DE2500914C3 - Verfahren zur Herstellung eines Vormaterials für die Herstellung von zur Fertigung von Schmuckstücken dienenden hohlen Drähten aus Edelmetall - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Vormaterials für die Herstellung von zur Fertigung von Schmuckstücken dienenden hohlen Drähten aus EdelmetallInfo
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Description
Durch die US-Patentschrift 9 21 722 ist es bekanntgeworden, als Vormaterial für die Herstellung von zur
Fertigung von Schmuckstücken dienenden hohlen Drähten eine Platte aus Gold, insbesondere Gold mit
geringerem Feingehalt als 12 Karat, auf eine Unterplatte aus Eisen zu plattieren, die den Kern oder Seele der
hohlen Drähte bildet, und diesen Kern mittels einer die Goldlegierung nicht angreifenden Säure, z. B. Schwefelsäure,
zu entfernen.
Wegen der leichten Oxidierbarkeit von Eisen besteht aber die Gefahr, daß durch die Oxidbildung die
Haftverbindung zwischen dem Edelmetall und der Unterplatte zerstört wird. Um diese Oxidbildung zu
verhindern, ist vorgeschlagen worden, die Plattierung in einer reduzierenden Atmosphäre vorzunehmen, wofür
jedoch eine sehr aufwendige und teure Apparatur erforderlich ist
Die Erfindung bezweckt, diese Oxidbildung beim Plattieren der als Vormaterial für die Herstellung von
ίο hohlen Drähten für die Herstellung von Schmuckstükken
dienenden Platte aus Edelmetall, insbesondere aus Gold mit einem Feingehalt von 9 Karat oder aus Silber,
auf eine Unterplatte aus weichem Eisen in einfacher Weise dadurch zu verhindern, daß erfindungsgemäß an
's ihren Kontaktflächen geschliffene Platten, die an einem
Randstreifen mit einem antioxidierenden Beizmittel bestrichen sind und an deren Außenrändern ein
Lotstreifen angelegt ist, in eine luftdichte Umhüllung aus Kupferfolie eingeschlossen und in einer Spindel- oder
hydraulischen Presse unter Aufrechterhaltung des Druckes und Erhitzung auf über 800°C in mehr als
40 min miteinander verbunden werden.
Durch diese Behandlung des Vormaterials wird der Zutritt von Luft zwischen die beiden miteinander zu
^j verbindenden Platten und damit die Oxidbildung auf der
zu plattierenden Fläche der Unterplatte aus weichem Eisen verhindert
Als Material für die Unterplatte wird zweckmäßig weiches Eisen nach DIN 17 100/St 37 verwendet
Nachfolgend wird das Verfahren nach der Erfindung näher beschrieben.
Man schleift durch Schmirgeln die miteinander in Berührung zu bringenden Flächen der beiden Platten,
wobei man die entgegengesetzten Flächen möglichst sauber läßt
Man bestreicht auf jeder der Platten einen Randstreifen mit einer milchigen oder wäßrigen Paste aus einem
antioxidanten Beizpulver, die beim Erwärmen keine Blasen wirft, und aus einer wäßrigen Lösung von
Alkali-Fluoroborat oder aus einer Mischung aus Alkali-Fluoroborat und Borsäure besteht
Nachdem man die so präparierten, geschliffenen Flächen aufeinander gelegt hat, legt man auf die
Außenränder der Platten einen Lotstreifen mit niedrigern Schmelzpunkt und hohem Silbergehalt auf.
Man stapelt nun mehrere Sätze von so vorbereiteten Edelmetall-Eisen-Platten aufeinander, wobei man zwischen
jeden Satz eine mit einem Überzug aus Knoblauch versehene oxidierte Stahlplatte legt Man
so verfestigt den Stapel, indem man mittels Druckspindeln
oder mittels einer anderen geeigneten Vorrichtung auf die äußeren Stahlplatten einen Druck ausübt. Man
wickelt nun das so gebildete Paket in eine luftdicht abschließende Umhüllung, die aus einer Kupferfolie
besteht.
Das Ganze wird nun, sei es in einem Ofen oder durch induktive Erhitzung, beim Plattieren von Gold auf Eisen
während mindestens 45 min auf eine Temperatur von 850 bis max 9000C und beim Plattieren von Silber auf
Eisen während mindestens 55 min auf eine Temperatur von 870 bis 880° C gebracht. Das Paket wird nun bei
dieser Temperatur zwischen die Druckplatten einer hydraulischen Presse gebracht und einem kurzzeitig
ausgeübten Druck von 30 t unterworfen, der auf 5 t ermäßigt wird. Bei induktiver Erhitzung wird diese in
der Presse selbst durchgeführt.
