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52574/73),Bei den bekannten Drallorganen dieser Art kann aber wegen des unbehinderten Aufdrehens der eingedrehten Faserlunte keine Garnfestigkeit erzielt werden. Dazu ist eine Umwindung des Kerns der Faserlunte mit Fasern notwendig, die gegenüber den Kernfasern eine unterschiedliche Steigung aufweisen. Dies wird im Zusammenwirken mit der Aufrauhung der Faserlunte zwischen den Aufrauh- flächen erreicht, deren Oberflächengestaltung das Herausziehen von Faserenden aus dem Faserver- band der Faserlunte ermöglicht.
Diese zum Teil aus dem Faserverband herausgezogenen Fasern stehen mit ihren freien Enden bürstenartig von der Faserlunte ab und werden zwischen den nachfolgenden
Riemen wieder um die Faserlunte gewunden, wobei wegen des unvermeidbaren Schlupfes zwangsläufig die von den Rauhflächen herausgezogenen Faserenden mit einem andern Steigungswinkel als die
Kernfasern um die Faserlunte gewunden werden, so dass hinsichtlich des Funktionsablaufes mit den Verhältnissen bei Saugtrommeln vergleichbare Bedingungen vorliegen, ohne jedoch den techni- schen Aufwand zu beanspruchen.
Die zwischen den Aufrauhflächen und der verstreckten Faserlunte wirksamen Kräfte behindern naturgemäss die Eindrehung der Faserlunte über das den Aufrauhflächen nachgeordnete Riemenpaar.
Um aus diesem Grunde keine Beschränkung hinsichtlich der erreichbaren Abzugsgeschwindigkeit in Kauf nehmen zu müssen, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung zwischen dem Streckwerk und den Aufrauhflächen ebenfalls ein Paar von endlosen, um Umlenkrollen umlaufenden Riemen od. dgl. zum Eindrehen der Faserlunte vorgesehen werden. Damit wird die Eindrehung der Faser- lunte von den auftretenden Kräften im Bereich der Aufrauhflächen unabhängig, wobei durch das funktionsmässige Trennen der Eindrehung der Faserlunte und der Umwindung der eingedrehten Faser- lunte mit den aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden die für die jeweils angestrebte
Wirkung günstigsten Verhältnisse geschaffen werden können, was sich sehr vorteilhaft auf die Garn- qualität auswirkt.
Können die beiden Paare von endlosen Riemen od. dgl. mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden, so wird in vorteilhafter Weise eine gute Umwindung der Faserlunten mit den aus ihrem Faserverband herausgezogenen Faserenden sichergestellt, wobei mit Hilfe einer andern Oberflächengestaltung oder einer unterschiedlichen Andrückkraft der Schlupf zwischen der
Faserlunte und den Riemen in weiten Grenzen verändert werden kann, da ja das den Aufrauhflächen nachgeordnete Riemenpaar lediglich das Umwinden der Faserlunte mit den zum Teil herausgezogenen Fasern und nicht das Eindrehen der Faserlunte zu besorgen hat.
Die vorgesehenen Riemenpaare bieten gegenüber Drallkörpern aus Saugtrommeln den Vorteil, dass die zwischen ihnen hindurchgeführte Faserlunte nicht aus dem Eingriffsbereich nach oben oder unten ausweichen kann. Trotzdem kann es zu einem Wandern der Faserlunte zwischen den Riemen kommen, wenn sich die Reibungsverhältnisse im Bereich eines Riemens ändern. Um dabei ein Auswandern der Faserlunte aus der vorgegebenen Führungslinie zu verhindern, können den beiden Paaren von endlosen Riemen Luntenführungen vorgeordnet werden.
Bei symmetrischen Verhältnissen bleibt die Lage der Faserlunte zwischen den beiden Aufrauhflächen stabil, so dass an sich keine Massnahmen zur Führung der Faserlunte im Bereich der Aufrauhflächen vorgesehen werden müssten. Da allerdings nicht immer mit symmetrischen Verhältnissen gerechnet werden kann, ist es vorteilhaft, auch den Aufrauhflächen eine Luntenführung zuzuordnen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte in einer schematischen Seitenansicht und Fig. 2 diese Vorrichtung im Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, besteht die dargestellte Vorrichtung im wesentlichen aus einem Walzen streckwerk --1--, einem Walzenabzug --2-- und aus einer Einrichtung --3-- zum Aufrauhen und Eindrehen der Faserlunte --4--. Die Einrichtung --3-- zum Aufrauhen und Eindrehen der Faserlunte --4-- weist dabei zwei Aufrauhflächen --5-- auf, zwischen denen die Faserlunte --4-hindurchgeführt ist, wobei die eine Aufrauhfläche --5-- gemäss der Fig.
