DE1255218B - UEberzugsmittel auf Bitumenbasis - Google Patents
UEberzugsmittel auf BitumenbasisInfo
- Publication number
- DE1255218B DE1255218B DE1961B0062076 DEB0062076A DE1255218B DE 1255218 B DE1255218 B DE 1255218B DE 1961B0062076 DE1961B0062076 DE 1961B0062076 DE B0062076 A DEB0062076 A DE B0062076A DE 1255218 B DE1255218 B DE 1255218B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bitumen
- contain
- agents according
- coating agents
- chlorine
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D127/00—Coating compositions based on homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Coating compositions based on derivatives of such polymers
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D195/00—Coating compositions based on bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C09d
Deutsche KL: 22 g -10/01
Nummer: 1255 218
Aktenzeichen: B 62076IV c/22 g
Anmeldetag: 10. April 1961
Auslegetag: 30. November 1967
An Schutzanstriche auf Bitumenbasis werden in einer Reihe von Anwendungsfällen besonders hohe
Ansprüche gestellt, die mit den bisher bekannten Stoffkombinationen nicht befriedigend erfüllt werden
können. So handelt es sich bei metallischen oder nichtmetallischen Bauteilen, wie z. B. Behältern und
Leitungen aus Eisen oder aus Beton, welche mit aggressiven Flüssigkeiten von saurer oder sonstwie
angreifender Natur in Berührung kommen, darum, derart festhaftende, elastische, porenfreie und be- ίο
ständige Schutzüberzüge zu erzeugen, daß jede zerstörende Einwirkung auf den Werkstoff sicher vermieden
werden kann. Es bedarf hierzu einer Vielzahl von wichtigen Eigenschaften, die sich in keinem der
bekanntgewordenen Anstrichmittel auf Bitumenbasis in der Gesamtheit vorfinden lassen.
Ein den maßgeblichen Bedingungen genügendes Überzugsmittel muß, um zu gleichmäßig starker und
porenfreier Beschickung zu führen, die Eigenschaft sehr guten Verlaufs und möglichst glatter und glän- ao
zender Oberflächenausbildung von beständigem Charakter aufweisen, dazu auch noch das Erfordernis
fester Haftung erfüllen. Eine wichtige weitere Eigenschaft
ist die über möglichst weite Temperaturbereiche zu gewährleistende Temperaturbeständigkeit des Über-,zuges.
Als spezieller Fall ergibt sich für eine besondere Gruppe von Anwendungszwecken zusätzlich noch die
Forderung nach Heißdampfbeständigkeit. Dieses Erfordernis
entsteht überall da, wo je nach Art der verarbeiteten Erzeugnisse, beispielsweise in der Lebensmittelindustrie
und im Gärungsgewerbe, eine wirksame Reinigung und Sterilisierung von Apparaturen,
Behältern und Leitungen unentbehrlich ist. Die bisher bekannten Schutzüberzüge auf Bitumenbasis wider-.
stehen einer derartigen Heißdampfbehandlung nicht sehr lange. Wenn auch die Fließbarkeit an sich durch
Wahl geeigneter hocherweichender Bitumensorten und die Temperaturbeständigkeit erhöhender Kunststoffzusätze
genügend hintangehalten werden kann, so tritt doch unter der direkten Dampfeinwirkung bald
eine eigentümliche andere Veränderung der Bitumenoberfläche ein; auf dieser entstehen lockere, in der
Regel bräunliche, mitunter aber auch gelbliche oder graue Ausblühungen. Der Bitumenüberzug wird unter
diesen Beschlägen stumpf und rauh, weiterhin porös und spröde. Auch an Bitumensorten von hohem
Erweichungspunkt sind derartige Veränderungen, wenn sie hier auch langsamer fortschreiten, unter
allen bisher gebräuchlichen Anwendungsbedingungen und in allen bisher, in Betracht gezogenen
Stoffkombinationen unvermeidbar. Eine Heißdampfbeständigkeit von hinreichendem Ausmaß
Überzugsmittel auf Bitumenbasis
Anmelder:
Dr. Karl Brandt,
Berlin-Wilmersdorf, Durlacher Str. 27
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl Brandt, Berlin-Wilmersdorf
war nach dem Stand der Technik bisher nicht gegeben.
