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Aufzug Die Erfindung bezweckt, Aufzüge, vorzugsweise für Bauzwecke,
so einzurichten, daß ihr oberster Teil am oberen Ende ohne besondere Abstützung
oder Abspannung bleiben kann, damit sie in beliebiger Höhe ausgeführt werden können.
Die Erfindung besteht darin, daß an einem Aufzug aus unabhängig voneinander drehbaren
Führungsstößen zusammengesetzte Führungen der Fahrschale verwendet und der Drehzapfen
eines Drehlagers mit dem darüber und darunter befindlichen Führungsstoß biegungsfest
verbunden wird, so daß der oberste Führungsstoß frei steht. Die Drehzapfen der einzelnen
Drehlager werden dabei mit ihren Stützen vorzugsweise biegungsnachgiebig verbunden,
so daß die Stützen von Biegungskräften infolge von Verbiegungen der Längsachse der
Führungsstöße entlastet sind. Da der oberste Führungsstoß frei steht, so gewährt
er einem. Schwenkkran freie Drehung um 36o°, wenn .man ihn als Trag- und Schwenksäule
des Schwenkkranes verwendet. Schaltet man zwischen die Führungsstöße an den Drehlagern
undrehbare Führungsstücke mindestens in der Höhe der Stützen der Drehlager an, so
.können die Führungsstöße um volle 36o° gedreht werden, da sie bei der Drehung nicht
an die Stützen anstoßen. Vorzugsweise werden an diesem Aufzug zum Tragen der Drehlager
und der darüber befindlichen Führungsstöße geeignete Stützen in Abständen von mehreren
Führungsstößen angebracht. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, den Aufzug beliebig
nach der Höhe des Hauses ,zu erhöhen, weil nur das Gewicht der zwischen zwei Tragstützen
gelegenen Führungsstöße durch eine Tragstütze aufzunehmen ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i ist die Ansicht eines Aufzuges. Abb. z, 3 und q. sind Seitenansicht,
Vorderansicht und waagerechter Schnitt durch ein Drehlager in etwas größerem Maßstab,
Abb.5 ein senkrechter Schnitt durch ein Drehlager anderer Ausführung.
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Der in der Zeichnung dargestellte Aufzug besteht aus der Fahrschale
i, die an Führungen z von U-Eisen-Querschnitt geführt ist. Die Führungen sind untereinandler
d-ltrch Verbindungsstücke 3 verbunden, die aus U-Eisen-Abschnitten bestehen. Sie
sind an lagern 4 drehbar gelagert. Jedes Drehlager hat einen hohlen Zapfen 5, der
von einem Kragträger 6 gehalten wird; der Kragträger 6 ist in senkrechter Richtung
nicht völlig starr, sei es, daß er selbst, sei es, daß der Gerüstteil nachgiebig
ist, an dem er befestigt ist. An dem Kragträger sind kurze Führungsstücke 7 befestigt,
die gegeneinander noch durch Verbindungsstücke 8 gehalten werden. Die hohlen Zapfen
5 können mit dem Kragträger 6 durch Verschweißen
verbunden oder
völlig biegungsnachgiebig durch einen Flansch 9 darauf gestützt sein.
