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Künstliches Auge Die Erfindung betrifft ein künstliches Auge mit kalottenföTmvger,
die .Aderhaut darstellender ,Schale.
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Gemäß der Erfindung ist in die Schale eine die Pupille tragende Linse
eingesetzt, hinter deren Innenfläche in geeignetem Abstand eine Scheibe vorgesehen
ist, welche mit :der Linse zusammen zur Bildung der Iris dient, wodurch Tiefenwirkung
und lebende Wiedergabe erzielt werden .soll. Die Innenfläche der Linse hat eine
an isichbekannte mittlere Vertiefung zur Aufnahme einer die Pupille darstellenden
schwarzen Masse und von der Vertiefung nach dem Umfang zu ungefähr radial verlaufende
Wellen, die zur Brechung und Streuung der durch die Linse auf die im Albstand davon
befindliche gefärbte Wand fallenden Lichtstrahlen ;dienen. Die Wellen sind zweckmäßig
von verschiedener Größe und in Längsrichtung leicht gekrümmt. Durch die gewellte
Innenfläche derLinse werden die Strahlen verschieden gebrochen, so daß die Pupille,
j e nach der Stelle, von der sie beobachtet wird, größer oder kleiner erscheint
und dadurch lebensähnliche Wiedergabe erhalten wird. Außerdem wenden durch die Streuung
cl2r Strahlen irgendwelche scharfe Linien in der Färbung ider Iris verwischt. Letztere
kann aus einem einzelnen Teil bestehen, welcher ringförmig voneinander abweichende
Färbungen hat, oder es kann eine Anzahl verschieden gefärbter, halbdurchsichtiger,
auswechselbarer Ringe verschiedener Breite übereinandergelegt werden, in welchem
Fall die Färbung der Iris oder Regenbogenhaut leicht geändert werden kann.
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Inder Zeichnung ist Abb. i ein Querschnitt durch das künstliche Auge.
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Abb.2 zeigt die verschiedenen Teile, aus denen das Auge zusammengesetzt
ist, Abb. 3 eine Rückansicht der Linse, Abb. 4 einten der Abb. i ähnlichen Schnitt
einer anderen Ausführungsform, Abb. 5 eine Ansicht der Teile, .aus welchen dias
Auge der Abb'. 4 zusammengesetzt ist, Abb. 6 einen Grundr iß .des Teiles, der im
Inneren hinter der Linse liegt und gefärbt ist, um die Iris darzustellen, Abb. 7
eine Vorderansicht eines zusammengesetzten künstlichen Auges, Abb. 8 eine Seitenansicht
der Linse.
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In den Abb. i Ibis 3 ist L der Hauptkörper oder die Schale des Auges.
Diese ist von halbsphärischer Form und gewöhnlich, auf cler Rückenseite offen. Die
Vorderseite isst durch eine Scheibe i abgeschlossen, welche einen ringförmigen Umfangsrand
2 hat, der in die Schale einläuft. Durch die Scheibe i wind ein Sitz G gebildet,
der in Größe ungefähr der Iris des Auges entspricht.
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Die Schale oder der Körperdes Auges kann aus passendem Material bestehen,
z. B. aus dünnem Blech, Gelluloid o. dgl., und dieses kann an der Außenfläche gefärbt
sein, um das Weiße des Auges wiederzugeben. Auch ,die Vorderaußenfläche der Scheibe
i kann weiß oder anders gefärbt sein.
In den Sitz G paßt eine dünne
Scheibe 3. Diese Scheibe kann undurchsichtig seien und entsprechend der gewünschten
Farbe der Iris, welche die Pupille umgibt, .gefärbt -sein. Der Umfangsrand 2 kann
auch durchsichtig sein, so d.aß die Färbung der Scheibe i durch denselben hindurch
scheint, oder der Rande 2 kann halbdurchsichtig und leicht gefärbt sein, z. B. blau,
wobei die Farbe mit der unterliegenden Grundform der Scheibe i zusammenwirkt, um
die richtige Färbung oder Schattierung für die Iris zu erhalten.
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Auf Ader Vorderseite von Scheibe 3 ,sitzt ein Ring d. und auf Ader
Außenfläche dieses Ringes q. ein zweiter Ring 5. Beide Ringe sind von gleichem Außendurchmesser
und befinden sich in dem Sitz G. Die Ringe sind jedoch von verschiedener Breite,
und zwar ist die Breite des Ringes 5 kleiner als die des Ringes 4., so daß, von
vorn gesehen, ein von Ring 5 eingeschlossener Teil des Ringes .4 sichtbar ist. Die
Ringe 4 und 5 können aus passendemMaterialbestehen und verschiedene. Färbung'besitzen.