Ein weiteres Erfordernis für Überzüge ergibt sich daraus, daß sie, wenn sie mit Lebens- und Genußmitteln
u. dgl., also etwa auch Trinkwasser oder Futtermitteln, in Berührung kommen, geschmacklich
und geruchlich völlig indifferent sein müssen und keine schädlichen Stoffe abgeben dürfen.
Es wurde nun gefunden, daß chemikalien- und temperaturbeständige, insbesondere auch heißdampfbeständige
Überzugsmittel auf Bitumenbasis von außergewöhnlich zähelastischer, festhaftender und
blanke Oberflächen liefernder Natur erhalten werden, wenn Bitumengemische angewandt werden, welche
neben dem Bitumen, vorzugsweise geblasenem Bitumen, noch insgesamt bis zu gleicher Menge, vorzugsweise
aber in einer Menge von 10 bis 40% des Bitumens, einen Gehalt an chlorhaltigem Vinylpolymeren
von Art des Polyvinylchlorides einerseits, von Naturharzen und/oder daraus erhältlichen Harzprodukten
andererseits aufweisen.
Unter chlorhaltigen Vinylpolymeren sind gemäß der Erfindung außer Polyvinylchlorid und Polyvinylidenchlorid
und analogen Produkten, wie beispielsweise den nachchlorierten Polymeren, insbesondere auch
die Vinylchlorid- bzw. Vinylidenchlorid-Mischpolysate unter Einbeziehung der verschiedensten Vinyläther
und/oder -ester zu verstehen. Ganz besondere Eignung für den erfindungsgemäßen Zweck besitzen
Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und Vinyläthern, insbesondere z. B. das Mischpolymerisat aus Vinylchlorid
und Vinylisobutyläther.
Als Naturharze und Harzprodukte werden hier die verschiedensten aus der Pflanzenwelt stammenden
Erzeugnisse verstanden, deren wesentliche Inhaltsstoffe der Gruppe der Terpene zugehörig sind und als Grundbaustein
das Isoprenmolekül erkennen lassen.
Derartige Terpen-Derivate liegen in sämtlichen Naturharzen außer als Kohlenwasserstoffe in Form
709 690/499
von Harzalkoholen, Harzestern und Harzsäuren bzw. Harzoxysäuren vor. Die chemische Technik hat verstanden,
durch geeignete Nachbehandlungsmethoden aus den variablen Naturprodukten hochwertigere Erzeugnisse
von konstanterer Beschaffenheit zu erzielen, und zwar insbesondere durch die Veresterung der Harzsäuren
mit verschiedensten Alkoholen, insbesondere Polyalkoholen, wie Glykol, Glycerin, aber auch
Polyglykolen und Polyglycerinen oder anderen, beispielsweise zu den Kohlenhydraten zählenden PoIyhydroxylverbindungen,
oder Pentaerythrit, Hexantriol und dergleichen Alkoholen. Auch solche polymeren
Harzester, wie sie als Polyester- bzw. Alkydharze unter wesentlicher Mitverwendung von Naturharzprodukt
erzielt werden, zählen zu den erfindungsgemäß verwendbaren Harzprodukten. Als besonders
vorteilhaft, insbesondere hinsichtlich der Verträglichkeit mit geblasenem Bitumen, haben sich Produkte
erwiesen, welche Harzoxysäuren enthalten. Ein geeignetes Ausgangsmaterial dieser Art liegt in dem bei
der Aufarbeitung von amerikanischem Wurzelharz als benzinunlöslicher Anteil anfallenden Oxysäurengemisch
vor. Überhaupt bevorzugt die Erfindung sowohl hinsichtlich seiner verfahrenstechnischen Eignung
als auch aus wirtschaftlichen Gründen das aus Nadelhölzern, insbesondere aus der Kiefer gewinnbare
Kolophonium und die daraus erhältlichen Aufarbeitungs- und Umsetzungsprodukte.
