daß man zu :2o Teilen geschmolzenem Erdölpech 8o Teile von Mineralöl unter ständigem Umrühren hinzufügt.

Claims

PATENTANSPRUCFI: Verfahren zur Verhütung der Rostbildung an anstrichlosen, vom Wasser bespülten Flächenteilen von Gasbehälterglocken, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Sperrwasser eine auf diesem schwimmende, als Rostschutzmittel an sich bekannte Lösung von festem Bitumen (z. B. Erdölpech) in nicht trocknenden Ölen (z. B. Mineralöl) in für Bassinöl bekannter Weise aufgebracht wind, so daß sich die Zu schützende Glocke bei ihrer Auf- und Abwärtsbewegung mit dieser Bitumenlöstmg selbsttätig überzieht.