DE490580C

DE490580C - Verfahren zur Herstellung von dielektrischen Stoffen fuer Hochspannungszwecke

Info

Publication number: DE490580C
Application number: DET35385D
Authority: DE
Inventors: Dr Alexander Meissner
Original assignee: Telefunken AG
Current assignee: Telefunken AG
Priority date: 1928-07-05
Filing date: 1928-07-05
Publication date: 1930-02-01

Description

Verfahren zur Herstellung von dielektrischen Stoffen für Hochspannungszwecke Versuche haben gezeigt, daß man die Isolierstoffe dadurch ganz wesentlich verbessern kann, daß man sie bei der Herstellung, während die Stoffe noch im weichen oder flüssigen Zustand sind, unter der Einwirkung eines starken elektrischen Feldes sich verfestigen oder erstarren läßt. Die Einwirkung des elektrischen Feldes kann in der Art erfolgen, daß z. B. auf die betreffende Schicht auf einer Seite oder beiden Seiten Elektroden gelegt werden, denen eine Spannung, in der Regel eine Gleichspannung, von i bis io ooo Volt je nach der Dicke der Dielektrika, zugeführt wird. Ist das betreffende Dielektrikurn noch flüssig oder weich oder noch nicht erstarrt, so werden durch die Einwirkung des starken Feldes an den spannungsführenden Elektroden sehr starke Kräfte auf das Dielektrikum ausgeübt. Durch das elektrische Feld oder durch die im Dielektrikum hervorgerufenen Ungleichförmigkeiten des Feldes werden die Dielektrika mit großer Kraft gegen die Elektrode gepreßt. Alle Luftblasen und Verunreinigungen des Dielektrikums werden von der Elektrode fortgedrückt. Hat man in dieser Art ein Dielektrikum behandelt und untersucht man die Schnittstellen, so sieht man sehr deutlich, wie an der Elektrode eine ganz erheblich größere Dichte und regelmäßige Anordnung der einzelnen Teilchen des Dielektrikums vorhanden ist. Bei dünnen Schichten genügt es, das Feld einseitig anzubringen. Bei dickeren Schichten wird man auch zweckmäßig beim Auswalzen der Schichten z. B. oder beim Pressen dadurch daß man die Walzen oder Pressen einseitig oder beiderseitig unter Spannung setzt, die Verdichtung der Isolierstoffe an den Elektroden hervorrufen können. Will man in dieser Art hergestellte dünnere Schichten auch für höhere Spannungen verwendbar machen, so ist es zweckmäßig, mehrere in dieser Art hergestellte Schichten übereinanderzulegen. Man kann auch so verfahren, daß man, nachdem eine Schicht hergestellt ist, über diese eine Metallfolie legt oder eine Metallisierung anbringt und das Metall als Elektrode für eine neu zu entstehende Schicht benutzt.
Das Verfahren dürfte auch besonders zweckmäßig sein für die Herstellung isolierter Drähte, z. B. Emailledrähte, indem während der Erstarrung des umhüllenden Isolierstoffes der Draht unter die Einwirkung eines elektrischen Feldes gesetzt wird, so daß durch die elektrostatischen Kräfte der Isolierstoff fest an die Drahtoberfläche gepreßt wird.
Das Verfahren kann sehr weitgehend für die Herstellung von Isolierstoffen aller Art, z. B. Glas, Porzellan usw., verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i, Verfahren zur Herstellung von dielektrischen Stoffen für Hochspannungszwecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffe bei der Verfestigung in der Herstellung unter die Einwirkung eines starken elektrischen Feldes, in der Regel eines Gleichspannungsfeldes, gebracht werden, 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekenn zeichnet, daß mehrere in dieserArt hergestellte Schichten übereinandergele gt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die dielektrischen Schichten Metallschichten (oder Metallisierungen) angeordnet werden, so daß die Schichten übereinander hergestellt werden können. 4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur auf einer Seite dieser Schichten ein elektrisches Feld angelegt wird. 5. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten der entstehenden Schichten Elektroden des elektrischen Feldes angeordnet sind. 6. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Auswalzen oder Pressen der Dielektrika die Walzen oder Pressen einseitig oder beiderseitig unter Spannung stehen. 7. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Anspruch i isolierte Drähte oder drahtähnliche Gebilde mit Isolierschichten versehen werden in der Art, daß sie während der Erstarrung des sie umhüllenden Isolierstoffes unter Spannung gesetzt werden.