DE49154C - Verfahren zur Darstellung comprimirter Schiefsbaumwolle zu Explosionszwecken - Google Patents
Verfahren zur Darstellung comprimirter Schiefsbaumwolle zu ExplosionszweckenInfo
- Publication number
- DE49154C DE49154C DENDAT49154D DE49154DA DE49154C DE 49154 C DE49154 C DE 49154C DE NDAT49154 D DENDAT49154 D DE NDAT49154D DE 49154D A DE49154D A DE 49154DA DE 49154 C DE49154 C DE 49154C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cotton
- skew
- chamber
- wool
- acetone
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
- 239000002360 explosive Substances 0.000 title claims description 14
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 5
- 229920000742 Cotton Polymers 0.000 title claims 7
- 238000002360 preparation method Methods 0.000 title description 7
- CSCPPACGZOOCGX-UHFFFAOYSA-N acetone Chemical compound CC(C)=O CSCPPACGZOOCGX-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 22
- XEKOWRVHYACXOJ-UHFFFAOYSA-N acetic acid ethyl ester Chemical compound CCOC(C)=O XEKOWRVHYACXOJ-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 18
- 239000002904 solvent Substances 0.000 claims description 15
- RTZKZFJDLAIYFH-UHFFFAOYSA-N diethyl ether Chemical compound CCOCC RTZKZFJDLAIYFH-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 14
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 claims description 9
- LFQSCWFLJHTTHZ-UHFFFAOYSA-N ethanol Chemical compound CCO LFQSCWFLJHTTHZ-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 7
- 239000000203 mixture Substances 0.000 claims description 3
- 230000004048 modification Effects 0.000 claims description 3
- 238000006011 modification reaction Methods 0.000 claims description 3
- 239000007787 solid Substances 0.000 claims 2
- 239000002965 rope Substances 0.000 claims 1
- 210000002268 Wool Anatomy 0.000 description 30
- 239000000463 material Substances 0.000 description 8
- 239000000779 smoke Substances 0.000 description 6
- 238000002485 combustion reaction Methods 0.000 description 3
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 3
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 description 3
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 3
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 3
- 239000000835 fiber Substances 0.000 description 2
- 239000001301 oxygen Substances 0.000 description 2
- MYMOFIZGZYHOMD-UHFFFAOYSA-N oxygen Chemical compound O=O MYMOFIZGZYHOMD-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 229910052760 oxygen Inorganic materials 0.000 description 2
- 239000000843 powder Substances 0.000 description 2
- 210000003284 Horns Anatomy 0.000 description 1
- 206010061218 Inflammation Diseases 0.000 description 1
- 239000002253 acid Substances 0.000 description 1
- 238000007906 compression Methods 0.000 description 1
- 238000000354 decomposition reaction Methods 0.000 description 1
- 230000003111 delayed Effects 0.000 description 1
- 238000004880 explosion Methods 0.000 description 1
- 239000007789 gas Substances 0.000 description 1
- 230000004054 inflammatory process Effects 0.000 description 1
- QSHDDOUJBYECFT-UHFFFAOYSA-N mercury Chemical compound [Hg] QSHDDOUJBYECFT-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 229910052753 mercury Inorganic materials 0.000 description 1
- 230000002688 persistence Effects 0.000 description 1
- 239000010454 slate Substances 0.000 description 1
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 1
- 230000002459 sustained Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
- C06B21/0033—Shaping the mixture
- C06B21/0041—Shaping the mixture by compression
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Filtering Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Fabrikation von Explosivstoffen, die als
Schiefspräparate bei Feuerwaffen und zu anderen Zwecken verwendet werden sollen; sie bezieht
sich ferner auf die bei der Fabrikation zu verwendenden Apparate.
Der Hauptzweck der vorliegenden Erfindung ist der, eine Schiefswolle herzustellen, die bei
ihrer Verbrennung viel weniger Rauch entwickelt als Schiefspulver und welche, wenn
man sie in Feuerwaffen benutzt, im Vergleich mit gewöhnlicher Schiefswolle langsam verbrennt
und einen hohen andauernden Druck auf das Geschofs ausübt.
