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Schutzglasur, insbesondere zum Schutze von Erdöltankschiffen u. dgl.
Alle früheren Versuche, dauernd wirksame und geniigencl widerstandsfähige Schutzschichten
gegen chemische und mechanische Einwirkungen auf den lnnetiflächen von Tankschiffen
und sonstigen Beluilterii aus Eisen oder Beton herzustellen, welche zur Aufnahiue
von l@litieralöleii ti. dgl, dienen, waren xergeblich. Ohne einen solchen Schutz
werden die insbesondere für den Transport von Rohölen benutzten Tankschiffe schon
nach verhältnismäßig kurzer Zeit zerstört.
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Die Erfindung hat nun eine Schutzglasur zum Gegenstand, durch welche
diese Mängel beseitigt und alle Anforderungen erfüllt «erden, die an einen solchen
Überzug gestellt werden müssen.
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Die Grundmasse der Schutzglasur gemäß der Erfindung besteht aus Körpern,
die in Kohlenwasserstoffee, z. B. Mineralölen, besonders in rohen Erdiil@n. ttttl@@ai@ft.
iii .\lkoüttleti oder Estern dagegen löslich sind. Durch den Zusatz geeigneter erdölfester,
nur Sprit- oder esterlöslicher Weichmacher erhält die Grundmasse die erforderliche
Geschmeidigkeit und Haftfähigkeit.
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Als für diesen Zweck besonders geeignete Grundinasse kommen die Harzoxysäuren
in Betracht, welche bei der Benzinnachextraktion von Wurzelharz sowie Fichtenscharrharz
als unlöslicher Rückstand anfallen. Da hierin jedoch noch mineratöllösliche Anteile
enthalten sind, müssen letztere vor der Anwendung der Harzoxysäuren unschädlich
gemacht werden, was z. B. durch eine selektive Extraktion mit Benzin oder Oxydation,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators, geschehen kann.
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Weiterhin wurde gefunden, daß sich Acaroidliarz mit Erfolg für den
gleichen Zweck benutzen läßt. Dieses Harz enthält stets erhebliche Meiil-en
Schmutzteile,
die zunächst entfernt werden müssen. Es wird deshalb zur Raffinierung z. B. in Alkohol
gelöst und der Schmutz abfiltriert. Der zum Auflösen benutzte Alkoholanteil wird
unter Vermeidung einer Überhitzung des Harzes abdestilliert. Auf diesem Wege wird
ein reines, hochwertiges Harz finit hohem Schmelzpunkt und großer Widerstandsfähigkeit
gegen die Eillivirkung von Mineralülen erhalten.
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Mit Vorteil können auch Mischungen von Harzoxysäuren und raffiniertem
Acaroidliarz als Grundmasse der Glasur Verwendung finden.
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Geeignete erdölfeste, nur in Sprit oder Estern liisliclie \Veichmacher,
welche der aus vorbehandelten Harzoxysäuren, dem raffinierten Acaroidharz oder deren
Mischungen bestehenden Grundmasse der Schutzglasur zugesetzt werden können, sind
beispielsweise spritlösliche Vinylätlier, Triacetiic, spritlösliche Kunstwachse,
das Rückstandsprodukt aus der lfonostyrolfabrikation oder Mischungen von zwei oder
mehreren dieser Stofic.
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Die aus den angegebenen Stoffen oder ihren Mischungen bestehende Schutzglasur
weist auf Eisen, Beton, Mauerwerk und Holz eine große Uaftfestigkeit und Dauerelastizität
auf und besitzt einen so hohen Schmelzpunkt, daß die übliche Ausdämpfung der entleerten
Tanks unbedenklich durchgeführt werden kann. Der Schmelzpunkt der Schutzglasur kann
überdies durch den Zusatz spritlöslicher Phenolaldehydharze erhöht werden. Der-
Auftrag der Glasur erfolgt in geschmolzenem Zustand mittels Bürsten, Spachtel oder
Heißspritzapparaturen. Zweckmäßig ist darauf zu achten, daß der Auftrag nicht auf
feuchte Flächen erfolgt, weil das Haften dadurch beeinträchtigt wird. Außerdem ist
es vorteilhaft, eine \@orerwäi-mung der Flächen mit Heißluft vorzunehmen.
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Durch Lösen in Sprit od. dgl. können aus der Spritzglasur auch Lacke
und Lackfarben tiergestellt werden, welche die gleichen Eigenschaften wie die Glasur
selbst besitzen und den Vorteil haben, daß sie kalt aufgetragen werden können.
