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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte, mit einem Gehäuse, das einen Trockenraum mit darin angeordnetem Trocknungsgut umschließt. Ein Gebläse ist zur Förderung von Trocknungsluft zu dem Trocknungsgut vorgesehen, wobei die Trocknungsluft über zumindest einen ersten Strömungskanal und einen zweiten Strömungskanal führbar ist, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Die Trocknung von landwirtschaftlichen Ernteprodukten, wie Mais oder anderen Körnerfrüchten, Gartenbau-Ernteprodukten oder auch von Drogen-, Arznei- und Gewürzpflanzen oder -pflanzenteilen, ermöglicht eine Lagerstabilität des Trocknungsgutes bei gleichzeitiger Bewahrung der Produktqualität über einen ausreichend langen Zeitraum. Solche landwirtschaftlichen Güter und Ernteprodukte haben eine natürliche Ausgangsfeuchte nach deren Ernte von ca. 35 % ihres Gewichtes oder mehr, während für eine stabile Lagerfähigkeit deren Feuchte etwa zwischen 14 % und 15 % liegen sollte.
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Die Trocknung solcher landwirtschaftlicher Produkte kann in Satztrocknern oder auch in Kammertrocknern vorzugweise unter Verwendung von Horden zur Auflage dieser Produkte oder Güter erfolgen. Dabei wird das Trocknungsgut in ruhendem Zustand von Luft durchströmt. Bei Satztrocknern kann das Trocknungsgut durch einen Rührer oder eine Schnecke bewegt werden. Zur Trocknung wird bei solchen Vorrichtungen Warmluft angewandt, die von einem Gas- oder Ölbrenner mit angeschlossenem Wärmetauscher erzeugt wird, wobei die Trocknung zügig erfolgen sollte, um die Gefahr des Verderbens des Trocknungsgutes zu verringern.
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Nicht bei allen genannten Trocknerbauaren sind zur Umschichtung des Trocknungsgutes mechanische Rührer einsetzbar und nicht für alle landwirtschaftlichen Produkte ist die Anwendung von solchen Rührern geeignet um die Trocknungszeit zu verkürzen. Zudem ist hierbei mit Gutverlusten durch Bruch des Trocknungsgutes zu rechnen, abgesehen davon, daß die Kosten eines Trockners durch den Einbau eines Rührers steigen.
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Die bekannten Trocknungsvorrichtungs-Typen lassen in Bezug auf einen einfachen Aufbau und in Bezug auf ihre Energieeffizienz und auch der Produktqualität des Trocknungsgutes nach dessen Trocknung noch Wünsche offen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte zu schaffen, die eine minimierte Trocknungsdauer bei verringertem Energiebedarf und verbesserter Produktqualität des Trocknungsgutes ermöglicht.
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Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte mit der Gesamtheit der Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Dadurch, daß eine Einrichtung zur Ausrichtung des Gebläses und seines Trocknungsluftstromes wahlweise auf einen Einlauf des ersten Strömungskanals oder auf einen Einlauf des zweiten Strömungskanals vorgesehen ist und daß der erste und der zweite Einlauf im Wesentlichen räumlich getrennt voneinander angeordnet sind, ist eine konstruktive Maßnahme angegeben, ein einziges Gebläse wahlweise zur Beaufschlagung des ersten oder zweiten Strömungskanals mit Trocknungsluft anzuwenden. Dadurch kann wahlweise eine Seite des Trocknungsgutes mit Trocknungsluft angeströmt werden oder die entsprechend andere Seite. Während des Trocknungsvorganges kann so abwechselnd und vorzugsweise wiederholt abwechselnd die eine Seite des Trocknungsgutes und danach die andere Seite des Trocknungsgutes mit Trocknungsluft beaufschlagt werden. Eine gleichmäßigere und zügigere Trocknung resultiert hieraus.
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Bevorzugte Ausführungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der erste Einlauf und der zweite Einlauf räumlich völlig getrennt voneinander angeordnet und voneinander beabstandet.