Eine wichtige Eigenthümlichkeit der vorliegenden Erfindung ist die, die Schiefswolle
dadurch aufzulösen, dafs man sie in einer luftleeren Kammer der Einwirkung eines Lösungsmittels
in Dampfform, statt in flüssiger Form aussetzt, wie es bisher üblich war.
Eine weitere wichtige Eigenthümlichkeit der' vorliegenden Erfindung besteht in der Anwendung
von Aceton, Aethylacetat oder ähnlichen Substanzen als Lösungsmittel, statt Aether
oder Alkohol.
Die Schiefswolle vereinigt die meisten für ein Schiefsmittel für Feuerwaffen erforderlichen
Eigenschaften in sich; sie ist nämlich, wenn zweckmäfsig hergestellt, beständig und sehr
wirksam, sie erzeugt nur eine geringe Menge Rauch, greift die metallenen Patronenhülsen
nicht an und ist nicht so weit hygroskopisch, als dafs hierdurch ihre Wirksamkeit beeinträchtigt
würde. Wie aber die Schiefswolle bisher hergestellt wurde, zeigte sie den Uebelstand,
dafs sie sehr brisant war, und dieser letztere wird nach gegenwärtiger Erfindung in
der nachfolgend beschriebenen Weise vermieden. .
Es wurden schon Versuche gemacht, Schiefspräparate aus Collodium herzustellen, das durch
Behandlung schwach nitrirter Schiefswolle mit Aether und Alkohol erhalten wird. (Unter
schwach nitrirter Schiefswolle werden hierbei jene Sorten von Schiefswolle verstanden, welche
in Aether oder Alkohol oder in einem Gemenge von beiden leicht löslich sind und nur
wenig Sauerstoff enthalten.) Schwach nitrirte Schiefswolle ist aber unbeständig, widersteht
nicht der Einwirkung des Sonnenlichtes, und da sie nicht genug Sauerstoff enthält, um alle
brennbaren Bestandteile zu verbrennen, so erzeugt sie bei der Verbrennung viel Rauch.
Die vorliegende Erfindung umfafst eine neue Fabrikationsmethode, mittelst welcher man aus
höher nitrirter Schiefswolle, d. h. explosiver Sorte — welche in Aether oder Alkohol nicht
löslich ist — ein Schiefspräparat in Gestalt von Körnern, Cylindern oder in anderer Form herstellen
kann. Wenn Schiefswolle gelöst wird, so bildet sie eine dicke gelatinöse Masse, welche durch die bisher zu diesem Zweck benutzten
Mittel sehr schwer zu bearbeiten ist. Aufserdem wird bei den bisher benutzten Fabrikationsverfahren eine sehr grofse Menge
Flüssigkeit erfordert, um der gelösten Schiefswolle eine solche Consistenz zu ertheilen, dafs
sie behufs Trocknung ausgestrichen werden kann. Demzufolge, war die Fabrikation von
Schiefspräparaten aus Schiefswolle bisher sehr kostspielig.
Bei Anwendung der vorliegenden Methode und Apparate wird die Menge des Lösungsmittels
sehr verringert, der Verlust an Lösungsmitteln durch Verflüchtigung auf ein Minimum
herabgebracht, die Leichtigkeit der Handhabung der gelösten Schiefswolle und der Herstellung
von Spreng- oder Schiefspräparaten sehr erhöht und hierdurch die Kosten der Fabrikation
in hohem Mafse reducirt.
Bei der Fabrikation von Explosivstoffen aus höher nitrirter Schiefswolle wird nach vorliegender
Erfindung die Schiefswolle in Aceton allein oder in einem Gemenge derselben mit Aether oder Alkohol oder beiden oder in
Aethylacetat oder ähnlichen Flüssigkeiten oder Lösungsmitteln gelöst, und man kann so (ohne
Anwendung niedrig nitrirter Schiefswolle) ein sehr kräftiges Schiefspräparat erzeugen, welches
bei der Verbrennung wenig Rauch giebt und eine grofse Beständigkeit besitzt.
