DE500396C - Vorrichtung zur Pruefung der richtigen Drehung eines ohne bleibende Formaenderung nicht streckbaren, garnartigen Faserstoffkoerpers - Google Patents

Vorrichtung zur Pruefung der richtigen Drehung eines ohne bleibende Formaenderung nicht streckbaren, garnartigen Faserstoffkoerpers

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DE500396C
DE500396C DEL69873D DEL0069873D DE500396C DE 500396 C DE500396 C DE 500396C DE L69873 D DEL69873 D DE L69873D DE L0069873 D DEL0069873 D DE L0069873D DE 500396 C DE500396 C DE 500396C
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    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
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    • GPHYSICS
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Description

  • Vorrichtung zur Prüfung der richtigen Drehung eines ohne bleibende Formänderung nicht streckbaren, garnartigen Faserstoffkörpers Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Prüfung der richtigen Drehung eines ohne bleibende Formveränderung nicht streckbaren garnartigen Faserstoffkörpers, z. B. einer Vorgarnlunte.
  • Die Anzahl der zu erteilenden Drehungen wird praktisch so gewählt, daß man sie einerseits groß genug annimmt, um das Durchlaufen der Vorgarne durch die Flügel und das Ablaufen derselben im Aufsteckgatter sicher zu gewährleisten; andererseits -darf sie nicht zu groß sein, damit die Streckwerke der folgenden Maschinen auch imstande sind, die Lunten einwandfrei zu verstrecken.
  • Praktisch berechnet man die Drehungen pro Längeneinheit nach der bekannten Formel: Drehung = wobei .k den Drehungskoeffizient oder die Drehungseinheit bedeutet und No. die in bekannter Weise nach Nummern bezeichnete Luntendicke darstellt.
  • Für Faserstoffe von längerem Stapel ist k bekanntlich kleiner als für solche von kürzerem Stapel; die Stapellänge des Faserstoffes beeinflußt also die Anzahl Drehungen einer bestimmten Vorgarnnummer.
  • Ferner ist es eine bekannte Tatsache, daß der Koeffizientk auch nicht konstant bleibt für alle Vorgarnnummern eines bestimmten Faserstoffes, sondern es findet eine -fortschreitende Zunahme der Zahlengröße k von den gröberen nach den feineren Nummern zu statt.
  • Diese gesetzmäßige fortschreitende Zunahme des Drehungskoeffizienten von groben nach feinen Nummern hin wird in vielen Spinnereien oft nicht genügend berücksichtigt, obgleich hierfür spinntechnische Regeln bestehen.
  • Eine sehr umständliche Aufgabe ist es jedoch, die richtigen Koeffizienten .für die verschiedenen Stapellängen der Rohstoffe zu finden. Hier konnte eine allgemein gültige Gesetzmäßigkeit nur näherungsweise aufgestellt «erden, und k muß daher von Fall zu Fall für jede Faserlänge und Struktur einer Mischung praktisch ausprobiert werden, was viel Sorgfalt und Fachkenntnis erfordert.
  • Eine weitere sehr empfindliche Schwierigkeit bei der Wahl der richtigen Vorgarndrehungen ist der Einfluß der im Vorgarn oder im Arbeitssaal befindlichen Feuchtigkeit. Ein Vorgarn kann bei einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt sehr gut laufen, während es bei zunehmender Feuchtigkeit sofort unregelmäßig versteckt wird, weil seine Drehung sich schon an der oberen Grenze befand. Eitee Zunahme des Feuchtigkeitsgehaltes in Baumwollgarn um beispielsweise kann dessen Widerstand gegen Verziehen um das Doppelte erhöhen. Andererseits kann ein noch gut laufendes Vorgarn bei abnehmender Feuchtigkeit sofort Anlaß zu Beschädigungen bieten, wenn seine Drehung sich an der unteren Grenze befand. Letzteres trifft dann meistens zu, wenn man z. B. für moderne Hochverzugsstreckwerke besonders weich gedrehte Vorgarne, verwendet.
