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Wellenleitungsanlage für Schiffspropeller Vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Wellenleitungsanlage für Schiffspropeller, insbesondere für Schiffe
mit im Heckteil angeordneter Antriebsmaschine, wie z. B. für Tankschiffe, und betrifft
eine Einrichtung zum leichten Ausbau und Wiedereinbau der Propellerwelle. --Es ist
bekannt. daß besonders bei den genannten Schiffen der Ausbau der Propellerwelle
wegen ungünstiger Raumverhältnisse oftmals Schwierigkeiten bereitet. Es wird deshalb
die Propellerwelle vielfach mit losnehmbaren Kupplungsflanschen versehen, damit
die Propellerwelle (Schwanzwelle) wenigstens nach hinten herausgezogen werden kann,
wozu dann aber -wieder der Hintersteven des Schiffes besonders ausgebildet, z. B.
mit Durchiugslöchern und entsprechenden Verstärkungen versehen sein muß. Weitere
Nachteile entstehen hierbei noch durch vielerlei notwendige Nebenarbeiten, wie z.
B. durch das Entfernen des Ruderblattes, so daß, wenn nur irgend möglich, auf eine
Ausbaumöglichkeit der Propellerwelle nach hinten verzichtet wird.
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-Nun bereitet aber das Ausbauen der Propollerwelle nach vorn, also
z. B. in den Maschinenraum hinein, um so mehr Schwierigkeiten, wenn hinter der Propellerantriebsmaschine
in unmittelbarer Nähe der Propellerwelle (Schwanzwelle) Übersetzungsgetriebe; Kupplungen,
Drucklager oder sonstige sperrige Einrichtungen eingebaut sind. Diese müssen dann
in den meisten Fällen erst teilweise oder ganz losgenommen werden, bevor die Propellerwelle
überhaupt nach vorn bewegt. d. h. also aus dem Stevenrohr heraus und in den davorliegenden
Raum hineingezogen werden kann.
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Alle diese Schwierigkeiten beim Ausbau der Propellerwelle zu beheben,
ohne dabei das Ausbauen der Propellerwelle nach hinten durch den Hintersteven des
Schiffes notwendig zu machen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Propellerwelle (Schwanzwelle) über leicht ausbaubare Wellenzwischenstücke
an eine Hohl-,velle der Wellenleitung angeschlossen wird, deren lichte Weite und
Länge das Einschieben der Propellerwelle nach Entfernung der genanntenWellenzwischenstücke
gestattet. Aus ,dieser Hohlwelle kann dann die Propellerwelle derart herausgehoben
werden, daß beim Ausbau und Einbau der Propellerwelle außer den leicht ausbaubaren
Wellenzwischenstücken keinerlei Teile der Wellenleitung und der übrgenMaschineneinrichtung
iosgenommen zu werden brauchen.
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Durch diese Einrichtung in der Propellerwellenleitung ist es dann
schon für solche Maschinenanlagen, bei denen das Propellerdrucklager hinter der
Antriebsmaschine in der Nähe- Propellerwelle angeordnet ist, von sehr wesentlichem
Vorteil, daß, wenn die Propellerdruckwelle als Hohlwelle zum Einschieben der Propellerwelle
ausgebildet und
durch leicht ausbaubare Wellenzwischenstücke mit
der Propellerwelle in Verbindung gebracht wird, das Ausbauen der letzteren unbehindert
durch das Propellerdrucklager erfolgen kann.
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och vorteilhafter macht sich die neue Einrichtung bei solchen 'Maschinenanlagen,
bei denen der Antrieb der Propellerwelle durch zwei oder mehr Maschinen über ein
Übersetzungsgetriebe erfolgt, bemerkbar. Diese; beansprucht bekanntlich in der Breite
fast immer einen verhältnismäßig großen Platz. wodurch das Ausbauen der Propellerwelle
nach vorn z. B.' bei Tankschiffen besonders schwierig gestaltet oder ganz und gar
unmöglich gemacht wird. Erfindungsgemäß soll deshalb die das große Zahnrad (oder
ein äquivalentes Element) des Übersetzungsgetriebes tragendeWelle in der Propellerwellenleitung
als Hohlwelle zum Einschieben der Propellerwelle ausgebildet, und durch leicht ausbaubareZwischenstücke
mit der Propellerwelle so in Verbindung gebracht werden, daß das Ausbauen und Wiedereinbauen
der letzteren unbehindert durch das L'bersetzungsgetriebe und dessen Gehäuse bewerkstelligt
werden kann. Arbeiten dabei z. B. zwei oder mehr Maschinen so auf die Propellerwellenleitung,
daß eine Antriebsmaschine unmittelbar und die anderen Antriebsmaschinen über ein
übersetzungsgetriebe an die Propellerwellenleitung angreifen. wie z. B. bei Kolbendampfmaschinen
mit nachgeschalteten Abdampfturbinen, so wird, wie vorher, die das große Zahnrad
des Übersetzungsgetriebes tragende @@Telle als Hohlwelle zum Einschieben derPropellerwelle
ausgebildet und zweckmäßig das eine Wellenzwischenstück der Propellerwellenleitung
durch diese Hohlwelle hindurchgeführt und ausbaubar mit derselben so verbunden,
das beim Ausbau und Wiedereinbau der Propellerweile außer den leicht ausbaubaren
Wellenzwischenstücken keine weiteren Teile der Wellenleitung oder der Maschine und
Getriebe losgenommen werden brauchen.
