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Klemmschaltwerk zum Antrieb des Zählwerks von Gasmessern Die Erfindung
betrifft ein Klemmschaltwerk zum Antrieb des Zählwerks von Gasmessern durch einen
schwingenden Teil des Messers. Gewöhnlich bedient man sich hierfür einer _gezahnten
Scheibe, die abwechselnd von zwei Schaltklinken in gleichbleibendem Sinne gedreht
wird. Bei diesen bekannten Einrichtungen besteht der Übelstand, daß durch den jeweils
erneuten Eingriff der Klinken in die gezahnte Scheibe und durch das bei der Rückbewegung
dieser Klinken erfolgende Entlangschleifen an den Zähnen der Scheibe unerwünschte
Geräusche verursacht werden. Außerdem werden durch den Umstand, daß die Zähne der
Scheibe auch bei größtmöglicher Feinheit und Kleinheit doch stets einen gewissen
Abstand voneinander haben müssen und demgemäß die Schaltklinken nicht an jeder beliebigen
Stelle mit dem Umfang der Scheibe in Eingriff kommen können, Ungenauigkeiten für
die Übertragung der Bewegung -veranlaßt.
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Man hat deswegen schon vorgeschlagen, an Stelle der gezahnten Scheibe
mit den abwechselnd in sie eingreifenden Schaltklinken eine ungezahnte Scheibe zu
verwenden und an deren Umfang abwechselnd Arme anzudrükken, durch deren Hinundherbewegung
die Scheibe dann unter der Wirkung der Reibung in gleichbleibendem Sinne gedreht
wird. Dabei war jeder dieser von einer Triebstange hin und her bewegten Arme an
einen zweiten Arm angelenkt, der seinerseits auf der Drehachse der Scheibe drehbar
angeordnet war. Dieser Drehpunkt der Scheibe, der Gelenkverbindungspunkt des um
jenen drehbaren Armes mit dem gegen den Scheibenumfang gedrückten Arm und der Anlenkungspunkt
dieses Armes an die Triebstange bildeten dabei die drei Eckpunkte eines Dreiecks
mit einem Winkel von annähernd 9o° zwischen den Schenkeln. Dies bedingte, daß bei
Abnutzung des an den Scheibenumfang angepreßtenArmes oder Armansatzes eine Verschiebung
des Anlenkpunktes dieses Armes an die Triebstange nach innen, d. h. nach der Scheibenachse
hin, erfolgte, was zu Ungenauigkeiten führen mußte. Auf die genau gleichbleibende
Entfernung dieses Anlenkpunktes der Triebstange vom Drehpunkt der Scheibe aber kommt
es gerade an, wenn Winkelbewegungen eines Meßorgans genau auf die Scheibe übertragen
werden sollen. Bereits geringe Veränderungen dieses Radialabstandes vermögen erhebliche
Meßfehler zu verursachen.
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Man hat auch schon ein Klermnschaltwerk der angegebenen Art vorgeschlagen,
bei dem der Winkel zwischen den beiden Armen etwa 18o° beträgt. Wenn jedoch die
infolge der Reibung zwischen Umfang der Schaltscheibe und Klemmbacken unvermeidliche
Abnutzung erfolgt, so tritt bei diesem z. B. durch die französische Patentschrift
¢88 189 bekannten Schaltwerk dadurch eine Veränderung in der gegenseitigen Lage
der Gelenkpunkte zueinander und zum Drehpunkt der Schaltscheibe
ein,
die eine starke Wirkung auf die Meßgenauigkeit des Schaltwerks wegen der damit zusammenhängenden
Veränderung der Hebelübersetzungsverhältnisse hat. Auch ist bei dieser bekannten
Einrichtung die Anzahl der zur Anwendung kommenden Gelenkteile so groß, daß dadurch
ein ziemlich erheblicher toter Gang des Schaltwerks bedingt ist, was für die Meßgenauigkeit
gleichfalls von Nachteil ist.
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Gemäß vorliegender Erfindung werden diese Nachteile der bekannten
Schaltwerke dadurch vermieden, daß bei einem Schaltwerk, dessen Schaltscheibe abwechselnd
durch Klemmbacken in gleichem Sinne gedrehtwird, von denen jede an dem einen von
paarweise gelenkig miteinander verbundenen, unter Federwirkung stehenden Armen sitzt,
und wobei der Drehpunkt des einen Armes jedes Paares mit der Achse der angetriebenen
Scheibe zusammenfällt, die Anordnung so getroffen wird, da.ß der Anlenkungspunkt
des zweiten Armes an die hin und her gehende Triebstange auf der dem Verbindungspunkt
der beiden Gelenkarme eines Paares entgegengesetzten Seite des Drehpunktes der Scheibe
liegt. Dadurch ist für diesen zweiten Arm eine sehr erhebliche Länge bedingt, und
es ergeben sich infolgedessen so günstige Hebelverhältnisse, daß schon bei der geringsten
Bewegung der Triebstange ein 'sofortiges kräftiges Anpressen bzw. sofortiges Lösen
der Klemmbacken erfolgt. Hier ist infolgedessen der tote Gang so gut wie vollständig
ausgeschaltet, und es ist infolge der Länge des obenerwähnten zweiten Armes jedes
Paares dafür Sorge getragen, daß. eine Abnutzung der Klemmbacken oder der Schaltscheibe
auf die Meßgenauigkeit praktisch ohne Einfuß. bleibt. Wesentlich ist also, daß die
Entfernung des Anlenkungspunktes des zweiten Armes jedes Paares an die hin und her
gehende Triebstange von dem beide Arme miteinander verbindenden Gelenkpunkt so groß
ist, daß infolgedessen bei Abnutzung der Teile die Entfernung jenes Anlenkungspunktes
von dem Drehpunkt der Scheibe sich nur unwesentlich ändert.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. z das Klemmschaltwerk in Draufsicht, Abb. 2
eine schematische Ansicht zur Veranschaulichung des Antriebs und Abb.3 eine Seitenansicht
der Vorrichtung von oben gesehen unter Wegbrechung einzelner Teile.
