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Packung eines photographischen Entwicklers Packungen für Entwicklersubstanzen
zu photographischen Zwecken sind in den verschiedenartigsten Ausführungen bekannt.
Man kann diese Packungen in zwei Gruppen einteilen, und zwar in die trockene und
in die flüssige Form.
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Die flüssige Gruppe- wird stark konzentriert verpackt, wobei die schwere
Flasche gegen das Eindringen von Luft versiegelt wird. Der Inhalt ist mit der .I-
bis äfachen Menge Wasser zu verdünnen. Die Substanzzersetzung geht in dieser Form
stetig weiter.
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Man hat nun versucht, das erhebliche Gewicht solcher flüssiger Packungen
zu vermindern, indem man trockene Pulver in Röhrchen zur Abfüllung brachte. Hierbei
zeigte sich jedoch, daß die verwandten Mischungen, wie sie für die Entwicklung von
Platten benötigt werden, auch nicht haltbarer waren. Sie verfärbten sich in kurzer
Zeit, ballten sich zu unlöslichen Körpern zusammen und unterlagen somit der Zersetzung.
- Man wählte nun den Weg der getrennten Packung und füllte zwei räumlich verschiedene
Pulver in zylindrische Röhrchen mit gläsernen Zwischenböden so ein, daß jedes Pulver
separat von dem anderen getrennt war und sie nur die gemeinschaftliche Glashülle
besaßen. Den Verschluß der öffnungen bildeten Korkstopfen oder metallene Steckkapseln.
Aber auch hier zeigte es sich,. daß diese Packung sich nicht bewährte, da der Luftsauerstoff
durch die Verschlüsse eindrang und mit Hilfe der Innenluft, wenn auch in vermindertem
Maße, die kristallwasserhaltigen Substanzen dennoch zur Zersetzung brachte. Durch
Anwesenheit der Sulfite oxydierten auch die Metallkapseln, und so konnte diese Form
für Tropenpackung nicht verwendet werden. .
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Auch diese Verpackungsarten von Pulvern mit Pulvern und von Pulvern
mit Flüssigkeiten zu gemeinschaftlichen Umschlägen zusammengeschlossen, haben sich
in der Praxis nicht bewährt, da sowohl bei den Packungen durch die stetig eindringende
Luft als auch in v erschmolzenen Glasröhren :der miteingeschlossene Sauerstoff in
oben angegebener Weise unter Zuhilfenahme des Kristallwassers die Chemikalien in
verfärbte, unlösliche oder auch verflüssigte Körper ver-%vandelt.
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Die Erfindung betrifft eine Packung, in welcher die Entwicklersubstanz
unbegrenzt haltbar ist.
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Die Patronenampulle für photographische Zwecke nach der Erfindung
besteht aus einem in einem Stück geblasenen Glaskörper in Patronenform, der am Ende
eine breite ringförmige Einschnürung trägt und so einen Knopf ausbildet, während
der Vorderteil der Ampulle zylindrisch verengt und mit einer scharfen Kerbe versehen
ist. Der Inhalt der Pulvermischung für die Entwicklersubstanr ist insofern räumlich
getrennt, als der vordere Teil der Substanz aus den reduzierbaren Stoffen, wie schwefelsaures
Methvl-paraam2dophenol, Hydrochinun usw., besteht, die mit reinem, entwässertem
Sulfit vermin: ht sind, also den sauren Teil der Pulver vorstellen, während die
am Knopfende befindliche
Substanz die wasserfreien Carbonate, Phosphate
usw. mit dem Verzögerungsmittel enthält, also den alkalischen Teil darstellt. Die
Gesamtmenge der getrennten Substanz ist so bemessen, daß der ganze Raum der Ampulle
bis zu der oberen scharfen Einkerbung ausgefüllt wird.
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Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß eine Vermischung beider Substanzen
in der Ampulle nur unwesentlich eintritt, zumindest aber findet im Vorderteil der
verjüngten Ampulle keinerlei Vermischung statt. Dieser Umstand ist deshalb wichtig,
weil der untermischte sulfithaltige Körper zuerst beim Ansetzen des Entwicklers
zur Lösung kommen soll, damit der im Wasser befindliche Sauerstoff chemisch gebunden
wird. Man erzielt durch dieses Verfahren ein völlig farbloses und klares Entwicklerbad.
