DE498915C

DE498915C - Entbindungsgeraet fuer Grossvieh

Info

Publication number: DE498915C
Application number: DEG72733D
Authority: DE
Original assignee: ENGELBERT GESIERICH
Current assignee: ENGELBERT GESIERICH
Priority date: 1928-03-07
Filing date: 1928-03-07
Publication date: 1930-05-28

Description

Entbindungsgerät für Großvieh Die Erfindung betrifft eine bei Schwergeburten von Kühen oder anderem Großvieh verwendbare Hilfsvorrichtung, bestehend aus einer sich unterhalb der Geburtsöffnung gegen das Muttertier abstützenden Leiter und einem oder mehreren auf die Sprosse der Leiter aufsetzbaren Hebel, an welchem die an dem Jungtier befestigten Stricke angreifen.
Von der bekannten Geburtsleiter unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung dadurch, daß die Leiter mit einer Stützstrebe versehen ist, welche bei stehendem Muttertier an dem sich gegen das Muttertier abstützenden Ende anbringbar ist und sich dann auf dem Boden aufsetzt und bei liegendem Muttertier an dem entgegengesetzten Leiterende angreift und sich ebenfalls gegen das Muttertier abstützt. Durch diese Anordnung ist es möglich, bei Geburt im Stehen die Leiter in der vorteilhaften Neigung und Höhe aufzustellen und bei Bedarf an das Muttertier heranzuschieben. Dabei ist ein Festhalten der Leiter von Hand wie bei der bekannten Leiter nicht nötig.
Die den Handhebel bedienende Person kann sich so aufstellen, daß leicht die größtmögliche Zugkraft ereichbar ist. Bei Geburt im Liegen bleibt die Leiter von selbst hochkant stehen und stützt sich dabei gegen die Sprunggelenke des Muttertieres ab. Hierdurch wird die richtige Neigung ohne weiteres ständig beibehalten. Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist der, daß gleichzeitig mehrere Hebel angesetzt werden müssen infolge der günstigeren Abstützung der Leiter. Zur schnellen Verminderung- der Zugkraft sind an dem Hebel mehrere übereinanderliegende Nasen angeordnet, so daß der Hebelarm größer oder kleiner ist, j e nachdem mit welchem der Ansätze der Hebel auf die Sprossen aufgesetzt wird.
Die größere Breite der Leiter gemäß der Erfindung verhindert ein Herabfallen des Kalbes in den Stallschmutz. Das Kalb kann vielmehr langsam bis zum Boden herabgleiten und dort auf frischem Stroh gebettet werden.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen Abb. r und 2 eine schaubildliche Darstellung der Entbindungsvorrichtung für die beiden Anwendungsmöglichkeiten.
Abb. g und q. zeigen die Anwendung des Gerätes bei stehendem und liegendem Muttertier.
Die Entbindungsvorrichtung besteht aus einer Leiter a, die an einem Ende einen vorteilhaft gepolsterten Querbalken b trägt. c ist eine Strebe oder Stütze, welche gelenkig an einem eisernen Bügel d angreift, der an den Holmen der Leiter a an der gewünschten Stelle in beliebiger Weise befestigt werden kann. Die Ziehvorrichtung besteht aus einem Hebel e, der ein einfacher Knüppel sein kann und an welchem das Zugseil, z. B. an einem Ring f, angebracht wird. Der Hebel hat einen oder mehrere Ansätze g beliebiger Form, mit welchen er auf die Sprossen der Leiter a aufgesetzt werden kann. Abb.3 veranschaulicht die Anwendung des in Abb. z dargestellten Gerätes an einem stehenden Muttertier. Die Leiter a stützt sich mit ihrem Querteil b gegen das Tier unterhalb der Geburtsöffnung ab und steht schräg. Die Strebe c stützt sich auf dem Boden ab. Man sieht, daß der Stützdruck schräg nach oben gerichtet ist, so daß das Muttertier sich krümmen kann, ohne daß Schädigungen durch Darmeinengungen auftreten. Die mittels des Hebels e ausgeübte Zugkraft ist schräg nach unten gerichtet, so daß das Jungtier nicht unnötig gestreckt wird, was zu seinem Schaden sein kann und auch Beschädigungen der Geburtswege des Muttertieres hervorrufen könnte, sondern in der natürlichen Richtung schräg nach unten das Muttertier verläßt. Bei liegendem Muttertier (Abb. q.) wird die Strebe c am unteren Ende der Leiter, durch Verschieben des Bügels d nach unten, angebracht und stützt sich mit ihrem anderen Ende ebenfalls gegen das Muttertier ab.
Je nach der Entfernung zwischen dem Drehpunkt des Hebels e und dem Angriffspunkt des Zugseiles ist die ausübbare Zugkraft größer oder kleiner. Man kann gleichzeitig mehrere Hebel ansetzen, die mit mehreren am Kopf und den Vorderbeinen angreifenden Zugseilen verbunden sind. Durch Bewegen der Hebel nacheinander und nach verschiedenen Richtungen kann man auf diese Weise bei schweren Geburten das Jungtier in der geeigneten Weise herausziehen, ohne dieses und das Muttertier zu verletzen und zu überanstrengen. Dem allmählichdn Heraustreten des Jungtieres entsprechend wird der oder die Hebel immer eine Sprosse tiefer aufgesetzt, doch kann man, selbst wenn der Hebel an der untersten Sprosse angreift, noch leicht die notwendige Hebelkraft hervorbringen.
Das Jungtier gleitet bei Geburt im Stehen auf der Leiter a herab, so daß es mit der Streu nicht in Berührung kommt und man trotzdem ohne weiteres an das Jungtier herankommen kann. Vorteilhaft wird die Leiter mit einem Tuch bedeckt. Falls das Muttertier ausnahmsweise klein und die Stützstrebe zu lang ist, erfolgt die Befestigung an den Leiterholmen bzw. an dem Bügel an einer tiefer gelegenen Stelle der Strebe, z. B. dem zweiten Loch h.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Entbindungsgerät für Großvieh, bestehend aus einer sich unterhalb der Geburtsöffnung gegen das Muttertier abstützenden Leiter und einem (oder mehreren) auf die Sprossen der Leiter aufsetzbaren Hebel, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (a) mit einer Stützstrebe (b) versehen ist, welche bei stehendem Muttertier an dem sich gegen das Muttertier abstützenden Ende anbringbar ist und. sieh dann. auf dem Boden aufsetzt und bei liegendem Muttertier an dem entgegengesetzten Leiterende angreift und sich ebenfalls gegen das Muttertier abstützt. a. Entbindungsgerät nach Anspruch r, gekennzeichnet durch einen an den Holmen der Leiter in beliebiger Höhe anbringbaren Bügel (d), mit welchem die Stützstrebe gelenkig verbunden ist. 3. Entbindungsgerät nach Anspruch i oder 2, dadurch- gekennzeichnet, daß der Hebel (e) mehrere in verschiedener Höhe liegende Ansätze (g) hat.