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Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Schätzglasur gegen chemische
und mechanisch; Einwirkungen kann man in dieselben mineralische Füllkörper einrühren,
beispielsweise Kaolin, Kieselger, aktive Kieselsäure bzw. Ruß oder Eisenoxydrot.
Durch diese Zusätze läßt sich gleichzeitig der Schmelzpunkt der Glasur regeln und
erhöhen.
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Ein Zusatz von Ruß oder Eisenoxydrot ist zweckmäßig, wenn die elektrische
Isolationswirkung der Tankschutzglasur vermindert werden soll.
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Auf Eisenflächen haften die Schutzglasuren am widerstandsfähigsten,
wenn erstere vorher mit dem tberzug eines organischen Mediums versehen sind. Es
ist deshalb vorteilhaft, die Flächen zuerst mit Leinölfirnis oder einem Bleimennige,
Bleiweiß oder Bleicyanamid enthaltenden Ölfarbenanstrich vorzustreichen, der zugleich
als Rostschutz wirkt. Beim Bau von Tankschiffen ist es überhaupt zweckmäßig, zur
Beseitigung von Roststellen und zur \@erlüitung netter Rostbildung die Eisenplatten
mit Rostentfernern zu behandelci. zir hondern oder parkerisieren und wühr(n(1 dis
Baues der Tankschiffe schon in der Werkstatt niit kolstschutzfarbe zu streichen.
Nach (Ivni Einbau Non l@isenplatten in das Schiff müssen (lie lu@ch;icli@@tcn Stellen
sofort nachgestrichen werden. Mit dein _\uftrag der Schutzglasur kann jeweils lie#,ociccen
werden, sobald der Fortgang des Baues (Les Schiffes cs gestattet.
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Mit diesen auf Basis von Il;irzoxN-siiure,Acaroidharz oder deren Mischlingen
hergestellten Schutzglasuren gelingt es zuierlüssig, Metalle, Beton, Mauerwerk usw.
inslics<mtlere ;,cgen die ;tngc-eifeliden Wirkungen voll rohem l:r(i<il und
seinen 1)estillatiotis- und RaftMationsprodukten zu schlitzen. Sie stellen deshalb
rill wirksauies ?Mittel dar,
um die Zerstörung voll finit Erdöl in Berührung
kommenden Tankschiffelt, slnistigen l' ehältern aller Art, Rohrleitungen, lioltrroltren
usw. aus Metallen oder Beton ztt verhindern. I)arül>cr liinatis lassen sich die
Glasuren für viele andere Zwecke anwenden, bei welchen es darauf anl;ocnlnt, \lauerwerk,
Beton, Steinplatten, J1cta11HÜclten usw. gegen die. Einwirkung chemischer Agenzien,
von Feuch tigkeit oder Luftsauerstoff zti sichern. Ausführungsl>eisltie1e i. 7o
Teile durch selektive lieiizinextraktioli vorbehandelte Harzoxysätire und 3o Teile
spritlöslicher Vinyläther wer(Icn "leicliiiiül.iig zusammengeschmolzen.
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2. 9o Teile vorbehandelte T3@irzoxysäuren und 1o Teile Polyvinylchloi-i(1
\verden gleichmäßig zusammengeschmolzen.
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3. Rohes Acaroidliarz wic-(i unter 1?rwürmen in Alkohol gelöst, der
Schmutz abfiltriert und der Alkohol unter Vermeidun- der 1'1)ei-hitzung des Harzes
abdestilliert.
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4. 8o Teile raffiniert(-,; :\caroi(lharz werden niit 2o Teilen Triacetin
gleichmäßig zusammengeschmolzen.
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5. 5o Teile der nach Beispiel ,4 erhaltenen Mischung werden in 5o
Teilen einer Schmelze gleichmäßig unter Erwärmen verteilt, die aus 7o "heilen vorbehandelten
Harzoxysäuren und 3o Teilen spritlöslichem Vinyläther bestellt.
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6. 8o Teile raffiniertes Acaroidliarz werden mit 2o Teilen spritlöslichen
Kunstwachsen zusammengeschmolzen.
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Die nach Beispiel 1.2.-1 bis 6 erhaltenen Schutzglasuren werden in
:\lk@>liol ,"eliist und auf streichfähige Konsistenz eingestellt.
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B. Die nach Beispiel i, 2, d 11i: 7 erhaltenen Schutzglasuren und
Lack1<istccigen werden mit einem Zusatz von iooio Füllstotien versetzt, z. B.
mit Kieselger, Ruß oder 1T isen oxv(l.