Mischt man zu einer 25gewichtsprozentigen Lösung von geblasenem Bitumen 135/10 (mittlerer Erweichungspunkt
zu Eindringungstiefe) in Trichloräthylen unter Mitverwendung von 1 % Cyclohexanol noch 5 % Mischpolymerisat
aus Vinylchlorid und Vinylisobutyläther zu, so liefert dieses Gemisch, auf Blech oder Beton
aufgetragen, nach dem Verdunsten des Lösungsmittels zwar glatte, aber ziemlich spröde und schlecht
haftende, nicht heißdampf beständige stumpf werdende Schutzschichten.
Ersetzt man in dem gleichen Ansatz die 5 % Mischpolymerisat durch 2% Harzoxysäurenprodukt, so
erhält man nach dem Auftrag der fertigen Mischung auf Blech und Beton widerum sehr spröde, keineswegs
heißdampfbeständige Schutzschichten.
Wird jedoch eine gleicher Ansatz unter Einarbeitung sowohl des Vinylchloridmischpolymerisats als auch
des Harzprodukts verwendet, so ergibt sich überraschenderweise einerseits zunächst schon bei verbesserter
Konsistenz ein günstigerer Verlauf des Anstrichmittels, und andererseits werden ausnehmend
dichte und glänzende Schutzschichten von äußerst zähelastischer, festhaftender und wesentlich heißdampfbeständigerer
Beschaffenheit erzielt.
Dieses Ergebnis war nach den Vorversuchen mit den Einzelkomponenten in keiner Weise vorauszusehen.
Zur Verbesserung der Eigenschaften von Bitumenschichten sind zwar schon eine ganze Reihe von Kunststoffen
und auch Kunststoffkombinationen vorgeschlagen worden. Wie die systematische Durchprüfung
aller in Betracht kommenden Variationen ergeben hat, lassen sich mit anderen Mitteln und
insbesondere unter Mitverwendung der Einzelkomponenten der Erfindung keine auch nur annähernd vergleichbaren
Wirkungen erzielen. Bekannt ist, zur Verbesserung der Duktilität von Straßen-Baubitumen
wenige Zehntelprozente von Vinylchloridpolymerisaten mitzuverwenden. Hiervon unterscheidet sich das
erfindungsgemäße Mittel durch die viel höhere Anwendungsmenge, anders gearteten Anwendungszweck
ίο
und -wirkung und die ausschließliche spezielle Stoffkombination.
Von den sonstigen als Bitumen verbessernd vorgeschlagenen Kunststoffen besitzt Polyäthylen für
sich oder in Kombination mit einer der hier benutzten Komponenten für die vorliegende Aufgabe keine
Eignung, weil es schlecht verlaufende und stumpf werdende Aufstrichfilme liefert; desgleichen führt
Polyisobutylen zu äußerst schlecht streichbaren fadenziehen den und strukturierte Filmebildenden Schichten;
Polystyrol wirkt dagegen ausgesprochen versprödend. Auch die bereits vorgeschlagenen Kombinationen
von Polystyrol mit Polyvinylisobutyläther oder mit Polyisobutylen liefern nicht die einwandfrei verlaufenden
glänzenden und strukturfreien und dabei unter Heißdampfeinwirkung in diesem Zustand verbleibenden
Überzugsmittel.
