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Künstliche Blume Die Erfindung betrifft künstliche Blumen und ähnliche
Ziergegenstände und besteht darin, daß diese aus Oblatenstücken hergestellt sind,
die mit Zaponlack gesättigt und mit entsprechenden Glanzlacken und Bronzen verziert
sind.
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Oblaten sind an sich weiche und stark saugfähige Stücke, die aus ungegorenem
Mehlteig gebacken werden. Sie haben die Eigenschaft, daß sie sich leicht in alle
gewünschten Formen ausprägen und ausstanzen lassen, ohne zu reißen.
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Da die Oblaten stark hygroskopische Eigenschaften haben und außerdem
in hohem Grade feuchtigkeitsaufnahmefähig sind, so kann man gerade diese an sich
den Oblaten für Prägezwecke schädlichen Eigenschaften dazu benutzen, um die Oblaten
mit solchen die Oblaten versteifenden, flüssigen Stoffen zu sättigen, daß sie die
für Prägezwecke schädliche Eigenschaft verlieren und einen stark elastischen, aber
nicht mehr deformierbaren Träger für die später aufzutragenden Zierfarben bilden.
Zu diesem Zwecke werden die ganzen Ohlatenhlätter oder auch schon die ausgestanzten
und in entsprechende Formen ausgeprägten Stücke zunächst mit einem entsprechenden
Lack, wie z. B. Zaponlark, überspritzt, der in die Poren der Oblate tief eindringt
und das ganze Gefüge und die Oberfläche der Oblate so überkrustet, daß die Oblate
zwar noch elastisch bleibt, im übrigen aber ihre schädlichen Eigenschaften, also
namentlich das Zerspalten, Zerbröckeln, Zerbrechen usw., verliert.
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Die Behandlung des ungeprägten oder geprägten Oblatenstückes mit Zaponlack
kann nach Bedarf mehrmals wiederholt werden. Alsdann werden die einzelnen, für künstliche
Blumen oder ähnliche Ziergegenstände erforderlichen, in entsprechenden Formen ausgeprägten
Oblatenformstücke zusammengesetzt und durch Klebemittel miteinander lagenichtig
verbunden.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel in den Abb. i und 2 eine
künstliche Blume aus Oblaten in Ansicht und Schnitt dargestellt. Die einzelnen Kelchblätterreihen
i, 4., 5 der Blume sind aus Oblatenstücken in Formen ausgeprägt und mit einem entsprechend
geformten Mittelstück 2 aus Oblatenstoff durch Kleben verbunden. An das 1VLi.ttelstück
2 kann ferner ein Drahtstiel 3 angezapft sein.
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Die in dieser Weise zusammengestellten künstlichen Blumen mit entsprechenden
Formen, beispielsweise kugelkappenförmiigen Blättern, können nun nach Bedarf nochmals
mit Zaponlack überspritzt werden und sind alsdann vorbereitet, um einen Überzug
von Glanzlack zu bekommen, der aufgespritzt oder mit dem Pinsel aufgetragen oder
auch durch Eintauchen der Blume in Glanzlack angebracht werden kann. Die Glanzlaekschicht
kann sehr dünn sein, weil der Zaponlack, der die Oblatenstücke ganz durchtränkt
hat, der
eigentliche Träger für die GlanzlackscUcht ist, -während
die ursprünglichen Oblateneigenschaften gänzlich verschwunden sind. Die gleichen
Wirkungen kann man mit geprägten Papier- oder Pappmassen nicht erzielen, auch wenn
man sie vorher mit Zaponlack behandeln würde, weil namentlich Papier und Pappe
vor der Behandlung mit Zaponlack beim Prägen reißen, dann aber auch nicht
in der Lage sind, mangels entsprechender Durchlässigkeit eine größere Menge Zaponlack
aufzusaugen und endlich nach Behandlung mit Zaponlack nicht die Weichheit und Dehnbarkeit
aufweisen wie die mit Lacken vollgesaugten Oblatenstücke.
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Auf die mit Glanzlack behandelten Blumen oder ähnliche Ziergegenstände
kann man nun in an sich bekannter Weise Bronzelacke (Gold, Silber, Aluminium u.
dgl.) auftragen, die dem Zierstück das künstlerische Gepräge geben, ohne daß die
geprägten Einzelteile, aus denen das Zierstück zusammengesetzt ist, spröde werden.
Die auf diese Weise hergestellten Zierstücke, namentlich künstliche Blumen, sind
von großer Widerstandskraft: man kann sie verhältnismäßig stark drücken und quetschen,
ohne-daß sie ihre Form dauernd verändern oder verlieren; sie sind gegen alle Witterungseinflüsse,
namentlich auch gegen Feuchtigkeit, durchaus widerstandsfähig, so daß sie in allen
Fällen für Zierzwecke verwendet werden können. Dabei verlieren die neuen Ziergegenstände
trotz der Biegsamkeit und Weichheit der einzelnen Oblatenstücke ihre Form nach dem
Zusammensetzen der einzelnen ausgeprägten Oblatenstücke nicht mehr, so daß sie für
alle Zwecke Verwendung finden können.