DE49770C - Vorrichtung zum Rapportwechsel für Plattstich - Stickmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die nachstehend beschriebene und in der beiliegenden Zeichnung dargestellte Vorrichtung bezweckt die Möglichkeit eines Rapportwechsels bei Plattstich-Stickmaschihen (Heilmann'sches oder anderes System).

Bisher war jede Stickmaschine nur für einen bestimmten Rapport eingetheilt, und bezweckt vorliegende Erfindung, die gleiche Maschine für zwei oder mehr Rapporte dienstbar zu machen, was durch eine besondere Eintheilung der Klupper bezw. Nadelbahnen erreicht wird. Die Klupper selbst können die bisher gebräuchlichen Supportklupper, von welchen Fig. 4 eine Seitenansicht giebt, oder Plättliklupper sein, siehe Fig. 11.

Auf der Zeichnung sind nur je zwei Rapporte vereinigt, und zwar in Fig. 1 und 2 die Rapporte ⁴/₄ und ^e/₄, in Fig. 3 diejenigen von ³/₄ und ⁵/₄ Zoll für Supportklupper; ferner in Fig. 8 und 9 ebenfalls die Rapporte von ⁱ/_i und ⁶J₄. und in Fig. 10 diejenigen von ³J₁ und ⁵/₄ Zoll für Plättliklupper.

Die Stellen der Nadelbahnen sind auf der Zeichnung mittelst Striche und Kreuzchen angedeutet. Die inn'eren Linien dienen jeweilig für den engeren, die äufseren für den weiteren Rapport. Soll z. B. bei Fig. 1 die Maschine mit ⁴/₄ Rapport arbeiten, so werden die Nadeln in die Bahnen der inneren Linien gelegt; soll dieselbe hingegen mit ^e/₄ Rapport arbeiten, so werden die Nadeln in die Bahnen der äufseren Linien gebracht.

Die Supportklupper, Fig. 4, bestehen aus dem Support a, der Befestigungsschraube ^₁ und dem Stift a₂, dem Hebel b, dessen Drehstift 2>j nebst Feder c. Im Support α befindet sich vorn eine kleine Rinne d (die Nadelbahn), in welcher mittelst des Hebels b die Nadel gehalten wird.

In Fig. 2 sind ⁴/₄ und ⁶/₄ Rapporte durch gewöhnliche Supportklupper vereinigt, wobei deren Support α eventuell seitlich etwas schmäler und die Stifte O₁ kürzer "als gewöhnlich sind. In Fig. 1 ist der Support a_& verbreitert und besitzt drei Nadelbahnen und drei Hebel; der Support a₄ hat ebenfalls drei Nadelbahnen, aber nur zwei Hebel. Hier ist die mittlere Nadelbahn durch die an beiden Enden aufgebogene flache Schiene f überbrückt, welche durch Stifte an beiden seitlichen Hebeln gehalten ist. Die weitere Form von f ist aus Fig. 5, 7 und 11 ersichtlich. Die Schiene f kann, wie die Fig. 8 und ι ο zeigen, auch für Plättliklupper Anwendung finden und kommt namentlich zur Anwendung, wenn eine Maschine für mehr als zwei Rapporte eingerichtet werden soll.

Durch die Anwendung von f wird die Anzahl der Hebel b und somit auch die Anzahl der Federn c vermindert, wodurch ein leichterer Gang der Maschine erzielt wird.

In Fig. 3 ist unter a₅ ein Doppelklupper mit zwei Hebeln, unter a₆ ein solcher mit nur einem Hebel dargestellt, dessen vordere Ausbreitung zwei Nadelbahnen überdeckt.

Die Plättliklupper, Fig. 11 , sind gebildet durch die Plättli h, die Schraube g und im übrigen ziemlich gleich wie die Supportklupper.

Wie aus h, Fig. 9, ersichtlich ist, können Y₄ und ⁶/₄ Rapport auch aus den bisher gebräuchlichen Einzelnkluppern gebildet werden,

wozu des beschränkten seitlichen Raumes wegen eine theilweise Umarbeitung nöthig ist.