Die gemäß der Erfindung ausgewählte Stoffkombination von chlorhaltigem Vinylpolymeren und
Naturharzprodukt stellt demgemäß hinsichtlich ihrer Wirkung einen einmaligen überraschenden Sonderfall
dar. Auch die insbesondere für Straßenbau-Bitumen bereits vorgeschlagene Verwendung eines Kolophoniumzusatzes
konnte keinen Hinweis auf die überraschende Leistungsfähigkeit und die besonderen
Eigenschaften der aufgefundenen speziellen Stoffkombination bieten.
Hinsichtlich der Anwendungsmengen der erfindungsgemäßen Einzelkomponenten gilt, daß die
Wirksamkeit der chlorhaltigen Vinylpolymeren, auf Bitumen berechnet, mit etwa 2% deutlich in Erscheinung
tritt, zu optimaler Wirksamkeit werden Anwendungsmengen von mindestens 5% bevorzugt;
die Wirkung geht auch mit vielfach größeren Zusatzmengen nicht verloren, wobei allerdings auch die Art
des mitzuverarbeitenden Bitumens eine Rolle spielt. Für die Naturharzkomponente liegt die Mindestzusatzmenge
bei etwa 1%> die optimale Wirkung beginnt ab etwa 3%; sie geht, ebenfalls unter Berücksichtigung
der gegebenen Bitumenart, ebensowenig mit vielfach höheren Zusatzmengen verloren. Das
optimale Mengenverhältnis zwischen chlorhaltigem Polymeren und Naturharzprodukt kann selbstverständlich
je nach der angewandten Bitumensorte nur von Fall zu Fäll ermittelt werden.
Wie sich im Gange der Untersuchungen gezeigt hat, wird eine optimale Temperatur- und insbesondere
Heißdampfbeständigkeit erzielt, wenn auch der Bitumenanteil
in ganz besonderer Weise ausgewählt wird. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die drei Sorten
geblasener Bitumina mit den Kennzahlen 85/25, 135/10 und 160/5, und zwar vorzugsweise in etwa
gleichen Mengenanteilen, zu kombinieren. Das folgende Beispiel beschreibt die Hertellung eines erfindungsgemäßen
Überzugsmittels:
Beispiel
Gemäß der folgenden Rezeptur (Gewichtsprozent):
Gemäß der folgenden Rezeptur (Gewichtsprozent):
16,8 % geblasenes Bitumen (je 5,6 % der Sorten
85/25, 135/10 und 160/5),
3,5% Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und
3,5% Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und
Vinylisobutyläther,
0,7 °/o Harzoxysäuren,
78,5 % Trichloräthylen,
0,5 % Cyclohexanol
0,7 °/o Harzoxysäuren,
78,5 % Trichloräthylen,
0,5 % Cyclohexanol
100,0%
werden in einem Lösekessel unter leichtem Erwärmen das Bitumen zusammen mit dem Mischpolymerisat
aus Vinylchlorid und Vinylisobutyläther in Trichloräthylen zur Auflösung gebracht. Separat wird das
Naturharzprodukt in wenig Trichloräthylen unter Mitverwendung der angegebenen Menge Cyclohexanol
als Lösevermittler aufgelöst und der fertigen Bitumenlösung beigemengt. Das fertiggemischte Überzugsmittel
wurde folgenden Proben unterworfen: Dünne Eisenbleche wurden mit dem Bitumenanstrich
versehen. Der glatte, glänzende Anstrich zeigte bei starkem Verbiegen der auf -250C unterkühlten
Bleche, und zwar auch bei totaler Knickung, kein Brechen oder Reißen. Ebenso erfolgte bei Temperaturerhöhung
auf +180° C an den senkrecht gestellten
Blechen kein Abfließen. Die auch an den. Kanten mit dem Anstrich völlig bedeckten Bleche zeigten
während 14tägiger Lagerung in l°/oiger Salzsäure keine sichtbaren Veränderungen und keine Gewichtsabnahme
bzw. -veränderung.
Auch bei 24stündiger Behandlung der gestrichenen Bleche mit Heißdampf trat keinerlei Veränderung ein;
der Anstrich blieb völlig glatt und blank.