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Es kann vorteilhaft sein, zusammen mit dem Gebläse eine Heizeinrichtung zur Erwärmung der Trocknungsluft mit der Einrichtung auf den einen Einlauf oder den anderen Einlauf bzw. Strömungskanal auszurichten. Bevorzugt münden die Einläufe oder deren Verlängerungen in Form von Luftkanälen in einen Gebläseraum, der fluidisch mit dem Gebläse verbunden ist und bevorzugt von dem Trockenraum separiert ist. Dadurch kann Abluft, die dem nicht von dem Gebläse mit Trocknungsluft beaufschlagten Strömungskanal entweicht, teilweise oder auch vollständig in einem Umluftbetrieb von dem Gebläse wieder angesaugt werden.
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In Abhängigkeit von der gewählten Trocknerbauart und der Anordnung der Strömungskanäle darin relativ zu dem Trocknungsgut ist es vorteilhaft, die Einrichtung zur Ausrichtung des Gebläses an einem längsseitigen Ende eines Behältnisses zur Aufnahme des Trocknungsgutes, wie etwa an einem Hordenwagen, anzuordnen. Die beiden Strömungskanäle verlaufen dann bevorzugt zu je einer Seite des Behältnisses. Bevorzugt liegen sich die Strömungskanäle in Bezug auf das Trocknungsgut oder das Behältnis etwa oder exakt diametral gegenüber- etwa jeder Strömungskanal an je einer Seite oder an einer Ober- und Unterseite.
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Die Einrichtung kann in dem Gebläseraum und von dem Trockenraum separiert angeordnet sein. Das Gebläse mit Heizeinrichtung kann auch ganz außerhalb des Gehäuses der Vorrichtung zur Trocknung angeordnet sein. Die Einrichtung kann aber auch teilweise in dem Gehäuse oder dem Trockenraum angeordnet sein, sodaß sie von außen leicht handhabbar ist, aber den durch den Trockenraum beanspruchten Bauraum nur geringfügig verringert.
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Wird im Betrieb der Vorrichtung der erste Strömungskanal mit Trocknungsluft beaufschlagt, so dient der zweite Strömungskanal zur Abfuhr der mit Gutfeuchte angereicherten Abluft aus dem Gehäuse der Vorrichtung oder wird teilweise oder ganz wieder zu dem Gebläse (Umluftbetrieb) geführt. Hierdurch verbessert sich die Energieausnutzung, da der Trocknungsluft bereits erwärmte Abluft zugemischt wird.
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Um einen einfachen, kostengünstigen Aufbau der Vorrichtung zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, die Einrichtung in der Art eines Drehgestells zu bilden, an oder auf dem das Gebläse montiert werden kann und das ein Drehen des Gebläses, vorzugsweise in Einheit mit der Heizeinrichtung ermöglicht, sodaß das Gebläse entweder den einen oder anderen Strömungskanal mit Trocknungsluft beaufschlagen kann.
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Das Drehgestell kann manuell oder auch servomotorisch betätigt und in der genannten Weise gedreht werden. Es versteht sich, daß als Drehgestell auch ein Gehäuse des Gebläses oder der Heizeinrichtung selbst herangezogen werden kann, welches dann zumindest über ein Drehlager mit seiner Umgebung, wie etwa Wänden des Gebläseraumes zu verbinden ist.
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Das Drehgestell kann auch automatisch in Abhängigkeit von Steuerbefehlen einer Steuer- und/oder Regelungseinrichtung und durch Maßgabe von einem, in einem Speicher gespeicherten Programm bewegt werden. Das Programm kann Zeitintervalle zum Drehen des Drehgestells vorgeben.
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Es kann auch vorteilhaft sein, einen Wechsel der Beaufschlagung der Einläufe der Strömungskanäle mit Trocknungsluft in Abhängigkeit von Gutfeuchtegehalten des Trocknungsgutes oder Temperaturen des Trocknungsgutes vorzunehmen.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte ist für jeden Strömungskanal zumindest ein Steuerelement vorgesehen, das zumindest die Zufuhr von Umgebungsluft und die Abfuhr von Abluft an/von jeweils einem Strömungskanal steuert. Die Steuerelemente für die Strömungskanäle können dabei vorzugsweise synchron von der Steuer- und/oder Regelungseinrichtung angesteuert werden.