2 an einem ortsfesten Halter --6-- und die andere Aufrauhfläche --5-- nachgiebig angeordnet ist, so dass diese Aufrauhflä- che --5-- mit Hilfe einer sich an einem Widerlager --7-- abstützenden Druckfeder --8-- gegen die andere Rauhfläche drückbar ist, um zwischen den Aufrauhflächen --5-- und der Faserlunte entsprechende Reibungskräfte sicherzustellen., die Vorspannung der Druckfeder --8-- können
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die Andrückkräfte entsprechend den auftretenden Verhältnissen eingestellt werden.
Zwischen den Aufrauhflächen --5-- und dem Walzenabzug --2-- ist ein Paar --9-- gleichsinnig um Umlenkrollen - umlaufender, endloser Riemen --11-- vorgesehen, die sich elastisch an die zwischen ihnen hindurchgeführte Faserlunte --4-- anlegen und in Abhängigkeit vom Anlagedruck ein Drehmoment ausüben.
Ein weiteres Paar --12-- von endlosen, gleichsinnig um Umlenkrollen --13-- umlaufenden
Riemen --14-- ist zwischen dem Streckwerk-l-und den Aufrauhflächen --5-- vorgesehen, so dass die Faserlunte --4-- mit Hilfe dieses Riemenpaares --12-- zwischen dem Streckwerk und dem
Riemenpaar eingedreht wird. Bei einer entsprechenden Wahl der Umfangsgeschwindigkeit der Riemen - kann folglich die verstreckte Faserlunte bei einer vorgegebenen Abzugsgeschwindigkeit in einem gewünschten Mass verdrillt werden, unabhängig davon, was mit der Faserlunte anschliessend gemacht wird.
Diese eingedrehte Faserlunte wird zwischen den Aufrauhflächen --5-- im Sinne eines
Herausziehens der an der Luntenoberfläche befindlichen Faserenden aufgerauht, so dass diese her- ausgezogenen Faserenden, die im Garnverband verankert bleiben, bürstenartig abstehen, bevor sie vom Riemenpaar --9-- erfasst und um den I Faserverband der Lunte gewunden werden. Da die
Umfangsgeschwindigkeit der Riemen --11-- und deren Andrückkraft an die Faserlunte --4-- unab- hängig von den übrigen Einstellungen gewählt werden kann, können die aus dem Faserverband herausgezogenen Faserenden mit einer gewünschten Kraft und einem entsprechenden Steigungswinkel den Faserverband umschliessen, so dass ein Garn mit einer vergleichsweise hohen Festigkeit erreicht werden kann.
Damit die Führung der Faserlunte --4-- zwischen den Riemenpaaren --9 und 12-- nicht von sich ändernden Verhältnissen abhängt, können diesen Riemenpaaren und 12-- Luntenführungen - vorgeordnet werden. In gleicher Weise ist es möglich, den Aufrauhflächen --5-- eine Lun- tenführung-16-zuzuordnen.
Da die Aufrauhflächen --5-- nicht flexibel ausgebildet sein müssen, ergibt sich hinsichtlich ihrer Oberflächengestaltung kaum eine Schwierigkeit, so dass die für den Aufrauheffekt jeweils vorteilhafteste Oberfläche, beispielsweise durch einen entsprechenden Belag, bereitgestellt werden kann.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnten an Stelle der gezeichneten Riemenpaare --9 und 12-- entsprechende Paare von Bändern oder Profilen Verwendung finden. Ausserdem könnten die Aufrauhflächen --5-- ela- stisch nachgiebig ausgebildet sein, um eine gesonderte Feder zu vermeiden. Dass auch beide Aufrauhflächen --5-- federbelastet sein können, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden. Schliesslich könnten die Aufrauhflächen auch durch endlose, um Umlenkrollen geführte Riemen, Bänder od. dgl. gebildet werden, die beispielsweise mit einer geringen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden, um die Möglichkeit zu schaffen, die Aufrauhflächen kontinuierlich zu reinigen, indem die Aufrauhflächen z.
B. an einer Reinigungsbürste vorbeibewegt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes aus einer verstreckten Faserlunte, bestehend aus einem Streckwerk, einem Walzenabzug und einer Einrichtung zum Aufrauhen und Eindrehen der Faserlunte zwischen dem Streckwerk und dem Walzenabzug, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (3) zum Aufrauhen und Eindrehen der Faserlunte (4) aus zwei vorzugsweise federnd gegeneinandergedrückten Aufrauhflächen (5) für die zwischen ihnen hindurchgeführte Faserlunte (4) und aus einem zwischen den Aufrauhflächen (5) und dem Walzenabzug (2) angeordneten Paar (9) von in an sich bekannter Weise endlosen, um Umlenkrollen (10) umlaufenden, die Faserlunte (4) zwischen sich eindrehenden Riemen (11) od. dgl. besteht.