Ferner wurden würfelförmige Betonklötzchen mit dem Anstrich versehen. Ein Teil· dieser Klötzchen
wurde 3 Tage lang in siedendem Wasser gehalten und danach abgetrocknet und untersucht. Danach war der
Anstrich völlig unversehrt; das Gewicht der Klötzchen war unverändert geblieben, es war also kein Wasser
in den an sich sehr saugfähigen Beton hineingelangt, und der Anstrich hatte völlige Haftung behalten.
Lediglich der Glanz des Anstriches war, offensichtlich durch eine geringe Abscheidung von Wasserstein,
in ganz geringem Grade vermindert.
Ein weiterer Teil der mit dem Anstrich versehenen Betonklötzchen wurde über einen Zeitraum von
2 Monaten in l°/oiger Salzsäure liegengelassen. Dabei
traten, wie die anschließende Untersuchung zeigte, in der Beschaffenheit des Anstriches keinerlei sichtbare
Veränderungen ein. Das Gewicht der Klötzchen blieb völlig konstant. Wäre auch nur eine Spur Salzsäure
durch die Bitumenschicht hindurchgedrungen, so hätte die Salzsäure mit dem Kalk des Betons in
Reaktion treten, durch eine Kohlensäureentwicklung den Anstrich loslösen und außerdem eine erhebliche
Gewichtsveränderung herbeiführen müssen. Der Anstrich war also völlig dicht.
Wie gefunden wurde, läßt sich die wasserabweisende Wirkung der Bitumenüberzüge noch weiter erhöhen
durch einen ganz geringen, beispielsweise 0,1 bis 0,2 % betragenden Zusatz von Silikonöl oder -harz zu dem
Bitumengemisch. Hierdurch wird insbesondere auch die Heißdampfbeständigkeit noch erheblich verstärkt.
Es ist zweckmäßig, die erfindungsgemäßen Überzugsmittel in kurz aufeinanderfolgenden mehrmaligen
Anstrichen auf die zu schützenden metallischen oder nichtmetallischen Untergründe aufzubringen. Silikonhaltige
Gemische sollten, weil ein nachfolgender Anstrich auf ihnen schlechter haftet, nur als abschließender
Deckanstrich angewandt werden. Bei der Behandlung von Beton oder anderem mineralischem
Baustoff beginnt man zweckmäßig mit einem stärker verdünnten Voranstrich.
Den Überzugsmitteln können auch noch Füllstoffe in Form von Gesteinsmehlen, Asbest- oder Glasfasern,
Pigmenten oder auch organischen Stoffen, wie Holzmehl, zugesetzt werden, welche nicht nur der Erzielung
einer steiferen Spachtelkonsistenz, sondern auch einer Erhöhung der Festigkeit und Widerstandsfähigkeit
dienen können.
Für die erfindungsgemäßen Überzugsmittel kommen als Lösungsmittel außer den wegen ihrer Nichtbrennbarkeit
und Leichtflüchtigkeit vorteilhaften Chlorkohlenwasserstoffen, wie Trichloräthylen, selbstverständlich
auch Lösungsmittel anderer Art, wie etwa Lackbenzin oder Schwerbenzin, in Betracht. Für die
anstrichtechnischen Eigenschaften sind kleine Zusätze
ίο aromatischer und hydroaromatischer Lösungsmittel,
insbesondere Cyclohexanol oder Benzylalkohol, sehr günstig.
