DE2526915C2 - Verfahren zum Reinigen und Sterilisieren von Gegenstanden - Google Patents
Verfahren zum Reinigen und Sterilisieren von GegenstandenInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen und Sterilisieren von Gegenständen, insbesondere
Operationsbesteck, unter Verwendung von Waschwasser und durch Sterilisieren mittels Erhitzen in einem
Autoklaven.
Es ist ein ähnliches Verfahren beicannt, bei welchem
zunächst das zu reinigende und sterilisierende Gut, z. B. stark infizierte und blutige Operationsbestecke, auf
Sieben in einen Autoklaven gegeben werden. Zunächst wird eine mechanische Vorreinigung durch Waschen —
gegebenenfalls unter Zusatz von Waschmitteln — vorgenommen. Vor dem eigentlichen Sterilisieren muß
das nunmehr stark verschmutzte Waschwasser nicht nur aus dem Autoklaven entfernt, sondern auch seinerseits
sterilisiert werden, bevor es steril, aber schmutzbeladen, in die Kanalisation gegeben wird. In den meisten Fällen
ist ein mehrfaches Waschen mit mehreren Wasserchargen erforderlich, um zumindest die mechanische
Befreiung des Gutes von Schmutz — unabhängig von der Frage der Sterilität — zu gewährleisten. Außerdem
ist es in diesem Falle stets problematisch den eigentlichen Schmutzwasserauslauf aus dem Autokla-
ven steril zu halten.
Die Erfindung geht von einem Verfahren der oben beschriebenen Art aus und kennzeichnet sich durch die
Vereinigung der im Anspruch 1 beschriebenen Verfahrensschritte. Die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber
vorbekannten Verfahren sind insbesondere darin zu behen daß die Beseitigung des schmutzbeladenen, aber
noch nicht sterilen, Waschwassers aus dem Autoklaven kein Problem ist, und daß die Auslaßseite für den
gesamten Waschwasserdurchlauf automatisch steril gehalten wird. Nach dem eigentlichen Sterilisiervorgang
kann sowohl das zunächst beim Sterilisieren im Autoklaven verbliebene Waschwasser, als auch das
Waschwasser aus dem Schmutzwasserbehälter bedenkenlos abgegeben werden. Die Leitung zwischen dem
Autoklaven und dem Schmutzwasserbehälter wird beim Sterilisieren innerhalb der beiden Behälter automatisch
mit sterilisiert, so daß auch an dieser Stelle kein infiziertes Wasser verbleiben kann, welches bei
späterem Ablaufen in die Kanalisation gelangt.
Besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben und
ergeben sich weiter aus der nun folgenden Erörterung eines Ausführungsbeispieles unter Hinweis auf die
einzige Figur der Zeichnung, die äußerst stark schematisiert das Verfahren und einen Teil der dazu
zweckmäßig zu verwendenden Vorrichtungsmerkmale darstellt. ....
Mit 10 ist ein an sich bekannter Stenlisationsautoklav
bezeichnet, der bei geöffnetem Deckel in Körben beispielsweise stark infiziertes und blutbeschmutztes
Operationsbesteck aufnimmt. Dieser Autoklav 10 weist entweder umlaufend oder nur an einer Wand oder an
einem Teil der Gesamtwandung eine Art Wehr auf, über dessen Überlaufkante 12 bei entsprechendem Füllungsgrad des Autoklaven 10 durch die Leitung 13 Wasser in
den Schmutzwasserbehälter 11 fließen kann; diesbezügliche Einzelheiten werden weiter unten erläutert.
Sowohl der Stenlisationsautoklav 10 als auch der Schmutzwasserbehälter 11 weisen mit nicht gezeigten
Ventilen versehene Auslaßleitungen 15 bzw. 14 auf, die zur nicht gezeigten Kanalisation führen.
Es sei nun das Vorgehen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren näher beschrieben: Nach Schließen des
beladenen Autoklaven 10 wird durch nicht gezeigte Leitungen Kaltwasser in denselben eingeleitet, wobei
gleichzeitig in ebenfalls nicht gezeigter Weise infizierte Luft, die sich naturgemäß nunmehr in der Sterilisierkammer
selbst befindet, über ein Sterilfilter abgesaugt wird.
Bereits das Ansteigen des kalten Wassers löst einen Teil der an den Instrumenten haftenden Partikelchen ab,
die dann auf dem Wasser schwimmen. Wenn das Wasser nunmehr die Höhe der Überlaufkante 12 erreicht hat,
welche von einer messerscharfen Blechleiste in horizontaler Ausrichtung gebildet wird, nimmt das
überlaufende Wasser einen großen Teil der auf seiner Oberfläche schwimmenden Partikelchen mit und befördert
diese mit sich durch die Leitung 13 in den Schmutzwasserbehälter 11.
Nunmehr wird durch nicht gezeigte Leitungen Dampf und Luft in das kalte Wasser im Sterilisierbehälter
eingeleitet, wobei man die Kaltwasserzufuhr sperrt. Die Einleitung von Luft und Dampf geschieht in solcher
Weise, daß das Wasser stark turbulent verrührt wird. Diese turbulente Verrührung bringt eine weitere
Grobreinigung mit sich und durch den kondensierenden Dampf fließt — wegen der dadurch bedingten
Vermehrung des Wassers — weiterhin stets die oberste Schicht des Waschwassers mit dem Großteil der
gelösten Partikel über das Wehr 12 und die Leitung 13 in den Schmutzwasserbehälter 11.