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Die Steuerelemente können als Klappen oder auch in der Art von Rekuperatoren gebildet sein.
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Die von dem Gebläse in die Strömungskanäle geförderte Trocknungsluft kann in frei wählbaren Mischungsverhältnissen aus Umgebungsluft und Abluft zusammengesetzt sein. Anstatt einem Gebläse, können auch mehrere Gebläse angewandt werden, die dann den jeweiligen Trockenluftstrom zusammen generieren.
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Werden Klappen als Steuerelemente für die Zufuhr von Umgebungsluft und Abluft an jeweils einem Einlauf eines Strömungskanals verwandt, so nehmen die Klappen Einfluß auf die Trocknungsluft in den Strömungskanälen dahingehen, daß der Volumenstrom der Trocknungsluft und die Zusammensetzung der Trocknungsluft aus Umgebungsluft und Abluft durch jeweils eine oder mehrere Klappen und deren Klappenstellungen geregelt wird.
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Die Vorrichtung zur Trocknung kann bevorzugt als Satztrockner, Kammertrockner oder Hordentrockner gebildet sein. Auch Bandtrockner sind grundsätzlich denkbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben und anhand der Zeichnung gezeigt. Es zeigen:
- 1a einen schematischen, nicht maßstäblichen, horizontalen Längsschnitt durch eine als Kammertrockner ausgeführte Vorrichtung zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte mit Zufuhr der Trocknungsluft von einem, dem Gebläse und der Heizeinrichtung abgewandten Ende des Gehäuses der Vorrichtung zu dem Trocknungsgut,
- 1b einen schematischen, nicht maßstäblichen horizontalen Längsschnitt durch die Vorrichtung in 1a mit einem gegenüber der in 1a gezeigten Drehlage, um 180° gedrehten Gebläse und Heizeinrichtung, und dadurch mit Zufuhr der Trocknungsluft von dem Gebläse direkt in einen Strömungskanal,
- 2a einen schematischen, nicht maßstäblichen vertikalen Längsschnitt durch eine als Satztrockner ausgeführte Vorrichtung zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte mit Zufuhr der Trocknungsluft von dem Gebläse direkt in einen Strömungskanal,
- 2b einen schematischen, nicht maßstäblichen vertikalen Längsschnitt durch die Vorrichtung in 2a mit einem, gegenüber der in 2a gezeigten Drehlage um 180° gedrehten Gebläse und Heizeinrichtung und dadurch mit Zufuhr der Trocknungsluft von einem, dem Gebläse und der Heizeinrichtung abgewandten Ende des Gehäuses der Vorrichtung,
- 3a einen schematischen, nicht maßstäblichen vertikalen Längsschnitt durch eine als Kammertrockner mit darin angeordneten Hordenblechen, in Form eines Hordentrockners gebildete Vorrichtung zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte mit einer Zufuhr von Trocknungsluft von einem dem, Gebläse und der Heizeinrichtung abgewandten Ende der Vorrichtung,
- 3b einen schematischen, nicht maßstäblichen, vertikalen Längsschnitt durch die Vorrichtung in 3a mit einem, gegenüber der in 3a gezeigten Drehlage um 180° gedrehten Gebläse und Heizeinrichtung und einer Zufuhr der Trocknungsluft von dem Gebläse direkt über Hordenbleche in dem Gehäuse der Vorrichtung; und
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In 1a ist in einem schematischen, nicht maßstäblichen horizontalen Längsschnitt durch eine als Kammertrockner 22 gebildeten Vorrichtung 1 zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte, wie Obst, Gemüse, Körnerfrüchte oder Pflanzenteilen von Heilpflanzen (Trocknungsgut 4) gezeigt. Der Längsschnitt ist horizontal geführt, d. h. zeigt die Vorrichtung 1 über ihre Breite und Länge.