Nach vorliegendem Verfahren wird die hoch nitrirte Schiefswolle wie folgt behandelt: Sie
wird zuerst auf einem Holländer mit Wasser zu Ganzzeug verarbeitet und das Ganzzeug
hierauf gewaschen, getrocknet und in einen starken Metallcylinder gebracht, der mit einem
Kolben versehen ist, und aus diesem Cylinder pumpt man die Luft aus. Hierauf läfst man
Dämpfe von Aceton allein oder von Aceton mit Aether oder Alkohol oder beiden vermengt
in den Cylinder eintreten oder preist sie in denselben ein. Da die Luft aus dem Innern der Fasern der Schiefswolle entfernt
ist, so dringt der Acetondampf bis in das Innerste jeder Faser ein, und das Product enthält
keinerlei Luftblasen oder leere Räume, wie sie in gewöhnlicher Schiefswolle vorkommen
und in welche bei Explosion des Materials in geschlossenem Raum die Flamme durch den entstandenen Druck geprefst wird,
wodurch die zu rasche Verbrennung der Schiefswolle herbeigeführt wird, wenn man sie
durch Knallquecksilber zur Entzündung bringt.
In den beiliegenden Zeichnungen ist Fig. ι eine Draufsicht und Fig. 2 ein Verticalschnitt
nach Linie χ - χ, Fig. 1, des Apparates zur
Herstellung von Explosivstoffen. Fig. 3 ist ein Verticalschnitt, eine Modification eines
Theiles dieses Apparates zeigend.
A ist der Cylinder, in welchem die Schiefswolle gelöst werden soll. B ist ein geschlossenes
Gefäfs zur Aufnahme von Aceton oder eines anderen Lösungsmittels. C ist ein Wasserbehälter,
in welchen der Behälter B gestellt wird; es werden geeignete Vorkehrungen getroffen,
um das Wasser behufs Verdampfung des Lösungsmittels zu erwärmen. Man kann aber auch andere geeignete Veranstaltungen
treffen, um das Aceton oder andere Lösungsmittel zu verdampfen.
Bei dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Apparat ist der Cylinder A an einem Ende mit einem abnehmbaren
Deckel α und mit einem Kolben b versehen, dessen Stange bl durch eine Stopfbüchse
α1 im Deckel α hindurchgeht. Das andere Ende des Cylinders A ist mit einem
Rohransatz c versehen, der einen Hahn oder ein Ventil c1 enthält. Das Gefäfs B besitzt
ein Loch, durch welches das Lösungsmittel in dasselbe eingeführt werden kann und welches
durch Pfropfen -B1 verschlossen wird. Dieses Gefäfs B ist mit dem Cylinder A durch ein
Rohr d verbunden, welches mit einem Hahn oder Ventil d1 versehen ist. Der Cylinder A
ist auch durch das Rohr d und durch ein anderes Rohr e, welches einen Hahn oder ein
Ventil e1 hat, mit einer (nicht gezeichneten) Luftpumpe verbunden, um die Luft auspumpen
zu können.