Die erfindungsgemäße Stoffkombination läßt sich unter geeigneten Bedingungen mit entsprechendem
Erfolg auch als Emulsion herstellen und verarbeiten. Hierbei ist es zweckmäßig, kleine Mengen von höhersiedenden
Lösungsmitteln, wie insbesondere Cyclohexanol, derart mitzuverwenden, daß der aufgetragenen
Bitumenschicht nach Verdunsten des Wassers noch eine geringe Fließbarkeit verbleibt, welche die porenfreie
Vereinigung der Bitumenteilchen gewährleistet. Schließlich kann die erfindungsgemäße Stoffkombination
aus Bitumen und chlorhaltigen Polymeren sowie Naturharzprodukten auch nach dem Heißspritzverfahren
lösungsmittelfrei oder aber bei besonders hocherweichendem Bitumenansatz unter ber
schränkter Mitverwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln mit gutem Erfolg auf die zu schützenden
Oberflächen aufgebracht werden.
Den erfindungsgemäßen Stoff kombinationen können zur Verstärkung spezieller Eigenschaften, etwa der
Klebkraft und des Haftvermögens, soweit dies ohne wesentliche Einbuße der Verfahrensqualität möglich
ist, auch noch weitere Natur- oder Kunststoffe, schließlich auch die speziell für die Verbesserung
der Haftfestigkeit von Bitumen bekanntgewordenen Mittel zugesetzt werden.
Claims (9)
1. Überzugsmittel auf der Grundlage von Bitumen und chlorhaltigen Polymeren, dadurch
g e ke nn zeich η e t, daß sie als Bindemittel ein Gemisch von Bitumen mit mindestens 2%
chlorhaltiger Vinylpolymerisate und mindestens 1% Naturharze oder deren Derivate enthalten,
wobei die Gesamtmenge an Polymerisat und Naturharzprodukten bis zu 100 %> vorzugsweise
10 bis 40 %> bezogen auf Bitumen, beträgt.
2. Überzugsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie das chlorhaltige Vinylpolymerisat
in Mengen von mindestens 5 °/o un<i
die Naturharzkomponente in Mengen von mindestens 3°/o) bezogen auf Bitumen, enthalten.
3. Überzugsmittel gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als chlorhaltige
Vinylpolymerisate Mischpolymerisate des Vinylchlorides und/oder des Vinylidenchlorides, vorzugsweise
mit entsprechenden Alkyläthern, wie Vinylisobutyläther, enthalten.
4. Überzugsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Naturharzprodukt
Harzoxysäuren enthalten.
5. Überzugsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie übliche niedrigsiedende
Lösungsmittel und /oder geringe Mengen an höhersiedenden aromatischen und/oder hydro-
aromatischen Lösungsmitteln, vorzugsweise Alkoholen, wie Cyclohexanol oder Benzylalkohol,
enthalten.
6. Überzugsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie teilweise oder
ausschließlich geblasenes Bitumen, vorzugsweise in Form von Gemischen aus mehreren geblasenen
Produkten mit abgestuften Erweichungspunkten, enthalten.
7. Überzugsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie geringe Mengen
von die wasserabweisende Wirkung verstärkenden Silikonverbindungen enthalten.
8. Überzugsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich
pulver- und/oder faserförmige Füllstoffe enthalten.