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An das Winkelstück a, das mit dem nicht gezeigten schwingenden Teil
des Messers verbunden ist, sind bei o und d zwei Triebstangen b und c angelenkt.
Jede dieser Triebstangen c und b ist bei g bzw!. 1 mit je einem Arm
h bzw. h' gelenkig verbunden. Jeder dieser Arme h und h' ist
mittels einer Kröpfung i um die Drehachse 1 einer Schaltscheibe m herumgeführt und
trägt nahe seinem äußeren Ende eine Klemmbacke k, die sich gegen den Umfang der
Scheibe m legt.
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Das äußere Ende des Armes h ist bei o mit einem zweiten Arm n drehbar
verbunden, der seinerseits um die Achse L der Scheibe m
drehbar ist.
An dem Arm .h ist eine um einen Stift g herumgewickelte kleine Drahtfeder Y befestigt,
die gegen einen Stift p auf dem Arm n drückt. Wie ersichtlich, liegen die beiden
Arme h und n parallel auf- oder übereinander, derart, daß der Verbindungspunkt
o beider Arme mit dem Drehpunkt l der Scheibe m und des Armes n und
dem Anlenkungspunkt g für die Triebstange, c im wesentlichen in einer geraden Linie
liegt. Ganz entsprechend ist die Einrichtung für den zweiten, unter der Scheibe
m liegenden Schaltarm h' und die damit in Verbindung stehenden Teile. In der Abb.
3 sind der Schaltarm h' und die mit ihm zusammenhängenden Teile der Übersichtlichkeit
halber abgebrochen.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Wird infolge der Hinundherbewegung
des Winkelstücks a zunächst die Triebstange c mit dem Anlenkungspunkt g nach unten
bewegt, so dreht sich der Arm h in der Richtung des Pfeils in Abb. z zusammen mit
dem an ihm angelenkten Arm n, der um L drehbar ist. Dabei wird die Klemmbacke k
des Armes h ganz fest gegen die Umfläche der Scheibe m gepreßt, wie dies die schematische
Darstellung in Abb. a deutlich erkennen läßt, und es wird auf diese Weise die auf
der Achsel frei drehbare Scheibe m in der Richtung des in Abb. r gezeigten Pfeiles
mitgenommen. Bei der darauffolgenden entgegengesetzten Bewegung des Winkelstücks
a wird die Triebstange b mit dem Anlenkungspunkt f nach rechts bewegt, und es führt
dann der Arm h' mit seinem auf der Umfläche der Scheibe m anliegenden Ansatz eine
entsprechende Bewegung aus wie vorher der Arm h, so daß dadurch die Scheibe m in
gleichbleibendem Sinne weitergedreht wird, während das Armpaar,h, n sich gleichzeitig
in entgegengesetztem Sinne wie vorher über der Scheibe m zurückdreht. Diese Rückdrehung
ist möglich, weil hierbei der Arm h sich entgegen der Wirkung der Feder r ein wenig
um den Verbindungspunkt o des Armpaares h, n drehen kann, so daß die Klemmbackek
entsprechend ein wenig von dem Umfang der Scheibe m abgehoben wird. Diese Abhebung
ist natürlich nur ganz minimal, so daß eben nur die Drehung der Scheibe an
der
Klemmbacke k entlang und entgegengesetzt zu deren eigener Bewegung ermöglicht wird.
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Wenn die auf der Scheibe m schleifende Klemmbacke k bzw. die Scheibe
selbst am Umfang abgenutzt wird, so hat dies, wie ohne weiteres ,klar ist, nur zur
Folge, daß der Anlenkungspunkt g des Armes h ein wenig zur Seite wandert, ohne sich
aber dem Drehpunkt L zu nähern. Die drei Punkte o, L und g liegen
dann zwar nicht mehr genau in einer geraden Linie; dies aber bleibt auf die !Meßgenauigkeit
des Zählwerks ohne wesentlichen Einfluß. Daher ist es auch von vornherein nicht
unbedingt erforderlich, daß jene drei Punkte o, L und g mathematisch genau
auf einer geraden Linie liegen. Vielmehr kann die Anordnung auch so getroffen werden,
daß ihre Verbindungslinie zunächst einen ganz stumpfen bzw. einen etwas überstumpfen
Winkel bildet, der dann bei Abnutzung der auf der Scheibe schleifenden Klemmbacke
gestreckt wird.
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Die Ausbildung und Anordnung der Klemmbacken kann wechseln. An Stelle
der Scheibe kann auch ein Ring bzw. eine mit Ringwulst versehene Scheibe vorgesehen
sein, wobei die Klemmbacken dann gegen die Innenfläche des Ringes oder Ringwulstes
angedrückt werden und dadurch dessen Drehung bewirken.