Es genügt eine Messerspitze Sulfit, um den Sauerstoff im Wasser chemisch unwirksam
zu binden.
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Für Überseepackungen u. dgl., die durch lange Reisen durcheinander
geschüttelt werden, wird zur Vermeidung einer Vermischung in den zylindrischen Ampullenhals
bis unmittelbar unter die Einkerbung ein Gelatineblättchen eingeschoben, um zu verhindern;
daß das Pulver in die vordere leere Glashaube gelangen kann.
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Der auf diese Weise aufgebaute Inhalt würde auch in der völlig geschlossenen
Ampulle eine Änderung durch- den im Innenraum vorhandenen Luftsauerstoff erleiden,
und es wird demgemäß nach der Erfindung die Luft nach dem Füllen der Ampulle durch
geeignete Vakuumpumpen entfernt, so daß die getrennten Substanzen sich in einem
völlig luftleeren Rauen befinden, der durch die überall absperrende Glaswand unbegrenzt
lange gehalten wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand im Durchschnitt,
und es stellt i die Glashülle der Patronenampulle dar, die am hinteren Ende die
breite ringförmige Einschnürung 2 besitzt und so den Knopf 3 ausbildet. Der vordere
zylindrische feil 5 trägt die scharfkantige Einkerbung und bildet als Übergang die
Brust 7. Die st,ll'Ithaltige und vors Carbonaten, Phosphaten usw. freie Substanz
8 befindet sich unmittelbar hinter der Einkerbung 4, also im Vorderteil der Ampulle,
`nährend die alkalische Masse 9 Carbonate, Phosphate, Ätzalkalien usw. enthält
und den hinterenTeil derAmpulle ausfüllt. Das Gelatineblättchen io verwehrt der
Substanz ä das Eindringen in die Glashaube 5, die an ihrer Spitze 6 luftdicht verschmolzen
ist. Um zu ermöglichen, daß- die Innenluft beim Evakuieren der Ampulle ordnungsgemäß
entweicht, ist das Gelatineblättchen io perforiert und trägt die Löcher i i, während
das vorherrschende Vakuum durch 12 angezeigt sein soll.
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Der zylindrische Ansatz an der Brust 7, der den Übergang zum Ampullenkörper
i bildet, ist unmittelbar aus dem Rohr 5 hergestellt. Demgemäß ist die Ampulle aus
einem Stück Rohr geblasen, und zwar in einer Form mitsamt dem Kopf 2 und 3 und der
Kerbe q.. Diese Art der Herstellung ist deshalb wichtig, weil bei dem gewöhnlichen
Ansetzen des zylindrischen Teils 5 an die Brust 7 Haarrisse infolge schlechten Verblasens
vorkommen und dadurch das Vakuum im Innern der Ampulle vereiteln.
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Der Knopf 2 und 3 dient als Handgriff beim Entleeren der Ampulle und
ermöglicht ein bequemes Festhalten, damit diese bei den schleuderartigen Bewegungen
den Fingern nicht entgleiten. Zu erwähnen ist noch, daß das perforierte Gelatineblättchen
io durch Zerschmelzen der Ampullenspitze 6 an der Glaswand 5 festklebt und somit
seinen Stand nicht verändert. Statt des Gelatineblättchens können auch andere geeignete
Materialien, wie Ce llulosehaut usw., verwendet werden.
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Die Bereitung eines Entwicklerbades geschieht in folgender Weise:
Mit einer Ampullenfeile wird die angerauhte Stelle der Einkerbung 4. angeritzt und
die Haube 5 durch Brechen oder Schlagen .entfernt. Dann wird einer bestimmten Menge
von destilliertem Wasser eine kräftige Messerspitze Pulver aus der Ampulle zugesetzt
und dieses durch leichtes Schwenken gelöst. Alsdann gibt man dosenweise nach und
nach den gesamten Inhalt der Ampulle zu, wobei man immer so lange wartet, bis das
zugegebene Pulver-nahezu gelöst ist.