DE49327C - Apparat zur mechanisch-pneumatischen Erzeugung von Malz - Google Patents
Apparat zur mechanisch-pneumatischen Erzeugung von MalzInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der nachstehend beschriebene combinirte Apparat ist dazu bestimmt, die rohe Gerste zu
waschen, die Schwimmgerste zu entfernen, die Keimung des Wurzel- und Blattkeimes hervorzurufen,
das Keimgut zu schwelken und das Malz vorzudarren. Bei einem derartigen Apparat fällt die Handarbeit, welche eine bedeutend
kostspieligere Anlage und mehr Arbeitskräfte erfordert, fort und es wird ein stets gleichmäfsiges
Product erzielt.
In der beigefügten Zeichnung ist der Apparat theilweise im Schnitt und in Ansicht dargestellt.
Er besteht im wesentlichen:
ι. aus der Keimtrommel A,
2. dem Luftanfeuchtungsapparat B,
3. dem Luftheizapparat C und
4. dem Lufttrockenapparat D.
Die Keimtrommel A besteht aus einem Blechcylinder,
durch dessen .Mitte ein Rohr ti gelegt ist, welches an der einen Seite aus dem
Trommelboden herausragt, während es am anderen Ende durch den Blechboden M gestützt
und gleichzeitig verschlossen wird.
Der Blechboden M ist aufserhalb der Rohrperipherie perforirt und bildet die Kammer O.
Entsprechend dem aus dem linken Trommelboden hervorragenden Rohr G ist auf dem rechten Trommelboden, mit dem Innern der
Trommel communicirend, ein gleiches Stück Rohr G1 befestigt. Diese beiden Rohrstutzen,
welche mit Absperrhähnen r r1 versehen sind, ■
dienen als Trommelachse und ruhen in den Stehlagern d und d1.
Radial um das Rohr G sind im Innern der Trommel perforirte Rohre a in mehreren
Reihen versetzt angeordnet.
Die Entfernung der einzelnen radialen Rohrgruppen von einander ist so bemessen, dafs
sich der hindurchgeprefste Wasser- oder Luftstrom in allen Zwischenräumen trifft.
Mit ihren unteren Enden sind die Rohre a im Rohr G communicirend befestigt, während
die entgegengesetzten Enden derselben im Trommelmantel gelagert und mit Verschraubungen
a1 oder dergleichen verschlossen sind.
Behufs Beseitigung der Schwimmgerste aus der Trommel und zum besseren Beobachten
des Keimungsprocesses sind im Trommelmantel die Glasverschlüsse c vorgesehen.
Zum Füllen und Entleeren der Trommel dient die in Fig. 2 veranschaulichte Klappe K.
Auf dem Rohrstutzen G1 sind behufs zeitweiliger Rotation der Trommel A nach rechts
oder links zwei Riemscheiben (Leer- und Festscheibe) η η1 oder andere geeignete Vorrichtungen
angebracht.
Bei e und e1 sind die Rohrstutzen GG1
mit den Rohren Q Q1, welche zu dem Druckbezw. Saugventilator F bezw. F1 führen, vermittelst
einer geeigneten Vorrichtung gekuppelt.
Durch das Kreuzstück E und Rohr P steht
der Druckventilator F mit dem Luftanfeuchtungsapparat B, dem Luftheizapparat C und
dem Lufttrockenapparat D in . enger Verbindung und somit auch die genannten Apparate
mit Trommel A.
Der Luftanfeuchtungsapparat B besteht aus einem Gefä'fs, in welchem sich ein Rohr/1 mit
beliebig vielen Wasserzerstäubungsdüsen befindet. Durch die Rohrstutzen ^1 und h1 wird
die anzufeuchtende Luft eingesogen, und vermittelst des Schiebers i kann die Verbindung
mit dem Kreuzstück E entweder gänzlich abgesperrt oder aber nach Wunsch .regulirt werden.
Der Rohrstutzen ^1 ist Reservestutzen und dient dazu, im Sommer mit einem Eiskühlapparat
in Verbindung gebracht zu werden, um die nöthige Abkühlung der Luft zu erzielen.
Der Luftheizungsapparat C besteht in einer bekannten Heizkammer, in welche durch Rohr m
die zu erwärmende Luft eintritt, und aus welcher vermittelst Rohres JV die erwärmte Luft
dem Kreuzstück E zugeführt wird; auch hier kann durch Schieber ο der Zutritt von warmer
Luft regulirt oder gänzlich verhindert werden.
Der Lufttrockenapparat D besteht aus einem auf seiner Oberfläche mit einem Scharnierdeckel
χ versehenen Cylinder.
Etwa in ein Drittel seiner Höhe ist derselbe durch einen Siebboden x1 getheilt; der über
dem Sieb befindliche Raum wird mit irgend einem geeigneten Lufttrockenmaterial angefüllt,
wie z. B. Bimsstein, Schwamm, Chlorcalcium oder dergleichen.
Durch das Rohr S wird dem Kreuzstück die durch das ■ Trockenmaterial gesaugte Luft
zugeführt, jedoch besteht auch noch eine Verbindung zwischen dem Lufttrockenapparat und
der Heizkammer, um nach Wunsch durch geeignete Stellung der Schieber ρ bezw. q die
Luft nicht durch das Rohr S, sondern durch die Verbindung aus der Heizkammer entnehmen
zu können.
Das Kreuzstück E, welches die Verbindung zwischen ABC und D herstellt, enthält die
Schieber ο t q i, welche je nach ihrer Einstellung dazu dienen, Luft von einem für die jeweiligen
verschiedenen Manipulationen geeigneten Feuchtigkeits- und Temperaturgrade, welche
beide in mannigfaltigster Weise combinirt sein können, durch den Ventilator und Rohre
Ga... in die Trommel A gelangen zu lassen.
