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Vorrichtung zur Auslaugung von Tierkörpern usw. Bei der Verarbeitung
von Tierkörpern, Fleischabfällen usw. wird bis jetzt das Spülwasser, welches aus
Eigenwasser des Rohgutes und Reinigungswasser besteht, also schmutzig und nicht
steril ist, entweder durch Aufkochen in offenen Behältern sterilisiert oder chemisch
desinfiziert. Bei beiden Verfahren ist der damit angestrebte Seuchenschutz ein beschränkter,
weil die Erhitzung auf ioo° C und die Chemikalien nicht genügend lange einwirken.
Ferner gelangen die fäulnisfähigen Bestandteile des Spülwassers zu den übrigen,
praktisch reinen Betriebsabwässern bzw. in den Vorfluter o. dgl., wo sie sich störend
(Geruchgefahr bei der Sterilisation, Fischsterben bei der Desinfektion) bemerkbar
machen können. Außerdem besteht bei dieser Arbeitsweise kein Zwang zur Ausführung
des Seuchenschutzes.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird mittels einer neuartigen Vorrichtung
das Spülwasser aus den sogenannten unreinen Räumen (dem Anlieferungsraum oder Wagenwaschraum
und dem Zerlege- oder Beschickungsraum) dem zu verarbeitenden Gut im Extraktionsu.nd
Trockenapparat zugesetzt, und zugleich wird in diesem Apparat während der Auslaugung
die Flüssigkeit aufgestaut, so daß das Kondensat aus dem Kochdampf und die Eigenflüssigkeit
des Rohgutes mit dem Spülwasser zusammen das Fett austragen. Die neue Vorrichtung
gemäß der Erfindung zwingt dazu, das Spülwasser in den Eitraktor aufzunehmen. Zugleich
wird der Flüssigkeitsüberlauf des Eitraktors veränderlich gemacht, um den Flüssigkeitsstand
dem Kochvorgang anpassen zu können.
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Durch den von der Erfindung geschaffenen Zwang zur Spülwassersterilisierung
unter Überdruck (etwa 4. atü, also etwa i 5o° C) wird der Seuchenschutz auch hinsichtlich
der Abwässer und damit für den Gesamtbetrieb zu einem vollkommenen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Abb. i stellt eine Apparateinrichtung im Schnitt dar.
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Abb.2 zeigt in einem Grundriß ein Beispiel für die Zusammenfassung
des Spülwassers gemäß Erfindung.
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Der Extraktions- und Trockenapparat i besitzt einen Einfüllschacht
2, ein Rührwerk 3 und einen Entleerungsstutzen 4.. Der Einfüllschacht 2 ist gemäß
Erfindung am oberen Ende zu einer Schale 5 ausgebildet, in welche ein im Fußboden
6 sitzender Trichter 7 einmündet. Innerhalb des Trichters 7 liegen die Klappschrauben
des geöffneten Deckels 8 (siehe die rechte Hälfte der Abb. i). Zwecks Einfüllung
des Rohgutes wird der Deckel 8 beiseite gefahren und ein zweckmäßig um Scharniere
klappbarer Trichter 9 in die Aussparung io der Decke des Apparateraumes r1 gelegt.
Die Unterkante
des Trichters g ragt über die Innenkante des Einfüllhalses
2 hinweg, so daß alle eingeworfenen Tierteile in den Extraktor gleiten, ohne diesen
zu beschmutzen.
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Wenn die festen Tierteile eingebracht sind, wird das in einer Fußbodenrinne
i r gesammelte Spülwasser des Zerlege- oder Beschickungsraumes B in den Extraktor
i übergeführt. Die Rinne i i besitzt ein mittels Siebes 12 o. dgl. gegen den Durchtritt
fester Teile geschütztes Absperrventil 13. Ist dieses geöffnet, so fließt das Spülwasser
in einen Fortsatz 14 der Schale 5 des Einfüllschachtes und aus letzterer in den
Extraktor hinein. Nach dein Spülen des Zerlegerraumes spült man auch den Trichter
g ab. Sämtliche Infektionsstoffe gelangen also in den Extraktor. Erst dann wird
der Deckel 8 geschlossen. 1n der Extraktorwandung kann ein Schauglas 15 angebracht
sein, um den Flüssigkeitsspiegel nach der Spülwassereinführung 'kontrollieren zu
können.