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Die Trocknungsvorrichtung 1 weist in einem quaderförmigen, langgezogenen Gehäuse 2 einen Trockenraum 3 auf, in dem in einer parallel zu einer Längsachse des Gehäuses 2 angeordneten Reihe Kammertrockner oder Hordenwagen 23 aufgestellt sind. Die Hordenwagen 23 sind kubusförmig gebildet und dienen mit nicht gezeigten, jeweils je Hordenwagen 23 übereinander angeordneten Hordenblechen zur Auflage von Trocknungsgut 4, das dort von Trocknungsluft T überstrichen und getrocknet werden kann.
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Die Hordenwagen 23 sind dicht aneinanderliegend aufgestellt und ihre vertikale Erstreckung reicht vom Boden des Gehäuses 2 bis zur nicht dargestellten Decke. Ein stirnseitiges Ende 15 des Gehäuses 2 dient zum Be- und Entladen der Hordenwagen 23 und an dieser Stirnseite 15 ist auch ein Gebläse 5 nebst Heizeinrichtung 11 angeordnet. Die dieser Stirnseite 15 gegenüberliegende Stirnseite 25 ist als feste, luftundurchlässige Wand, wie im Übrigen alle Wände des Gehäuses 2 gebildet.
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Die von dem Gebläse 2 geförderte Trocknungsluft T kann über einen ersten Strömungskanal 6 oder über einen zweiten Strömungskanal 7 zu unterschiedlichen Seiten des Trocknungsgutes 4 bzw. der Hordenwagen 23 geführt werden. Jeder Strömungskanal 6, 7 wird zum einen von je einer Seitenwand 26 der Hordenwagen und bei Strömungskanal 7 zudem von einer Zwischenwand 27 gebildet. Der erste Strömungskanal 6 verengt sich keilförmig ausgehend von einem Einlauf 9 für Trocknungsluft T an dem Gebläse 5 oder von einem Gebläseraum 12, in dem das Gebläse 5 untergebracht ist, zu der Stirnseite 25 bzw. zum letzten Hordenwagen 23 dort hin.
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Der zweite Strömungskanal 7 verengt sich von der Stirnseite 25 ausgehend zu der Stirnseite 15 hin kegelförmig und stetig, wie dies beim ersten Strömungskanal 6 auch der Fall ist. Zu dem zweiten Strömungskanal 7, bzw. zu dessen Einlauf 10 führt ein in seinem Querschnitt entlang des Gehäuses 2 gleichbleibender Luftkanal 28. Dieser ist von dem Gebläse 5 bzw. dem Gebläseraum 12 zu dem Einlauf 10 geführt, wobei er durch eine Zwischenwand 27 und eine Seitenwand des Gehäuses 2 gebildet wird.
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Durch die jeweilige Keilform der Strömungskanäle 6, 7 ist ein Druckverlust der Trocknungsluft T beim Strömen von den jeweiligen Einläufen 9, 10 zu den jeweiligen Spitzen der betreffenden Strömungskanäle 6, 7 berücksichtig um über die gesamte Länge des jeweiligen Strömungskanals 6, 7 eine etwa gleichbleibende Strömungsgeschwindigkeit der Trocknungsluft T bewirken zu können. Jeder Hordenwagen 23 kann dadurch mit gleicher Anströmgeschwindigkeit der Trocknungsluft T angeströmt werden.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, innerhalb der notwendigen Gesamt-Trocknungzeit in Intervallen die Hordenwägen 23 und das darin geschichtete Trocknungsgut 4 von der einen oder anderen Seite, mithin also von Trockungsluft T aus dem ersten Strömungskanal 6 oder dem zweiten Strömungskanal 7 zu durchströmen. Dadurch ist eine gleichmäßigere, die Qualität des Trocknungsgutes 4 hebende und zudem die Trocknungsdauer verkürzende Trocknung ermöglicht.
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Zu diesem Zweck, der im Übrigen allen Vorrichtungen 1, die in den 1a bis 3b gezeigt sind, zugrunde liegt, ist eine Einrichtung 8 zur Ausrichtung des Gebläses und seines Trocknungsluftstromes T auf den Einlauf 9 des ersten Strömungskanals 6 oder auf den Einlauf 10 des zweiten Strömungskanals 7 vorgesehen. Die Einläufe 9, 10 sind, wie in allen Figuren gezeigt, räumlich getrennt voneinander angeordnet.