Sie können undurchsichtig, durchsichtig oder halbdurchsichtig sein. Eine gute Wirkung
wird erzielt, wenn die Scheibe 3 aus dünnem, leichtgefärbtem Celluloid besteht und
der Ring q. etwas ,dunkler gefärbt ist als die Scheibe 3 und der Ring 5 weiterhin
etwa lunkler gefärbt ist. Bei der Benutzung von halbdurchsichtigem Material wirken
alle aufeinanderliegenden Farben zusammen. Die Färbung kann @dabei leicht bändert
werden, indem einige der Teile anderes gefärbt werden.
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über -der offenen Seite des Sitzes G ist eint Linse H vorgesehen,
welche zugleich als Abschluß dient. Die Linse hat zweckmäßig eine äußere konvexe
Fläche 6, welche ungefähr der sphärischen Außenfläche der Schale L entspricht und
idiese vervollständigt.
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Die Linse besteht zweckmäßig aus Glas, kann :aber aus Celluloid o.
d g1. hergestellt sein. Sie ist zweckmäßig farblos, kann jedoch, wenn wünschenswert,,
leicht gefärbt sein. Sie wird mit der Scheibe L durch eiinen Belag von Glas, Celluloid,
Firnis o. dgl. befestigt, -welcher Belag die äußere Fläche der Linse und Schale
umgibt, wie durch die gestrichelte Linie 7 (Abb. i) antigedeutet ist. Die Linse
kann jedoch auch entlang ihres Ümfanges an der Schale bei 8 durch Zement befestigt
werden.
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Ein dritter Ring g ist .an der Verbindungsstelle der Linse mit der
Schale angeordnet. Der Ring besteht .zweckmäßig aus demselben Material wie .die
Ringe q. und 5, ist jedoch gewöhnlich dunkler gefärbt, um eine scharfe Grenzlinie
zwischen der Iris und dem weißen Teil des Auges zu erzielen. Wenn die Linse und
-die Schale L aus Celluloid bestehen, kann die Linse leicht durch ein passendes
Lösungsmittel, wie Aceton, verbunden werden, mit ,,welchem die Verbindungsistall-e
bestrichen wird, was ein Zusammenschmelzen der Teile bewirkt, und wenn der Ring
g ebenfalls aus Celluloid besteht, bewirkt das Aceton, daß ,dieser Ring ein einheitlicher
Teil der Linse oder Schale wird und außerdem eine fast unsichtbare Verbindung erhalten
wird, in @relcher -die starke Färbung des Ringes g gut zum Vorschein kommt.
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Die Linse hat in ihrer Innen- oder Rückenfläche eine mittlere Vertiefung
io von einer der Pupille entsprechenden Größe, und die Innenfläche der Linse, welche
die Vertiefung umgibt, ist gewellt. Eine große Anzahl Wellen oder Nuten erstrecken
sich ungefähr radial nach ,außen und verkleinern sich nach "dem Umfang 'zu :und
sind alle am tiefsten und breitesten nahe -der Vertiefung io. Die Nuten sind zweckmäßig
etwas gekrümmt, wie in Abb. 3 gezeigt ist. Durch die in die Vertiefung io einlaufenden
Nuten erhält diese einen gezahnten Rand 12, 12. Die Wellen sind zweckmäßig und sind
verischieden tief undt@breit.
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Die Vertiefung io ist reit einem Material angestrichen, wie schwarze
Farbe oder Wachs 13, das auch die Zähne 12 der Umfangswand der Vertiefung ehdeckt.
Wird die Pupille von vorn beobachtet, so ist ihre Außenlinie 'verhältnismäßig scharf
und kreisrund. Von der Seite her beobachtet, treten die dunkel gefärbten Zähne 12,
12, welche dem Beobachter am nächsten liegen, besonders stark in Erscheinung. Infolge
des unregelmäßigen Charakters der -Zähne und Wellen wird eine unscharfe, unbestimmte
Linie gebildet, und die Pupille scheint ihre genau kreisförmige Form zu verlieren
und sich leicht zu verändern, zu vergrößern und zu verkleinern, je nach dem wechselnden
Winkel, unter dem sie beobachtet wird.
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Die Vergrößerungs-#virkung-.der Linse auf» diese Zähne oder Zacken,
die Refraktion. der Lichtstrahlen von den einschließenden winkligen Flächen Ader
Wellen i i und idie Streuung Ader Strahlen durch die Anzahl der durch die Wellen
erzeugten Radiallinien ergeben zusammen -die Wirkung ,großer Tiefe und verwischen
irgendwelche bestimmten Innenlinien der Wellen i i und der Zacken oder Zähne 12.
Wird die Stelle .der Beobachtung des künstlichen Auges geändert, so erscheint
inifolge der geänderten Refraktion und Streu.:.. ung ides Lichtes die Pupille von
anderer Größe und Kontur, wobei eine sehr lebensähnliche Wiedergabe erreicht wird.