  • Schließlich sei noch ein Übelstand, welchen die ausschließliche Beurteilung der Vorgarne nach ihren Drehungen mit sich bringt, erwähnt. Es nimmt sich wohl selten ein Spinner die Mühe, die Vorgarndrehungen praktisch durch Auszählen auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Man errechnet aus dem Getriebe des Flyers die Lieferung des Vorderzylinders pro Minute sowie die Spindelümdrehungen pro Minute. Die Drehungen des Vorgarnes sind dann:
    _ Spindelumdrehungen pro Minute
    Lieferung des Vorderzylinders pro Minute.
    Hierbei läuft man nicht selten Gefahr, daß durch ein Versehen in der Rechnung oder durch Einsetzen =eilfies falschen Wechselrades in Wirklichkeit andere Drehungen im Vorgarn sind.
  • Die Größe des Widerstandes, den eine Vorgarnlunte besitzt, bis sie bei wachsender Zugbeanspruchung auseinandergleitet und ihre Elastizitätsgrenze überschreitet, soll als deren Verzugswiderstand bezeichnet werden.
  • Der Verzugswiderstand von Vorgarn (beispielsweise aus Baumwolle) zeigt nun eine ganz bestimmte charakteristische Eigenschaft; er nimmt sehr rasch zu, je mehr die Entfernung der Einspannklemmen mit den Faserlängen des verwendeten Rohstoffes übereinstimmt. Mit wachsender Entfernung der Ei:nspannklemmen voneinander nimmt der Verzugswiderstand ab, und er wird konstant, nachdem die Entfernung der Klemmen voneinander ungefähr zwei- bis dreimal so groß wird als die längste Faser des verwendeten Rohstoffes.
  • Diese Erkenntnis berechtigt theoretisch zur Annahme, daß- 'bei genügend großer Entfernung der Einspannklemmen die Taserlängie des verwendeten Rohstoffes gar keimen Einfluß mehr auf den Verzugswiderstand der Vorgarne haben kann. Für eine große Anzahl von Versuchen zur Erhärtung dieser Annahme wurde eine Einspamnlä@nge von ioo mm gewählt, und zur Prüfung gelangten Vorgarne aus den auerverschiedensten, Baumwollarten; als Ergebnis wurde auch praktisch die Richtigkeit des nachstehenden Grundsatzes einwandfrei festgestellt: Der Verzugswiderstand von Baumwollvorgarn ist bei genügend großer Einspannläinge (mindestens zwei- bis dreimal größer als die längste Faser) vollständig unabhängig von der Faserlänge des verwendeten Rohstoffes.
  • Zu einer bestimmten Vorgarnnummer gehört deshalb auch ein ganz bestimmter Verzugswiderstand, der praktisch richtig bestimmt werden kann. Dieser ist nur noch eine Funktion der Vorgarnnummer, ganz gleichgültig, aus welchem Rohstoff das Vorgarn besteht.
  • In Wirklichkeit enthält nun aber jedes Vorgarn dünne und dicke Stellen (Schnitte), welche beispielsweise durch Unregelmäßigkeiten im Streckwerk hervorgerufen werden können. Dieser Fehler bedingt naturgemäß eine ungleiche Drehungsverteilung im Vorgarn. Anderseits ist auch das Mischungsverhältnis der Faserlängen nicht in jedem Querschnitt ein einheitlich gleiches, sondern. es treten praktisch darin Verschiebungen auf, derart, daß einmal mehr kurze Fasern, das andere Mal mehr lange Fasern in ,eineim Querschnitt beisammen sind.
  • Wählt man nun eine verhältnismäßig kurze Einspannlänge (z. B. das Zwei- bis Dreifache der Größe der längsten Faser), so erfaßt man praktisch eine geringere Anzahl Unstetigkeitsstellen, als wenn man eine viel größere Einspannlänge von bzw. 1/2 bis 3/4m wählt.