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Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen ist zudem die Heizeinrichtung 11 zur Erwärmung der Trocknungsluft T zusammen mit dem Gebläse 5 auf die Einläufe 9, 10 bzw. die Strömungskanäle 6, 7 ausrichtbar. Die Heizeinrichtung 11 ist dem Gebläse 5 unmittelbar stromauf des Trockenluftstromes nachgeordnet.
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Wie ferner in allen Figuren gezeigt, ist die Einrichtung 8 zur Ausrichtung des Gebläses 5 an einem längsseitigen Ende 13 von zumindest einem Behältnis 14, das ein Hordenwagen 23 sein kann, angeordnet. Dadurch wird Bauraum eingepart und die Laufstrecken von erwärmter Trocknungsluft T zu dem Trocknungsgut 4 werden minimiert. Die Einrichtung 8 zur Ausrichtung des Gebläses 5 bzw. des Trockenluftstromes auf die genannten Einläufe 9, 10 bzw. Strömungskanäle 6, 7 ist in einem kostengünstig zu erstellenden und in seiner Funktion zuverlässig arbeitenden Ausführungsbeispiel als Drehgestell 16 gebildet, an dem das Gebläse 5 und die Heizeinrichtung 11 festgelegt sind.
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Das Drehgestell 16 ist in dem Gebläseraum 12 um eine Achse 29 drehbar so gelagert, daß bei Drehung und Ausrichtung des Gebläses 5 und der Heizeinrichtung 11 jeweils eine fluidisch dichtende Verbindung des Gebläses 5 mit dem jeweiligen Strömungskanal 6, 7 bzw. dem zugeordneten Einlauf 9, 10 erfolgen kann. Das Drehgestell 16 kann dabei von außerhalb des Gehäuses 2 der Trocknungsvorrichtung 1 manuell gedreht werden oder auch servomotorisch gedreht werden.
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In 1b ist da Gebläse 5 nebst Heizeinrichtung 11 auf den Einlauf 9 des ersten Strömungskanals 6 ausgerichtet. Der Strömungskanal 6 verengt sich sukzessive von seinem Einlauf 9 ausgehend zu dem letzten Hordenwagen 23 in der Nähe der Stirnseite 25 hin. Wie die Strömungspfeile verdeutlichen, werden die Hordenwagen 23 in Blickrichtung auf 1b von oben nach unten mit Trocknungsluft T durchströmt.
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In dem zweiten Strömungskanal 7 strömt Abluft A, die mit Gutfeuchte angereichert ist zu dem Einlauf 10 hin, wird um 180° umgelenkt und strömt in dem Luftkanal 28 mit gleichbleibendem Querschnitt zu dem Gebläseraum 12 hin. Die Abluft A kann über eine nicht näher dargestellt Kondensatoranordnung geführt werden, wo Gutfeuchte abgeschieden werden kann und/oder kann ins Freie, außerhalb des Gehäuses 2 geführt werden.
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Jeweils ein als Klappe 20 gebildetes Steuerelement 18, 19 kann in Abhängigkeit von seiner Stellposition die Abluft A dem Gebläse 5 teilweise oder vollständig wieder zuführen oder dem Gebläse Luft U aus der Umgebung der Vorrichtung 1 zuführen, die dann gemischt mit Abluft A sein kann.
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In 1a ist das Drehgestell 16 um 180° im Vergleich zu 1b gedreht dargestellt. Die Drehung kann auch automatisch in Abhängigkeit von Steuerbefehlen einer Steuer- und/oder Regelungseinrichtung 17 erfolgen und mehrfach bei einem Trocknungsprozess eines landwirtschaftlichen Produktes erfolgen. Dies kann auch von einem vorgegeben Programm, welches Zeitintervalle zum Drehen des Drehgestells 16 berücksichtig und/oder welches Gutfeuchtegehalte des Trocknungsgutes 4 berücksichtigt, erfolgen.