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Die Vergrößerungswirkung der Linse und die Streuungswirkung- ,der
: Wellen i i verwischen edle scharfen, durch die Ringe4, 5 und 9 gebildeten Linien,
und diese verschwinden
vollkommen, und es scheint lediglich ein
allmähliches Dunklerwerden der Iris von der Pupille nach außen vorzuliegen. Weiterhin
bewirkt die Verzerrung der Linien durch die Linse und durch die Wellenlinien, daß
die verhältnismäßig .dunkleren Teile des Feldes einmal näher oder weiter von der
Pupille abzuliegen scheinen; was ganz von der Stelle abhängt, von welcher die Beobachtung
stattfindet.
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In den Abb. a bis 8 hat die Schale L eine Öffnung G für die Aufnahme
der Linse H, welche in die öffnung paßt.
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DieLinse hat einen rinigförmigenFlansch, i, welcher gegen. die innere
Fläche der Schale aufsitzt und die Berührungsfläche der Linse mit der Schale vergrößert
und, verhindert, daß die Linse nach außen durch die Off ntiing verschoben
werden kann.
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Die Öffnung G und, die Linse können, kreisförmig sein. Das ist j;eidoch
nicht nötig. Sie können z. B. eine abgeflachte Oberkante haben, wie bei 2 und 3
in Abb. 5 angedeutet ist.
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In -diesem Falle kann durch Bemalung der Schale ein Augenlid dargestellt
wenden, das sich bis zur Iris erstreckt und diese etwas überlappt, wie dies .durch
die gestrichelte Linie q. in Abb. 7 angedeutet ist. Entlang -dieser Linie ,i kann
bei 5 ein Schlitz vorgesehen sein für die Aufnahme eines @d'ie,Augenwiniper darstellenden
Teiles (Abt. d.).
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Hinter .der Linse befindet sich. eine konkave Schale 8, deren Durchmesser
ungefähr gleich idem der Linse ist. Diese Schale .ist konzentrisch zur Linse angeordnet,
so d.aß c1-ie Umfangsteile der Linse und der Scheibe zusammen und igegen die innere
Fläche des Körpers oder der Schale L stoßen, und in fieser Stellung werden die Teile
durch Klebstoff 9 zusammengehalten.
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Wenn die Scheibe und die Schale .aus Celluloid bestehen, kann Aceton
für das Zusarnmenschmelzen des Materials an der Verbindungsstelle Verwendung finden.
Die Außenfläche der konkaven Schale 8 wird zwecks Wiedergabe der Iris gefärbt, und
zwar werden konzentrische Ringe darauf igemalt, die nach dem Umfang zu .dunkler
werden, wie in Abb.6 angedeutet.
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DieLinse hat die in denAbb. i bis 3 gezeigte Form. Die Wirkung der
Tiefe wind durch die hohle Form der Schale 8 erhöht, deren Mittelteil sich im Abstand
von dem Farbstoff befind,et, durch den die Pupille dargestellt wird. Der Beobachter
kann in unbestimmter Weise ,die Färbung der Schale 8 hinter Ader Pupille sehen.
Diese Färbung wind in: unregelmäßigen Linien mit Bezug auf die Pupille erzeugt infolge
der Verzerrung, Lichtbrechung und Streuung durch die Wellen i i.
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Die konkave Form der Schale verhindert auch das Eindringen des Zementes
g durch kapillare Anziehung zwischen den Teilen beim Zusammenstellen :derselben.
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Soll das .Auge mit .einem Augenli"l versehen ,v.erden,, kann dieses
durch Eintauche_i des Auges in Farbe hergestellt werden, und zwar wird das Auge
bis zur Linie ,4 in üblicher Weise in die Farbmasse getaucht. Soll :.las Auge noch
mit einer Augenwimper versehen werden, .so wind .ein Schlitz 5 durch die Schale
8 ,und die Schale L gestanzt und die Augenwimper ,darin befestigt.
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Die gerade Linie entlang der oberen Kante der .Linse gibt die genaue
Lage für das Augenlid und die Augenwimper an. Der Schlitz zur Befestigung der Augenwimper
befindet sich in .der Schale, so daß die Linse nicht geschnitten werden braucht.
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Der Teil oberhalb der Linie q. (Abt,. 7) ist der Augenlidteil des
Auges und wind gefärbt oder durch dünnes Blech oder anderes Material von passender
Farbe abgedeckt. Der Teil unterhalb der Linse ¢, welcher die Iris umgibt, ist das
Weiße des Auges und wird entsprechend gefärbt.
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Der Raum zwischen den Linien 4. und 5 stellt dien Schlitz für die
Befestigung der Augenwimper dar.