Bekannt sind Absperrvorrichtuingen, insbesondere für säurehaltige Gase;, Dämpfe und
Flüssigkeiten mit einem Einsatz aus säurebeständigem Material zwischen Ventilgehäuse
und Ventildeckel, um jede Berührung zwischen den säurehaltigen Gasen, Dämpfen und
Flüssigkeiten und dem Ventildeckel zu vermeiden und infolgedessen diesen aus eimern
billigeren Bauistoff herstellen zu können. Die
ίο bekannten Einsätze dieser Art sind jedoch
nicht ausreichend, um jede Berührung zwischen den säurehaltigen Gasen, Dämpfen und
Flüssigkeiten und dem Ventildeckel zu beseitigen; vielmehr ist bei den bekannten Absperrvorrichtungen
dieser Art der Durchtritt geringer Säuremengen durch die Stopfbüchsen unvermeidlich,
und diese Säuremengen kommen nach ihrem Austritt aus der Stopfbuchse mit dem Ventildeckel in Berührung.
Gegenstand der Erfindung ist eine besondere Ausbildung des Einsatzes zwischen Ventilgehäuse
und Ventildeckel bei Absperrvorrichtungen der geschilderten Art, welche die Berührung der aus der Stopfbüchse austretenden
Säure mit dem Ventildeckel vollkommen ausschließt. Gemäß der Erfindung bildet nämlich
der Einsatz gleichzeitig- das Gehäuse für die Stopfbüchse, und dieses Gehäuse ist von
einem Rohreinsatz aus säurefestem Material mit Spiel konzentrisch umgeben, der die aus
der Stopfbüchse etwa austretende Säure in eine beckenartige Ringnut des Einsatzes und
von hier ohne Berührung mit dem Deckel ableitet.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausfüihrungsbeispiel dargestellt,
und zwar als Schrägsitzventil.
Das Ventil besteht aus dem Gehäuse 1 mit dem Durchtrittskanal 2, der Ventilkammer 2"
und dem Ventilsitz 4 sowie aus dem Ventilkegel 3 mit der das Handrad 5 tragenden
Ventilspindel 6, die den Ventildeckel 7 nebst Stopfbüchsenbrille 8 und Stopfbüchsenpackung
8° sowie die Spindelmutter 9 durehsetzt. Zwischen dem Ventildleckel 7 einerseits
und dem Ventilgehäuse 2 sowie der Stopfbüchse 8, 8« anderseits ist eine Einsatzbuchse
ι ο mit einem Ringflansch 11 eingeschaltet,
der eine backenartige Ringnut 14 sowie eine vom Grunde dieser Ringnut 14 ausgehende
radiale Bohrung 13 enthält und gegenüber dem Ventilgehäuse 1 durch einen Dichtungsring
12 abgedichtet ist. Der Ventildeckel 7 ist mit einem Rohrstück 15 ausgebüehst, derart,
daß zwischen dem Rohrstück 1S und der Einsatzbüchse 10 ein Ringraum verbleibt.
Ventilgehäuse 1, Ventilkegel 3, Ventilspindel 6, Einsatzbuchse 10, 11, Rohreinsatz 15 und
Dichtungsring 12 bestehen aus säurefestem Material, weil diese Teile mit der Säure in
Berührung kommen. Dagegen braucht der Ventildeckel 7 nicht mehr wie bisher aus einem
\ derartigen Material hergestellt zu werden, j er kann vielmehr aus einem anderen billigeren
Baustoff, so z. B. aus Gußeisen, Temperguß, Stahlguß o. dgl., bestehen. Der Ventildeckel 7
ist nämlich durch den Rohreinsatz 15 und die Einsatzbuchse 10,11 vollständig von den
durch das Ventil tretenden Dämpfen, Gasen oder Flüssigkeiten abgeschlossen. Das Ausbüchsen
des Ventildeckels 7 mit dem Rohreinsatz ι s schützt den Ventildeckel 7 gegen etwaige
aus dem Stopfbüchsenraum sowie aus der Stopfbüchse heraussickernde Säure. Die etwa zwischen der Einsatzbuchse 10 und dem
Rohreinsatz 12 fein durchsickernde Säure tropft in die backenartige Ringnut 14 und läuft
durch die Bohrung 13 ohne Berührung des Ventildeckels 7 nach außen ab.
Der Ersatz des säurebeständigen Materials durch ein billigeres Material bei der H erst ellung
des Ventildeckels bedingt einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil. Das säurebeständige
Material ist nämlich derart teuer, daß dieser Ersatz bereits eine Verbilligung des ganzen
Ventils um etwa 33 0/0 ermöglicht. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf
Schrägsitzventile der dargestellten Ausführungsform beschränkt, sie kann vielmehr auch
für Absperrorgane beliebiger Art nutzbar gemacht werden.