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In 1a wird Trocknungsluft T ausgehend von dem Gebläse 5 zunächst in dem Luftkanal 28 gefördert, der in Längsrichtung des Gehäuses 2 verläuft und zwischen dem zweiten Strömungskanal 7 und der Wand des Gehäuses 2 angeordnet ist. Die Trocknungsluft T gelangt zum Einlauf 10 an der Stirnseite 25 und wird um 180° umgelenkt und strömt in den zweiten Strömungskanal 7 um dann das Trocknungsgut 4 in den Hordenwägen 23 zu überstreichen.
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Die Abluft A wird über den ersten Strömungskanal 6 zu dem Gebläse 5 gefördert und kann in Abhängigkeit von der Stellung des Steuerelements 18 ins Freie gelangen oder erneut vom Gebläse 5 in den Luftkanal 28 gefördert werden. Es kann auch hier Umgebungsluft U der Abluft A zugemischt werden um einen Mischbetrieb in Bezug auf die Trocknungsluft T zu erzeugen.
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Anstelle oder zusätzlich zu den Klappen 20 kann als Steuerelement für die Konditionierung der Trocknungsluft T auch ein nicht gezeigter Rekuperator dienen.
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Das Mischungsverhältnis von Abluft A und Umgebungsluft U kann frei und variabel gewählt sein.
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In den 2a und 2b ist jeweils die Anwendung der Erfindung an einem Satztrockner 21 beispielsweise zur Trocknung von Körnerleguminosen oder Getreide gezeigt, wobei für dieselben Bauteile dieselben Bezugszeichen wie in 1a und 1b gelten.
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In 2a wird die Reihe von Behältnissen 14 für das Trocknungsgut 4 von unten nach oben durchströmt und in 2b ist das Trocknungsgut 4 von oben nach unten durchströmt, wobei hier eine Drehung des Drehgestells 16 um 180° vorausgegangen ist.
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Auch bei Satztrocknern läßt sich durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine signifikante Reduzierung der Trocknungszeit und eine Verbesserung der Qualität des Trocknungsgutes erzielen, da insbesondere das Trocknungsgut rascher und gleichmäßiger unter Vermeidung der Bildung von Temperatur- oder Feuchtenestern im Trocknungsgut getrocknet wird.
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Die 3a und 3b zeigen die Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung 8 an einem weiteren Beispiel eines Kammertrockners, in Form eines Hordentrockners, wobei eine kompakte Bauform erreicht ist und die von dem Gebläse 5 geförderte Trocknungsluft T über eine Vielzahl parallel zueinander und übereinander verlaufender Strömungskanäle 6, 7 direkt in das Trocknungsgut 4 geführt wird und dieses überstreicht. Bei Drehung des Drehgestells 16 um etwa 180° ergibt sich eine Umkehr der Strömungsrichtung von links nach rechts zu rechts nach links, bezogen auf die Blickrichtung auf die 3a und 3b. Im Übrigen gelten für dieselben Bauteile dieselben Bezugszeichen wie in den vorangegangenen Figuren.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Vorrichtung
- (2)
- Gehäuse
- (3)
- Trockenraum
- (4)
- Trocknungsgut
- (5)
- Gebläse
- (6)
- Strömungskanal, erster
- (7)
- Strömungskanal, zweiter
- (8)
- Einrichtung
- (9)
- Einlauf, von 6
- (10)
- Einlauf, von 7
- (11)
- Heizeinrichtung
- (12)
- Gebläseraum
- (13)
- Ende, längsseitig
- (14)
- Behältnis für Trocknungsgut
- (15)
- Ende, stirnseitig, v. 2
- (16)
- Drehgestell
- (17)
- Steuer- und Regelungseinrichtung
- (18)
- Steuerelement
- (19)
- Steuerelement
- (20)
- Klappe
- (21)
- Satztrockner
- (22)
- Kammertrockner
- (23)
- Hordenwagen
- (24)
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- (25)
- Stirnseite
- (26)
- Seitenwand, v. 23
- (27)
- Zwischenwand
- (28)
- Luftkanal
- (29)
- Achse, v. 16
- (T)
- Trocknungsluft
- (A)
- Abluft
- (U)
- Umgebungsluft