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Gemäß Abb. i ist am Einfüllschacht 2 ein Überlauf stutzen 16 angebracht,
durch welchen die Flüssigkeit bei der Auslaugung den Apparat verlassen soll. Ein
über die ganze Höhe des Stutzens 16 gehendes Schauglas 17 gestattet die Beobachtung
des sich bei der Kochurig einstellenden Flüssigkeitsspiegels, welcher z. B. durch
ein Sieb 18 vor groben Schmutzteilen geschützt ist. In Abb. i ist der Überlaufstutzen
am Einfüllschacht gezeichnet, um die Gesamteinrichtung in einer einzigen Abbildung
übersichtlich zeigen zu können. In Wirklichkeit befindet sich der Überlauf tiefer,
und zwar ungefähr in der Mitte des Rumpfes i.
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Der Stutzen 16 besitzt gemäß Erfindung nicht nur einen Überlauf, sondern
zwei Überläufe in verschiedener Höhe. Hierdurch wird der Fettablauf von etwaigen
Ungleichheiten des Flüssigkeitsspiegels unabhängig gemacht. Der obere Überlauf hat
keine Absperrvorrichtung und ist dauernd offen, der untere ist absperrbar und wird
nach Bedarf benutzt. Die beiden Überlaufkanten brauchen nicht an einem gemeinsamen
Stutzen vereinigt zu sein, können vielmehr je für sich am Rumpf i befestigt sein.
Erforderlich ist jedoch gemäß Erfindung, daß sie in ungleicher Höhe liegen. Sie
können auch bei Extraktoren anderer Art und mit beliebig hoch angeordnetem Flüssigkeitsspiegel
vorteilhafte Anwendung finden.
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Nach dem Schließen des Deckels 8 wird zunächst Kesseldampf in den
Doppelmantel ig des Extraktors geschickt, um das Kondenswasser aus der Dampfleitung
abzustoßen und das Spülwasser vorzuwärmen. Dann wird der Kesseldampf durch das Ventil
2o von unter her direkt in die Beschickung geleitet. Das aus dem Rohgut austretende
Eigenwasser und das Dampfkondensat bleiben, da der Schieber 21 geschlossen ist,
im Extraktor, bis die Gesamtflüssigkeit den Spiegel 1T erreicht.
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Jetzt fließt durch den oberen Überlauf des Stutzens 16 das auf der
Brühe schwimmende Fett bei geöffnetem Schieber 22 in den Fettabscheider 23 ab, wo
es durch das Schauglas 24 wieder sichtbar wird, um durch geeignete (nicht dargestellte)
Hilfsmittel entnommen' zu werden. Nach und nach tritt auch Fleischbrühe in den Abscheider
23 über. Nach beendeter Auslaugung kann das letzte Fett durch den mittels öffnens
des Ventilsi 16' freigegebenen unteren Überlauf des Stutzens 16 entnommen werden.
Die Fleischbrühe wird z. B. mittels der Schieber 21 und 25 aus dem Extraktor und
dem Fettabscheider abgeführt. Darauf werden die im Extraktor i zurückgebliebenen
festen Reste mittels des Dampfmantels ig unter Benutzung des Rührwerks 3 zu Tiermehl
getrocknet.
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In Abb. 2 ist ein Zerlege- oder Deschickungsraum B mit vorgebautem
Raum C für die Anlieferungswagen dargestellt. Im Raum B ist die Einfüllmündung 26
des Extraktors sichtbar. Hinter ihr liegt die Spülwassersammelrinne i i mit dem
Ventil 13, unterhalb dessen der Fortsatz 14 der Schale 15 sichtbar ist. Der Fußboden
des Zerlegeraumes hat nur zur Sammelrinne i i hin Gefälle, so daß alle auf den Boden
gelangenden Flüssigkeiten erfaßt werden.
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Der Wagenwaschplatz C ist unterhalb des Fußbodens des Raumes B liegend
gedacht. Eine Grube 27 nimmt das Wagenwaschwasser auf und eine Pumpe 28 befördert
die Flüssigkeit mittels der Saugleitung 29 aus der Grube 27 und mittels der
Druckleitung 30 in die Rinne i i. Wenn der Wagenwaschplatz C auf gleicher
Höhe mit dem Fußboden des Rauirres B liegt, ist natürlich keine Spülwasserpumpe
erforderlich.