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Bei solchen Maschinenanlagen, -bei denen in die Wellenleitung eine
Kupplung (Flüssigkeits-, magnetische oder Scheibenkupplung) als der Propellerwelle
zunächstliegendes Hindernis eingebaut ist, wird erfindungsgemäß die die Kupplung
tragende Welle der Propellerwellenleitung als Hohlwelle zum Einschieben der Propellerwelle
ausgebildet und ebenso wie bei den vorhergehenden Anlagen durch leicht ausbaubareWellenzwischenstücke
mit der Propellerwelle verbunden, so daß das Ausbauen der letzteren auch unbehindert
durch die Kupplungen oder deren Gehäuse erfolgen kann.
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Eine wesentliche Vereinfachung kann die Einrichtung noch dadurch erfahren,
wenn die zum Einschieben der Propellerwelle dienende Hohlwelle z. B. mit dem großen
Zahnrad des Übersetzungsgetriebes oder eines äquivalenten Elementes in einem Stück
hergestellt wird. Wenn dann weiterhin die Hohlwelle aus der Nabe z. B. des großen
Zahnrades und durch zwei seitlich einzeln an die labe anschließbare Lagerhohlzapfen
gebildet wird, so kann die Länge für die Hohlwelle für ein und dasselbe Zahnrad
den jeweiligen Verhältnissen entsprechend größer oder kleiner gewählt, d. h. also
den jeweiligen Raumverhältnissen angepaßt werden. Ebenso wie die Hohlwelle kann
natürlich auch jedes der vorgenannten leicht ausbaubarenWellenzwischeiistücke aus
mehreren Einzelteilen zusammengesetzt sein.
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In der Zeiehnung ist die erfindungsgemäße Wellenleitungsanlage in
zwei Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i eine
Seitenansicht -der Wellenleitungsanlage, Abb. 2 dieselbe Anlage während des Ausbauens
der Propellerwelle, Abb. 3 eine andere Anlage, bei der z. B. zwei Maschinen gemeinsam
auf die Propeller-Wellenleitung arbeiten, und Abb. q. die beispielsweise Ausführungsform
einer aus der Nabe eines großen Zahnrades und zwei seitlich anschließbaren Lagerzapfen
gebildeten Hohlwelle.
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Gemäß Abb. i ist die den Propeller 12 tragende Propellerwelle i in
üblicher «reise durch das Stevenrohr i i und die Schottwand 13 hindurchgeführt und
mit dem Flansch 29 an das Wellenzwischenstück 2 angeschlossen. Dieses steht überFlanschen
3o mit einem weiteren Wellenzwischenstück 3 und dieses wiederum mit der Kurbelwelle.
einer Kolbenmaschine 5 in Verbindung. An das Wellenzwischenstück 3 oder an dessen
großen Flansch io ist eine Hohlwelle 6 angeschlossen, auf der das sogenannte große
Zahnrad 9 eines nicht weiter dargestellten>J`bersetzungsgetriebes sitzt. Über dieses
Zahnrad werden die Umdrehungen einer Abdampfturbine i oder von deren Welle 8 auf
die Propellerwellenleitung übertragen. Die lichte Weite 28 und die Länge der Hohlwelle
6 sind so gewählt, daß die Propellerwelle i (mit ihrem Flansch 29) nach Entfernung
der Zwischenstück e 2 und 3 mit mehr oder weniger Spiel in die Hohlwelle eingeschoben
werden kann. und zwar mindestens so weit, daß das hintere Ende der Propellerwelle
gänzlich aus dem Stevenrohr ii und der Schottwandi3 herausgezogen und dann angehoben
werden kann.