Nunmehr beginnt das eigentliche Sterilisieren durch entsprechendes Aufheizen des Autoklaven 10 mit
seinem Inhalt und durch ebensolches Aufheizen des Schmutzwasserbehälters 11, der zu diesem Zweck
praktisch wie ein Autoklav ausgebildet ist, d. h„ druckbeständig ist.
Spätestens bei Erreichen der Verdampfungstemperatur des Wassers in den beiden Autoklaven sind alle
Ventile, die in Leitungen zu oder von einem Autoklaven liegen, geschlossen. Das Heizen dauert an, bis in beiden
Autoklaven, d.h. im eigentlichen Sterilisierautoklaven 10 und im Schmutzwasserbehälter 11, die übliche
Stcrilisationstemperatur von 134°C erreicht ist. Damit
sind dann alle Bakterien abgetötet.
Es ist dabei zu beachten, daß die Leitung 13, die zu
dem Fachmann erkennbaren Zwecken ein Ventil aufweisen kann, vollständig sterilisiert ist, weil von
beiden Seiten des möglicherweise vorhandenen Ventils durch die offenen Teile der Leitung selbst die
Sterilisationstemperatur und der Sterilisationsdruck erreicht werden.
Der nächste Verfahrensschritt besteht nun darin, den Druck auf gegebenenfalls herkömmliche Weise in den
beiden Druckbehältern absinken zu lassen und das nunmehr zwar noch verschmutzte, aber sterile Wasser
zu entfernen. Zu diesem Zweck werden die in den Leitungen 14 und 15 liegenden — nicht dargestellten —
Ventile geöffnet. Man kann davon ausgehen, daß das von der Leitung 15 abgeführte Wasser praktisch keine
solchen Verschmutzungen rnetr." enthält, daß das zuvor darin gebadete Besteck etwa als nicht schmutzfrei zu
bezeichnen wäre. Das durch die Leitung 14 abfließende Wasser enthält nahezu den gesamten Schmutz in Form
der gröberen Partikelchen und ist ebenfalls steril. Zum Entleeren der beiden Druckbehälter kann man Druckluft
in bekannter Weise einsetzen. Vor der Übergabe des heißen Wassers an die Kanalisation setzt man
zweckmäßig Kaltwasser zu, so daß die meist vorgeschriebene Höchsttemperatur von 50°C am Eingang der
Kanalisation nicht überschritten wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß sowohl die obige Beschreibung und noch mehr die Zeichnung sich auf das
zum Verständnis der Erfindung wesentliche beschränken. Es sind insbesondere die üblichen Überwachungsund
Steuermittel nicht gezeigt, auf die meist vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen wurde ebenfalls
nicht eingegangen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Reinigen und Sterilisieren von Gegenständen, insbesondere von Operationsbesteck,
unter Verwendung von Waschwasser und durch Sterilisieren mittels Erhitzen in einem
Autoklaven, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a. Waschen der Gegenstände mit Wasser im Autoklaven und ableiten des aus dem Autoklaven
austretenden verschmutzten Wassers durch eine mit einem Behälter für das Schmutzwasser
verbundene Leitung;
b. turbulentes Einleiten von Luft und Dampf in den '5
Autoklaven unter fortdauerndem Sammeln des austretenden Wassers im Schmutzwasserbehälter,
zweckmäßig unter Atmosphärendruck,·
c. schließen des Autoklaven und des Schmutzwasserbehälters
und aufheizen beider auf Sterilisa- *° tionstemperatur;
d. abbauen des Überdruckes in und ablassen des Wassers aus Autoklav und Schmutzwasserbehälter
und Entnahme der sterilisierten Gegenstände.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Verfahrensschritt b aus dem
im wesentlichen drucklosen Autoklaven entweichende Luft durch ein Sterilfilter austreten läßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Verfahrensschritt d
des Anspruchs 1 das aus dem Autoklaven und dem Schmutzwasserbehälter austretenden, sich noch auf
Sterilisationstemperatur befindliche sterile Abwasser mit Kaltwasser auf etwa 50° kühlt, bevor man es
in die Kanalisation ableitet.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Autoklav (10) ein Überlaufwehr mit horizontaler Überlaufkante (12),
und eine Leitung (13) für das verschmutzte Wasser zum Vorratsbehälter (11) aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752526915 DE2526915C2 (de) | 1975-06-16 | Verfahren zum Reinigen und Sterilisieren von Gegenstanden | |
FR7618101A FR2314779A1 (fr) | 1975-06-16 | 1976-06-15 | Procede pour le nettoyage et la sterilisation d'objets |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752526915 DE2526915C2 (de) | 1975-06-16 | Verfahren zum Reinigen und Sterilisieren von Gegenstanden |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2526915B1 DE2526915B1 (de) | 1976-11-11 |
DE2526915A1 DE2526915A1 (de) | 1976-11-11 |
DE2526915C2 true DE2526915C2 (de) | 1977-07-07 |
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