  • Deshalb ist eis ein praktisches Erfordernis, den einer bestimmten Vorgarnnummer zuerteilten Verzugswiderstand auf eine bestimmte Einspanniänge zu basieren. Selbstverständlich soll auch die Klemmengeschwindigkeit bei allen Proben eine einheitliche sein.
  • Nun sind Vorrichtungen zur Prüfung streckbarer garnartiger Faserstoffkörper bekannt, bei welchen mittels eines zwischen zwei verschieden fördernden Fördermitteln eingeschalteten Spannarmes die Festigkeit des Faserstoffkörpers bis zur Bruchgrenze untersucht wird. Diese Vorrichtungen. sind aber für eine Dauerkontrolle nicht geeignet und deshalb zur Prüfung eines nicht streckbaren Faserstoffkörpers wie einer Vorgarnlunte nicht 'brauchbar. Bei einer solchen Prüfung handelt es sich natürlich nicht darum, nur eine oder wenige Stellen der Vorgarnluhte zu prüfen, sondern es ist ein Überblick über die Beschaffenheit eines längeren Teiles derselben erforderlich, insbesondere wenn man auch ein Urteil über den Gleichförmig'keitsgrad erhalten will und wenn die Prüfung einer größeren Länge eines solchen, Faserstofkörpers schnell stattfinden soll.
  • Da in den Streckwerken der Vorspinnmaschinen meistens zwei Fäden zusammenlaufen, so ist es empfehlenswert, wenn auch nicht unbedingt nötig, auch zwei Fäden zusammen zu prüfen, und die Verzugswiderstände in der -nachstehenden Tabelle haben demnach für zwei Vorgarnfäden Gültigkeit bei einer angenommenen Einspannlänge von i oo mm.
    Vorgarnnummer -,5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 5 20
    VW in Gramm =oo 65 42 32,7 27 23.5 214 19,7 17,7 16,5 15,5 12 10
    Die Vorgarnnummer ist die englische Nummer für Baumwollvorgarne, der Verzugswiderstand (VW) ist in Gramm ausgedrückt. .
  • Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zur Prüfung der richtigen Drehung eines ohne bleibende Formveränderung nicht streckbaren Faserstoffkörpers, z. B. einer Vorgarnlunbe (Feststellung der VerzugswIderstände), mittels eines zwischen zwei verschieden fördernden Fördermitteln, wie Walzenpaaren, eingeschalteten Spannarmes.
  • Sie ist an Hand der beiliegenden Zeichnungen beispielsweise und schematisch veranschaulicht; es stellt dar: Abb. i eine graphische Darstellung des Verzugswiderstandes, Abb. 2 die Seitenansicht einer Ausführungsform der Einrichtung, Abb. 3 die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der Einrichtung nach der Erfindung.
  • Graphisch läßt sich, der Verzugswiderstand als Funktion der Vorgarnnummer sehr anschaulich im logarithmischen Maßstab darstellen, und es ergibt sich die einfache Beziehung Vorgarnnummer multipliziert mit (Verzugswiderstand) 1,6 = Konstante = 8oo.
  • Der logarithmische Maßstab für Abszissen und Ordinaten ist deshalb gewählt, damit die Linie für den Verzugswiderstand (VW) eine Gerade wird, wie in Abb. i dargestellt.
  • Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 läuft ein Vorgarn über den Haken i eines Spannarmes oder Waagebalkens 2, dessen Fortsetzung über den Drehpunkt hinaus ein als Zeiger ausgebildeter und ein Gegengewicht q tragender Arm 3 bildet. Der Arm 3 spielt auf einer Skala B. Zwei gemeinsam angetrnebene Walzenpaare 5, 5a und 6, 6a als Fördermittel fördern dabei das Vorgarn derart, da.ß zwischen den beiden Walzenpaaren infolge einer bestimmten Mehrleistung der Walze 6, 6a gegenüber 5, 5a ein gewisser Verzug entsteht. Beim Durchwandern des Vorgarnes durch die beiden Walzenpaare wird der Waagebalkenarm 2 - so weit nach unten gezogen, bis der Verzugswiderstand .erreicht ist und die Lunte auseinandergleiten will, wodurch der Waagebalkenarm 2 nach oben schnellen und die Lunte vollständig zerreißen würde. Um dies zu verhindern, ist erfindungsgemäß eine gleichzeitig mit den Fördermitteln dauernd angetriebene Rückstellvorrichtung vorgesehen und ein Kupplungsglied angeordnet, welches bei Beginn des Auseinandergleitens des Faserstoffkörpers die Rückstellvorrichtung mit dem Spannarm kuppelt, diesen dadurch selbsttätig in die Ausgangslage zurückführt, bei neu auftretendem Luntenzug jedoch wieder freigibt.
  • Die Rückstellvorrichtung kann beispielsweise nach Abb. z oder Abb. 3 gestaltet sein. Nach Abb. 2 trägt ein Waagebalkenarm 2 als Kupplungsglied eine Keilklinke 7, welche in der Keilnut oder Rille einer Scheibe 9 leicht aufliegt und darin bei Abwärtsbewegung des Waagebalkenarmes 2 gleiten kann, bei dessen Aufwärtsbewegung hingegen sperrt und eine feste Verbindung des Armes 2 mit der Scheibe 9 herstellt. Die Scheibe 9 ist besonders, aber gleichachsig mit dem Waagebalkenarm 2 gelagert und wird entweder durch Räder, ein Band oder einen Reibungsantrieb zwangsläufig mit entsprechender Geschwindigkeit im Drehsinne des angegebenen Pfeiles fortbewegt.
  • Nach Abb.3 wird die Rückstellung durch eine mittels Gestänge mit dem Arm 2 verbundene Sperrklinke 7 als Kupplungsglied bewirkt, die bei Beginn des Auseinanderziehens des Faserstoffkörpers in eine sich zwangsläufig drehende Gewindespindel 9 eingreift und von dieser langsam weiterbewegt wird.
  • Dadurch wird ein Hochschnellen des Armes'2 und infolgedessen ein vollständiges Zerreißen des Faserstofkörpers verhindert. Dieser hat vielmehr Zeit weiterzuwandern, bis sein nächster, noch. nicht beanspruchter Teil den Haken i des Armes 2 wieder herabzieht und dadurch die Kupplung mit der Gewindespindel löst.
  • An den Ausschlägen des Zeigers auf der Skala 8 kann der mittlere Verzugswiderstand dauernd abgelesen werden, und die Schwankungen des Zeigers bieten ein Bild von der Ungleichmäßigkeit des zu prüfenden. .Vorgarns. Es können volle Spulen bis zum Ende ununterbrochen durch die Vorrichtung laufen. und hierbei auch etwaige Fehler der Vorwerkmaschinen aufgedeckt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur Prüfung der richtigen Drehung eines ohne bleibende Formände, rung nicht streckbaren, garnartigen Faserstöffkörpers, z.'B. einer Vorgarnlunte, mittels eines zwischen zwei verschieden fördernden Fördermitteln, wie Walzenpaaren, eingeschalteten Spannarmes, dadurch gekennzeichnet, daB eine gleichzeitig mit den Fördermitteln dauernd angetriebene Rückstellvorrichtung vorgesehen und ein Kupplungsglied angeordnet ist, welches bei Beginn des Auseinandergleitens dies Faserstoffkörpers die Rückstellvorrichtung mit dem Spannarm kuppelt, diesen dadurch selbsttätig in die Ausgangslage zurückführt, bei neu auftretendem Luntenzug jedoch wieder freigibt.
DEL69873D 1927-10-08 1927-10-08 Vorrichtung zur Pruefung der richtigen Drehung eines ohne bleibende Formaenderung nicht streckbaren, garnartigen Faserstoffkoerpers Expired DE500396C (de)

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