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Wenn zum Aneinanderschließen der Wellen z. B. lösbare Schalen- oder
Hülsenkupplunden
b(-nutzt werden. so kann natürlich die ;ichte#
\Veite der Hohlwelle entsprechend klei-,ic#r gewählt «erden. @la dann nur der Wellendurchmesscr
selbst und nicht mehr der An-#chlußflansch berücksichtigt werden braucht.
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Beim Ausbau der Propellerwelle i geniiiß Abb. i wird nach Lösung der
Kupplungen und der Lauflager 21 und :.» und nach Eiltiernung der Lagerdeckel zunächst
dasWellenzwischenstück 2 entfernt. Anschließend kann das Wellenzwischenstück 3 von
der Kurbelwelle .4 gelöst und nach hinten aus der Hohlwelle 6 herausgezogen werden.
Sollte hierbei, was jedoch meistens nicht der Fall ist, der große Flansch io nicht
ohne weiteres von (lein Lager 22 oder 21 frei gehen, so genügt .#: vielfach. die
Lagerschalen 23 herauszunehmen, um hinreichend Spiel zu gewinnen. Nach Entfernttng
dieser beiden leicht ausbaubaren Wellenzwischenstücke 2 und 3 wird die Propellerwelle
i (bei abgenommenem Propeller) so weit. nach vorn und in die Hohlwelle 6 hinein
geschoben, bis ihr hinteres Ende von der Schottwand i3 freigebt. In vielen Fällen
genügt dann schon das Ausbauen der Propellerwelle bis zu diesem Zustand. Hiernach
kann das hintere Ende der Propellerwelle gemäß Abb.2 angehoben und gleichzeitig
aus der Hohlwelle 6 zurück in eine gegebenenfalls in der Schottwand 13 über dem
Stev enrohr angebrachte, mittels Deckel 15 verschließbare Öffnung rd. geschoben
werden, und zwar so weit, bis das vordere Ende 29 von der Hohlwelle 6 freigebt und
sich so hoch anheben läßt, daß die Propellerwelle dann nach vorn in den Maschinenraum
und von da aus weitertransportiert werden kann.
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Die vorstehend beschriebene Einrichtung und Ausbauarbeit für die Propellerwelle
gilt besonders für Anlagen, bei denen eine Antriebcinaschine 5 unmittelbar und eine
oder mehr Antriebsmaschinen 7 über ein, Übersetzungsgetriebe an diePropellerwelleleitung
angreifen. Dabei braucht das eine Zwischenstück 3 nicht immer durch die Hohlwelle
hindurchzugehen, vielmehr kann auch das vordere Ende der Hohlwelle 6 genau wie das
hintere Ende einen Flansch zum Anschließen einer weiteren Zwischen-,velle erhalten.
Wenn das Wellenzwischenstück 3 durch die Hohlwelle hindurchgeht und ,dabei zu lang
ausfällt, kann es aus zwei oder mehr zusammensetzbaren Einzelstücken hergestellt
werden.
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Bei der Maschinenanlage nach Abb.3 erübrigt sich eine besondere Öffnung
in der Schottwand. Hier arbeiten zwei Antriebsinaschinen 2.4 und 25 über die Wellen
27 und hitze126 auf ein gemeinsames großes Zahnrad 9 der Propellerwellenleitung.
Das Zahnrad 9 sitzt auf der Hohlwelle 6, die mit einem kurzen, leicht ausbaubaren
Wellenzwischenstück 2 an die Propellerwelle i .angeschlossen ist. Beim Ausbauen
der letzteren braucht nur (las kurze Zwischenstück 2 entfernt zu werden. wonach
sich die Propellerwelle i durch die Hohlwelle 6 hindurch in den lIaschinenrauin
hineinziehen läßt.
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Gemäß Abb. i und 2 ist das Zahnrad ei, au Stelle dessen natürlich
auch z. 13. der entsprechende Teil einer Kupplung treten kann, besonders auf die
Hohlwelle 6 aufgesetzt. Gemäß Abb. 3 sind (las große Zahnrad 9 und die Welle 6 aus
einem Stück hergestellt, während nach Abb. 4 die Hohlwelle 6 aus der _Nahe 18
des
mit einem aufgezogenen Zahnkranz 2o versehenen Zahnrades 9 und aus zwei seitlich
anschließbaren Lagerhohlzapfen 1; und i9 gebildet wird, deren Länge beliebig gewählt
werden kann. In gegebenen Fällen läßt sich die Hohlwelle 6 auch gleich als' elastische
Welle ausbilden und verwenden.
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Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Hohlwelle 6
mit einem Druckring 16 versehen, um sogleich als Druckwelle für das Propellerdrucklager
benutzt werden zu können.