Das gegenwärtige neue Verfahren wird mittelst des vorstehend beschriebenen Apparates
in folgender Weise ausgeführt:
Wenn die Hähne oder Ventile sämmtlich geschlossen sind, so wird die Kappe oder der
Deckel α vom Cylinder A sammt dem Kolben b weggenommen. Der Cylinder A wird
hierauf mit dem vorerwähnten getrockneten Ganzzeug gefüllt und die Kappe oder der
Deckel α wieder an seine Stelle gebracht. Dieser Deckel wird fest auf das Ende des Cylinders
geschraubt, und der Kolben b befindet sich dann in der durch die Zeichnung angedeuteten
Stellung. Die Hähne c1 und e1 werden
dann geöffnet und die Luft durch die vorhin erwähnte Luftpumpe aus dem Cylinder A entfernt. Der Hahn oder das Ventil el
wird dann geschlossen und der Hahn oder das Ventil dl geöffnet, so dafs der Dampf des
Lösungsmittels in den Cylinder.4 gelangt. Wenn die Schiefswolle in diesem Cylinder gelöst
worden ist, so wird die Verbindung mit dem Rohr d gelöst und durch eine geeignete
hydraulische oder andere Presse, welche auf den Kolben b wirkt, der plastische Explosivstoff
durch das Rohr c in Gestalt eines Stranges herausgeprefst und in kleine Stücke
oder Körner zerschnitten. Das Rohr kann, wenn gewünscht, zwei oder mehr Oeffnungen
haben, so dafs man zwei oder mehr Stränge des Materials gleichzeitig erhält.
Der in Fig. 3 gezeichnete Cylinder A ist am unteren Ende durch ein abnehmbares Bodenstück α geschlossen, welches eine oder mehrere
Oeffnungen a? enthält, durch welche der Explosivstoff
in Gestalt von Strängen geprefst wird. In diesem Cylinder befindet sich ein Kolben b, welcher aus zwei Theilen oder
Scheiben besteht, zwischen welchen ein Liderungsring b2 liegt. Die beiden Scheiben sind
wie in der gezeichneten oder in anderer geeigneter Weise derart angeordnet, dafs sie so ein-
gestellt werden können, dafs der Liderungsring zwischen ihnen fest zusammengeprefst
wird und 4.er Kolben den Cylinder nicht nur dicht abschliefst, sondern ersterer auch durch
den Luftdruck nicht bewegt werden kann, wenn in dem Cylinder ein Vacuum erzeugt wird. Dieser Cylinder A ist mit einem Rohransatz
c behufs Verbindung mit dem Rohr d versehen. Der Rohransatz enthält ein Ventil
oder einen Hahn c1. Die Schiefswolle wird in diesem Cylinder im wesentlichen in derselben
Weise behandelt, wie vorstehend beschrieben wurde. Der Cylinder wird sodann
gegen das Rohr d abgesperrt und in eine geeignete Presse gebracht, durch welche der
Kolben b nach abwärts geprefst und das explosive Material durch die Oeffnungen a2
hinausgedrückt wird. Das nach dieser Operation im Bodenstück α zurückbleibende
Material ist hinreichend fest, um den Eintritt von Luft in den Cylinder zu verhindern, wenn
bei der Behandlung einer frischen Menge Schiefswolle ein Vacuum in demselben erzeugt
wird.
Es ist vorzuziehen, drei oder mehr Cylinder der in Fig. 3 gezeichneten Art zu benutzen,
so dafs, wenn ein Cylinder sich unter der Presse befindet, ein anderer Cylinder zur Behandlung
der Schiefswolle in der oben beschriebenen Art benutzt und gleichzeitig ein dritter Cylinder mit Schiefswolle gefüllt werden
kann.
Da der nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erzeugte Explosivstoff sehr dicht und
frei von Luftblasen oder leeren Räumen ist und unter dem starken Druck im Rohr nicht
nachgiebt, so kann man einen Explosivstoff oder ein Pulver herstellen, welches hinreichend
langsam verbrennt und für alle Arten von Feuerwaffen verwendet werden kann. Ueberdies
kann man dre. Schnelligkeit der Verbrennung durch Abänderung der Körnergröfse ändern. Der auf das Material ausgeübte Druck
sollte sehr hoch sein, am besten noch höher als derjenige, dem es im Rohr etwa ausgesetzt
sein könnte. Es kann auch vortheilhaft sein, das Material in der Presse etwas zu erwärmen.
Es ist vorzuziehen, das Material einem Druck von 3 000 bis 6 000 Atmosphären auszusetzen.