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Über und unter den Drehlagern sind die Führungen 2 unterbrochen, so
daß sie in einzelne Führungsstöße unterteilt erscheinen, die von den kurzen Führungsstücken
7, die an einem Drehlager feststehen, zu den darüberliegenden kurzen Führungsstücken
reichen. Der oberste Führungsstoß braucht an seinem oberen Ende nicht geführt oder
gelagert zu sein. Die Drehzapfen 5 reichen durch je zwei Verbindungsstücke 3 eines
Führungsstückes nach oben und unten hindurch, so daß die Führungsstückc mit den
Drehzapfen biegungsfest, aber drehbar verbunden; sind. Jedes. Drehlager trägt einen
Teil der Last des darüber befindlichen Führungsstoßes; der Rest der Last wird nach
unten übertragen. Das Aufzugseil io, daß an seinem unteren Ende die Fahrschale i
trägt, ist mittels oberer Umleitrollen i i bis über die Mitte der Drehzapfen 5 geführt
und geht von da aus durch sämtliche hohlen Drehzapfen hindurch bis zur unteren Ableitrolle
12, von wo es zur Windentrommel geführt ist. Die Umleitrollen i i sind an einem
Ausleger 13 gelagert, der am obersten Führungsstoß befestigt ist. Dieser
oberste Führungsstoß gleicht sonst völlig dem unteren. Jeder Führungsstoß ist am
unteren Ende mit einem Riegel versehen, der ihn in der Flucht der an den Drehlagern
feststehenden Führungsstücke 7 festzustellen gestattet.
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Beim Zusammenbau des Aufzuges wird jeder Führungsstoß über :den Drehzapfen
des darunter angebrachten Drehlagers gesetzt und dann das obere Drehlager eingesetzt.
Der oberste Führungsstoß wird nur über den Hohlzapfen des unteren Drehlagers gestülpt
und bedarf keiner weiteren Abspannung und Abstützung an seinem oberen Ende. Seine
biegungsfeste Verbindung mit dem Drehzapfen und durch den Drehzapfen mit dem nächst
unteren Führungsstück genügt, um ihn auch gegenüber den von der Last ausgehenden
einseitigen Kräften zu halten.
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Der Aufzug braucht nur mit dem wachsenden Bau oder Baugerüst aufgestellt
zu werden. Ist ein Stockwerk vollendet oder wird das Baugerüst weitergebaut, so
wird der Ausleger 13 abgehoben, ein weiteres Drehlager am Ende des oberen Führungsstoßes
eingebaut, ein weiterer Führungsstoß, auf den vorher der Ausleger 13 aufgesetzt
worden war, über das Drehlager gestülpt und das Seil wieder über die Rolle geführt.
Dann ist der Aufzug für den Bau des nächsten Stockwerkes betriebsfähig.
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Wird der Bau und zugleich der Aufzug höher, als es für die Trag- und
Bewegungsfähigkeit des untersten Drehlagers und die Festigkeit des untersten Führungsstoßes
zulässig ist, also höher als etwa -2o m, so wird das oberste Drehlager an verstrebten
Kragträgern 1q. gelagert, wie es Abb. 5 zeigt. Ein solcher Kragträger und die Gerüstteile,
an denen er befestigt ist, sind zum Tragen der ganzen Last .des Drehlagers und der
darüber befindlichen Führungsstöße geeignet. Der Aufzug läßt sich durch Einschaltung
derartiger Stützen im Abstand mehrerer Führungsstöße bis zu jeder beliebigen Höhe
führen.
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Die bei' verriegelten Führungsstößen belastete Fahrschale kann bis
zu beliebiger Höhe aufgezogen werden, darf jedoch bei der Entladung nicht mit ihren
Führungsstücken in einem feststehenden Teil? der Führung stehen. Zum Zweck der Entladung
wird derjenige Führungsstoß oder werden diejenigen Führungsstöße entriegelt, an
denen sich die Führungsstücke der Fahrschale befinden. Dann kann die Fahrschale
bis zu einer ihre gefahrlose Entladung ermöglichenden Stellung geschwenkt werden.
Die Schwenkung wird nicht durch die Teile des Aufzuges, sondern höchstens durch
das Gerüst begrenzt. Der Ausleger 13 kann sich dabei allein oder zusammen
mit dem obersten Führungsstoß mitdrehen. Beim Fördern von sperrigen Stücken kann
die Fahrschale abgehängt und der Ausleger mit dem obersten Führungsstoß als frei
stehender Iran benutzt werden; der Ausleger kann dabei verhältnismäßig weiter auskragen,
als es in der Zeichnung dargestellt ist.