9. Überzugsmittel gemäß Ansprüchen 1 bis 4 und 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Wasser als emulgierendes Medium, vorzugsweise zusammen mit geringen Mengen höhersiedender
Lösungsmittel, enthalten.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Farben, Lacke, Anstrichstoffe, 1947, Dezember,
Farben, Lacke, Anstrichstoffe, 1947, Dezember,
S. 86 bis 89;
Merkblätter der Firma BASF über »Vinoflex
Merkblätter der Firma BASF über »Vinoflex
MP 400«, Juli 1951, und »Veredlung bituminöser Stoffe unter Verwendung von Vinoflex MP 400«,
September 1952.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1961B0062076 DE1255218B (de) | 1961-04-10 | 1961-04-10 | UEberzugsmittel auf Bitumenbasis |
BE703149D BE703149A (de) | 1961-04-10 | 1967-08-28 |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1961B0062076 DE1255218B (de) | 1961-04-10 | 1961-04-10 | UEberzugsmittel auf Bitumenbasis |
FR119532 | 1967-08-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1255218B true DE1255218B (de) | 1967-11-30 |
Family
ID=25965913
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1961B0062076 Pending DE1255218B (de) | 1961-04-10 | 1961-04-10 | UEberzugsmittel auf Bitumenbasis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1255218B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2516801A1 (de) * | 1974-04-18 | 1975-10-30 | British Petroleum Co | Thixotrope bituminoese massen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
FR2388021A1 (fr) * | 1977-04-19 | 1978-11-17 | Ici Ltd | Emulsion de bitume et de polymere de chlorure de vinyle, utilisable pour le revetement des routes |
DE4408154A1 (de) * | 1994-03-11 | 1995-09-14 | Holland Pankert Monique | Beschichtungsmasse und Verfahren zum Herstellen von Abdichtungen und Isolierungen gegen Feuchte |
-
1961
- 1961-04-10 DE DE1961B0062076 patent/DE1255218B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2516801A1 (de) * | 1974-04-18 | 1975-10-30 | British Petroleum Co | Thixotrope bituminoese massen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
FR2388021A1 (fr) * | 1977-04-19 | 1978-11-17 | Ici Ltd | Emulsion de bitume et de polymere de chlorure de vinyle, utilisable pour le revetement des routes |
DE4408154A1 (de) * | 1994-03-11 | 1995-09-14 | Holland Pankert Monique | Beschichtungsmasse und Verfahren zum Herstellen von Abdichtungen und Isolierungen gegen Feuchte |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3046214C2 (de) | ||
DE4303415C2 (de) | Emulsion enthaltend Chitosan | |
DE3121208A1 (de) | Mittel zum schutz gegen verschmutzungen | |
DE3302767A1 (de) | Grundierungsmittel und seine verwendung | |
DE102004002499A1 (de) | Verfahren zur Verhinderung von Anfeuerungseffekten bei Imprägnierungen von Substraten | |
DE822458C (de) | Plastisch bleibende Schutzmittel, insbesondere fuer Kabel, Gas- und Wasserrohre oder aehnliche Leitungen | |
EP0207934B2 (de) | Rostinhibierende grundierungszusammensetzung | |
DE1255218B (de) | UEberzugsmittel auf Bitumenbasis | |
DE2547970A1 (de) | Filmbildende waessrige kunststoffdispersionen und ihre verwendung als bindemittel fuer anstrichfarben | |
DE852882C (de) | Verfahren zur Herstellung von trocknenden Bindemitteln | |
DE2201496A1 (de) | Metall-Befestigungselement,Verfahren zu seiner Herstellung und UEberzugsmasse hierfuer | |
CH502426A (de) | Uberzugsmittel auf der Grundlage von Bitumen | |
EP2438119A1 (de) | Zusammensetzung mit imprägnierender wirkung | |
AT507049A1 (de) | Mittel zur reduktion der entflammbarkeit von stoffen - universelles flämmschutzmittel | |
DE1469573A1 (de) | Verfahren zur Verbesserung des Haftvermoegens polymerer Filme auf Faserstoffen fuer Schichtkoerper | |
DE2431595B2 (de) | Paraffinemulsion zur konservierung von hoelzern | |
DE648790C (de) | Verfahren zur Herstellung von porenfuellenden, oelhaltigen Grundierungsmitteln | |
DE248779C (de) | ||
DE2730250C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines wäßrigen Präparats zum Beschichten von Gegenständen | |
DE2540878C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Überzügen | |
DE909149C (de) | Holzimpraegnierungsmittel | |
DE382465C (de) | Verfahren zur Herstellung von Anstrich-, Anstrichzusatz- und Impraegnierungsmitteln | |
DE724144C (de) | Klar auftrocknender Lack zur Herstellung von luftfeuchtigkeitungdurchlaessigen UEberzuegen | |
DE583689C (de) | Elektroisoliermassen | |
DE610600C (de) | Verfahren zur Verbesserung von trocknenden OElen |