Um sehr grofse Würfel, Cylinder oder andere grofse Stücke zu erhalten, welche bei
. grö'fseren Kalibern zu verwenden sind, ist es vorzuziehen, in folgender Weise vorzugehen.
Man bringt die Schiefswolle oder das Ganzzeug in einen entsprechend gestalteten Behälter,
pumpt die Luft aus demselben aus und läfst dann den Dampf des Lösungsmittels in den
Behälter eintreten, bis die Masse bis zu einem gewissen Grade klebrig oder theilweise gelöst
ist. Hierauf wird, ohne Luft zutreten zu lassen, die Masse comprimirt oder zum Erhärten gebracht
und hierauf in einem Stück aus dem Behälter genommen. Man kann auf diese Weise grofse, massive Stücke erhalten, welche
von Luftblasen ganz frei sind.
Nach den bisherigen Verfahren erzeugte Schiefswolle verbrennt, wenn sie in Feuerwaffen
benutzt wird, zu rasch, weil der entstehende hohe Druck die ganze Masse durch
Zusammendrücken momentan entzündet; wenn nämlich die Ladung eng eingeschlossen ist, so
wird durch den starken, im Rohr entstandenen Druck das entzündete Gas in die Zwischenräume
getrieben und die Zersetzung hierdurch beschleunigt. Wenn dagegen die Schiefswolle,
wie vorstehend beschrieben, in Körnern oder Stücken von beträchtlicher Grofse und in
einem solchen Zustande der Zusammendrückung hergestellt wird, das kein Druck, dem sie etwa
im Rohr ausgesetzt sein mag, sie weiter zusammendrücken kann, so kann sie nur an der
Aufsenseite der Körner brennen und die Explosion , wenngleich rasch, wird hinreichend
verzögert, dafs das Geschofs sich vorwärts bewegen kann, bevor die ganze Masse entzündet
ist.
Die Schiefswolle kann, wenn man dies wünscht, zuerst auf Papier verarbeitet, hierauf
zum Theil gelatinisirt und geprefst werden; es ist aber vorzuziehen, die Schiefswolle zuerst
auf Ganzzeug zu verarbeiten und dann in der vorstehend beschriebenen Weise zu behandeln.
Es ist dies das beste Mittel, die freie Säure zu entfernen.
Das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erzeugte Product ist sehr hart und
ähnelt Horn; es greift Metallpatronenhülsen nicht an, ist nicht so weit hygroskopisch, dafs
hierdurch dessen Wirksamkeit beeinträchtigt werden könnte, ist sehr kräftig und brennt viel
langsamer als gewöhnliche Schiefswolle. Dabei giebt es sehr wenig Rauch, erzeugt einen
sehr hohen Druck und ist daher in Fällen, wo die Abwesenheit von Rauch erwünscht ist,
sehr verwendbar.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Explosivstoffen aus Schiefsbaumwolle, darin bestehend, dafs man:a) die Schiefsbaumwolle, nachdem dieselbe zerkleinert, gewaschen und getrocknet oder auf andere Weise vorbereitet worden, in einer Kammer unterbringt und aus dieser die Luft entfernt;b) die Schiefsbaumwolle in dieser Kammer der Einwirkung von Dämpfen von Aceton allein oder in Mischung mit Aether oder Alkohol oder von Aethylacetat oder einem anderen Lösungsmittel aussetzt;c) die gelöste Schiefsbaumwolle in genannter Kammer einem hohen Drucke unterwirft, welcher am besten höher als der in einer Feuerwaffe auf dieselbe ausgeübte Druck ist und sie aus der Kammer in der Form eines Stranges herausprefst, der schliefslich in Stücke von Würfel- oder anderer geeigneter Form zerschnitten wird.