Wie aus A₁, Fig. 9, und h₂, Fig. 8 und 10, ersichtlich ist, können statt der einzelnen Plättli ganze Schienen (Nadelschienen) in längeren oder kürzeren Stücken zur Anwendung kommen , indem die Hebelschrauben g in die Nadelschienen eingeschraubt werden. Fig. 6 zeigt die Schrauben g von hinten. Fig. 12 zeigt in zwei Ansichten einen Winkel, welcher vorn bei der Nadelbahn unter die Hebel gelegt wird und bewirkt, dafs diejenigen Hebel bezw. Klupperfedern c aufser Thätigkeit gesetzt werden, welche bei dem einen oder anderen Rapport nicht zu arbeiten haben.

Bei Stickmaschinen mit mehreren Rapporten können entsprechend auch mehrere auswechselbare Bogapparatschienen zur Anwendung kommen. Fig. 13 zeigt eine Anordnung, wie durch Lösung der Flügelmutter Zc₁ . die Apparatschiene k von der mit dem Bogapparat selbst verbundenen Schiene^' ausgelöst werden kann. Fig. 14 und 15 zeigen die Holzplatten des Bohr- und Stüpfelapparates, anwendbar auf Maschinen mit verschiedenen Rapporten. In Fig. 14 sind die Löcher auf ⁴/₄ und ⁶/₄, in Fig. 15 hingegen auf ³/₄ und ^s/_i Zoll Rapport eingetheilt.

Wenn eine Maschine nur zwei Rapporte erhält, so können die einander gegenüberliegenden Bohrapparate zur Anwendung kommen, wie dies bereits bei Maschinen mit Bohr- und Stüpfelapparaten gebräuchlich ist. Wenn jedoch bei einer Maschine mit zwei Bohrapparaten auch Stüpfelapparate angebracht werden sollen, so ist es vortheilhaft, die Schienen mit den Bohrern zum Auswechseln anzuordnen, wobei die auf zwei Rapporte gebohrten Holzplatten nicht ausgewechselt zu werden brauchen.

Auch läfst sich ein Bohrapparat für verschiedene Rapporte und Bohrer herstellen, indem die Bohrer auf einem Rundstab oder Rohr sternförmig angeordnet werden, jedoch läfst sich ein solcher Apparat nicht leicht an der Maschine unterbringen. Noch sei bemerkt, dafs die bisherigen Maschinen oft mit doppeltem und dreifachem Rapport arbeiten, indem man je die Hälfte oder ²/₃ der Klupper nicht mit Nadeln versieht, auf welche Weise man z. B. bei einer ⁱ/_i Zoll Maschine ⁸/₄ bezw. ¹²/₄ Zoll Rapport erhält. Diese Neuerung bezieht sich jedoch nicht auf solche Rapporte, sondern bezweckt, die gleiche Stickmaschine für zwei oder mehr Rapporte innerhalb der Grenzen von ³/₄ und ^e/₄ Zoll dienstbar zu machen, und es sei namentlich die Verbindung von ⁴/₄ und ⁶/₄ und von ⁸/₄ und ⁵/₄ Zoll Rapport bei einer Maschine hervorgehoben.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Eine Plattstich - Stickmaschine,. bei welcher behufs Rapportwechsels die Klupper bezw. Nadelbahnen:

a) in der Weise angeordnet sind, ~dafs stets drei von einander in gleicher Entfernung mit einer von diesen Nadelbahnen weiter entfernten einzelnen Nadelbahn abwechseln, zum Zweck, auf ein und derselben Maschine mit ⁴/₄ und ^e/₄ Rapport sticken zu können (Fig. 1, 2, 8 und 9), oder

b) dafs stets vier auf einander folgende, Nadelbahnen in verschiedener und steigender Entfernung von einander sich befinden, zum Zweck, auf ein und derselben Maschine mit ³/₄ und ⁵/₄ Rapport sticken zu können (Fig. 3 und 10).

2. Bei der unter 1. geschützten Anordnung die Verwendung gemeinsamer Nadelschienen h¹ h², sowie Deckschiene f, zum Zweck gemeinsamer Festspannung mehrerer Nadeln durch eine Schiene, sowie der Doppelklupper a_s und a_e (Fig. 3).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.