Alle Luft-Zu- und Ableitungsrohre erhalten gleichen Durchmesser.
Der Betrieb des Apparates geschieht auf folgende Weise:
Man schliefst zuerst die Hähne r r1, füllt
die Trommel A zu etwa zwei Drittel mit Gerste und den übrigen Theil, jedoch nicht ganz voll,
mit Wasser und entfernt mit diesem Wasser die Schwimmgerste, worauf man die Trommel
wieder füllt und vermittelst der Riemscheibe η in Rotation versetzt. Das Wasser mufs so oft
erneuert werden, bis alle Verunreinigungen beseitigt sind. Ist die Waschung beendet, so werden
die Verschraubungen a1 geschlossen und die Trommel von neuem mit Wasser beschickt,
welches nach Bedarf gewechselt wird, bis das Korn die erforderliche Weiche erreicht hat.
Alsdann . werden alle Verschlüsse a1 geöffnet und die Trommel so lange in Rotation versetzt,
bis alle tropfbare Flüssigkeit aus dem Innern derselben entfernt ist. Ist dies geschehen,
so werden alle Verschraubungen α1 geschlossen, dagegen r r\ sowie der Schieber q
geöffnet und unter langsamer Rotation der Trommel die Ventilatoren FF1 in Betrieb gesetzt
und so lange Luft durch G und die perforirten Rohre α eingetrieben, bis die Hygrometer
HH1 den richtigen Feuchtigkeitsgrad anzeigen. Ist dieser Zeitpunkt eingetreten, so
beginnt die Gerste zu »spitzen«, der »Schweifs« entwickelt sich von selbst, welches Stadium die
Anwendung der Wasserzerstäubungsdüsen in B nöthig macht; daher wird der bisher geöffnete
Schieber q geschlossen und i geöffnet. Nun saugt der Ventilator F die mit Feuchtigkeit
gesättigte Luft aus B und prefst sie durch G und die perforirten Rohre α in allen Theilen
gleichmäfsig durch die Gerste, worauf die in Raum ο gelangende feuchte Luft von F1 abgesaugt
wird.
Die Keimung und das Wachsen der Keime erfolgt bei einer Temperatur bis zu 150 C.
und bei dem entsprechenden Feuchtigkeitsgehalt der Luft, damit jede Erhitzung der
Masse, sowie das Absterben des Keimes ausgeschlossen ist und demgemäfs die Keimung
gleichmäfsig erfolgt und der gefährlichste Punkt der pneumatischen Mälzerei, die Selbsterhitzung
des Malzes, überwunden wird. Dadurch, dafs rrian jederzeit durch die Thermometer jj\
Hygrometer HH1 und die Glasverschlüsse c den jeweiligen Stand des Keimungsvorganges
genau beobachten kann, ist man in der Lage, auch die geringste Abweichung in den Feuchtigkeits-
und Temperaturverhältnissen durch die im Kreuzstück central angeordneten Schieber zu
corrigiren.
Dadurch, dafs man die Trommel zeitweilig dreht und gleichzeitig durch die perforirten
Rohre α nach Bedürfnifs in jeden Theil der Trommel temperirte bezw. angefeuchtete Luft
einführt, wird das Keimgut stets locker gehalten, wodurch die Keimung befördert und
gleichmäfsig wird und das Filzen und Selbst^ erhitzen der Masse vermieden wird. Da der
ganze Apparat leicht rein zu halten ist, wird die Schimmelbildung verhindert. Ist das Wachsthum
der Keime als beendet anzusehen., so mufs das weitere Wachsen ohne Verzug unterbrochen
werden. Zu diesem Zwecke werden alle Schieber bis auf q geschlossen und durch
den Ventilator F trockene kalte Luft aus D • durch G und die Rohre α in die Masse getrieben,
worauf die Keime welken (die Masse »geschwelkt« wird); hierauf wird q geschlossen
und op geöffnet, wodurch aus D trockene,
in C erhitzte Luft in den Ventilator F gelangt und von diesem in die Masse. Man kann die
Temperatur je nach Bedarf steigern. Ist das Vordarren beendet, so werden alle Schieber
geschlossen und die Trommel A entleert, um eine neue Füllung Rohgerste zur Verarbeitung
aufnehmen zu können. '
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:σ. An einer Keimtrommel A die Anordnung der hohlen Achse G G1 mit radial zu derselben stehenden perforirten Rohrgruppen a mit Rohrverschlüssen a1 und des die Kammer ο bildenden Siebbodens M.
Die Combination der unter Anspruch i. bezeichneten Keimtrommel A durch ein im Kreuzstück E vereintes Röhrensystem mit dem Luftanfeuchtungs-, Luftheizungs- und Lufttrockenapparat B C und D, zu dem Zweck, mit Hülfe der Ventilatoren F und F1 und der central in E angeordneten Schieber ο t q und i das Waschen, Keimen, Schwelken und Vordarren in der Trommel A zu bewirken und den combinirten Apparat pneumatisch zu betreiben.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE49327C true DE49327C (de) |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT49327D Expired - Lifetime DE49327C (de) | Apparat zur mechanisch-pneumatischen Erzeugung von Malz |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE49327C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE955585C (de) * | 1954-08-18 | 1957-01-03 | Franz Kuehtreiber Dipl Ing | Verfahren und Vorrichtung zur ununterbrochenen Erzeugung von Malz |
-
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- DE DENDAT49327D patent/DE49327C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE955585C (de) * | 1954-08-18 | 1957-01-03 | Franz Kuehtreiber Dipl Ing | Verfahren und Vorrichtung zur ununterbrochenen Erzeugung von Malz |
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