- 2. Zur Ausführung des durch Anspruch i. gekennzeichneten Verfahrens ein Cylinder^, welcher mit einem abnehmbaren Deckel fa), einem Kolben (b) und einem Rohransatze (c) versehen und derartig angeordnet ist, dafs er mit einer Luftpumpe oder einer anderen Absaugevorrichtung und einer Vorrichtung zum Zuführen der Dämpfe von Aceton, Aethylacetat oder einem anderen Lösungsmittel verbunden werden kann.
- 3. Die Abänderung des durch Anspruch 1. gekennzeichneten Verfahrens in der Weise, dafs die Schiefsbaumwolle vorher, statt nachher, in Würfel, Körner oder anders geformte Stücke zertheilt wird, dafs man diese Stücke dann in einer luftleeren Kammer der Einwirkung von Dämpfen von Aceton, Aethylacetat oder einem anderen Lösungsmittel aussetzt und sie schliefslich zu einer festen Masse zusammenprefst.
- 4. Die Abänderung des durch Anspruch 1. gekennzeichneten Verfahrens in der Weise, dafs man die Schiefsbaumwolle, nachdem man sie in einer luftleeren Kammer der Einwirkung von Dämpfen von Aceton, Aethylacetat oder einem anderen Lösungsmittel ausgesetzt hat, in eine feste Masse zusammenprefst, anstatt sie in Form eines Stranges aus der Kammer herauszudrücken, und dafs man diese Masse dann, wenn nöthig, in Stücke von der verlangten Gestalt und Gröfse zerschneidet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE49154C true DE49154C (de) |
Family
ID=324098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT49154D Expired - Lifetime DE49154C (de) | Verfahren zur Darstellung comprimirter Schiefsbaumwolle zu Explosionszwecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE49154C (de) |
-
0
- DE DENDAT49154D patent/DE49154C/de not_active Expired - Lifetime
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69104500T2 (de) | Verfahren zur behandlung von müll oder anderen abfällen sowie verbesserte presse zu dessen durchführung. | |
DE1814384A1 (de) | Knetapparat fuer teigfoermige Sprengstoffe | |
DE49154C (de) | Verfahren zur Darstellung comprimirter Schiefsbaumwolle zu Explosionszwecken | |
DE1777207A1 (de) | Vorrichtung zur Hochleistungsumformung von Werkstuecken,insbesondere aus Blech,mit Hilfe von Schockwirkungsmitteln | |
DE60129501T2 (de) | Verwendung eines brennbaren Elements zur Zersetzung einer Verbrennungsablagerungsschicht | |
DE3835451C2 (de) | ||
EP0057423B1 (de) | Brennstoffhaltiger Ziegelformling | |
DE2243892A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von feuchtem material, insbesondere schlamm | |
DE305967C (de) | ||
DE362075C (de) | Roehrenfoermiges Brennstoffbrikett | |
DE174347C (de) | ||
DE340500C (de) | Geraet zum Duengen mittels Rauchgase, Kohlensaeure u. dgl. | |
WO1984004715A1 (en) | Installation for the treatment of workpieces with an explosive gas mixture, particularly a thermal deburring installation | |
DE1752460A1 (de) | Vorrichtung zum Brikettieren losen,faserigen oder verfilzten Materials,insbesondere getrockneten Gruenfutters | |
DE2650663A1 (de) | Schnellaufender dieselmotor | |
DE117821C (de) | ||
CH143655A (de) | Verfahren zur Herstellung eines brennbaren Gemisches und durch dieses Verfahren hergestelltes Gemisch. | |
DE77121C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Rübenschnitzeln u. s. w | |
DE407768C (de) | Verarbeitung von Torf u. dgl. auf Brennstaub | |
DE27137C (de) | Verfahren und Apparat zur Darstellung von Chlor | |
DE2304649B2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur gleichzeitigen veraschung von brennbaren abfaellen und schlamm | |
DE77017C (de) | Künstlicher Kohlenkörper und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2403417B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von ummantelter Munition | |
DE347361C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung von Torf zu einem wasserfreien Erzeugnis von hohem Brennwerte | |
DE253219C (de) |