Durch Eintauchen in Wasser kühlt man das Paket ab. Man fährt nun fort mit dem in mehreren aufeinanderfol-
genden Durchgängen erfolgenden Walzen jeder der bimetallischen, aus Edelmetall und Eisen bestehenden
Platten bis auf eine Dicke von 7—10 mm, wobei zwischendurch mehrmals geglüht wird.
Man schneidet nun jede gewalzte, bimetallische Platte
in Streifen und zieht diese auf folgende Weise zu Draht aus: man faltet jeden Streifen zu einem U, in das man das
Ende einer Seele aus weichem Eisen legt, das dieselbe Qualität besitzt wie das für die Unterplatten; auf
bekannte Weise macht man dann die Spitze, die man in das Zieheisen einführt, und darauf erfolgt das Drahtziehen.
Die so hergestellten Drähte werden auf traditionelle Weise schraubenförmig zu Milanais-Drähten gedreht,
die zur Herstellung von Schmuckstücken dienen.
Wenn diese ihr endgültiges Aussehen erhalten haben, bringt man sowohl das die eine der bimetallischen
Platten bildende weiche Eisen als auch das die Seele des
Drahtes bildende weiche Eisen zum Verschwinden. Hierzu verwendet man eine wäßrige Lösung von 700C,
die 5% Gewichtsteile Schwefelsäure von 65—66° Baume enthält
Durch ein Bad von 10 min Dauer werden ungefähr 2 μπι aufgelöst Eine ständige Bewegung ist nötig, um
den Schwefel des Eisens und durch Verunreinigungen vorhandene Anteile von Schwefel zu entfernen, die aus
dem hohlen Schmuckkörper durch die Längsspalten zwischen den aneinanderstoßenden Rändern der zu
Draht geformten Streifen entweichen müssen.
Das beschriebene Verfahren ermöglicht die Herstellung von Schmuckstücken aus Gold von 9 Karat oder
aus Silber in einer ebenso vollkommenen Ausführung wie bei den Schmuckstücken aus Gold mit einem
höheren Feingehalt, ohne daß hierbei größere technologische Schwierigkeiten entstehen, als man schon seit
jeher in Kauf zu nehmen gewohnt ist
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Vormaterials für die Herstellung von zur Fertigung von
Schmuckstücken dienenden hohlen Drähten aus Edelmetall, das aus einer unter Anwendung von
Druck und einer Temperatur von mindestens 8000C auf eine Unterplatte aus weichem Eisen plattierten
Platte aus Edelmetall, insbesondere Gold mit einem Feingehalt von 9 Karat oder aus Silber, besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß an ihren Kontaktflächen geschliffene Platten, die an einem
Randstreifen mit einem antioxidierenden Beizmittel bestrichen sind und an deren Außenränder ein
Lotstreifen angelegt ist, in eine luftdichte Umhüllung aus Kupferfolie eingeschlossen und in einer Spindeloder
hydraulischen Presse unter Aufrechterhaltung des Druckes und der Erhitzung in mehr als 40 min
miteinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils auf ein aus einer Platte aus
Edelmetall und einer Platte aus Eisen bestehendem Plattenpaar eine mit Knoblauch bestrichene Platte
aus oxidiertem Stahl gelegt wird, derart, daß beim Stapeln mehrerer solcher Plattenpaare zwischen je
zwei Plattenpaare eine Platte aus Stahl als Trennmittel zu liegen kommt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung durch Induktion erfolgt,
wobei der Stapel einem momentanen Druck von 301 unterworfen wird, der bis auf 5 t ermäßigt wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines mit Gold plattierten Vormaterials nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plattierpartner auf eine Temperatur von 800—9000C während mindestens
45 min erhitzt werden.
5. Verfahren zur Herstellung eines mit Silber plattierten Vormaterials nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Temperatur von 870—8800C während mindestens 55 min aufrecht
erhalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Lotstreifen ein Lotmittel mit
niedrigem Schmelzpunkt und großem Silbergehalt verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Beizmittel eine wäßrige Lösung
von Alkali-Fluoroborat verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Alkali-Fluoroborat und
Borsäure zusammengesetzte Beizmittel gleichzeitig zur Vorbereitung der zu verlötenden Zonen und der
Randstreifen dient.
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